Die Lehre der Apostel über Gott und Jesus pdf

(zuletzt überarbeiten im Sept. 2023)

Aus gutem Grund wird in Predigten häufig die junge Gemeinde in Jerusalem besonders in dem einen Punkt als vorbildlich hingestellt, dass sie beständig blieben in der Lehre der Apostel.
So steht geschrieben in Apg 2,42:

Sie verharrten aber

    • in der Lehre der Apostel und
    • in der Gemeinschaft,
    • im Brechen des Brotes und
    • in den Gebeten.

Das ist wirklich sehr zu loben und aller Nachahmung wert.

Was aber war denn diese "Lehre der Apostel"? Was haben die Apostel gelehrt, insbesondere über Gott und über unseren Herrn Jesus Christus? Ihre ursprünglichste Botschaft hierzu finden wir in der Apostelgeschichte an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Anlässen und obendrein zu den unterschiedlichsten "Zielgruppen", nämlich sowohl zu Juden als auch zu Heiden. Es gab zu dem Zeitpunkt noch keine Gemeinden außer in Jerusalem und somit auch keine christlichen Traditionen.

Was also haben sie verkündigt über den neuen Bund, der durch das Blut (den Tod) des Herrn Jesus Christus eingesetzt worden ist? Dem habe ich etwas nachgeforscht, indem ich ihre Predigten oder kurzen Zeugnisse untersucht und jeweils einen oder mehrere "Kernverse" daraus hier wiedergegeben habe.

Mein Fazit möchte ich vorab schon nennen: Sie haben immer deutlich unterschieden zwischen Gott und Jesus Christus. Und sie haben durchweg Jesus als den Christus und als den Sohn Gottes bezeugt. Niemals haben sie ihn als den wahrhaftigen Gott dargestellt oder sonst irgendwie als einen Gott oder Teil einer Dreieinigkeit. Sie haben den Herrn Jesus als den verheißenen Messias (= Christus = Gesalbter / Bevollmächtigter) gepredigt, und sie haben mit großer Kraft bezeugt, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat (Apg 4,33). Dies belege ich in den nachfolgenden Beispielen ausführlich.

Was man bei den Aposteln liest, klingt so ganz anders als das, was man heute in den meisten christlichen Gemeinden hört. Wer heute nicht glaubt, dass Jesus Gott ist, wird in der Regel von der Gemeinschaft und dem Abendmahl ausgeschlossen, oder es wird ihnen zumindest untersagt, darüber mit jemandem zu reden. Sucht man bei den Aposteln nach solchen Kriterien, sucht man sie vergebens. Sie wussten offenbar noch nichts von der späteren Vergottung Jesu und auch nichts von einer Trinität, genauso wenig wie ihr Herr und Meister. Wie also sollte man sich gegenüber Ältesten und Gemeindeleitern / Pastoren verhalten, wenn sie dermaßen der Lehre der Heiligen Schrift entgegenstehen? Hierzu finden wir eine Verhaltensregel bei den Aposteln, nämlich in Apg 4,19-20:

Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Ob es vor Gott recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott, urteilt ihr! Denn es ist uns unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden.

und in Apg 5,29:

Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen. 

Und nach weiteren Drohungen und Verhören durch die Obersten des Volkes, wird der Dienst und die Verkündigung der Apostel folgendermaßen zusammengefasst:

Sie nun gingen aus dem Hohen Rat fort, voller Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden; und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen. (Apg 5,41-42)

Der Widerstand gegen die Wahrheit und die rechte Lehre ging damals nicht etwa von den ungläubigen Heiden aus, sondern von den Obersten des Volkes Gottes. Daran hat sich im Laufe der Geschichte bis heute offensichtlich nichts geändert, denn auch heute halten vor allem die Theologen, Prediger und Ältesten in den Gemeinden lieber an ihren Traditionen und Satzungen fest als an der gesunden Lehre der Apostel und der Heiligen Schrift, obwohl sie die Bibel in Händen halten. Damals wie heute. So leid es mir auch tut, aber das ist mein Befund, wenn ich auf meine Geschichte und die vieler Geschwister zurückblicke, welche die Trinitätslehre als falsche Lehre erkannten. Der Herr Jesus war keine Trinitarier, seine Apostel ebenfalls nicht - so sollten es die Nachfolger des Herrn Jesus Christus ebenso nicht sein.

 

Hinweis: Als Bibelübersetzung benutze ich überwiegend die Elberfelder Übersetzung, aus der ich hier auch zitiere. Alle Hervorhebungen in den Bibeltexten sind von mir und finden sich nicht im Original.

 

Pfingstpredigt des Petrus

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Dies dürfte der Zielgedanke der Pfingstpredigt sein. In diesen wenigen Worten werden sehr Viele Fragen beantwortet: Es geht hier einmal mehr um Wissen, um zuverlässiges Wissen. Nicht vage Vermutungen oder gar eine Geheimlehre für besonders erwählte Menschen werden hier angedeutet, sondern zuverlässiges Wissen für alle wird mit klaren und verständlichen Worten ausgedrückt. Dass Jesus der Herr ist, liegt schlicht daran, dass Gott ihn dazu gemacht hat. Er ist nicht aus sich selbst der Herr, sondern Gott hat Jesus dazu gemacht. Ebenso hat Gott Jesus zum Christus gemacht, d.h. zum Gesalbten, zum Messias. Das war schon lange verheißen und Gott hat sein Versprechen erfüllt. Und es geht hier nicht um einen irgendwie übernatürlichen Jesus, sondern um genau den Jesus, den sie zuvor gekreuzigt hatten. "Diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt".

 

Zweite Predigt des Petrus

Apg 3,13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser entschieden hatte, ihn loszugeben.

Apg 3,18 Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte.

Apg 3,26 Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von seinen Bosheiten abwendet.

Die Ansicht, dass Jesus Christus der Knecht Gottes ist, wird heute vehement bestritten obwohl die Apostel dies mehrfach lehrten und zudem Gott in besonderer Weise auf ihr Gebet bzw. das Gebet der Gemeinde reagierte, in welchem sie Jesus als seinen Knecht bezeichneten (Kap 4,23-31). Jesus, der Knecht Gottes? In seiner Niedrigkeit vielleicht - mag mancher einwenden - aber heute, jetzt, nachdem er auch über alles erhöht wurde, was im Himmel ist? Ja, auch in dieser Erhabenheit ist er seinem Gott und Vater unterstellt.

Als weitere Aussage ist hier davon die Rede, dass Gott seinen Christus leiden ließ. Eine solche Formulierung ist für die Schreiber der Bibel eine Selbstverständlichkeit, für viele unserer gläubigen Zeitgenossen jedoch sehr ungewöhnlich, wenn nicht sogar unverständlich. Ich befürchte, dass mehr Christen dem Satz zustimmen würden "Jesus Christus ist Gott!" als dem Satz "Jesus ist der Christus Gottes". Warum wohl?

 

Petrus und Johannes vor dem hohen Rat

Apg 4,10 so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kund: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten - in diesem Namen steht dieser gesund vor euch.

Hier geht es zunächst um den Menschen Jesus von Nazareth, der nach dem Verständnis mancher Theologen im Gegensatz zum "göttlichen Jesus" steht, eine Unterscheidung (die sog. Zwei-Naturen-Lehre), die die Bibel nicht kennt. So wird bereits in der Pfingstpredigt gelehrt, dass "der Jesus, den ihr gekreuzigt habt" von Gott auferweckt und sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht wurde.

Das Hauptaugenmerk möchte ich in diesem Vers allerdings auf die Tatsache lenken, dass dieser Jesus von Gott auferweckt wurde. Jesus Christus konnte nicht von sich aus aus den Toten auferstehen, sondern wurde von Gott auferweckt. Anders ausgedrückt: Jesus Christus ist von den Toten auferstanden, weil Gott ihn auferweckt hat. Das ist einfach nur logisch und verständlich, zudem entspricht es der Aussage der Bibel. Ist es wichtig? Ja natürlich, denn die Rettung hängt davon ab.

So sagt Röm 10,9: 

... dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst."

Bedauerlicher Weise ist auch dies ein Sachverhalt, den man in heutigen Predigten vergeblich sucht, obwohl hierauf offensichtlich großer Wert gelegt wird in der Bibel (s. auch 1.Kor 15,15)

 

Gebet der Gemeinde

Apg 4,27 Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels ...

Apg 4,29-30 Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden; indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.

Nach diesem Gebet bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren und Gott erhörte ihr Gebet. Ganz offensichtlich ist es richtig und keine Degradierung, den auferstanden Jesus Christus als den Knecht Gottes zu bezeichnen. Das ist absolut passend zu Off 3,12, wo der Herr Jesus in einem Vers gleich viermal von seinem Gott spricht:

Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen. (Off 3,12)

 

Die Apostel vor dem hohen Rat

Apg 5,30-31 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ermordet habt, indem ihr ihn ans Holz hängtet. Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Retter erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.

Mit diesem Vers wird einmal mehr deutlich, dass es falsch ist, zu sagen, dass Gott Mensch wurde. Und einmal mehr geht es um den ermordeten Jesus, der von Gott erhöht wurde.

Näher eingehen möchte ich aber auf den Begriff "Retter", griechisch: sōtēr. Das in der Theologie gebräuchliche Wort "Soteriologie" hat hier seinen Ursprung und meint die Lehre der Errettung / Erlösung.

Ein gewisser Konflikt scheint zu bestehen, indem in der Bibel einerseits Gott selbst sagt, dass es außer ihm keinen Retter gibt (Jes 43,11; Hos 13,4) und andererseits im NT Jesus als der einzige Retter verkündigt wird. Dies ist für nicht Wenige ein Anlass, in Jesus Christus den Gott des AT zu sehen.

In unserem Vers steht jedoch, dass Jesus von Gott zum Retter erhöht wurde. Das heißt, dass die Rettung der Menschen im Grunde von Gott ausgeht, ER es aber dadurch bewerkstelligt, dass er Jesus zum Retter gemacht hat. Dies hat in der Bibel viele Parallelen:

  • Gott hat Israel aus Ägypten errettet, indem ER sie durch Mose heraus führte.
  • Gott hat sein Volk vor dem Tod durch die feurigen Schlangen errettet, indem ER durch Mose eine eherne Schlange aufhängen ließ.
  • Gott hat sein Volk von ihren Feinden errettet, indem ER ihnen Richter sandte usw.

So schreibt Judas am Ende seines Briefes, dass Gott unser Retter ist durch Jesus Christus, unseren Herrn (Jud 1,24-25). Gott rettet uns durch Jesus Christus. Es ist also kein Widerspruch zwischen AT und NT, und natürlich auch keine Menschwerdung Gottes.

 

Folge der Schläge und Bedrohung durch den Hohen Rat

Apg 5,42 Sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen.

Das ist die Zusammenfassung der Verkündigung der Apostel: Sie hörten nicht auf, Jesus als den Christus zu verkündigen. Was der Hohe Rat damals mit Schlägen nicht schaffte, hat die Theologie mit ihren unbiblischen Lehren geschafft: Die Lehre, dass Jesus der Christus ist (der Gesalbte Gottes), ist weitestgehend verstummt.

 

Paulus in Damaskus

Apg 9,20 Und sogleich predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist.

Apg 9,22 Saulus aber erstarkte noch mehr im Wort und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist.

Paulus erkennt aufgrund seiner Bekehrung und der direkten Offenbarungen (Gal 1,11-12) sehr schnell, dass Jesus der Sohn Gottes ist und dass Jesus der Christus ist. Dies deckt sich völlig mit Gottes Zeugnis über den Herrn Jesus, wie er es dem Petrus in Mt 16,16 geoffenbart hat: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes", worauf Jesus bezeugte, dass dies nicht von Menschen stammt, sondern eine Offenbarung seines Vaters im Himmel ist. Diesem Zeugnis ist Paulus treu geblieben bis zum Ende, denn auch in Apg 26 bezeugt er vor Festus und Agrippa Jesus als den Christus. (siehe weiter unten)

 

Petrus bei Kornelius

Apg 10,38 ...Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.

Hier wird erklärt, weshalb Jesus der Gesalbte (= der Messias, der Christus, d.h. der Bevollmächtigte) ist:

  • Gott hat ihn mit heiligem Geist gesalbt.

Und warum er solche Zeichen und Wunder tun konnte, wird ebenso erklärt:

  • Gott war mit ihm.

Noch immer bin ich verwundert über folgende Situation: Im Gespräch mit einem Trinitarier kamen wir auf diese Stelle zu sprechen und ich fragte ihn, ob man also sagen könne, dass Gott von Gott mit Gott gesalbt worden sei, wenn denn der Vater Gott ist, ebenso sein Sohn und obendrein der Heilige Geist. "Ja, das kann man so sagen" war seine Antwort. Nun, ich vermute, das nur wenige Trinitarier dem zustimmen würden, aber logisch richtig - wenn auch völlig unbiblisch – erscheint es mir schon aus trinitarischer Sicht betrachtet. Zumindest jedenfalls konsequent trinitarisch.

 

Paulus in der Synagoge in Antiochien

Apg 13,23 Aus Davids Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Erretter Jesus gebracht ...

Apg 13,32 Und wir verkündigen euch die gute Botschaft von der zu den Vätern geschehenen Verheißung, dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte ...

Apg 13,37 Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht.

Ich glaube, dass Jesus von der Jungfrau Maria geboren wurde, wie es geschrieben steht bei Matthäus und Lukas. Dies findet jedoch nach Jesu Geburt nirgends mehr in der Heiligen Schrift eine Erwähnung, auch hier in Antiochien nicht. Generell wird Jesus Christus hier und anderswo als Nachkomme Davids beschrieben, auch noch in der Offenbarung von einem der Ältesten vor Gottes Thron (Off 5,5).

Hier in Apg 13 ist in Vers 32 zunächst von "erwecken" die Rede und damit ist offensichtlich Jesu Geburt gemeint, nicht seine Auferstehung aus den Toten, denn als Begründung wird Ps 2,7 genannt: "Du bist mein Sohn, ich habe dich heute gezeugt"

Die Auferweckung ihrerseits wird in Vers 37 genannt: Gott hat Jesus auferweckt aus den Toten. Das zugrunde liegende griechische Wort ist dasselbe: "anistēmi", StrongNr. G450 bzw in den Versen 22, 30 und 37 gr.: "egeiro" (StrongNr. 1453), was ebenfalls mit erwecken bzw. auferwecken übersetzt wird. Aus dem Kontext wird erkennbar, dass es sich zuerst um die Geburt handelt, was ebenso folgende Stellen belegen:

Mose hat schon gesagt: Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird! (Apg 3,22)

Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von seinen Bosheiten abwendet. (Apg 3,26)

Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sprach: "Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken." (Apg 7,37)

Insofern finde ich die Wortwahl in der Elberfelder Übersetzung sehr hilfreich, weil zwischen erwecken und auferwecken unterschieden wird. Das macht die Sache recht klar, zumal wenn man den Kontext berücksichtigt, wo von Gottes Zeugung gemäß der Verheißung in Ps 2 die Rede ist. Außerdem wird hier der Lehre der Präexistenz widersprochen, denn der Herr Jesus wird als "aus Davids Nachkommenschaft" beschrieben (V 23). Das tat zuvor auch schon Petrus in der Pfingstpredigt, erfüllt von heiligem Geist (Apg 2,30-33).

  • Der Apostel Paulus lehrte, dass Jesus von Gott als Retter gebracht wurde (erweckt wurde).
  • Er lehrte auch, dass dies als Verheißung den Vätern gegeben war. (keine reale Präexistenz, sondern Verheißung / Plan / Vorhaben / Ankündigung)
  • Und er lehrte, dass Jesus von Gott auferweckt wurde aus den Toten.

Immer ist Gott der Handelnde, der Initiator, derjenige, von welchem alles ausgeht. Alles!

 

Paulus in Thessalonich

Apg 17,3 ...indem er eröffnete und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und dass dieser der Christus ist; der Jesus, den ich euch verkündige.

Jesus ist der Christus (= der Messias). Das ist offensichtlich das Hauptanliegen, der Zielgedanke der Apostel in ihrer Lehre über den Herrn Jesus. Später schreibt Paulus in seinem ersten Brief an die Thessalonicher, dass andere Gemeinden davon erzählen, wie die Thessalonicher "sich zu Gott bekehrten, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat - Jesus, der uns rettet vor dem kommenden Zorn" (1.Thess 1,9-10). Es sollte daher für niemanden ein Problem sein, Jesus von dem lebendigen und wahren Gott zu unterscheiden.

 

Paulus in Athen

Apg 17,31 ...weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten.

Deutlich wird hier dargelegt, dass Gott der Handelnde ist. ER hat den Tag festgesetzt, den selbst der Herr Jesus nicht weiß (Mt 24,36; Mk 13,32). ER ist es, der die Welt richtet – und ER tut es durch Jesus. So wie Jesus Christus von Gott zum Retter (gr.: Soter) gemacht wurde, so wird er von Gott auch zum Richter gemacht. Das hatte der Herr Jesus bereits angekündigt, als er sagte, dass der Vater das ganze Gericht dem Sohn gegeben hat (Joh 5,22). Dennoch bleibt Gott der eigentliche Richter, weil Jesus nicht eigenmächtig, sondern im Namen und Auftrag Gottes handelt.

Weiter wird Jesus Christus hier als ein Mann beschrieben, nicht als ein "nicht-menschliches Wesen".

Und abermals: Gott hat ihn auferweckt.

 

Paulus in Korinth

Apg 18,5 Als aber sowohl Silas als auch Timotheus aus Mazedonien herabkamen, wurde Paulus durch das Wort gedrängt und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus sei.

Wer bis hierher gelesen hat, den verwundert es wahrscheinlich nicht mehr, dass Paulus bezeugte, dass Jesus der Christus ist. Das ist offensichtlich das vorherrschende Thema in der Lehre der Apostel gewesen. Nie haben sie den Herrn Jesus als Gott verkündigt, auch nicht als Teil einer Dreieinigkeit oder etwas dergleichen. Sie haben den Herrn Jesus als den Christus Gottes und als den Sohn Gottes bezeugt. Das entspricht vollkommen dem Zeugnis Gottes über Jesus von Nazareth, wie es in Mt 16,16 zu finden ist.

 

Apollos in Ephesus

Apg 18,28 Dieser war, als er hinkam, den Glaubenden durch die Gnade sehr behilflich; denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist.

Apollos, der nicht zum engsten Kreis der Apostel gehörte, verkündigte trotzdem nichts anderes, als dass Jesus der Christus ist. Er bewies dies aus den Schriften. Aber "die Juden" glaubten dennoch nicht.

Heute ist es offensichtlich kein bisschen anders. Die wenigsten Christen glauben, dass Jesus der Christus ist bzw. haben kaum eine Ahnung, was das bedeutet. Das wird leider so gut wie nie gepredigt, obwohl es unzweifelhaft geschrieben steht, ja Gott selbst dies offenbart hat (Mt 16,16, s. vorg. Abschnitt)

Während die Juden allerdings Jesus diese Erhabenheit nicht zugestehen wollten, fallen die Christen seit langer Zeit auf der anderen Seite vom Pferd, indem sie Jesus zum Gott machen, anstatt ihn als den Gesalbten Gottes zu bezeugen.

 

Paulus vor Festus und Agrippa

Apg 26,22-24 Da ich nun Beistand von Gott erlangte, stehe ich bis zu diesem Tag und bezeuge Klein und Groß - indem ich nichts sage außer dem, was auch die Propheten und Mose geredet haben, dass es geschehen werde -, 23 dass der Christus leiden sollte, dass er als Erster durch Totenauferstehung Licht verkündigen sollte, sowohl dem Volk als auch den Nationen.

Dies ist eine Begebenheit aus der letzten Phase der uns bekannten Wirkungszeit des Paulus. Auch hier bezeugt er Jesus als den Christus. Er bezeugt, dass Mose und die Propheten von den Leiden, die auf den Christus kommen sollten, und die Herrlichkeiten danach, schon lange vorher weissagten. Dasselbe hat Jesus den Emmaus-Jüngern dargelegt (Lk 24,26) und ebenso Petrus in seinem ersten Brief (1.Pet 1,11).

Was soll man noch nennen als Beweis? Obwohl der Herr Jesus (so wie auch Mose (2.Mo 4,162.Mo 7,1) und die Richter Israels (Joh 10,34)) Gott genannt wird, redet die Schrift mehr als deutlich davon, dass Jesus der Sohn Gottes, der Christus Gottes und der Knecht Gottes ist, wie ich nun ausführlich dargelegt habe. Jesus Christus redet auch in seiner Erhöhung mehrfach von seinem Gott. (Off 3,12)

"Ich will, dass ihr wisst, dass Gott das Haupt des Christus ist" steht in 1.Kor 11,3 geschrieben. Aber wer glaubt das schon?

Was soll man noch nennen als Beweis? Wer den Heiligen Schriften nicht glaubt, wird auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht. Das musste Abraham dem reichen Mann im Hades sagen und es scheint mir an Aktualität nichts eingebüßt zu haben. Leider.

Es geht beim Glauben nicht um schmückendes Beiwerk für unser Leben, sondern tatsächlich um nicht weniger als um ewiges Leben oder Tod ...

"… auf dass ihr das Leben erwählt!"