Die Trinitätslehre - was ist das überhaupt? pdf

Wenn man 10 Christen bittet, die Dreieinigkeit / Trinität zu beschreiben, erhält man ungefähr 12 verschiedene Antworten - das jedenfalls ist meine und vieler Anderer Erfahrung. Jeder hat seine eigene Sicht der Dinge und es scheint den allermeisten alles andere als klar zu sein, was sie eigentlich glauben. Als kleinster gemeinsamer Nenner könnte man vielleicht sagen, dass unter der Dreieinigkeit Gottes so in etwa verstanden wird, dass es irgendwie drei göttliche Personen seien und dass Gott doch irgendwie zugleich nur einer sei. Diese und ein paar weitere Aussagen dazu, die oft zu hören sind, habe ich hier zusammengestellt und kommentiert.

Manche versuchen die Trinität mit Bibelstellen zu belegen und am häufigsten wird wohl der Taufbefehl in Mt 28,19 und der Gruß in 2.Kor 13,13 genannt. Es werden natürlich auch noch andere angeblich trinitarische Stellen angeführt, die ich auf meiner Website in den vielen Artikeln berücksichtigt und kommentiert habe. Für ergänzende Hinweise hierzu bin ich sehr dankbar.

Zur offiziellen Formulierung der Kirchen, dem eigentlichen Dogma, das sogenannte Athanasium, findet sich hier ebenfalls ein Kommentar.


Die wohl am weitesten verbreiteten Behauptungen sind folgende:

1. Der eine Gott besteht aus (offenbart sich als) drei Personen, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
2. Oft ist auch von "Gott, dem Vater" und "Gott, dem Sohn" und "Gott, dem Heiligen Geist" die Rede.
3. Alle drei sind gleich ewig,
4. - gleich mächtig,
5. - gleich im Rang,
6. - gleich in der Verehrung.
7. Keiner der drei ist einem anderen über- oder untergeordnet (sie unterscheiden sich nur in den Aufgaben).
8. Obwohl jeder für sich Gott ist, ist es doch zusammen nur ein Gott.
9. Jesus ist gleichzeitig wahrer Mensch und wahrer Gott.
10. Wer das nicht glaubt, kann nicht errettet werden.

Alle diese Aussagen sind allerdings falsch, wie ich nachfolgend anhand der Bibel belegen werde - nur sie ist der Maßstab zur Unterscheidung von Wahrheit und Lüge. In der Bibel, der Heiligen Schrift, finden wir geschrieben, was Gott selbst gesagt hat, ebenso was der Herr Jesus Christus im Auftrag Gottes lehrte und was die Apostel bezeugten. Eine bessere Quelle der Wahrheit haben wir derzeit nicht.

Alle Hervorhebungen im Text sind von mir.

 

1. "Der eine Gott besteht aus drei Personen: dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist"

Es gibt keine Stelle in der Bibel, aus der dies hervorgehen würde (auch der "Taufbefehl" in Mt 28,19 sagt das nicht); und es gibt auch nicht eine einzige Passage in der Heiligen Schrift, in der die Zahl drei in Bezug zu Gott vorkommt ( ).

Dagegen hat Gott selbst gesagt: "Außer mir gibt es keinen Gott" (Jes 45,5-6). Nach Jesu Worten ist der Vater allein wahrer Gott (Joh. 17,3). Nach Paulus‘ Worten gibt es nur einen Gott, und das ist der Vater (1.Kor 8,5-6). An vielen Stellen steht geschrieben, dass Gott EINER ist (Mk 12,29+32; Röm 3,29-30; Gal 3,20 u.a.). Es gibt schlichtweg keine Bibelstelle, die Gott in irgendeiner Weise als ein "Mehr-Personen-Wesen" beschreiben würde oder z.B. Jesus als eine "Offenbarungsweise Gottes" darstellt.

 

2. "Gott, der Vater", "Gott, der Sohn" und "Gott, der Heilige Geist"

Von "Gott, dem Vater" oder auch von "Gott, unserem Vater" ist in der Tat sehr oft in der Bibel die Rede, aber Begriffe wie "Gott, der Sohn" oder "Gott, der Heilige Geist" sucht man vergeblich in der gesamten Heiligen Schrift.

Jesus ist der Sohn Gottes (Joh 20,31), er wird auch Sohn des Höchsten genannt (Lk 1,32), aber nie "Gott, der Sohn". Das ist eine irrige menschliche Erfindung.

Der Heilige Geist ist der Geist Gottes, er wird zwar zum Teil mit personhaften Wesenszügen beschrieben, jedoch nie als Person oder gar als göttliche Person benannt (Joh 16,32). Er hat keinen Namen, keinen Thron und wird auch nicht angesprochen oder gar zu ihm gebetet. Somit ist ebenso der Begriff "Gott, der Geist" irreführend.

 

3. "Alle drei sind gleich ewig"

Jesus Christus ist der Sohn Gottes, weil Gott ihn - nach seinen eigenen Worten - gezeugt hat, und zwar nicht vor aller Zeit, wie es von den Schriftgelehrten (Theologen) des vierten Jahrhunderts und bis heute behauptet wird, sondern im "Heute" (Ps 2,7; Heb 1,5 + 5,5 u.a.). Das einzige biblische Zeugnis über die Zeugung Jesu findet sich bei Matthäus und Lukas, und das geschah durch Gottes Geist in Maria. Es gibt keinen biblischen Beleg für eine Zeugung "vor aller Zeit" oder gar für ein "ewiges Hervorgehen aus dem Vater".

Gott hat Jesus erweckt aus der Nachkommenschaft Davids (Apg 13,23). Jesus ist ein Prophet wie Mose, der aus seinen Brüdern aufstehen sollte (5.Mo 18,18; Apg 7,37) - und so geschah es auch. Der verheißene Retter sollte nach Gottes Worten ein Nachkomme von Eva sein (1.Mo 3,15).

 

4. "Alle drei sind gleich mächtig"

Auch hierfür gibt es keinen Beleg in der Bibel.

Dagegen sagte der Herr Jesus, dass er nichts tun könne ohne seinen Vater (Joh 5,19; 5,30; 8,28). Petrus sagte zu Pfingsten: Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst… (Apg 2,22). Auch wer zu seiner Rechten und Linken sitzen wird, kann Jesus nicht selbst bestimmen (Mt 20,23). Jesus wurde von Gott mit heiligen Geist gesalbt (Apg 10,38) und von Gott erhöht (Phil 2,9).

Der Heilige Geist wiederum redet nicht aus sich selbst (Joh 16,13), so wie es der Herr Jesus auch nicht getan hat (Joh 12,49).

Offensichtlich ist allein der Vater über allen - was Jesus so auch ausdrücklich gesagt hat, z.B. in Joh 10,29 und 14,28.

 

5. "Alle drei sind gleich im Rang"

Bereits der vorhergehende Punkt macht deutlich, dass auch dies eine falsche Behauptung ist.

Jesus Christus hat gesagt: Der Vater ist größer als ich (Joh 14,28). Paulus sagte: Ich will aber, dass ihr wisst (Wissen! es geht hierbei nicht um ein Geheimnis), dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber ist Gott (1.Kor 11,3). Petrus redete vom Gott des Herrn Jesus (1.Pet 1,3). An vielen weiteren Stellen in der Bibel ist vom Gott des Herrn Jesus die Rede, z.B. auch in Off 3,12.

Außerdem ist Gott auch der Gott der Geister (Off 22,6).

 

6. "Alle drei erhalten gleiche Verehrung"

Das wäre logisch richtig, wenn Gott tatsächlich ein dreieiniger Gott wäre.

Aber Jesus zählte sich selbst zu denen, die Gott anbeten (Joh 4,22). Er sagte, dass er nicht Ehre von Menschen nimmt (Joh 5,41), sondern die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat (Joh 7,18). Die Zungen aller werden einst Jesus als Herrn bekennen, zur Ehre Gottes, des Vaters (Phil 2,9-11). Hier wird übrigens nicht Jesus Christus angebetet, sondern in Jesu Namen wird sich jedes Knie beugen ... zur Ehre Gottes, des Vaters.

Der Heilige Geist wird nirgendwo in der Bibel verehrt, geschweige denn angebetet. (ausführlicher)

 

7. "Keiner der drei ist einem der anderen über- oder untergeordnet"

Diese Aussage wurde bereits unter dem Stichwort "Rang" als falsch entlarvt, und es gibt auch hierfür keinen biblischen Beleg.

Dagegen sagte Jesus: Der Vater ist größer als ich (Joh 14,28), und er sagte auch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn (Joh 5,19) und er sagte, dass "ich so tue, wie mir der Vater geboten hat (Joh 14,31). Nun hat man sich in der Theologie einen Trick überlegt, indem man Jesus zwei Naturen verpasste, um Jesu Unterordnung unter den Vater seinem Mensch-sein zuzuordnen. Aber auch das ist unbiblisch und somit nicht haltbar, denn auch als der auferstandene und erhöhte Herr spricht Jesus noch mehrfach von seinen Gott (z.B. Off 3,2 und 12). Und folgerichtig wird Jesus von der Gemeinde nach Pfingsten als der Knecht Gottes bezeichnet (Apg 4,27-30). Die Reaktion Gottes auf dieses Gebet ist sehr beachtenswert (Apg 4,31)! Es sei hierzu noch auf 1.Kor 15,28 verwiesen, wo geschrieben steht: "Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei."

Dass der Heilige Geist nicht selbständig ist, nicht souverän, wird allein schon an der Aussage Gottes durch Joel deutlich, wo er von "meinem Geist" spricht (Apg 2,17), oder auch daran, dass Jesus von Gott mit heiligem Geist gesalbt wurde (Apg 10,38).

In der Bibel gibt es klare Hierarchien, und der Höchste von allen ist Gott, der Vater. "Ich will, dass ihr das wisst!" steht in 1.Kor 11,3.

 

8. "Obwohl jeder für sich Gott ist, ist es doch zusammen nur ein Gott"

Keine Bibelstelle sagt dies oder legt auch nur eine solche Annahme nahe. Gott ist nicht zusammengesetzt, ER ist absolut und unteilbar EINER. Und die Gesetze der Mathematik werden nicht aufgehoben um der Herrscher und Theologen des 4. Jahrhunderts willen. 1 + 1 + 1 ergibt nunmal 3, auch in der Bibel  (1.Joh 5,8).

Es gibt durchaus Bibelstellen, in welchen Jesus Gott genannt wird, allerdings zeigt meist bereits der nächste Kontext, dass er dem höchsten Gott untertan ist. Joh 20,17, wo Jesus von seinem Gott spricht, steht in direktem Zusammenhang mit dem viel bemühten Bekenntnis des Thomas in Vers 28. Am Ende desselben Kapitels (nur drei Verse weiter) steht, wozu Johannes das alles geschrieben hat (Vers 31).

Eine weitere Stelle findet sich in Heb 1,8+9 (ausführlicher). Obwohl der Herr Jesus auch hier als Gott bezeichnet wird, ist zugleich von seinem Gott die Rede.

Der Heilige Geist wird in der Bibel nirgends Gott genannt, ebenso wird er nicht als Person beschrieben, auch wenn immer wieder personhafte Wesenszüge (z.B. reden, leiten, trösten) von ihm genannt werden. Unbeachtet bleibt hierbei meist, dass er ausgegossen wurde, er auf Menschen fiel, Jesus mit ihm gesalbt wurde usw. Er hat auch keinen Namen und keinen Thron.

Hin und wieder wird versucht, mit Apg 5 zu belegen, dass der Heilige Geist Gott sei. Dort wird beschrieben, wie Hannanias und Saphira den Petrus und somit den Heiligen Geist und dadurch Gott belügen. Unterschlagen wird bei dieser Argumentationsweise gerne, dass Petrus in Vers 9 nicht von "Gott, dem Geist" spricht, sondern vom Geist des Herrn (siehe Apg 5,1-11).

 

9. "Jesus ist gleichzeitig wahrer Mensch und wahrer Gott"

Auch diese Aussage ist der Bibel völlig fremd, obwohl Jesus mehrfach Gott genannt wird, wie gerade eben schon dargelegt wurde.

Jesus wird zwar auch Gott genannt, genauso wie Mose in 2.Mo 4,16 und 7,1 und ebenso die Richter Israels (Ps 82,6), was der Herr Jesus zitiert in Joh 10,34-36, um zu zeigen, dass er nicht Gott, sondern der Sohn Gottes ist. Jesus war sichtbar, sterblich, veränderlich, nicht allwissend, er war ohnmächtig in sich selbst usw. Sein Gott und Vater aber ist von all diesen Dingen das Gegenteil.

Im 5. Jahrhundert (um 451 n.Chr.) wurde die "Zwei-Naturen-Lehre" erfunden (s. auch Wikipedia), die Jesus eine menschliche und eine göttliche Natur zusprach. Die Bibel bezeugt aber nur einen Jesus, der tot war, von Gott auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt erhöht wurde (Apg 2,32-33). Und die Bibel warnt ausdrücklich vor einem anderen Jesus (2.Kor 11,4).

 

10. "Wer nicht an den dreieinigen Gott glaubt, kann nicht errettet werden"

Dies ist wiederum eine unbiblische Behauptung, denn weder die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes, noch die Notwendigkeit, daran zu glauben, finden auch nur ansatzweise eine Erwähnung in der Heiligen Schrift.

Jesus sagte, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einziggeborenen Sohn sandte, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe (Joh 3,16)

Johannes hat sein Evangelium mit einer einfachen Absicht geschrieben, nämlich "damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen" (Joh 20,31).

Der Apostel Paulus schreibt: "Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du errettet werden" (Röm 10,9).

Gott ist es, der entscheidet, wer errettet wird. Und ER hat uns darüber nicht im Unklaren gelassen, unter welchen Bedingungen das geschieht (siehe Hauptartikel: Was ist heilsnotwendig?).

 

Fazit:

Die Trinitätslehre ist der Bibel völlig fremd und somit ist sie niemals die Bedingung, um errettet zu werden. Sie ist ein Menschenwerk, das Gott zum Lügner macht, somit vor allem der Bibel widerspricht, aber auch dem menschlichen Verstand. Vielleicht kommt daher der Vorwurf, dass man, um zu glauben, "den Verstand an der Garderobe abgeben müsse".

Die Trinitätslehre ist - nüchtern betrachtet - nichts anderes als der Glaube an drei Götter, gepaart mit der widersprüchlichen Aussage, dass die drei zusammen doch nur einer seien. Und bezeichnender Weise hat bis heute niemand eine Bibelstelle gefunden, die auch nur ansatzweise eine solche Aussage machen würde (hier ein paar Versuche).

Getreu dem höchsten aller Gebote sollen wir Gott mit ganzem Verstand lieben (Mk 12,30) und auffallend oft ist in der Bibel von Wissen, Verstehen und Erkennen die Rede, wenn es um Gott und Jesus geht (z.B. Joh 17,3; 1.Kor 11,3; 1.Kor 15,34; 1.Tim 2,4-5; 1.Joh 5,20a; 2.Thess 1,8).

Welche Lehre über Jesus hingegen die Grundlage der wahren Gemeinde Gottes ist, steht in Mt 16,16 geschrieben:

Jesus ist der Gesalbte (der Christus), der Sohn des lebendigen Gottes.

 

Gott will ausdrücklich, dass alle die Wahrheit erkennen (1.Tim 2,5):

Einer ist Gott und

einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen:

der Mensch Christus Jesus!