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Zunächst ist mein persönlicher Werdegang etwas beschrieben, denn auch ich wurde im Glauben an einen dreieinigen Gott erzogen. Es hat eine lange Zeit gedauert, bis ich den Irrtum erkannte, und so kann ich jeden gut verstehen, der an dieser Lehre festhält. Ich will niemanden mit Argumenten erschlagen, sondern möchte dabei helfen, die Wahrheit zu erkennen. Die Wahrheit ist naheliegend und einfach und es gibt in der Frage, wer Gott ist, nur sehr wenige Bibelstellen, die wirklich unklar sind, vor allem auch, wenn man den Kontext mit einbezieht. Die Schwierigkeit besteht vielmehr im Loslassen dessen, was man bisher gewohnt war, auch wenn man es nicht verstanden hat.

Gott will, dass alle Menschen gerettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen,
denn einer ist Gott,
und
einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen,
der Mensch Christus Jesus.

(1.Tim 2,4-5).

 

(Vortrag von Stephan Gerber bei der GOTT ist EINER-Konferenz am 23. Mai 2022)pdf-Download

 

Das Reich Gottes – der zentrale Punkt in der Lehre Jesu

Wenn wir über das Reich Gottes reden, so reden wir über den zentralen Punkt im Evangelium von Jesus Christus. Sowohl er selbst, als auch seine Apostel haben das Reich Gottes (manchmal auch nur „das Reich“) gepredigt. Unter diesem Begriff fasst z.B. Paulus seinen dreijährigen Dienst in Ephesus zusammen (Apg 20,25). Zugleich zieht sich dieses Thema durch die gesamte Heilige Schrift, mal mehr, mal weniger offensichtlich, aber es ist das Ziel von allem, nämlich das Reich Gottes / die Königsherrschaft Gottes für die ganze Welt aufzurichten. Das war bereits der Zweck, wofür Gott die ersten Menschen erschaffen hatte:

Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! (1.Mo 1,26b)

Gott hat die Menschen demnach nicht geschaffen als seine Gegenüber oder um Gemeinschaft mit ihnen zu haben. Auch nicht um seiner Anbetung willen oder aus irgendeinem sonstigen Grund, sondern ganz einfach um zu herrschen. Nicht tyrannisch und zerstörerisch, sondern um „zu bebauen und zu bewahren“, wie in 1.Mo 2,15 geschrieben steht. Und diese Art der Herrschaft finden wir auch ganz am Ende der Bibel, am Ende der Tage und am Ende der Geschichte der Menschheit wieder: Das Volk der Heiligen des Höchsten / die Nachkommenschaft Abrahams / die in Jesus Christus Gläubigen aus allen Nationen (samt Israel) werden als der Leib des Christus und mit dem Christus als ihrem Haupt herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit (Off 22,5). Wobei hierzu anzumerken ist, dass Israel nicht als „Anhängsel“ der Nationen anzusehen ist, sondern im Gegenteil: Das Zentrum des kommenden Reiches Gottes ist nicht Rom oder Berlin, nicht Moskau oder New York, nicht Mekka oder Peking, sondern allein Jerusalem, Gottes auserwählte Stadt in Gottes auserwähltem Land.

Das ist der ganz große Bogen, von dem die Bibel berichtet. Was Gott am Anfang geschaffen hatte, aber durch die Sünde der Vergänglichkeit unterworfen wurde, wird am Ende wiederhergestellt werden, wovon die heiligen Propheten Gottes von jeher geredet haben, wie Apg 3,21 sagt (ganz am Ende zitiert).

Wenn wir also über das Reich Gottes reden, reden wir nicht über eine Randerscheinung oder etwas Vergängliches, sondern über das Ziel aller Dinge, die Gott geschaffen hat, über das, worauf alle Dinge hinauslaufen und was „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (von Zeitalter zu Zeitalter) Bestand haben wird. Damit verknüpft ist zugleich eine Mahnung des Herrn Jesus, enthalten in seiner Auslegung zum Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld:

Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, bei dem an den Weg gesät ist. (Mt 13,19)

Verständnis in diesen Dingen ist also von großer Bedeutung, jedoch nicht immer einfach zu erlangen. So besteht jetzt die Herausforderung einerseits an die Zuhörer bzw. Leser dieses Artikels, sich um Verständnis zu bemühen, andererseits an mich, die Sache verständlich darzulegen. Und über dem allem möge Gott, unser Vater, uns Verständnis und Einsicht geben. Darauf sind wir alle vor allem angewiesen.

 

Das Reich Gottes im NT

Das Markus-Evangelium beginnt mit einem kurzen Bericht über Johannes den Täufer, und wie er auf den hinwies, der nach ihm kommt, auf Jesus. Danach wird mit knappen Worten die Taufe Jesu und sein 40-tägiger Aufenthalt in der Wüste erwähnt, um dann vom Anfang des Wirkens Jesu mit folgenden Worten zu schreiben:

Und nachdem Johannes überliefert war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahegekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Mk 1,14-15)

Ähnlich findet es sich auch in den anderen Evangelien – Jesus selbst predigte das Reich Gottes / Reich der Himmel / Himmelreich und gebot ebenso seinen Jüngern, das zu tun, als er sie aussandte (Mt 10,7). Viele der Gleichnisse Jesu, besonders in Mt 13, reden vom Reich der Himmel. Das Austreiben von Dämonen ist ein weiterer Hinweis darauf:

Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen. (Lk 11,20)

Zuvor im selben Kapitel, Lk 11,2, lehrte Jesus seine Jünger zu beten „… dein Reich komme …“, wie auch in Mt 6,10, beide Male im „Vater unser“.

Was nun? War das Reich Gottes schon da, oder sollten sie beten, dass es komme? Und woran kann das eine oder andere erkannt werden? Das wird zusätzlich noch etwas fraglicher durch Lk 17,20-21

Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; auch wird man nicht sagen: Siehe hier! Oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Ich persönlich glaube, dass im Grunde das Reich Gottes durch den Herrn Jesus verkörpert wird. Das bedeutet, dass…

  • zur Zeit von Johannes dem Täufer das Reich Gottes nahegekommen ist, denn Jesus war schon da, aber noch nicht öffentlich aufgetreten (Mt 3,2)
  • mit Jesu Auftreten bzw. Seiner Gegenwart das Reich der Himmel mitten unter dem Volk war (Lk 11,20. siehe oben)
  • es jetzt inwendig in den Glaubenden ist, indem „der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt“ (Eph 3,17)
  • wenn Jesus wieder kommt in Macht und Herrlichkeit, das Reich Gottes offensichtlich anbrechen / errichtet wird (Jes 2,2-4)

Dies sind meines Erachtens die drei Hauptaspekte, die im NT genannt werden

nahe gekommen / mitten unter euch / wird kommen

Nach meiner bisherigen Erkenntnis gehe ich davon aus, dass das Reich Gottes da ist, wo Jesus Christus ist, selbst wenn es nicht nach außen hin sichtbar wird. Somit war es zur Zeit Jesu aufgrund seiner Gegenwart und auch seines Wirkens „mitten unter dem Volk Israel“ und ist es auch heute in denen, die an Jesus glauben. Aber ich gehe auch davon aus, dass das Reich Gottes kommen wird in Macht und Herrlichkeit, wenn Jesus mit eben diesen Attributen wiederkommt. Das war die Erwartung des Volkes Israel und auch seiner Jünger damals, es war im Grunde das, was in den Propheten unzählige Male angekündigt wurde, so auch zuletzt vom Engel Gabriel unmittelbar vor Jesu Geburt. Direkt vor Jesu Himmelfahrt wiederum fragten ihn seine Jünger, ob er jetzt in dieser Zeit für Israel das Reich wiederherstellen werde (nachdem er sie nach seiner Auferweckung etwa sechs Wochen lang über das Reich Gottes unterrichtet hatte (Apg 1,3)).

Auf das kommende Reich Gottes möchte ich nun im weiteren Verlauf mein Augenmerk richten, weniger auf das, was durch den Glauben in uns ist, jedoch ohne dies zu schmälern.

Zu Beginn ein paar Worte aus den Reden Jesu, die verdeutlichen, dass mit Himmelreich, Reich der Himmel und Reich Gottes dasselbe gemeint ist:

Ich sage euch aber, dass viele von Osten und Westen kommen und mit Abraham und Isaak und Jakob zu Tisch liegen werden in dem Reich der Himmel (Mt 8,11)

Und sie werden kommen von Osten und Westen und von Norden und Süden und zu Tisch liegen im Reich Gottes. (Lk 13,29)

Diese beiden Verse haben im Grunde den gleichen Inhalt, unterscheiden sich nur darin, dass Matthäus hier (wie auch sonst so gut wie immer) vom Reich der Himmel / Himmelreich redet, während Markus, Lukas und Johannes „Reich Gottes“ gebrauchen. Aber damit dürfte bei allen dasselbe gemeint sein. Sie alle reden / schreiben oft vom Reich Gottes, am meisten von allen wohl Lukas. (Johannes hat nicht so viele Verweise auf das Reich Gottes wie die anderen Evangelisten, nur im Gespräch mit Nikodemus und vor Pilatus redet das Johannes-Evangelium deutlich davon)

Dass Gottes Reich / Königsherrschaft / das Königreich Gottes (griech.: Basileia) kommen wird, es sich somit offensichtlich nicht auf das Innwendige beschränkt, machen unter vielen anderen die folgenden Verse deutlich:

Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an! (Mt 25,34)

Denn wie der Blitz blitzend leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen Ende unter dem Himmel, so wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tag. (Lk 17,24)

…sie meinten, dass das Reich Gottes sogleich erscheinen sollte. Er sprach nun: Ein hochgeborener Mann zog in ein fernes Land, um ein Reich für sich zu empfangen und wiederzukommen. (Lk 19,11-12)

Ich sage euch aber, dass ich von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis zu jenem Tag, da ich es neu mit euch trinken werde in dem Reich meines Vaters. (Mt 26,29)

Dies sind ein paar Beispiele aus den Reden Jesu vom kommenden Reich. Es wird uns nicht möglich sein, hier nun auf alle Stellen in der Heiligen Schrift einzugehen, die vom Reich Gottes sprechen. Da empfehle ich jedem, selbst aufmerksam zu sein beim Bibellesen, wie oft vom Reich Gottes geschrieben steht bzw. das Stichwort „Reich“ als Suchbegriff zu wählen bei elektronischen Suchhilfen und Konkordanzen.

Besonders empfehlen möchte ich ein eigehendes Studium des Gleichnisses von den anvertrauten Pfunden, das der Herr Jesus in Lk 19,11-27 erzählt, denn ich sehe darin eine Umschreibung seiner selbst. Er selbst dürfte dieser Hochgeborene sein, der nun bei seinem Vater ist, bis zur Zeit der Wiederherstellung aller Dinge (Apg 3,21). Wenn Jesus wieder kommt, wird er mit seinen Heiligen in alle Ewigkeiten herrschen, wie wir im Folgenden noch sehen werden. Das ist dann die neue Erde und die neuen Himmel, welche die Offenbarung und andere Abschnitte der Bibel ankündigen.

 

Das Reich Gottes im AT

Schon im AT ist oft vom zukünftigen Reich Gottes die Rede. Bei David sehen wir zum Beispiel Gottes Verheißung von der ewigen Herrschaft des Messias. In besonderer Weise jedoch hat Gott seine Absichten dem Prophet Daniel geoffenbart. Daraus will ich hier ein paar Stellen nennen:

Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen... (Dan 2,44)

Zur Erklärung: Nebukadnezar, der damalige Weltherrscher, hatte einen Traum, in welchem Gott ihm zeigte, was nach ihm alles geschehen wird, jedoch verstand er ihn nicht. Durch Gottes Offenbarung konnte Daniel im schließlich nicht nur den Traum, sondern auch seine Deutung nennen. Es ist der Traum von dem gewaltigen Standbild, dessen Haupt aus Gold war, dessen Brust und Arme aus Silber, dessen Bauch und Lenden aus Bronze, dessen Schenkel aus Eisen, und dessen Füße und Zehen teils aus Eisen und teils aus Ton. Diese 5 Abschnitte bedeuten 4 Reiche. Zur Zeit des letzten Reiches (Eisen und Ton) wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Es wird an die Stelle aller bisherigen Reiche treten und jene dermaßen pulverisieren, dass man keine Spur mehr von ihnen finden wird.

 Hören wir auf die Worte Daniels, die sich an vorgenannten Vers anschließen:

… wie du gesehen hast, dass von dem Berg ein Stein losbrach, und zwar nicht durch Hände, und das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Ein großer Gott lässt den König wissen, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist zuverlässig und seine Deutung zutreffend. (Dan 2,45)

Das Ende von Nebukadnezars Traum ist in Vers 35 beschrieben und lautet:

Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu aus den Sommertennen; und der Wind führte sie fort, und es war keinerlei Spur mehr von ihnen zu finden. Und der Stein, der das Bild zerschlagen hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde.

Dies ist ein Bild für den Herrn Jesus, wie wir an weiteren Stellen sehen werden. Zunächst aber wollen wir noch ein paar Verse bei Daniel betrachten. Dass Gott nämlich die Macht über die Könige der Erde hat - und dies ist bis heute so - musste Nebukadnezar hier am eigenen Leib schmerzhaft erfahren. In Kapitel vier lesen wir einen Bericht, den der König selbst verfasst hat und welcher sehr bemerkenswert ist, sowohl heute als auch zukünftig. Denn die Prophetie von Daniel gilt für die Zeit des Endes und enthält zugleich immergültige Aussagen. Mit folgenden Worten leitet Nebukadnezar seine Kunde ein:

Der König Nebukadnezar an alle Völker, Nationen und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen: Euer Friede werde groß! Es schien mir gut, die Zeichen und Wunder kundzutun, die der höchste Gott an mir getan hat. Wie groß sind seine Zeichen und wie mächtig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht! (Dan 3,31-33)

Schon hier ist vom ewigen Reich und der Herrschaft Gottes die Rede. Das wurde für Nebukadnezar offenbar, obwohl es bis heute im Wesentlichen noch immer verborgen ist. Durch Nebukadnezars Erlebnisse sollten alle Lebenden etwas Wichtiges erkennen:

… damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es verleiht, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber einsetzt. (Dan 4,14)

Das ist zunächst die Beschreibung der generellen Macht Gottes und seines verborgenen Wirkens in der Geschichte der Menschheit, es ist aber meines Erachtens zugleich ein Hinweis darauf, dass einst der Herr Jesus Christus über das Königtum aller Menschen eingesetzt werden wird, denn er war lt. Jes 53 der niedrigste aller Menschen. Er war gehorsam bis zum Tod, sogar bis zum Tod am Fluchholz. Darum hat Gott ihn so hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über alle Namen ist. Die Zungen aller werden einst bekennen, dass Jesus, der Gesalbte Gottes, der Herr ist, zur Ehre Gottes, das Vaters (Phil 2,9-11). Das heißt, dass, wenn wir Jesus als Herrn bekennen, damit zunächst Jesus geehrt wird in der Stellung, in die er von Gott eingesetzt wurde, und zugleich Gott, der Vater, geehrt wird, der ihn dazu gemacht hat (Apg 2,6).

Doch zurück zu Nebukadnezar. Ihm wurde angekündigt, dass er so lange verstoßen und erniedrigt sein würde…

… bis du erkennst, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. (Dan 4,22)

… bis du erkennst, dass der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen und es verleiht, wem er will. (Dan 4,29)

Und so geschah es denn auch nach sieben Jahren:

Am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kehrte zu mir zurück. Und ich pries den Höchsten, und ich rühmte und verherrlichte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt. Und alle Bewohner der Erde sind wie nichts gerechnet, und nach seinem Willen verfährt er mit dem Heer des Himmels und den Bewohnern der Erde. Und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du? Zu derselben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurück (Dan 4,31-33)

Als Nebukadnezar die Herrschaft Gottes erkannte, kehrte sein Verstand zu ihm zurück. Das liest sich so beiläufig, aber ich glaube, dass hier eine weitere Aussage zu beachten ist: Einsicht und Verstand hängen demnach mit der Erkenntnis Gottes zusammen, so wie die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit ist. Wer erkennt heute, dass der Höchste Macht hat über das Königtum der Menschen? In den Zeitungen und anderen Medien ist das nicht zu finden, aber die Heilige Schrift gibt uns diesen Einblick. Dass dies nicht nur früher so war, belegt Off 17,17 sehr deutlich. Bei Nebukadnezar hat es allerdings sieben Jahre gedauert, bis er zu dieser Einsicht kam …

Weitere Stellen vom kommenden Reich finden wir in Dan 7. Dort hat Daniel eine Vision, indem er vier große Tiere aus dem von den vier Winden des Himmels aufgewühlten Meer steigen sieht (In Off 13 sieht ebenso Johannes das letzte dieser Tiere aus dem Meer aufsteigen). Hier in Dan 7 sind es ebenfalls wieder vier Reiche, wie schon in Kapitel 2, wie der Engel erklärt. Dieses Mal wurden ihm jedoch andere Aspekte gezeigt, die ihn so sehr ängstigten, dass sich sogar seine Gesichtsfarbe veränderte. Und doch ist dreimal davon die Rede, dass „die Heiligen des Höchsten das Reich empfangen werden bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten“. Zuvor jedoch ist von einer schrecklichen Zeit der Trübsal die Rede. Und ebenfalls bevor die Heiligen des Höchsten das Reich in Besitz nehmen, erscheint einer wie der Sohn eines Menschen, der von dem, der alt an Tage war und auf dem Thron sitzt, alles empfängt:

… und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird (Dan 7,13b-14)

Danach erfährt Daniel von dem Engel:

Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen, und sie werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten (Vers 18)

…bis der, der alt an Tagen war, kam und das Gericht den Heiligen des Höchsten gegeben wurde und die Zeit anbrach, dass die Heiligen das Königreich in Besitz nahmen (Vers 22)

Und das Reich und die Herrschaft und die Größe der Reiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden. Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen. (Vers 27)

Wenn man das alles so betrachtet, erscheint es mir nicht verwunderlich, dass die Jünger und das Volk Israel insgesamt erwarteten, dass mit dem Erscheinen des Messias diese Zeit anbrechen würde, Zumal es noch weitaus mehr Stellen gibt, die von seiner ewigen und weltumspannenden Herrschaft Zeugnis geben. Demnach würde der Messias als König auf dem Thron Davids sitzen und von Jerusalem aus die ganze Welt regieren. Ich glaube, dass es auch so geschehen wird, wenn die Zeit erfüllt ist.

Davon reden meiner Ansicht nach zum Beispiel Micha 4,1-4 und Jesaja 2,2-4, Texte, die sich kaum unterscheiden. Ich zitiere hier Jesaja 2:

Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen als Haupt der Berge und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs, dass er uns aufgrund seiner Wege belehre und wir auf seinen Pfaden gehen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. Und er wird richten zwischen den Nationen und für viele Völker Recht sprechen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht mehr wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.

Wenn man hierzu die Beschreibung des neuen Jerusalem liest, wie sie in Off 21-22 zu finden ist, sind gewisse Parallelen unverkennbar. Dazu gehört dann auch noch Hes. 48, wo sich ebenfalls viele Gemeinsamkeiten mit Off 21-22 finden. Einige Worte daraus sind am Schluss dieser Darlegung zu finden.

Psalm 110

Auf die Zeugnisse Gottes über den Herrn Jesus, bin ich an anderer Stelle ausführlich eingegangen. Einige davon finden sich in Psalm 110, den ich nun etwas genauer betrachten möchte. Der erste Vers dieses Psalms wird im NT so oft wie kein anderer Vers aus dem AT zitiert, von den verschiedensten Autoren. Der ganze Psalm lautet:

1 Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!

2 Den Stab deiner Macht wird der HERR aus Zion ausstrecken. Herrsche inmitten deiner Feinde!

3 Dein Volk ist voller Willigkeit am Tage deiner Macht. In heiliger Pracht, aus dem Schoß der Morgenrötehabe ich dich wie Tau gezeugt.

4 Geschworen hat der HERR, und es wird ihn nicht gereuen: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!"

5 Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns.

6 Er wird richten unter den Nationen, er füllt Täler mit Leichen. Das Haupt über ein großes Land zerschmettert er.

7 Auf dem Weg wird er trinken aus dem Bach, darum wird er das Haupt erheben.

 

Der Reihe nach möchte ich nun darauf eingehen:

1 Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!

Auch der Herr Jesus zitiert diesen Vers, um den Pharisäern eine Frage zu stellen: Er spricht zu ihnen: Wie nennt David ihn (den Messias) denn im Geist Herr, indem er sagt: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße"? Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er sein Sohn? (Mt 22,43-45). (Zunächst sei angemerkt: Im AT steht: „Der HERR sprach zu meinem Herrn …“ bzw. „Spruch des HERRN für meinen Herrn …“. Wo in guten Übersetzungen im AT HERR (in Großbuchstaben) steht, stand im hebräischen Original JHWH, also der Eigenname Gottes und somit: „Spruch JHWHs für meinen Herrn …“.)

Mir ist nicht bekannt, dass diese Frage, die Jesus den Pharisäern stellte, in der Bibel jemals direkt beantwortet wird, aber es ist meines Erachtens leicht erkennbar, dass Jesus von Gott zu seiner Rechten erhoben wurde und somit höher ist als sein Vater David, zumal die Königsherrschaft Jesu umfänglicher sein wird, als die von David, und zudem endlos.

 

2 Den Stab deiner Macht wird der HERR aus Zion ausstrecken. Herrsche inmitten deiner Feinde!

Die Macht und Herrschaft Jesu kommt von Gott, JHWH, sie kommt also nicht aus Jesus selbst („Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden…“). Das Zentrum dieser Machtausübung wird Jerusalem sein (das neue Jerusalem, auf das angemessen einzugehen leider den Rahmen hier sprengen würde). Und zu dem Zeitpunkt, wo der Herr Jesus die Macht bekommt, gibt es noch Feinde, Nationen, die ihre Herrlichkeit (ihren Tribut) an diese heilige Stadt entrichten werden und zugleich Heil und Licht von ihr empfangen (Off 21,24+26 und 22,2).

 

3 Dein Volk ist voller Willigkeit am Tage deiner Macht. In heiliger Pracht, aus dem Schoß der Morgenröte habe ich dich wie Tau gezeugt.

Hierzu lasse ich die Bibel gerne selbst reden: „Diese haben einen Sinn und geben ihre Kraft und Macht dem Tier. Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden; denn es ist Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind, sind Berufene und Auserwählte und Treue.“ (Off 17,13-14).

Die Bildrede von der Zeugung wie Tau vermag ich hingegen noch nicht klar zu deuten.

 

4 Geschworen hat der HERR, und es wird ihn nicht gereuen: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks!"

Melchisedek erscheint in der Bibel zuerst in 1.Mo 14, wo er Abraham entgegenging und ihn segnete, dann hier in Psalm 110, sonst jedoch nirgends im AT. Im NT wird er als Vorbild auf den Herrn Jesus hin beschrieben aufgrund dieser beiden Stellen im AT bzw. dem Eidschwur Gottes in diesem Vers. In Hebr. 4, 5, 6 und 7 wird das ausführlich thematisiert (sehr empfehlenswert zu lesen).

Somit hat Jesus sowohl das Königtum als auch das Priestertum in Ewigkeit inne. Und daran lässt er ebenfalls seine Nachfolger teilhaben, wie geschrieben steht: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (Off 1,5-6) Und ebenso erklingt es in Off 5,9-10: „Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation, und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!

 

5 Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert Könige am Tag seines Zorns.

Der Herr Jesus, der sich für immer zur Rechten Gottes gesetzt hat, ist kein „Softie“, wie er oftmals dargestellt wird, denn er wird die Nationen hüten mit eisernem Stab, wie Psalm 2,9 ankündigt: Mit eisernem Stab magst du sie zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen."

Dasselbe werden auch die Überwinder tun, was der Herr Jesus ihnen in Off 2,26-28 verheißt: „Wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht über die Nationen geben; und er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich werde ihm den Morgenstern geben.“

Noch zwei weitere Male wird dem Herrn Jesus dieses Tun zugeschrieben im Buch der Offenbarung, zunächst als Wesensmerkmal in Off 12,5: Und sie gebar einen Sohn, ein männliches Kind, der alle Nationen hüten soll mit eisernem Stab; und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron.

Ferner als der Reiter auf dem weißen Pferd, dem die Heere des Himmels folgen, in Off 19,15: Und aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er mit ihm die Nationen schlage; und er wird sie hüten mit eisernem Stab, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Was ein eiserner Stab mit Töpfergeschirr macht, kann sich wahrscheinlich jeder leicht vorstellen. Falls nicht, dann probiert es zuhause mal am Geschirrschrank aus (bitte nicht hier bei uns 😊)

 

6 Er wird richten unter den Nationen, er füllt Täler mit Leichen. Das Haupt über ein großes Land zerschmettert er.

Da muss ich zuerst an Hes 39,11 denken: „Und an jenem Tag wird es geschehen, da werde ich dem Gog einen Ort geben, wo in Israel ein Grab für ihn ist: das Tal Abarim, östlich vom Meer; und es wird den Durchreisenden den Weg versperren. Und dort werden sie Gog und seinen ganzen Prunk begraben, und sie werden es nennen: ‚Tal Hamon Gog‘.“ Dabei geht es um den Fürsten über ein großes Land im äußersten Norden, der mit all seinen Verbündeten in Israel einfallen und dort durch Gottes Gericht zu seinem endgültigen Fall kommen wird.

Ganz ähnlich klingt es in Off 20,7-10, auch hier geht es um Gog und Magog: „Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werde und wird hinausgehen, die Nationen zu verführen, die an den vier Ecken der Erde sind, den Gog und den Magog, um sie zum Krieg zu versammeln; deren Zahl ist wie der Sand des Meeres. Und sie zogen herauf auf die Breite der Erde und umzingelten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt; und Feuer kam aus dem Himmel herab und verschlang sie. Und der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo sowohl das Tier als auch der falsche Prophet sind; und sie werden Tag und Nacht gepeinigt werden von Ewigkeit zu Ewigkeit.“

 

7 Auf dem Weg wird er trinken aus dem Bach, darum wird er das Haupt erheben.

Was hiermit gemeint ist, kann ich nur vermuten:

  • Wird es eine einfache natürliche Stärkung sein im Gegensatz zum unbesonnenen Schwur Sauls beim Kampf gegen die Philister (1.Sam 14,24)?
  • Ist es eine Bildrede für eine andere Stärkung, die „auf dem Weg“ liegt?
  • Ist es ein Hinweis auf das Wasser des Lebens / den Strom des Lebens, von dem sowohl in Hes 48 als auch in Off 22 die Rede ist?

Ich weiß es nicht, aber bin sicher, dass auch dies erfüllt werden wird, denn Gott wacht nach seinen eigenen Worten über sein Wort, um es zu tun (Jer. 1,12).

 

Gedanken zum Schluss

Nun bleiben hier sicherlich viele Fragen offen und viele Dinge wurden aus Zeitgründen nicht angesprochen, die aber von großer Bedeutung sind für das kommende Reich Gottes. Wenn aber durch meine Ausführungen Fragen und Interesse daran entstanden sind, ist das gut, und ich wünsche allen, dass Gott Euch im Nachdenken und Nachforschen in der Heiligen Schrift mehr und mehr die Augen dafür öffnet, wo überall vom Reich Gottes, der Königsherrschaft Gottes durch seinen Gesalbten, den Herrn Jesus als dem Haupt und dem Volk der Heiligen als seinem Leib, die Rede ist. Davon sind die beiden letzten Kapitel der Bibel besonders ausgefüllt, indem dort das neue Jerusalem beschrieben wird. Aber das ist „nur“ der Gipfel, denn bereits der gesamte geoffenbarte Weg dorthin ist voller „Aussichtspunkten und Erquickungen“. Saugt förmlich die Heilige Schrift auf, denn darin ist dieses Brot, von dem wir leben, und das frische Wasser, an dem wir gepflanzt sein sollen, um anderen Nahrung und Heilung zu bringen, um Psalm 1 und Offenbarung 22 zusammen zu führen.

Einige Aussagen der Heiligen Schrift über das neue Jerusalem, welche vieles von dem zuvor genannten wiederholen, möchte ich hier nennen. Ich zitiere auszugsweise:

Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet, und ihre Lampe ist das Lamm. Und die Nationen werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde bringen ihre Herrlichkeit zu ihr. […] Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes. […] In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens […] und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen […] der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Off 21,23 – 22,5)

 

Der Herr Jesus Christus ist jetzt im Himmel zur Rechten Gottes. Wie lange?

Bis zur Zeit der Wiederherstellung aller Dinge,

von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat (Apg 3,21).

Maranatha

 

(Vortrag von Stephan Gerber bei der GOTT ist EINER-Konferenz am 23. Mai 2022)pdf-Download

 

Gottes Zeugnisse über den Herrn Jesus

In Gesprächen über die Trinitätslehre, aber auch allgemein in Gesprächen über den Glauben, geht es – und das zu Recht - sehr oft um Jesus Christus. Die Frage: „Wer ist Jesus?“ oder „Was ist Jesus?“ beschäftigt die Gemüter und erhitzt sie auch zuweilen. Schon lange wird von vielen Kanzeln verkündigt, dass Jesus Gott sei bzw. dass Gott Mensch wurde. Inzwischen hört man aber auch mehr und mehr, dass Gott für uns gestorben sei. Außerdem, so wird gerne behauptet, reicht der Tod eines Menschen nicht als Opfer für die ganze Menschheit.

Stimmt das (alles)? Welche Art von Wesen ist der Herr Jesus? Was sagt Gott dazu, was die Bibel insgesamt? Und welche Bedingungen müssen tatsächlich erfüllt sein, um alle Menschen erlösen zu können?

Soll man dazu nun Theologen oder vertrauenswürdige Prediger oder Christen fragen? Wer kann auf diese Fragen eine treffendere Antwort geben als Gott, der Schöpfer aller Dinge?

Darum soll es hier nun gehen, indem ich nicht allgemein die Aussagen in der Bibel hierzu zusammentrage, sondern allein die Zeugnisse Gottes über den Herrn Jesus Christus auf den Leuchter stellen möchte, denn Gott hat mehrfach Zeugnis gegeben über den Herrn Jesus. Am bekanntesten dürfte hierbei die Taufe Jesu sein und auf dem sogenannten Berg der Verklärung, wo jeweils die Stimme Gottes vom Himmel her erging: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“. Aber dazu komme ich später.

Darlegen möchte ich insgesamt vier Begebenheiten aus dem Alten Testament (AT) und zwei aus dem Neuen Testament (NT), bei denen Gott selbst und direkt geredet hat, und einmal indirekt:

  • bei Adam und Eva
  • zu Abraham
  • zu Mose
  • zu David
  • im NT

Einsteigen möchte ich jedoch mit einem Vers zur Erbauung und einem weiteren zur Warnung:

…um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt. Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt der Mensch. (5.Mo 8,3; Mt 4,4)

Und zur Warnung:

Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat. (1.Joh 5,10)  

Es ist demnach in zweierlei Hinsicht von Belang, aufmerksam auf das zu hören, was Gott sagt, denn erstens leben wir von seinem Wort / durch sein Wort, mehr als vom Brot. Zweitens machen wir Gott zum Lügner, wenn wir nicht an das Zeugnis glauben, das er über seinen Sohn bezeugt hat. Darum gilt es, genau hinzuhören, wenn Gott etwas sagt bzw. genau zu lesen, was in der Bibel geschrieben steht, was Gott (nicht nur über seinen Sohn) gesagt hat. Mitunter muss man eben auch in der Bibel unterscheiden, wer was gesagt hat, denn es dürfte im Grunde kaum Widerspruch dazu geben, dass das, was Gott gesagt hat, wichtiger ist als das, was z.B. Thomas gesagt hat.

Adam und Eva

Das erste klare Zeugnis Gottes über den Herrn Jesus finden wir meines Erachtens in 1.Mo 3,15, auch wenn dies im NT von den Aposteln nirgends erwähnt wird. Gott sagt zur Schlange:

Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Gott ist es, der Feindschaft setzt zwischen der Frau und der Schlange, ebenso zwischen beiden Nachkommen, wobei der Nachkomme der Frau der Schlange den Kopf zertreten wird. Nun sind zwar alle Menschen Nachkommen von Eva, hier aber ist von nur einem Nachkommen die Rede, welcher der Schlange den Kopf zertreten wird. Im NT wird das vielleicht am ehesten in Hebr 2,14 zum Ausdruck gebracht:

Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel.

Gibt es noch andere Stellen, die dies in ähnlicher Weise sagen? In Off 20,2 ist es jedenfalls ein Engel, der den Teufel / Satan / Drache / alte Schlange bindet für 1000 Jahre; und in Off 20,10 wird beschrieben, wie er in den Feuersee geworfen und von Ewigkeit zu Ewigkeit gepeinigt werden wird, zusammen mit dem Tier und dem falschen Propheten. Jesus wird dort jedoch nicht explizit genannt, dennoch schließe ich mich der allgemeinen Auslegung an, dass die Überwindung des Teufels auf Jesus zurückgeht.

Eine Frage, die mir erst kürzlich begegnete, lautet: Wer sind die Nachkommen der Schlange? Sind es die Dämonen? Die Bibel sagt das nicht. Allerdings sehen wir z.B. in Mt 3,7, dass Johannes der Täufer die Pharisäer und Sadduzäer als Otternbrut bezeichnet. Dasselbe tut der Herr Jesus in 12,34; und in 23,33 sagt er zu den Schriftgelehrten und Pharisäern: Schlangen! Otternbrut! Wie solltet ihr dem Gericht der Hölle entfliehen? Dann sagt auch Paulus zu Bar Jesus / Elymas in Apg 13,10: Sohn des Teufels. Und schließlich erklärt der Herr Jesus das Gleichnis vom Unkraut im Acker, indem er sagt:

Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen, der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen; der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel. (Mt 13,37-39)

Und in Joh 8,44 sagt Jesus:

Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun.

Diese Stelle finde ich besonders tragisch und zugleich eine Warnung an alle Gläubigen. Die Juden waren sich sicher, dass Abraham, ja sogar Gott, ihr Vater sei. Jesus aber sagt ihnen, dass der Teufel ihr Vater ist. Die Juden beriefen sich quasi auf ihre Heilsgewissheit als das auserwählte Volk, Jesus aber deckte ihren Irrtum in erschreckender Weise auf.

Aufgrund der genannten Stellen dürfte klar sein:

  • Die Nachkommen von Eva sind Menschen
  • die Nachkommen der Schlange sind ebenfalls Menschen.

Und Jesus? Kann man sagen, dass er ein Mensch ist? Damit tun sich – verständlicherweise – so viele Christen schwer. Aber was sagt dieses Zeugnis Gottes über den Herrn Jesus? Der Nachkomme der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten! Also würde die Erlösung der Menschheit durch einen Menschen erfolgen, durch einen Nachkommen von Eva. Exakt dem entsprechend steht in 1.Tim 2,5 geschrieben:

Einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen: der Mensch Christus Jesus.

Entgegen aller menschlichen Theologie verheißt Gott, dass ein Nachkomme der Menschen - die soeben in Sünde gefallen waren und somit den Tod in die Welt brachten - der Schlange, den Kopf zertreten würde. Nicht ein übernatürliches Wesen, ein Wesen ohne die sogenannte Erbsünde, würde der Erlöser sein, sondern ein Nachkomme genau derjenigen Menschen, die in Sünde gefallen sind. (Nebenbei bemerkt: von Erbsünde ist in der Bibel keine Rede, das scheint mir vielmehr eine menschliche Lehre zu sein.) Also weder ein Himmelswesen noch Gott selbst würden zur Erlösung erscheinen, sondern ein Nachkomme von Sündern, ein Mensch.

Bereits hier stellt sich die Frage: Glauben wir Gott, was er gesagt hat, oder tun wir es der Schlange gleich und stellen Gottes Wort infrage: Hat Gott wirklich gesagt, dass ein Mensch der kommende Erlöser sein würde? 

Abraham

Bei Abraham finden wir ein Zeugnis Gottes über seinen Nachkommen, welches dann im NT eindeutig auf den Herrn Jesus bezogen wird. Nachdem Gott zunächst im Allgemeinen von Abrahams Nachkommen sprach, ist im letzten Satz nur noch von einem die Rede, von dem Nachkommen (Samen).

Und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde dafür, dass du meiner Stimme gehorcht hast. (1. Mo 22,18)

Das geht m.E. aus dem Kontext in 1.Mo 22,18 in unseren Übersetzungen nicht deutlich hervor (wie das in den hebräischen Schriften ist, weiß ich nicht), aber in Gal 3,16 wird darauf großen Wert gelegt, indem es dort heißt:

Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen" wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus.

Petrus bestätigt dies dem ganzen Volk im Tempel in Jerusalem nach der Heilung des Lahmgeborenen, indem er sagt:

Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach: "Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde." Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von seinen Bosheiten abwendet (Apg 3,25-26).

Offensichtlich ist mit „dem Samen Abrahams“ wieder nur der Knecht Gottes, Jesus Christus, gemeint, durch den / in dem alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.

Dieser Nachkomme Abrahams, von dem Gott zu ihm gesprochen hat, ist der Dreh- und Angelpunkt des Glaubens und der Verheißungen. Im Galaterbrief wird dies ausführlich dargelegt, besonders in Kapitel 3. Dort steht über die Gültigkeitsdauer des Gesetzes geschrieben in den Versen 19-20:

Was soll nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt - bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung galt -, angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers. Ein Mittler aber ist nicht Mittler von einem; Gott aber ist nur einer.

Nebenbei bemerkt wird hier in Gal 3,20 mit großer Selbstverständlichkeit gesagt, dass Gott nur Einer ist, genauso wie in Röm 3,30.

Am Ende von Kapitel 3 (Gal 3,29) sehen wir auch noch einen Umkehrschluss:

Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft und nach Verheißung Erben.

Hierbei werden alle die, die dem Gesalbten (Jesus Christus) angehören, als Nachkommen Abrahams bezeichnet, was zur Folge hat, dass sie Teilhaber sind am Segen und Erbe Abrahams. Darauf werden wir beim Thema „Reich Gottes“ ausführlicher eingehen, jedoch soll es hier schon einmal erwähnt werden. Juden und Heiden werden also nur durch den Glauben an Jesus Christus zu Miterben der Verheißung, die Gott dem Abraham gegeben hat. Davon legt auch Eph 3 ein sehr schönes Zeugnis ab, was aber hier jetzt zu weit führen würde.

Doch zurück zum Hauptthema und wieder zur Frage: Glauben wir Gottes Zeugnis, dass Jesus ein Mensch ist, nämlich ein Nachkomme Abrahams, oder bilden wir uns ein, es besser zu wissen als Gott?

Zur Frage der Präexistenz (PE) sei hier angeführt: Gott selbst sagte, dass Jesus Abrahams Nachkomme sein würde, Jesus jedoch sagte, dass er ehe Abraham war (Joh 8,58). Vor oder nach Abraham? Das ist ganz kurz zusammengefasst die Frage nach der PE Jesu. Beides kann nicht zugleich wörtlich genommen werden, eine der beiden Aussagen muss anders gemeint sein. (Darauf gehe ich an anderer Stelle ein.)

Mose

Zu Mose hat Gott sehr intensiv und sehr oft geredet, jedoch fand ich bei ihm nur eine kurze Aussage zum kommenden Messias, die aber nicht weniger bedeutungsvoll ist und von Gott selbst stammt:

Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. (5.Mo 18,18)

Weiter geht es in den Versen 19-20 mit: „Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.- Doch der Prophet, der sich vermessen sollte, in meinem Namen ein Wort zu reden, das ich ihm nicht befohlen habe zu reden, oder der im Namen anderer Götter reden wird: dieser Prophet muss sterben.“ Diese Worte sind eine Warnung vor Ungehorsam den Worten Jesu gegenüber und auch vor dem Missbrauch des Namens und des Wortes Gottes. Das sei allerdings nur am Rande erwähnt, darum geht es in unserem Thema eigentlich nicht.

Gott spricht zu Mose, dass ER einen Propheten, wie Mose einer ist, aus dem Volk Israel, aus seinen Brüdern, erwecken werde. Diese Worte werden im NT zweimal auf den Herrn Jesus angewandt, und zwar von Petrus und Stephanus:

Petrus sagte nach der Heilung des Lahmgeborenen:

Mose hat schon gesagt: "Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird! Es wird aber geschehen: jede Seele, die auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden." (Apg 3,22-23)

Und Stephanus sagte:

Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sprach: "Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken." (Apg 7,37)

Genau genommen zitieren beide nicht 5.Mo 18,18 und 19, sondern die Verse 15+19, aber das ändert nichts am Inhalt, denn Mose gibt das wieder, was Gott zu ihm gesagt hat und somit über den Herrn Jesus bezeugt hat:

Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. (5.Mo 18,18)

Dies ist wieder eine im Grunde klare Aussage über die Herkunft und über das Wesen des Herrn Jesus: Wie Mose, aus seinen Brüdern erweckt, also ein Mensch, aber von Gott ausgestattet mit Wort und Geist.

Einige der Aussagen möchte ich gerne nochmals einzeln auflisten und mit knappen Worten und jeweils einer Parallelstelle darauf eingehen

„Einen Propheten wie dich“

Mose war der Mittler des ersten Bundes, Jesus der Bürge des neuen und besseren Bundes (Heb 7,22)

„meine Worte in seinen Mund legen“

Johannes der Täufer bezeugte von Jesus, was auch Jesus selbst von sich sagte: „Denn der, den Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes“ (Joh 3,34)

„er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde“

Jesus sagte: Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat. (Joh 12,49f)

„aus euren Brüdern“

…wie Mose es auch war.

Der erste Satz im NT lautet: „Buch des Ursprungs Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams“ (Mt 1,1)

Auch hier stellt sich vielleicht die Frage, ob man Gottes Zeugnis in vollem Umfang glaubt, dass Jesus tatsächlich ein Sohn Davids und Abrahams ist und somit wirklich aus der Mitte seiner Brüder erweckt wurde, oder ob man das nur eingeschränkt für bestimmte Aspekte Jesu glaubt? Wir tun sicher gut daran, Gott voll und ganz zu glauben.

Abraham haben wir zuvor betrachtet, zu David kommen wir nun.

David

David ist nicht nur im AT eine herausragende Person, sondern auch im NT. In beiden Teilen wird er „ein Mann nach dem Herzen Gottes“ genannt (1.Sam 13,14 u Apg 13,22) und auch sonst ist viel von ihm die Rede. Er war der zweite König Israels, von Gott erwählt und von Samuel im Auftrag Gottes gesalbt. Viele Psalmen stammen von ihm, gefüllt sowohl mit hohem Lob als auch mit Klage, Vertrauen, Erkenntnis usw. Darüber hinaus war David ein Prophet, was z.B. in Psalm2, 16, 22 und 110 deutlich wird und u.a. die Pfingstpredigt bestätigt.

David hatte schon früh in seiner Zeit als König den Wunsch im Herzen für Gott ein Haus zu bauen, wie in 2.Sam 7,12ff und 1.Chr 17,13ff berichtet wird. Die Antwort Gottes darauf durch den Propheten Natan ist bemerkenswert:

Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. (2.Sam 7,12-14)

Hier stellt sich durchaus die Frage, wer in dieser Verheißung gemeint ist, Salomo oder Jesus? 1.Chr 22,10 legt nahe, dass Salomo damit gemeint sei (der soll meinem Namen ein Haus bauen), nach Heb 1,5 ist es jedoch Jesus. Diese Mehrdeutigkeit bzw. Unklarheit scheint mir nicht ungewöhnlich zu sein in der biblischen Prophetie. Betrachten wir z.B. Psalm16 für sich allein (Du wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe), würde man wohl kaum auf die Idee kommen, dass irgendjemand anderer außer David damit gemeint ist, jedoch erklären Apg 2,29-31 und 13,35-37 den Sachverhalt anders:

Petrus legt in der Pfingstpredigt dar:

Ihr Brüder, es sei erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen David, dass er gestorben und begraben und sein Grab bis auf diesen Tag unter uns ist. Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er weder im Hades zurückgelassen worden ist noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat. (Apg 2,29-31)

Und Paulus erklärt in der Synagoge in Antiochien:

Deshalb sagt er auch an einer anderen Stelle: "Du wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe." Denn David freilich entschlief, nachdem er seinem Geschlecht nach dem Willen Gottes gedient hatte, und wurde zu seinen Vätern versammelt und sah die Verwesung. Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht (Apg 13,35-37)

So ist in vorgenannten Stellen in 2.Sam 7 und 1.Chr 17 vordergründig zwar von Salomo die Rede, aber das ewige Königtum hat Gott für den Herrn Jesus bereitet und wird es ihm auch zuteilwerden lassen. Darüber reden wir, wenn wir vom Reich Gottes sprechen.

Von Mose ist im NT zwar auch sehr oft die Rede, aber in der Regel bzgl. seines Gesetzes, von David hingegen hauptsächlich bzgl. des Königtums und seines Nachkommens / Sohnes, der in Ewigkeit auf seinem Thron sitzen wird: Jesus Christus. So kündigte es der Engel Gabriel an vor der Geburt Jesu, dass Gott, der Herr, ihm den Thron seines Vaters David geben wird und er über das Haus Jakobs herrschen wird in Ewigkeit und seines Königtums wird kein Ende sein (Lk 1,32-33). Außerdem wird der Herr Jesus in NT sehr oft „Sohn Davids“ genannt, besonders in den Evangelien.

Gottes Zeugnis an David über den Herrn Jesus finden wir also an verschiedenen Stellen im AT und zusammengefasst im NT, in zuvor genannter Stelle Apg 2,30:

Da David nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen …

Das ist Gottes Zeugnis über den Herrn Jesus, das er David gegeben hat. Es war kein „Schau‘n wir mal …“ oder „hoffentlich wird was draus“, sondern Gott hat mit einem Eid geschworen, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen.

Dieser Schwur / Eid findet sich in Psalm89,4-5:

Einen Bund habe ich mit meinem Auserwählten geschlossen, habe David, meinem Knecht, geschworen: "Bis in Ewigkeit will ich deiner Nachkommenschaft Bestand geben und für alle Geschlechter bauen deinen Thron".

Und es gibt noch mehr, was der HERR (JHWH) über Davids Herrn gesagt hat. Psalm 110 ist ein ausdrücklich „messianischer Psalm“ und Vers 1 daraus wird öfter als jede andere AT-Stelle im NT zitiert (wie ich gehört habe über 20 Mal). Er lautet:

​Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!

Auch hier spricht Gott zu David und durch David über den Herrn Jesus (Spruch des HERRN für meinen Herrn). Am Rande sei erwähnt, dass in Bibel-Übersetzungen, in denen im Alten Testament HERR (in Großbuchstaben) steht, ursprünglich der Name Gottes, JHWH, stand. Somit lässt sich heute noch erkennen, dass der Name Gottes etwa 7.000 Mal im AT vorkam. Im Hebräischen steht an diesen Stellen gewöhnlich „Adonai“, was ausschließlich für JHWH gebraucht wird (manchmal auch Ha Shem = der Name), während für menschliche Herren „Adoni“ geschrieben wird. So ist auch dort der Unterschied erkennbar. Im Griechischen hingegen ist das leider nicht mehr so, denn da wird hier wie dort Kyrios geschrieben, sowohl im AT (LXX) als auch im NT.

Mit diesem Wissen im Hintergrund ist Gottes Zeugnis über den Herrn Jesus gut erkennbar: JHWH sprach zu Davids Herrn: „Setze Dich zu meiner Rechten…“. Und das finden wir im NT sehr oft, diese Beschreibung, dass der Herr Jesus nun zur Rechten Gottes sitzt. Sucht man nach dem Begriff „Zur Rechten des Vaters“, sucht man vergeblich, jedoch „zur Rechten Gottes“ kommt oft vor. Im Grunde ist das ja kein Unterschied, aber gerade in Bezug auf die Trinitätslehre ist es von großer Bedeutung, denn da Jesus zur Rechten Gottes sitzt, kann es nicht Gott sein, ohne dass man zwei Götter hat. Das Zeugnis der Bibel ist auch hierin erfreulicherweise voller Klarheit.

Es lohnt sich, auch die anderen Verse von Psalm 110 genauer zu betrachten, denn sie sind voller Vorhersagen auf den Herrn Jesus Christus – auch dies ist eher Thema beim Reich Gottes.

Zurück zu 2.Sam 7,14 und 1.Chr 17,13:

Dort sagt Gott über den Nachkommen Davids, der in Ewigkeit König sein wird, dass Gott selbst sein Vater sein wird, und dass dieser Nachkomme Davids schließlich Gottes Sohn sein wird. Dies wurde prophetisch in Psalm2,7 dargelegt:

Lasst mich die Anordnung des HERRN bekanntgeben! Er hat zu mir gesprochen: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.“

Gottes Zeugnis über Jesus Christus lautet hier: „Mein Sohn bist Du, ich habe dich heute gezeugt“. Wann geschah das, wann wurde Jesus gezeugt? Manche behaupten, diese Zeugung sei bei der Taufe Jesu zu sehen, weil auch dort dieses Zeugnis aus dem Himmel kam. Andere sagen, die Zeugung fand vor aller Zeit statt. Wieder andere sagen, dies sei ein immerwährendes Geschehen. Die Bibel aber sagt, dies geschah durch Gottes Geist in Maria. Ein anderes Zeugnis von der Zeugung Jesu kennt die Bibel nicht, somit sind alle anderen Behauptungen offensichtlich Menschenwerk.

Hin und wieder liest oder hört man im Internet Darlegungen, die sich alle Mühe geben, diesen Psalm als sogenannten Königs-Psalm, jedoch nicht als Prophetie auf den Herrn Jesus zu interpretieren. Ich frage mich, ob diese Männer nur selektiv die Bibel lesen, denn in Apg 13,23, Heb 1,5 und Heb 5,5 wird genau dieser Vers eindeutig auf den Herrn Jesus bezogen. Zudem findet sich keinerlei Beleg in der gesamten Bibel, dass mit diesem Psalm irgendwelche Könige Israels gemeint seien.

Nicht nur diese drei Stellen, sondern auch Apg 4,24-30 macht deutlich, dass es sich hierbei um prophetisches Reden auf Jesus hin handelt. Die ganze Gemeinde in Jerusalem betete. Und ich finde dieses Gebet in vielerlei Hinsicht sehr lehrreich, weshalb ich es hier gerne ganz wiedergebe:

Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist; der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten" (Psalm2,1). Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte. Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden; indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.

In Psalm 2,1 wird der Herr Jesus als „Gesalbter des Herrn“ beschrieben, und in Vers 7 als der Sohn Gottes. Beides ist die Hauptaussage in den Zeugnissen Gottes und auch der Apostel des Herrn Jesus, die wir im NT finden, wie wir im Folgenden sehen werden.

an die Jünger

Als letzten Bereich möchte ich einige Stellen im NT aufzeigen, in denen Gott Zeugnis abgelegt hat über den Herrn Jesus vor den Aposteln / Jüngern. Dabei geht es im Grunde um zwei offensichtliche Ereignisse und des Weiteren um eine Offenbarung, welche nach Jesu Worten direkt von Gott kam.

Zuerst bei der Taufe Jesu (Mt 3,17; Mk 1,11; Lk 3,22)

Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist (Mk: Du bist…) mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.

Und auf dem Berg der Verklärung (Mt 17,5; Mk 9,7; Lk 9,35)

…eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter (Lk: auserwählter) Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!

Auf letzteres nimmt Petrus Bezug in seinem zweiten Brief und nennt dieses Geschehen den Beleg dafür, dass die Apostel nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt sind, sondern sie waren Augenzeugen der herrlichen Größe des Herrn Jesus.

Er schreibt:

Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme erging: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe." Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren. (2.Pet 1,17-18)

Eine weitere Begebenheit in Form einer Offenbarung findet sich in Mt 16. Dort stellt Jesus diese Frage selbst, die ich eingangs erwähnte: Wer ist Jesus? (Er fragte natürlich mit anderen Worten, aber im Grunde dasselbe) Zuerst wollte er von den Jüngern hören, was die Leute über ihn sagen, dann aber fragte er sie ganz persönlich: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Als wäre es nun äußerst wichtig, hierauf die richtige Antwort zu geben, gibt Gott sie selbst, durch Petrus:

Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.

Das war nicht die subjektive Meinung von Petrus, wie wir daraufhin von Jesus erfahren:

Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona (Sohn des Jona); denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.

Das ist also Gottes Antwort auf die Frage: „Wer ist Jesus?“

Jesus ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.

Diese Antwort Gottes sollten wir uns zu eigen machen, sie uns fest einprägen und in Gesprächen betonen. Diese Antwort sollte uns zudem genügen, denn Gott hat nichts hinzugefügt. Jesus ist der Christus (= der Messias, der Gesalbte, er von Gott Bevollmächtigte); und er ist der Sohn des lebendigen Gottes (nicht „Gott, der Sohn“ oder der „fleischgewordene Gott“ oder etwas Ähnliches).

Gottes Zeugnis über den Herrn Jesus bei allen drei Ereignissen, die an insgesamt acht Stellen im NT genannt werden, lautet immer gleich: Dies ist mein geliebter Sohn / der Sohn des lebendigen Gottes.

Jesus selbst sagte von sich, dass er ein Mensch ist, der uns die Wahrheit sagt, die er von Gott gehört hat (Joh 8,40). In 1.Kor 15,21 steht: „denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten“; und in 1.Tim 2,5 wird die Wahrheit, welche nach Gottes Willen alle Menschen erkennen sollen, beschrieben mit den Worten: „Einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.“ Zudem steht in Hebr 2,11 geschrieben: „Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen.“

Obwohl sich dies auch noch an anderen Stellen findet, hat jedoch niemals einer der Apostel oder sogar die Brüder des Herrn den Herrn Jesus Bruder genannt, obwohl es logisch gewesen wäre. Der Anfang der Briefe von Jakobus und Judas sind hiervon Zeugnisse, ebenso die Briefanfänge der Paulusbriefe, und auch sonst wird Jesus im NT nach seiner Auferstehung fast immer Herr genannt. Er selbst sagte zu seinen Jüngern nach der Fußwaschung in Joh 13,13: Ihr nennt mich Lehrer und Herr; und ihr sagt recht, denn ich bin es. Daran sollten auch wir uns halten und Jesus somit den Herrn nennen, denn dadurch bekommt er die Ehre, die ihm gebührt und Gott, der Vater, wird somit ebenfalls geehrt, wie Phil 2,9-10 zeigt:

… damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Was aber ist, wenn man nicht in aller Klarheit und Schlichtheit glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Wenn man meint, dem etwas hinzufügen zu müssen, was so nicht geschrieben steht und dadurch ein anderes Zeugnis über den Herrn Jesus entsteht? Das ist tragisch, denn:

Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat. (1.Joh 5,10)

Es ist also elementar wichtig, an dem festzuhalten, was Gott über den Herrn Jesus bezeugt hat.

Zusammenfassung

Gott hat von Anfang an gesprochen, ja sogar durch sein Wort alle Dinge ins Dasein gerufen. Er hat durch die ganze Bibel hindurch selbst Zeugnis abgelegt über den Herrn Jesus, zuerst bei Adam und Eva, dann bei Abraham, Mose und David, und zuletzt auch im NT. Darüber hinaus hat er über den kommenden Messias sehr viel durch die Propheten verkündigen lassen, was wir jetzt nicht betrachtet haben. Allein das, was Gott selbst gesagt hat, sollte hier Thema sein. Und diese Zeugnisse Gottes sind allesamt in sich widerspruchsfrei: Jesus ist der Nachkomme von den zuvor Genannten, also ein Mensch. Nicht ein himmlisches Wesen oder gar Gott selbst, sondern ein Nachkomme von sündigen Menschen. Dieser würde der Schlange / dem Teufel den Kopf zertreten.

Die Frage dabei ist nun, ob wir, wie die Schlange, Gottes Reden infrage stellen (hat Gott wirklich gesagt ein Nachkomme?), oder ob wir tatsächlich Gott glauben, dass ein Nachkomme der Frau der Erlöser für alle Menschen sein werde.

Der Schwerpunkt in der Lehre der Apostel lag m.E. in der Verkündigung, dass Jesus der Christus ist (Messias, Gesalbter) und der Erlöser/Heiland aller Menschen. Besonders die Predigten in der Apostelgeschichte sind hierzu eine wahre Fundgrube. Die Apostel haben den Herrn Jesus darin durchweg als Nachkomme Abrahams und Davids, als einen Propheten wie Mose aus der Mitte des Volkes, dargestellt. Niemals jedoch haben sie den Herrn Jesus als Gott selbst oder als einen weiteren Gott neben seinem Vater, auch nicht als Teil der Gottheit oder zweite Person Gottes und in ähnlichen Begriffen gepredigt, von denen die Trinitätslehre / Dreieinigkeitslehre nur so strotzt.

Ich halte es für sehr bedenklich, ja sogar für falsch, wenn man seine „Theologie und Christologie“, also seine Lehre von Gott und Jesus, nicht allein mit biblischen Begriffen auszudrücken vermag. In der Bibel wird keinerlei Hinweis erkennbar, dass unsere Sprache zu ungenügend wäre, Gott und Jesus zu beschreiben. Die Probleme entstanden erst und griffen um sich wie ein Krebsgeschwür, als man die biblische Lehre verlassen und dagegen versucht hat, seine eigenen Überlegungen, verknüpft mit politischen Zielen, in die Bibel „hineinzulesen“.

Ich halte es für sehr wichtig, dass wir uns beim Reden über den Herrn Jesus vor allem an den Zeugnissen Gottes und der Apostel unseres Herrn Jesus Christus orientieren, ja sogar unser Reden auf dieses biblische Vokabular begrenzen.

Jesus ist der Sohn und der Christus Gottes, er ist der Sohn Davids und Abrahams.

Der Mensch Jesus Christus ist der Retter und Herr, den Gott von Anfang an verheißen hat.

So war am Anfang das Wort.

Einleitung pdf

Die Lehre, dass der Gott der Bibel ein dreieiniger Gott sei, ist so tief verankert im Glauben der meisten Christen, dass man meint, es sei ein absolut biblisches Dogma und nicht hinterfragbar. Mit Verwunderung und Empörung reagieren die meisten, wenn man dieses dennoch in Frage stellt. Gleichzeitig ist eine gewisse Hilflosigkeit feststellbar wenn es darum geht, die Trinitätslehre inhaltlich zu beschreiben oder gar mit der Bibel zu begründen.

Ich habe festgestellt, dass es nicht schwer ist, die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes mit der Bibel widerspruchsfrei zu begründen. Es ist nicht schwer, sondern unmöglich, denn die Bibel kennt eine solche Lehre überhaupt nicht und sowohl einzelne Verse als auch ihre Gesamtaussage widersprechen der Trinitätslehre (siehe z.B. hier).

Die Trinitätslehre, die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes, steht nicht nur im Widerspruch zur Bibel im Allgemeinen und zu dem, was der lebendige Gott selbst, was Jesus Christus und was die Apostel gesagt haben, sondern sie ist auch in sich selbst widersprüchlich, denn drei ist nunmal nicht eins und umgekehrt. Und jemand, der von sich in der "Ich-Form" spricht, meint schwerlich damit noch zwei weitere, die ihm gleich sind.

Was wäre aus Goethe geworden, wenn die Trinitätslehre nicht erfunden und den Menschen aufgenötigt worden wäre? Er schreibt in "Faust":

...denn ein vollkomm'ner Widerspruch
bleibt gleich geheimnisvoll für Kluge wie für Toren.

Die Kunst, mein Freund, ist alt und neu,
es war die Art zu allen Zeiten,
durch drei und eins, und eins und drei
Irrtum statt Wahrheit zu verbreiten.

So schwatzt und lehrt man ungestört,
wer will sich mit den Narr'n befassen?
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,
es müsse sich dabei auch etwas denken lassen.


Sehr viel lieber noch als Dichter und Philosophen zitiere ich allerdings aus der Heiligen Schrift. Dort steht geschrieben in 1.Kor 14,9:

So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebt, wie soll man erkennen, was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden.

Offensichtlich sind viele Christen bereit, etwas Unverständliches und Widersprüchliches zu glauben, weil von so manchen heutigen Schriftgelehrten behauptet wird, gerade in dieser verstandesmäßigen Unmöglichkeit sei die Göttlichkeit erkennbar. Vielleicht spielt auch die Faszination des Geheimnisvollen eine gewisse Rolle dabei.

Nun gibt es ohne Zweifel Dinge, die mit dem Verstand nicht so ohne Weiteres erfasst werden können, und auch Gottes Wege und Gedanken sind höher als unsere Wege und Gedanken, seine Weisheit ist für uns unergründlich, aber das Verhältnis Gottes zu Jesus Christus ist für jedermann verständlich, denn Gott sagt von Jesus: Dies ist mein geliebter Sohn, und Jesus nannte Gott seinen Vater und seinen Gott. Das versteht jedes Kind.

Der Herr Jesus sagte auch: 

Joh 17,3 Vater, ... Dies aber ist das ewige Leben, dass sie Dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen

Ist das zu einfach, als dass man es glauben könnte?

Wie es dazu kam pdf Schild-Dreieinheit-Scutum-Fidei-Deutsch.svg (Wikipedia)

Ich selbst habe als Kind gläubiger Eltern nichts anderes gehört oder gelernt und somit auch geglaubt, dass Gott ein dreieiniger Gott sei. Als ich selbst Mitarbeiter und später Leiter in der örtlichen EC-Jugendarbeit war, habe ich es dementsprechend weitergegeben, mit den gebräuchlichen Bildern: Gott kann man sich in drei Erscheinungsformen vorstellen, etwa wie Wasser als fest (Eis), flüssig und gasförmig (Dampf), oder auch das vielbemühte gleichseitige Dreieck.

Irgendwann wurde ich gebeten, jemandem zu helfen, den Zeugen Jehovas gegenüber die Trinitätslehre anhand der Bibel zu begründen. Damals habe ich mich zum ersten Mal ernsthaft auf die Suche nach biblischen Belegen für die Trinitätslehre gemacht und sehr viele Gespräche geführt, z.T. auch mit hochrangigen Theologen - und so kam ich im Laufe einer längeren Zeit zur Erkenntnis, dass es sich hierbei nicht um eine biblische Lehre handelt, sondern, im Gegenteil, um eine krasse Irrlehre. Die Folgen kann man sich leicht ausmalen, denn damit tastete ich den vermeintlichen Grundpfeiler, das vermeintliche Fundament des christlichen Glaubens an.

In der Tat verlor ich zunächst selbst den Boden, auf dem ich jahrelang gestanden hatte und ich fragte mich: worauf kann man sich verlassen, was trägt nun wirklich? Gibt es einen festen Grund, einen "Felsen", der wirklich trägt? Ja, es gibt ihn!
Jesus ist der Christus, der Sohn des allein wahren Gottes.

Die Trinitätslehre hatte sich als Sand erwiesen, sie "zerrinnt zwischen den Händen" beim Nachfragen. Zwei Beispiele dazu:

1. Jemand sagte: Jesus ist Gott. Ich frage nach (F): Ist er der Vater? Antwort (A): Nein, natürlich nicht. F: Ist er dann ein zweiter Gott neben seinem Vater? A: Nein, es gibt nur einen Gott. F: Also Jesus ist Gott, und sein Vater ist Gott, Jesus nennt ihn sogar seinen Gott, das sind doch zwei? A: Das ist eben ein Geheimnis, oder glaubst du im Ernst, dass wir Gott verstehen können? F: Nicht in allem, aber wo steht in der Bibel, dass das Verhältnis zwischen Jesus und seinem Vater ein Geheimnis ist? A: Das ist nunmal so...

Zweites Beispiel: F: Wenn Jesus Gott ist, ist dann Gott gestorben? A: Nein, Jesus ist gestorben, Gott ist unsterblich. F: Aber Jesus ist doch deiner Meinung nach Gott. A: Ja sicher, das sagt die Bibel an vielen Stellen. F: Und wer ist dann gestorben? A: Jesus. Der menschliche Jesus ist gestorben, der göttliche Jesus nicht - Jesus ist eben beides, ganz Mensch und ganz Gott. F: War er dann wirklich tot? Es steht doch geschrieben, dass Jesus von Gott auferweckt wurde. Hat somit ein Gott einen anderen Gott auferweckt? A: Jesus hat sich selbst auferweckt, da er Gott ist...


Es gibt noch sehr viel mehr Behauptungen in und aufgrund der Trinitätslehre, die oft in sich selbst widersprüchlich sind und einer Prüfung anhand der Bibel nicht standhalten. (Darauf gehe ich in den nächsten Artikeln näher ein.)

Dagegen sind biblische Aussagen hierzu meist gut zu verstehen: Gott sagt: Ich allein bin Gott (Jes 45,5) oder auch: Ich bin der "Ich bin" (2.Mo 3,14: das ist die Bedeutung des Namens Gottes: JHWH).

Jesus sagte: Der Vater allein ist wahrer Gott (Joh 5,44 + 17,3). Jesus glaubte auch, dass Gott Einer ist (Mark 12,29). Ebenso reden die Apostel alle einhellig in diese Richtung. Er, Einer, Er allein, Du allein, der Vater allein usw.

Wenige Stellen gibt es, die anders gedeutet werden können (siehe Bibelstellen), allerdings beschreibt keine davon Gott als ein "Mehr-Personen-Wesen" oder irgendwie als "drei in einem". Aber diese Klarheit hat sich bei mir leider nur sehr sehr langsam entwickelt, ich habe sie erst nach und nach erkannt und im Nachhinein wundere ich mich darüber, warum das bei mir so lange dauerte, obwohl es doch so klar in der Bibel steht. Das liegt inzwischen über 10 Jahre zurück und ich bin Gott sehr dankbar dafür, dass er mich so geführt hat. Auch wenn es kein leichter Weg war und ist, ich möchte keinesfalls zurück.

Auf meiner Suche nach Klarheit war es für mich unerlässlich, die Bibel gründlich und aufmerksam zu lesen und zu vergleichen mit Parallelstellen und verschiedenen Übersetzungen, beten, nachdenken, das Gespräch mit Glaubensgeschwistern suchen, Notizen machen und die eigenen Überlegungen und auch die Aussagen anderer anhand der heiligen Schrift immer und immer wieder zu überprüfen.

Es gibt einige Bücher zum Thema und die allermeisten davon befürworten die Trinitätslehre. Solche Bücher wurden mir von etlichen Leuten in die Hand gedrückt, aber ich fand darin keine schlüssigen oder wirklich biblischen Erklärungen. Es gibt zwar einige wenige Bücher, welche die Trinitätslehre widerlegen, aber diese sind schwer zu finden, denn im christlichen Buchhandel werden solche Bücher nicht angeboten (siehe Buchempfehlungen). Auch Gläubige, die die Trinitätslehre ablehnen, sind in christlichen Kreisen dünn gesät, denn wenn sie sich entsprechend zu erkennen geben, sind ihre Tage in diesen Kreisen meist gezählt. Statt dem Handschlag der Gemeinschaft erhalten sie sehr bald deren Fußtritt.

Es gibt auch einige Internetseiten mit mehr oder weniger ausführlichen Erörterungen, die man natürlich ebenso anhand der Schrift prüfen sollte, was natürlich auch für meine Seite hier gilt (siehe Links). Auch die Entstehungsgeschichte dieser Lehre wird auf unterschiedliche Weise und doch in etwa gleich lautend dort beschrieben. Diese kann man allerdings nicht anhand der Bibel prüfen, da die Bibel eine solche Lehre überhaupt nicht kennt, wie nachfolgend noch aufgezeigt werden wird. Die christliche Trinitätslehre ist erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts formuliert worden (s. Geschichtliches).

Niemand lasse sich also davon abschrecken, dass er kritisch beobachtet wird, wenn er sich in diesem Thema auf die Suche nach der Wahrheit macht. Der Herr Jesus Christus hat Widerstand vorausgesagt und auch selbst erlebt von den eigenen Leuten. Die Juden hatten damals schon beschlossen, jedermann aus der Synagoge auszuschließen, der Jesus als den Christus bekennen würde (Joh 9,22). Das tun heute ebenso die Theologen und Räte der christlichen Kirchen und Gemeinschaften, wenn jemand Jesus nicht als Gott, sondern biblisch korrekt als den Christus Gottes bekennt. Zudem scheuen sie sich auch nicht davor, solche als Irrlehrer zu bezeichnen und vom Heil auszuschließen - als ob sie die Vollmacht dazu hätten.

Wer für die Wahrheit eintritt, muss mit Widerstand rechnen -
allerdings ist Widerstand nicht der Beweis dafür, dass man die Wahrheit vertritt.

Zuerst Gottes Wort und Wille pdf

Es ist der ausdrückliche Wille Gottes

...dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Jesus, der Gesalbte (1.Tim 2,4-5).

Die Errettung der Menschen steht also im Zusammenhang mit der Erkenntnis der Wahrheit, dass nur einer Gott ist, und dass der Mensch Jesus, der Gesalbte, der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen ist. Gott will, dass alle Menschen diese Wahrheit erkennen. 

Der Herr Jesus wurde einmal von einem Schriftgelehrten gefragt, welches denn das erste (das höchste) von allen Geboten sei. Manche Fragen hat er einfach nicht, manche nur indirekt beantwortet, andere nur unter gewissen Bedingungen. Diese Frage aber beantwortete Jesus Christus sofort und ohne Umschweife:

Das erste von allen ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr! worauf der Schriftgelehrte antwortete: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet, denn ER ist einer...
Nachzulesen in Mark. 12,28-34.

Es geht also nicht um eine persönliche Meinung: "Ich für mich sehe das so und so", es ist auch nicht eine Betrachtungsweise unter vielen, die alle irgendwie richtig wären. Nein, es ist ein Gebot, es ist sogar das höchste aller Gebote: Der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr. Also nicht ein dreieiniger, auch kein vereinigter, nicht ein dreipersonaler, ebensowenig ein Team von drei Göttern, nicht einer, der sich auf dreierlei Weisen zeigt, sondern ein einziger Herr. Einer. Und das ist der Vater allein.

Hier ein paar wenige Verse, die das belegen (mehr dazu unter Bibelstellen):

So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen, dass JHWH der alleinige Gott ist im Himmel oben und auf der Erde unten, keiner sonst! (5.Mo 4,39)

Ich bin JHWH und sonst keiner. Außer mir gibt es keinen Gott. Ich gürte dich, ohne dass du mich erkannt hast,  damit man erkennt vom Aufgang der Sonne und von ihrem Untergang her, dass es außer mir gar keinen gibt. Ich bin JHWH - und sonst keiner (Jes 45,5-6)

(Jesus betete zum Vater: ... Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (Joh 17,3)

Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin... (1.Kor 8,5-6a)

Sogleich war ich im Geist: Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer. (Off 4,2)


Es gibt in der gesamten Bibel nicht eine einzige Stelle, die Gott als ein "Mehr-Personen-Wesen" beschreiben würde, ebensowenig kommt die Zahl drei in Bezug auf Gott irgendwo in der Bibel vor. Vater, Sohn und heiliger Geist werden niemals zusammen als Gott bezeichnet, auch nicht im Taufbefehl in Mt 28,19 oder im Gruß in 2.Kor 13,13. (Diese Beiden Stellen werden am häufigsten angegeben als angeblichen Beleg für die Dreieinigkeit Gottes.) Außerdem wird der Heilige Geist nirgendwo in der Bibel als Person, geschweige denn als göttliche Person beschrieben (siehe weiter unten: "Der Heilige Geist").

Gott hat sich in dieser Frage völlig eindeutig und für jeden verständlich geäußert, ebenso einhellig haben alle Propheten sowie Jesus und die Apostel geredet. Warum sind die Gläubigen so ungläubig? Warum glauben sie nicht das, was der Herr Jesus Christus als das höchste aller Gebote (siehe oben) bezeichnet hat? 

Höre Israel (und das gilt nicht nur Israel lt. Röm 3,29-30a) – lass es dir gesagt sein, nimm es dir zu Herzen, glaube es, halte daran fest: GOTT ist EINER!

Warum aber glauben die meisten Christen nicht, was Jesus Christus gesagt hat? Ich weiß es nicht. Zwei Gründe scheinen mir inzwischen die häufigsten zu sein: Zum einen wagen sich viele nicht an ein solches Thema heran, das ihnen sehr komplex erscheint und immer wieder gepredigt wird, dass es sich hierbei um ein Geheimnis handle. Zum anderen hat die Tradition ein unglaubliches Gewicht, dessen wir uns oft nicht bewusst sind. Ich werde des öfteren gefragt, warum keine namhaften Christen oder Prediger diesen eindeutigen Monotheismus vertreten, sondern samt und sonders Trinitarier sind. Die Antwort, dass der Herr Jesus kein Trinitarier war, sondern den Vater als den allein wahren Gott (s.o.) bezeichnete, veranlasst diese Menschen keineswegs, ihm darin nachzufolgen. Und der Hinweis, dass es zu allen Zeiten Menschen gab, welche mit biblischen Argumenten der Trinitätslehre widerstanden und dafür brutal bekämpft wurden (siehe z.B. Michael Servetus), entlockt ihnen bestenfalls ein mitleidiges Achselzucken.

 

Was hat Gott über sich selbst gesagt? pdf

In der Bibel steht sehr viel über Gott geschrieben, wie er sich geoffenbart hat usw. Es steht darin aber auch geschrieben, was Gott persönlich gesagt hat, wie er zu Menschen geredet hat, was er von sich geoffenbart hat. So sind hier nun einige wenige Bibelstellen angeführt, die Gottes persönliches Reden wiedergeben, denn wenn jemand über ihn Bescheid weiß, dann er selbst. Zuallererst sollten wir also auf das hören was Gott selbst zu diesem Thema gesagt hat und ihm glauben. Das, was die Schriftgelehrten damals gesagt haben und die Theologen heute sagen, muss im Licht der Bibel kritisch geprüft werden - und nicht umgekehrt. Eine umfangreiche Stellen-Sammlung hierzu ist unter Bibelstellen zu finden.

Die Theologen haben das, was Gott gesagt hat, leider zu allen Zeiten sehr oft ins Gegenteil verkehrt und allerhand Begriffe erfunden und Behauptungen aufgestellt, die sie selbst wiederum nicht hinreichend erklären können bzw. selbst nicht verstehen. Deshalb wird oft von einem Geheimnis geredet, aber auch das ist eine Erfindung von ihnen selbst und entspricht nicht den biblischen Tatsachen.

Wer aufmerksam und möglichst unvoreingenommen die Bibel liest, wird eine erfreuliche Einfachheit darin in der Frage "Wer ist Gott" entdecken. Es gibt nur wenige Stellen, die etwas schwieriger zu verstehen sind, aber auch dazu finden sich in der Bibel selbst die Antworten, wenn man lange genug und ernsthaft sucht. Gott lässt sich finden von denen, die ihn von ganzem Herzen suchen.

Hier nun ein paar Beispiele:

Da sprach Gott zu Mose: "Ich bin, der ich bin (o. ich werde sein)." Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin (o. ich werde sein)" hat mich zu euch gesandt. (2.Mo 3,14)

Ich bin JHWH, dein Gott … Du sollst keine andern Götter haben neben mir (2.Mo 20,2-3)

Seht nun, dass ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich töte, und ich mache lebendig, ich zerschlage, und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet! (5.Mo 32,39)

Ihr seid meine Zeugen, spricht JHWH, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich es bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein. (Jes 43,10)

Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott. (Jes 44,6b)

So spricht JHWH, dein Erlöser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, JHWH, bin es, der alles wirkt, der den Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete - wer war da bei mir? (Jes 44,24)

Wendet euch zu mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst. (Jes 45,22)

In allen diesen Stellen redet Gott von sich in der Einzahl, er sagt unmissverständlich, dass er allein Gott ist, dass es außer ihm keinen Gott gibt. Kann man es noch klarer sagen? ich meine nicht. Und dass die meisten Christen Gott nicht glauben, was er über sich selbst gesagt hat, liegt offensichtlich nicht daran, dass Gott etwa unklar geredet hätte.

Gibt es auch Stellen, in denen Gott in der Mehrzahl von sich spricht?  Nein, es gibt sie nicht.

In 1.Mo 1,26 sprach Gott: lasst uns Menschen machen, in unserem Bild, uns ähnlich.

Ist damit eine Mehrzahl Gottes gemeint, wie oft behauptet wird? Ein solches "uns" erscheint übrigens auch in 1.Mo 3,22 (der Mensch ist geworden wie einer von uns); in 1.Mo 11,7 (Auf, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren) und in Jes 6,8 (Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen). An keiner dieser Stellen erwähnt die Bibel ausdrücklich, wer mit diesem "uns" gemeint ist, und so könnte man es schon als Mehrzahl für Gott verstehen, wenn da nicht die begleitenden Verben in der Einzahl wären: Gott sprach, Er redete usw. und nicht etwa: "Gott sprachen" oder ähnlicher Unfug.

Im Kontext der angegebenen Stellen wird mehr als deutlich, dass Gott keineswegs allein im Himmel war und ist, wohl aber, dass er allein Gott ist. Wir erfahren nirgends, wann die Engel und die anderen Himmelswesen erschaffen wurden, sie sind schon im Garten Eden einfach da und tun, was ihnen befohlen wird. Der erste Bericht über himmlische Wesen findet sich in 1.Mo 3,24:

Und er trieb den Menschen aus und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen. 1.Mo 3,24

Und wir erfahren auch, dass bei der Grundlegung der Welt bereits alle Söhne Gottes anwesend waren:

…worauf sind ihre Sockel eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten? (Hiob 38,6-7, Gott selbst ist hier der Redende).

Legt man diese vorgenannten "uns" im Sinne einer "Mehr-Personalität-Gottes" aus, gerät man damit in Konflikt zu den klaren Aussagen Gottes über sich selbst und mit der Bibel insgesamt. Jede Auslegung sollte sich aber durch den Klartext der Schrift korrigieren lassen, nicht umgekehrt.

Gott ist EINER, und das ist der Vater allein, was so mehrfach in der Bibel steht. Auch der Herr Jesus Christus betonte dies mehrfach ausdrücklich, womit er sein "Gott sein" klar ausschließt.


Wenn Gott sagt: Ich bin Gott - und keiner sonst (Jes. 45,22),
welchen Grund könnte es dann noch geben, ihm zu widersprechen? Wehe denen, die es tun.


Und das Heer derer, die durch die Lügen der Theologen in die Irre geführt wurden?

Gott will nicht den Tod des Sünders (des Irrenden), sondern dass er sich bekehre und lebe (Hes. 18,23).

Gott sei Dank für die Möglichkeit, die Wahrheit zu erkennen und sich vom falschen Weg abzukehren. Er gibt die Kraft dazu.

 

Gottes Zeugnis über Jesus Christuspdf

Von all den vielen Aussagen über Jesus Christus in der Heiligen Schrift sind mit Sicherheit die Aussagen Gottes am wichtigsten, wenn man denn eine Gewichtung vornehmen möchte. Ganz am unteren Ende der Skala sollten jedenfalls unsere eigenen Vorstellungen stehen. So geht es hier nun um Gottes Zeugnisse über Jesus Christus, denn ER weiß natürlich am besten, wer Jesus ist. Zunächst werden ein paar seiner Zeugnisse aus dem Alten Testament (AT) genannt und mit fließendem Übergang auch aus dem Neuen (NT), um zum Schluss aufzuzeigen, wie entscheidend wichtig die Bibel unsere Stellung zu diesen Zeugnissen einstuft.


Mit erfreulich einfachen, klaren und verständlichen Worten hat Gott selbst Zeugnis abgelegt über den Herrn Jesus Christus, zuerst als Ankündigung und später als Bestätigung. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel verhieß Gott den kommenden Retter, welcher der Schlange den Kopf zertreten würde.

Gott sprach zur Schlange:

1.Mo 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Zuvor schon wurde an Gottes Handeln deutlich, dass für die Schuld der Menschen ein anderes Opfer gebracht wird, indem ein Fell von Tieren die Blöße der Menschen bedeckte – hier herrscht weitgehende Übereinstimmung unter den Auslegern, dass Gott dieses Fell nicht einfach erschuf, sondern eben ein Tier dafür sterben musste, auch wenn der Text dies nicht direkt beinhaltet.

Noahs Arche ist ein weiterer Hinweis auf die Erlösung in Christus, wie Petrus es darlegt:

1.Pet 3,20-21 … als die Langmut Gottes in den Tagen Noahs abwartete, während die Arche gebaut wurde, in die wenige, das sind acht Seelen, durchs Wasser hindurchgerettet wurden. Das Abbild davon errettet jetzt auch euch, das ist die Taufe …

Aber beides sind bildhafte Darstellungen, die entsprechend interpretiert werden. Davon gibt es noch sehr viel mehr in der gesamten Bibel, weshalb der Herr Jesus in Joh 5,39 davon spricht, dass die Heilige Schrift von ihm zeugt.

Klare Aussagen, wie das Beispiel aus 1.Mo 3,15, finden wir aber auch durch das gesamte Alte Testament hindurch immer wieder. So versprach Gott dem Abraham in 1.Mo 22,18, was Paulus zitierte und auslegte:

Gal 3,16 Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen", wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus.

Eine sehr markante Aussage findet sich bei Mose, der als Person seinerseits in vieler Hinsicht ein Vorbild auf Jesus hin war, wobei ich nun jedoch nicht interpretieren möchte, sondern zitieren:

5.Mo 18,18-19 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.

Dass damit nun nicht irgendwer, sondern Jesus von Nazareth gemeint sei, gründet sich nicht auf Auslegung, sondern bestätigt der Heilige Geist durch Petrus in seiner zweiten Predigt. Des Zusammenhangs wegen folgt hier ein längerer Abschnitt:

Apg 3,17-26 Und jetzt, Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten. 18 Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte. 19 So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, 20 damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende! 21 Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. 22 Mose hat schon gesagt: "Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird! 23 Es wird aber geschehen: Jede Seele, die auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden." 24 Aber auch alle Propheten, von Samuel an und der Reihe nach, so viele geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt. 25 Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach: "Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde." 26 Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von seinen Bosheiten abwendet.

Zugleich wird hierin auch bestätigt, was Paulus in Gal 3,16 nannte (weiter oben), nämlich die Verheißung an Abraham, dass sein Nachkomme (Einzahl, der Christus = der Gesalbte) der "Segensträger und -spender" sein sollte.

Herausragend dürfte die Verheißung Gottes an David sein, als er ihm im Zusammenhang mit seinen Plänen, für Gott einen Tempel bauen zu wollen, versprach, dass Davids Nachkomme für immer König sein sollte und mehr noch, dass dieser Gottes Sohn sein sollte:

2.Sam 7,12-14a Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein.

Vordergründig geht es hierbei um Salomo, dessen Königtum jedoch nicht ewig währte. Außerdem bestätigt das NT, dass sich diese Verheißung im Grunde auf Jesus bezog.

Hebr 1,5 Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt"?, und wiederum: "Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein"?

Das erste Zitat in diesem Vers stammt ebenfalls von David:

Psalm 2,7 Lasst mich die Anordnung des HERRN bekannt geben! Er hat zu mir gesprochen: Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.

Dass damit Jesu Christus gemeint ist und nicht David, geht aus folgender Stelle hervor:

Apg 13,33 ...dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte; wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt."

Viele der Psalmen stammen von David und geben uns Einblicke z.B. in seine Erfahrungen, Hoffnungen und sein Seelenleben. Doch darüber hinaus reden sie sehr oft von dem Kommenden König, auch wenn es vordergründig um David zu gehen scheint. David wurde nicht "Sohn Gottes" genannt, wohl aber Jesus Christus. David sah die Verwesung, Jesus Christus aber nicht, obwohl der Vers von David stammt und beim Lesen nicht als Prophetie erkennbar ist:

Ps 16,10 Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe.

Das wird in der Apostelgeschichte gleich zweimal auf Jesus Christus bezogen und beide Male betont, dass es nicht David betrifft:

Apg 13,36-37 Denn David freilich entschlief, nachdem er seinem Geschlecht nach dem Willen Gottes gedient hatte, und wurde zu seinen Vätern versammelt und sah die Verwesung. Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht.

So auch in der Pfingstpredigt:

Apg 2,30-32 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er weder im Hades zurückgelassen worden ist noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon wir alle Zeugen sind.

Es ist offensichtlich ein Phänomen in der biblischen Prophetie, dass Aussagen sich vordergründig auf naheliegende Personen oder Geschehnisse beziehen, in ihrer eigentlichen Bedeutung jedoch weit darüber hinaus gehen. Das ist nicht nur in den Psalmen so, wie die folgenden drei Verse deutlich machen:

2.Mo 4,22-23a Und du sollst zum Pharao sagen: "So spricht der HERR: Mein erstgeborener Sohn ist Israel - und ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient!

Hos 11,1 Als Israel jung war, gewann ich es lieb, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Mt 2,15 Und er war dort bis zum Tod des Herodes; damit erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der spricht: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen."

Somit nehme ich sehr stark an, dass Gott noch viel mehr Dinge sagen bzw. geschehen ließ, die Prophetie beinhalten, was wir jedoch nicht als solche erkennen können, jedenfalls nicht ohne weiteres. Damit soll jedoch wiederum nicht wilden Spekulationen Vorschub geleistet werden. Wenn wir die Bibel sich selbst auslegen lassen, bewegen wir uns auf sicherem Terrain.


Aus Psalm 2 finden wir noch ein weiteres Zitat in der Apostelgeschichte, nämlich die ersten beiden Verse:

Ps 1,1-2 Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Es treten auf Könige der Erde, und Fürsten tun sich zusammen gegen den HERRN und seinen Gesalbten.

Wieder geht es nicht um David, obwohl auch er mehrfach bedrängt war; und obwohl Gott ihn vom Prophet Samuel salben ließ, er somit durchaus als "der Gesalbte der HERRN" bezeichnet werden könnte (so wie König Saul in 1.Sam 24,7). Die Bibel jedoch nennt Jesus als denjenigen, dem diese Verheißung galt (wobei diese Aussage in Ps 2 noch nicht einmal als Prophetie zu erkennen ist):

Apg 4,24-28 Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist; der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte.

Beachtenswert sind hier auch andere Details: Gott, der Herrscher, hat geredet. Er tat es durch den heiligen Geist, durch den Mund Davids. Davids Mund ist aber nicht der heilige Geist, so wenig wie der heilige Geist Gott ist. Die Rede ist hier von Gottes Geist und Gottes Knecht.

Durch seinen Geist hat Gott auch durch all die anderen Propheten geredet.

Zwei Beispiele möchte ich dazu gerne noch anführen.

Der Prophet Jesaja redet in Kap 53 ausführlich vom sog. "leidenden Gottesknecht". Darunter verstehen etliche jüdische Ausleger das Volk Israel insgesamt, während die Bibel sich selbst auslegt und eindeutig Jesus damit meint:

Apg 8,32-35 Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese: "Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht weggenommen. Wer aber wird sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen." Der Kämmerer aber antwortete dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit dieser Schrift an und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus.

Hierbei ging es um die Verse 7-8 in Jes 53.

Auf Vers 5 wird im NT ebenso sehr oft Bezug genommen im Hinblick auf Jesus Christus, was ich aber nun nicht alles zitieren möchte: (Joh 19,1; Röm 4,25; Röm 5,1; 2.Kor 5,21; Gal 3,13; 1.Petr 2,24).

Und der Prophet Daniel darf natürlich nicht fehlen in dieser Beweisführung, denn durch Ihn hat uns Gott sehr viele Dinge über den kommenden "Sohn des Menschen" bezeugt. Hinweisen möchte ich dabei einerseits besonders auf Daniel 2, wo Jesus Christus als der Stein beschrieben wird, der die bestehenden Weltreiche zermalmen und ein neues Königreich aufrichten wird, das in Ewigkeit nicht mehr zerstört werden wird. Alles aber von Gott, wie Daniel erklärt:

Dan 2,44-45 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen: Wie du gesehen hast, dass von dem Berg ein Stein losbrach, und zwar nicht durch Hände, und das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Ein großer Gott lässt den König wissen, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist zuverlässig und seine Deutung zutreffend.

Wer nun meint, dass hier doch Gott selbst dieser Stein sei, der zum König über die ganze Erde wird, dem sei dringend ein weiteres Detail genannt, nämlich in Kapitel 7 des selben Propheten:

Dan 7,13-14 Ich schaute in Visionen der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.

Wer noch weitere Belege benötigt, dass es sich hierbei nicht um Gott, den HERRN, handelt, sondern um seinen Sohn, den Herrn Jesus Christus, dem seien drei weitere Zeugnisse genannt:

Lk 1,30-33 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein.

Phil 2,9-11 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

1.Kor 15,27-28 Denn "alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

Es gibt noch sehr viel mehr solcher Belege in der Bibel.

Als Jesus geboren war, hat Gott nicht geschwiegen, sondern sich eindeutig und mehrfach zu ihm bekannt, indem er persönlich Zeugnis über ihn ablegte, zunächst bei seiner Taufe. Das Zeugnis Gottes über Jesus Christus lautet sehr unmissverständlich:

"Dieser ist mein geliebter/auserwählter Sohn ..." (Mt 3,17; Mk 1,11;  Lk 3,22)

Ebenso auf dem "Berg der Verklärung":

Mt 17,5 Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört! (auch in Mk 9,7; Lk 9,35)

Petrus war einer der drei Jünger, die mit dabei waren. Er nimmt in seinem zweiten Brief Bezug darauf, indem er Gottes Zeugnis wiederholte:

2.Pet 1,17-18 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe." Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.

Was Gott durch David in Psalm 2 bezeugte, wird im NT mehrfach wiederholt und ausschließlich auf Jesus Christus bezogen:

"Mein Sohn bist Du ..." (Ps 2,7; Apg 13,33; Heb 1,5; Heb 5,5)

Als Jesus seine Jünger fragte, was die Leute über ihn sagten, gaben sie die verschiedenen Ansichten über ihn wieder. Dann aber wurde er sehr persönlich und fragte: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin. Petrus antwortete darauf recht prägnant, woraufhin Jesus im versicherte, dass seine Antwort eine Offenbarung Gottes sei. Somit kann auch "das Bekenntnis des Petrus" als Zeugnis Gottes über Jesus Christus gewertet werden:

Mt 16,16-17 Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.


Darüber hinaus sind nach Jesu Worten die Werke, die er getan hat, ein Zeugnis Gottes über ihn und ein Beleg dafür, dass der Vater ihn gesandt hat. Dazu möchte ich gerne einen etwas längeren Abschnitt hier wiedergeben:

Joh 5,31 Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. 32 Ein anderer ist es, der von mir zeugt, und ich weiß, dass das Zeugnis wahr ist, das er von mir zeugt. 33 Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben. 34 Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen an, sondern dies sage ich, damit ihr gerettet werdet. 35 Jener war die brennende und scheinende Lampe; ihr aber wolltet für eine Zeit in seinem Licht fröhlich sein. 36 Ich aber habe das Zeugnis, das größer ist als das des Johannes; denn die Werke, die der Vater mir gegeben hat, dass ich sie vollende, die Werke selbst, die ich tue, zeugen von mir, dass der Vater mich gesandt hat. 37 Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis von mir gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen, 38 und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn dem, den er gesandt hat, dem glaubt ihr nicht. 39 Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen; 40 und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt. 41 Ich nehme nicht Ehre von Menschen; 42 sondern ich kenne euch, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt.
43 Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen. 44 Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, nicht sucht? 45 Meint nicht, dass ich euch bei dem Vater verklagen werde; da ist einer, der euch verklagt, Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. 46 Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. 47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?

Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Werken hat Gott Zeugnis über den Herrn Jesus gegeben. Dieser Abschnitt wiederholt und betont zudem in Vers 39 und 46, dass schon im AT Jesus bezeugt wird.

Die Folgen

Die Konsequenz daraus, diesem Zeugnis Gottes nicht zu glauben, wie Johannes es beschreibt, erscheint mir irgendwie erstaunlich, aber doch völlig logisch. So Schreibt er in seinem ersten Brief:

1.Joh 5,10b Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.

"Gott zum Lügner gemacht" und nicht einfach nur: "der wird die Wahrheit nicht erkennen" oder vielleicht "der wird verloren gehen". Nein, die Folge ist schwerwiegender: "der hat Gott zum Lügner gemacht".

Wehe dem also, der etwas anderes sagt als dem Zeugnis Gottes gemäß, denn der macht Gott zum Lügner. Dass unter dieses Urteil sowohl die Ungläubigen fallen als auch die Anhänger anderer Religionen, erscheint mir nicht besonders verwunderlich zu sein. Weitaus tragischer und schwerwiegender finde ich es bei denen, die sich in ihrem Glauben auf die Bibel berufen, dabei aber doch Jesus als Gott selbst - sogar als JHWH - bezeichnen bzw. die sagen, dass Gott Mensch geworden sei. Warum glauben gerade so viele von diesen Gläubigen Gott nicht? Bestimmt ist den wenigsten diese Tragweite bewusst und ich meine, dass die Hauptschuld daran nicht an ihnen selbst, sondern an ihren Lehrern liegt. Jedoch entbindet uns das nicht davon, anhand der Bibel zu prüfen, was wir glauben.

Im selben Kapitel bei Johannes wird es auch anders herum ausgedrückt. Nicht nur: "wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht", sondern:

1.Joh 5,5 Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

1.Joh 5,1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren.

Ich persönlich finde, dass bei Johannes im Evangelium und in seinen Briefen manches nicht einfach zu verstehen und einzuordnen ist, aber hierin schreibt er erfreulich klar und deutlich und in völliger Übereinstimmung mit der gesamten Heiligen Schrift.

Er spricht allerdings in 1.Joh 5 das Zeugnis Gottes über seinen Sohn nicht konkret aus, sondern spricht noch von einem weiteren Zeugnis, das diejenigen in sich haben, die an den Sohn Gottes glauben. So steht dort:

1.Joh 5,9 Wenn wir schon das Zeugnis der Menschen annehmen, das Zeugnis Gottes ist größer; denn dies ist das Zeugnis Gottes, dass er über seinen Sohn Zeugnis abgelegt hat. 10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat. 11 Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. 13 Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.

Über und über ist in diesen wenigen Versen vom Zeugnis die Rede, aber nirgends steht ausdrücklich das Zeugnis, das Gott über seinen Sohn abgelegt hat. Vers 11 beginnt zwar so: "Und dies ist das Zeugnis:", fährt dann aber fort mit: "dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn." Ich meine, dass es hierbei nicht um das Zeugnis Gottes über Jesus Christus geht, sondern um das Zeugnis, das wir durch den rechten Glauben in uns haben: "dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn."

Vielleicht darf ich das verdeutlichen, indem ich einen Versteil im obigen Abschnitt an eine andere Stelle verschiebe. Ich markiere ihn dazu kursiv:

1.Joh 5,9 Wenn wir schon das Zeugnis der Menschen annehmen, das Zeugnis Gottes ist größer; denn dies ist das Zeugnis Gottes, dass er über seinen Sohn Zeugnis abgelegt hat. Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.
10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; (Satzteil verschoben) 11 Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. 13 Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.

Diese Anordnung gibt mein Verständnis dieser Verse m.E. besser wieder, ohne den Inhalt in irgend einer Weise zu verändern.


Zusammengefasst:

Gottes Zeugnis über Jesus, den Gesalbten, lautet: Dieser ist mein geliebter Sohn.

Wer wirklich glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, hat von Gott ewiges Leben bekommen.

 

Unsere Entscheidung ist gefordert Gill Der Eine

(Ein Auszug aus "Der EINE", Seite192)

Was sollen wir mit Gott machen? Einen Mittelweg gibt es nicht. Wir müssen glauben, dass er der einzige ist, der Gott ist - oder ihn ablehnen als einen großen Betrug. Und weiter: wenn wir den Gott der Bibel ablehnen, müssen wir auch die Bibel selbst ablehnen.

Sein Zeugnis ist unstrittig. Er bestätigt auf der Grundlage seiner selbst als der allmächtige Gott: "Ich bin der HERR, und sonst gibt es keinen Gott" (Jes 45,18). Seine Antworten auf Fragen sind herausfordernd; seine Glaubwürdigkeit ohnegleichen:

  • Falls jemand im gesamten Universum versteht, was das heißt: "Lasst und Menschen machen" – dann ist er es. Er war es, der diese Worte gesprochen hat. Doch er sagt eindeutig: er allein erschuf (Jes. 44,24).
  • Zudem, wenn irgendjemand die Bedeutung des hebräischen Wortes "Elohim" kennt – er kennt sie. Und er bekräftigt ausdrücklich: er allein ist der wahre Elohim (Jes. 46,9).
  • Wenn jemand wissen würde, Gott sei zwei oder drei Personen, die sich dieselbe Gottheit teilen, er wüsste es. Aber er gibt uns die absolute Gewissheit: er allein ist der eine Heilige (Jes 40,25; 43,15, Off 15,4).
  • Und wer ist derjenige, der sagt, Gott sei unverständlich; und er könne nicht erkannt werden? Gott sagt das nicht. Er sagt das Gegenteil (Jer 9,23).

Falls wir uns irren sollten im Glauben an den einen, einzig wahren Gott – wer hat uns dann in die Irre geführt? Es wäre Gott selbst gewesen.

Seine Worte stehen in der Bibel. Seine Behauptung, er allein sei im gesamten Universum der einzig wahre Gott, findet sich über und über. Geradezu eine Flut von Bestätigungen finden wir bei allen Schreibern der Heiligen Schrift als unabdingbare Gewissheit derselben Behauptung. Er hat die weltweit eindrücklichste Liste unterschiedlichster Zeugen vorzuweisen. Wieder und wieder traten seine Propheten und Männer von Alters her auf und bezeugten dies. Sie bestätigten sein Wort als die elementarste aller Wahrheiten.

Wenn wir wirklich der Bibel glauben, dann müssen wir ihrem Zeugnis glauben: Er allein ist Gott!

Lasst uns mit dafür eintreten - mit den Propheten und Vorvätern - und bezeugen, dass unser Vater im Himmel tatsächlich der allein wahre Gott ist.

Das weitaus komplexeste Wesen im gesamten Universum ist einfach zu verstehen in dieser Hinsicht: Es gibt nur einen von ihm!

Warum nennen wir ihn "Vater"?

Warum nennen wir ihn "Vater", wenn doch andere Personen uns erschaffen haben? Warum nennen wir ihn Gott, wenn wir ihm doch nicht glauben? Ich selbst, ich glaube ihm! Ich bin völlig überzeugt. Es ist sein Zeugnis, und als Souverän des Universums kann sein Wort nicht wirklich angefochten werden. Jeder kann sehen, wie deutlich er sich selbst definiert; wie Bedeutungsschwer er diese Angelegenheit darlegt. Gottes eigenes Zeugnis erlaubt es mir nicht, ihm gegenüber Loyalität zu beanspruchen und zugleich zu verwerfen, was für ihn oberste Priorität hat: Er allein ist der einzige, der in Wahrheit Gott ist. Dies ist eine Sache, welche er bisher niemals und auch künftig niemals infrage stellt. Er erwartet dasselbe von denen, die zu ihm gehören wollen.

Ich möchte viel lieber mein Vertrauen in seine Worte setzen als in die Worte eines Heeres von Theologen, die ihre Definitionen durch die Jahrhunderte hindurch den nach-biblischen religiösen Traditionen unterworfen haben.

Es ist der Vater, der über dem ganzen Universum thront. Der Geist Gottes ist keine weitere göttliche Person, sondern es ist der Vater selbst in wirksamer Gegenwart. Der Messias ist sein Gesalbter, sein einzigartiger menschlicher Sohn, sein auserwählter König. Doch der Messias ist nicht "der heilige Gott", sondern er ist "der Heilige Gottes" (Ps 16,10; Apg 2,27).

Ich bestätige, zusammen mit seinen Propheten und allen Vorvätern: Der Vater allein ist der einzig wahre Gott!

 

Der Name Gottes und der Name seines Sohnes

Immer wieder taucht die Frage auf, was denn der richtige Name Gottes sei, bzw. wie "JHWH" korrekt ausgesprochen werden soll, denn die Schreibweise seines Namens ist bekannt, eben: JHWH bzw YHWH, je nach Sprachraum. Diese vier Buchstaben sind auch bekannt als das "Tertragrammaton" oder kurz "Tertragramm". Allerdings gibt es trotz vielerlei Nachforschungen und Erklärungsversuchen keine Übereinstimmung in der Art und Weise der Aussprache.

Im ersten Teil der Bibel, dem sog. Alten Testament (AT) kam dieses Tetragramm ca. 7.000 Mal vor, wurde jedoch im Laufe der Zeit von den Juden ersetzt durch Umschreibungen wie Adonai ("Herr", exklusiv für Gott im Gegensatz zu "Adoni", was sowohl für Gott als auch für Menschen verwendet wird) oder HaSchem ("der Name") und schließlich in der Septuagintha (auch LXX genannt, der griechischen Übersetzung des AT) Kyrios, was schlicht "Herr" (ohne Unterscheidung zwischen Gott und Menschen) bedeutet. Im neuen Testament hingegen ist nirgends der Name Gottes zu finden, obwohl darin mehrfach Bezug auf AT-Stellen genommen wird, in denen der Name Gottes ursprünglich vorkam (z.B. Ps 110,1, im zuvor verlinkten Artikel beschrieben).

Der Herr Jesus sagte zwar im Gebet

Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. (Joh 17,6)

und das erste Anliegen im "Vater Unser" lautet

Dein Name werde geheiligt! (Mt 6,11 / Lk 11,2)

aber dennoch wird nirgends der Name Gottes im NT genannt. Es findet sich auch keinerlei Hinweis darauf, dass zur Zeit Jesu der Name verwendet wurde oder nicht. Ebenso wenig finden wir in der Bibel eine Diskussion darüber, ob der Name Gottes ausgesprochen werden darf oder nicht - und wenn ja, wie? Einzig in Amos 6,10 findet sich eine entsprechende Stelle, die jedoch einem gewissen Kontext zugeordnet werden kann und somit nicht zwangsläufig allgemeine Gültigkeit hat:

Und hebt einen dann sein Verwandter und sein Bestatter auf, um die Leiche aus dem Haus hinauszuschaffen, und sagt zu dem, der im Innern des Hauses ist: Ist noch jemand bei dir? Und dieser sagt: Niemand! - dann wird er sagen: Still! Denn man darf den HERRN (JHWH) nicht beim Namen nennen.

Dagegen steht in 2.Mo 3,15 (nach Elberfelder):

Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: JHWH (Elb.ÜS. gibt wieder mit Jahwe), der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation.

Wie so viele andere, so frage auch ich mich, warum wir im gesamten NT nirgends den Namen Gottes geschrieben oder ausgesprochen finden, während im AT zumindest durch das Wort HERR (in Großbuchstaben) erkennbar ist, wo ursprünglich JHWH geschrieben stand. Ich habe keine Antwort darauf. Und ich kann die Diskussionen darüber recht gut verstehen, jedoch wurde bis heute kein allgemein akzeptiertes und von der Bibel bestätigtes Ergebnis gefunden über die Aussprache des Namens Gottes – auch nicht über die korrekte Aussprache des Namens seines Sohnes (Jesus Christus ist die lateinische Schreibweise und weder griechisch noch hebräisch). So ist meine biblisch begründete Erwartung / Hoffnung, dass die Namen von beiden in der Zukunft bekannt gemacht werden, denn genau dies sagt der Herr Jesus Christus in einem bemerkenswerten Vers im Buch der Offenbarung:

Off 3,12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

"…und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes … und meinen neuen Namen." Die Zeit wird also kommen, da der Name Gottes zumindest den Seinen bekannt sein wird, ebenso der Name seines geliebten Sohnes (der dann offensichtlich einen neuen Namen hat).

So bitte ich wie Jakobus: Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn! (Jak 5,7) bzw. orientiere mich auch an dem, was die Frau am Jakobsbrunnen sagte: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus genannt wird; wenn jener kommt, wird er uns alles verkündigen (Joh 4,25) und auch Off 22,4: …und sie werden sein Angesicht sehen; und sein Name wird an ihren Stirnen sein.

Ich denke, so lange darf es uns genug sein, dass wir durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus zu dem allmächtigen Gott "Vater" sagen dürfen.

Wer für die Aussprache des Namens Gottes etwas anderes wählt als JHWH; und als Namen für seinen Sohn etwas anderes als Jesus, (der) Christus (der Messias, der Gesalbte), der verlässt im Grunde die Bibel als alleinige Grundlage. Wer sich dabei noch sicher bewegen kann, der mag dies tun, mir persönlich erscheint es jedoch zu riskant.

 

 

Vater und Sohn - gleich oder unterschiedlich? pdf

Hier ist eine Gegenüberstellung von Eigenschaften Gottes, des Vaters (linke Spalte), und seines Sohnes Jesus Christus (rechte Spalte). An dieser Gegenüberstellung soll deutlich werden - und wird es m.E. auch - dass der Vater der allein wahre Gott ist und dass er über allen und allem erhaben ist, logischerweise auch über seinen Sohn (1.Kor 15,27).

Zuerst werden der Übersichtlichkeit wegen die einzelnen Punkte genannt, um im Anschluss diese zusammen mit den Belegstellen zu nennen. Natürlich gäbe es zu so gut wie jedem Punkt weitere Verse, dies ist nur eine Auswahl.

Der Vater


allmächtig

ewig seiend

allwissend

unsterblich

absolut unabhängig

kann nicht versucht werden

absolut gut

unsichtbar

das Ziel

der Allerhöchste

allein heilig

der höchste Gott

allein wahrer Gott

Gott aller Götter

auf dem Thron

Der Sohn


bevollmächtigt

heute gezeugt

erhält Offenbarungen

sterblich

völlig abhängig vom Vater

wurde versucht

nennt sich nicht gut

war sichtbar

der Weg, die Tür

erhöht worden

vom Vater geheiligt

das Bild Gottes

der Gesalbte Gottes

der Knecht Gottes

zur Rechten Gottes

Der Vater


allmächtig

1.Tim 6,15 ... bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus! Die wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren ...

Off 15,3 Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Nationen!

ewig seiend

2.Mo 3,14 Da sprach Gott zu Mose: "Ich bin, der ich bin." Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin" hat mich zu euch gesandt.

Ps 90,2 Ehe die Berge geboren waren und du die Erde und die Welt erschaffen hattest, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, Gott.

Ps 102,25 Ich sprach: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Generation zu Generation sind deine Jahre.

Jud 25 dem alleinigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeiten! Amen.

allwissend

Dan 2,20–22 Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn Weisheit und Macht, sie sind seiner gibt den Weisen Weisheit und Erkenntnis den Einsichtigen; er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.

Mt 24,36 Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein.

 

unsterblich

Ps 102,28 Du aber bist derselbe, und deine Jahre enden nicht.

1.Tim 6,16der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

Jak 1,17 Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten.

 

absolut unabhängig

Hiob 9,12 Siehe, er rafft dahin, und wer will ihm wehren? Wer kann zu ihm sagen: Was tust du?

Off 4,11 Du bist würdig, unser Herr und Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu nehmen, denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.

 

kann nicht versucht werden

Jak 1,13 Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand.

 

absolut gut

Ps 19,10 Die Furcht des HERRN ist rein und besteht in Ewigkeit. Die Rechtsbe-stimmungen des HERRN sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt

Mk 18,10 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.

 unsichtbar

Joh 1,18Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.

Kol 1,15 Er (Jesus) ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung.

1.Tim 1,17 Dem König der Zeitalter aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

1.Tim 6,16 der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

 

das Ziel

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

1.Kor 15,27-28 "Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

 

der Allerhöchste

Lk 8,28 Als er aber Jesus sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, quäle mich nicht.

Joh 6,27 Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt.

Joh 20,17 Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!

 

allein heilig

3.Mo 11,44 Denn ich bin der HERR, euer Gott. So heiligt euch und seid heilig, denn ich bin heilig!

Off 4,8 und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der war und der ist und der kommt!

Off 15,4 … das Lied des Lammes … Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.

 

der höchste Gott

5.Mo 10,17 Denn der HERR, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungs-geschenk annimmt,

Dan 3,32 Es schien mir gut, die Zeichen und Wunder kundzutun, die der höchste Gott an mir getan hat.

Röm 1,7 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! (die meisten Briefanfänge im NT)

 

allein wahrer Gott

Joh 17,3 Jesus betete zum Vater: Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

1.Kor 8,6a so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin…

1Joh 5,20 (Auszugsweise) Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen ... Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. (mehr)

Gott aller Götter

Dan 2,47 Der König antwortete Daniel und sprach: In Wahrheit, euer Gott, er ist Gott der Götter und Herr der Könige und offenbart Geheimnisse, da du dieses Geheimnis offenbaren konntest

Ps 82,1 Gott steht in der Gottesver-sammlung, inmitten der Götter richtet er

Ps 136,2Preist den Gott der Götter, denn seine Gnade währt ewig!


auf dem Thron

Lk 1,32 Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben;

Dan 7,9 Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und einer, der alt war an Tagen, sich setzte. Sein Gewand war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer.

Off 4,2 Sogleich war ich im Geist: Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer.

 

Der Sohn


bevollmächtigt

Mt 28,18 Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

Joh 5,26 Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst;

Apg 2,36  Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

heute gezeugt

Lk 1,35 Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum (präzise aus diesem Grund) wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden.

Apg 13,13 ... dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte; wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt."

Heb 5,5 So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt."

erhält Offenbarungen

Mt 24,36 Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein.

1.Tim 6,15 ... bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus! Die wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren ...

Off 1,1 Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss

sterblich

Lk 23,46 Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände übergebe ich meinen Geist! Und als er dies gesagt hatte, verschied er.

1.Kor 15,3-4 Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften;

Off 1,18 ... und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades

völlig abhängig vom Vater

Joh 5,19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.

Joh 3,35  Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.

wurde versucht

Hebr 4,15 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde.

 

nennt sich nicht gut

Mk 18,10  Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.

Off 15,4 ... das Lied des Lammes … Herr, Gott, Allmächtiger! Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein bist heilig

war sichtbar

Lk 23,8 Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er wünschte schon seit langer Zeit, ihn zu sehen, weil er vieles über ihn gehört hatte, und er hoffte, irgendein Zeichen durch ihn geschehen zu sehen.

Apg 2,17-18a als ich nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, geriet ich in Verzückung geriet und sah ihn (Jesus)

1.Kor 9,1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk im Herrn?

2.Pet 1,17 Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus kundgetan, nicht indem wir ausgeklügelten Fabeln folgten, sondern weil wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe gewesen sind.

der Weg, die Tür

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Joh 10,9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.

Heb 7,25 Daher kann er die auch völlig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden.

erhöht worden

Dan 7,13-14 Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft6 und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm.

Phil 2,9Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist

1.Kor 15,27-28"Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.
Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unter-worfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

vom Vater geheiligt

Joh 10,36 Wie sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?

1.Kor 1,30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung

Heb 5,7b-8 und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden, und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam


das Bild Gottes

Joh 14,9b Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.

Joh 12,44-45 Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.

Kol 1,15 Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung.

Heb 1,3a er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist...

der Gesalbte Gottes

Apg 4,26-27 "... Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels ...

1.Joh 5,1  Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus (d.h. Gesalbter) ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt den, der aus ihm geboren ist.

der Knecht Gottes

Apg 3,13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser entschieden hatte, ihn loszugeben.

Apg 4, 24-29 Herrscher ... Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast ... dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.

 zur Rechten Gottes

Apg 7,56  und Stephanus sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!

1.Pet 3,22 Der ist zur Rechten Gottes, nachdem er in den Himmel gegangen ist, und Engel und Mächte und Kräfte sind ihm unterworfen.

Heb 8,1 Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln.


 

Die Auflistung ließe sich noch weiter fortsetzen mit noch mehr Bibelstellen zu den einzelnen Bereichen, auch mit weiteren Unterscheidungen zwischen Gott, dem Vater, und seinem Sohn Jesus Christus. Das Ergebnis bliebe dasselbe: Gott ist derjenige, der über allen ist, der Herr Jesus ist und bleibt seinem Gott und Vater untertan.

Die Eigenschaften Gottes sind allesamt weitaus höher, edler, umfassender, machtvoller und herrlicher als die seines Sohnes Jesus, welchen er gesalbt und damit sozusagen zum General-Bevollmächtigten gemacht hat. Alles, was Jesus Christus hat und ist, hat er von seinem Gott und Vater erhalten, zu all dem ist er von IHM gemacht worden.

 

Der Erste und der Letzte pdf

Wer ist damit gemeint, wenn in der Bibel gesagt wird: "Ich bin der Erste und der Letzte"? Sowohl Gott als auch der Herr Jesus Christus gebrauchen diese Worte. Das ist für nicht wenige Christen mit ein Grund, anzunehmen, dass es sich dabei um denselben handelt, also dass Jesus Christus Gott selbst ist. Ist das wirklich so? Ist Jesus Christus der Gott des AT bzw. der Gott der ganzen Bibel?

Gott (JHWH) bezeichnet sich selbst in Jes 44,6 und Jes 48,12 als

der Erste und der Letzte.

Jesus Christus bezeichnet sich selbst in Off 1,17 und 2,8 als

der Erste und der Letzte.

Liegt hier eine sogenannte Personal-Union vor, spricht in beiden Fällen Derselbe? Oder gibt es zwei Erste und Letzte? Wie kann die eine Sichtweise eindeutig belegt und somit die andere klar ausgeschlossen werden?

 

In unserer Logik werden wir bei dieser Frage wahrscheinlich nicht fündig werden, denn da ist der Eine der Erste und somit der Andere der Letzte – und umgekehrt. Dass jedoch einer zugleich Erster und Letzter ist, widerspricht unserer Logik – außer es gibt eben nur einen. Aber dann wird man nicht sagen, dass dieser eine zugleich Erster und Letzter ist.

Hinzu kommt, dass Gott sagte in Jes 41,4:

Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.

Es gibt offensichtlich außer IHM noch weitere „Letzte“, aber ebenso offensichtlich scheint es mir, dass dies in einer anderen Hinsicht zu verstehen ist. Darüber hinaus sprach der Herr Jesus davon, dass es viele Erste gibt, die Letzte sein werden – und umgekehrt:

Mt 19,30 Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.

Mk 10,31 Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.

Lk 13,30 Und siehe, es sind Letzte, die Erste sein werden, und es sind Erste, die Letzte sein werden.

In einem Gleichnis gebrauchte der Herr Jesus diese Begriffe ebenfalls:

Mt 20,8 Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, angefangen von den letzten bis zu den ersten! […] Vers 16: So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.

Als Jesus seine Jünger lehrte, sagte er zu ihnen in Mk 9,35:

Wenn jemand der Erste sein will, soll er der Letzte von allen und aller Diener sein.

 

Der Befund

Jetzt haben wir den Befund in der Bibel, dass neben Gott und Jesus wirklich noch viele andere Erste und Letzte genannt werden, was uns der Antwort auf die eingangs gestellte Frage eher nicht näher bringt. Deswegen möchte ich zur Vereinfachung zunächst die vielen anderen Ersten und Letzten unberücksichtigt lassen und nur nach Gott und Jesus fragen. Dazu noch einmal die jeweils beiden relevanten Verse aus dem AT und NT.

Gottes Aussage im AT:

So spricht der HERR, der König Israels und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott. (Jes 44,6)

Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich der Erste, ich auch der Letzte. (Jes 48,12)

Jesu Aussage im NT:

Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades. (Off 1,17-18)

Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Dies sagt der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde. (Off 2,8)

Gewisse Unterschiede sind bereits hier erkennbar zwischen AT und NT. Der Erste und Letzte des AT sagt zugleich, dass es außer ihm keinen Gott gibt, während der Erste und Letzte im NT tot war und wieder lebendig wurde. Da Gott per biblischer Definition unsterblich ist (1.Tim 6,16), kann es sich nicht um denselben Sprecher handeln. Sollte es sich dabei dennoch um denselben handeln, so hätte das mehrere weitreichende Konsequenzen:

  • dann wäre der alleinige Gott tot gewesen und wieder lebendig geworden (5.Mo 4,39)
  • dann wäre Jesus nicht der Sohn Gottes, sondern Gott selbst (Joh 10,36)
  • dann hätten wir keinen Hohepriester, der für uns vor Gott eintritt (Hebr 7,26f)
  • dann wären die Apostel tatsächlich falsche Zeugen Gottes (1.Kor 15,15)
  • dann wäre das Zeugnis Gottes über Jesus nicht wahr (2.Pet 1,17; 1.Joh 5,10)
  • dann hätte Jesus keinen Vater im Himmel (Mt 10,32-33)
  • dann hätte Gott nicht seinen Sohn gesandt (Joh 3,16)

und vieles andere mehr.

Das hieße, dass wirklich die gesamte Bibel umgeschrieben oder umgedeutet werden müsste, wo immer sie von Gott und Jesus spricht.

Alternativ müsste nur der Gedanke aufgegeben werden, dass Jesus JHWH ist. Das scheint jedoch für viele eine Unmöglichkeit zu sein, auch wenn sie auf das „Sola Scriptura“ (= allein die Schrift) der Reformation pochen.


Wer wirklich bereit ist, seine Gedanken der Heiligen Schrift zu unterstellen, den möchte ich gerne auf weitere Details in dieser Sache hinweisen, noch dazu im unmittelbaren Kontext der Worte Jesu, der Erste und der Letzte zu sein.

Zuerst stellt sich der Herr Jesus dem Johannes in der Offenbarung vor mit den Worten aus 1,17-18

Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.

Einmal mit diesen Worten, aber auch mit anderen, stellt sich Jesus den sieben Gemeinden vor. Diese möchte ich hier gerne anführen. Sie beginnen jeweils mit:

Dies sagt …

  • der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt (2,1)
  • der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde (2,8)
  • der das zweischneidige, scharfe Schwert hat (2,12)
  • der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und Füße gleich glänzendem Erz (2,18)
  • der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat (3,1)
  • der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand wird schließen, und schließt, und niemand wird öffnen (3,7)
  • der "Amen" heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes (3,14)

Der Erste und der Letzte ist hier also der Sohn Gottes – nicht Gott selbst. Zudem spricht „der Erste und der Letzte“ in 3,2 und 3,12 insgesamt fünf Mal von seinem Gott. Der Erste und Letzte stellt sich vor als der „Sohn Gottes“ und als den „Anfang der Schöpfung Gottes“, niemals jedoch als „Gott“ oder als „außer mir gibt es keinen Gott“ (Jes 44,6). Jesus spricht als „der Heilige, der Wahrhaftige“ (3,7) im Kontext zu derselben Gemeinde in 3,12 von seinem Gott. Er (der Heilige, der Wahrhaftige) sagt:

Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

Der „Erste und Letzte“ redet wiederholt von seinem Gott. Das alles zu ignorieren, indem man darauf beharrt, dass Jesus JHWH sei, weil beide sich als „der Erste und der Letzte“ bezeichnen, entspricht durchaus heutiger Theologie, verfälscht jedoch ganz gewaltig das Zeugnis der Heiligen Schrift.

Nebenbei möchte ich darauf aufmerksam machen, dass diejenigen, die Jesus als JHWH bezeichnen, unbemerkt die Trinitätslehre zunichtemachen, denn sie eliminieren den Sohn Gottes. Übrig bleibt bestenfalls ein verkappter Modalismus (= der eine Gott zeigt sich auf verschiedene Arten, hinter verschiedenen Masken).

Allerdings bleibt die Frage bestehen: wie ist das gemeint, wenn Gott sich selbst als den Ersten und Letzten bezeichnet, und Jesus dies für sich und viele andere ebenso tut? Ist damit eine zeitliche Aussage, eine Abfolge gemeint? Oder geht es vielmehr um den Rang, das Ansehen, die Position? Dass die vielen Ersten, die schlussendlich die Letzten sein werden (und umgekehrt), dies in einer ganz anderen Hinsicht sind als es Gott ist, dürfte klar sein. Dass Jesus von Gott durch seinen Geist gezeugt wurde und deshalb Gottes Sohn ist, der am Ende das Reich dem Gott und Vater übergibt, damit Gott alles in allem sei (1.Kor 15,28), verdeutlicht ebenso, dass Jesus nicht im absoluten Sinn Erster und Letzter ist. Jesus ist der einzige Weg zu Gott. Wir wiederum können anderen den Weg zum Weg (zu Jesus Christus) und zum Ziel (zum Vater) zeigen. Somit wäre Gott derjenige, der alles "umklammert". Er wiederum hat alles Jesus in die Hände gegeben bzw. seinen Füßen unterworfen.

 

So steht geschrieben…

Es steht fest – oder besser: es steht geschrieben, dass Jesus, der Messias, einerseits nach Gottes Willen zerschlagen wurde (der Letzte) – und andererseits von Gott über alles erhoben wurde (der Erste).

Einerseits:

Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. (Jes 53,3, Luther)

Doch dem HERRN (JHWH) gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen. (Jes 53,10)

Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte. (Apg 4,27-28)

Die Propheten forschten, auf welche oder auf was für eine Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er die Leiden, die auf Christus kommen sollten, und die Herrlichkeiten danach vorher bezeugte. (2.Pet 1,11)

Andererseits:

Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. (Mt 28,18)

"Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. (1.Kor 15,27)

Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben. (Eph 1,22)

Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist. (Phil 2,9)

„Du hast alles unter seine Füße gelegt." Denn indem er ihm alles unterwarf, ließ er nichts übrig, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. (Heb 2,8)

Aus diesen Versen wird ersichtlich, dass Jesus Christus das ganze Spektrum abdeckt: Er war der Allerverachteste und wurde danach über alles erhoben. Er war der Geringste und wurde zum Höchsten gemacht. Er wurde von Gott zerschlagen und von Gott zum Obersten gesetzt. Und bei alledem ist es völlig logisch, dass Jesus nicht Gott ersetzt, sondern Gott weiterhin über Jesus steht:

Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei. (1.Kor 15,27-28)

Alle Hoheit, Macht und Herrlichkeit, die der Herr Jesus nun hat, hat er von Gott erhalten. Das sagen die genannten Bibelstellen eindeutig.

Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass Jesus in Heb 12,2 der Anfänger und Vollender unseres Glaubens genannt wird. Ist er demnach auch in dieser Hinsicht Erster und Letzter? Wenngleich ich es nicht hieb- und stichfest belegen kann, so liegt doch die Vermutung m.E. sehr nahe.

 

Fazit

Obwohl die Formulierung Erster und Letzter - allein auf eine Person bezogen - für mich nicht völlig verständlich ist, so ist es doch völlig offensichtlich, dass Jesus nicht JHWH ist, auch wenn beide diese Formulierung gebrauchen. Es dürfte somit auch hinlänglich klar sein, dass Jesus nicht derjenige ist, der nicht nur im AT, sondern auch im NT und somit der gesamten Bibel als Gott beschrieben wird. Der Gott der gesamten Heiligen Schrift ist der Vater des Herrn Jesus Christus. Er ist zugleich auch der Gott des Herrn Jesus Christus. Ich meine, die angeführten Schriftstellen – und nicht nur diese - lassen keinen anderen Schluss zu.

 

Wer ist der Retter (der Heiland) – Gott oder Jesus? pdf

Eine kurze Begriffsklärung leitet diesen Artikel ein. Sodann kommt ein bestehendes Dilemma zur Sprache, woraus gewöhnlich gewisse trinitarische Schlüsse gezogen werden, die Jesus Christus zum Gott, zum mensch-gewordenen Gott werden lassen. Ist das korrekt? Gott ist der Handelnde – aber wie handelt er? Das wird im dritten Punkt an einigen biblischen Beispielen aufgezeigt, um dann zum Schluss - ebenfalls anhand der Bibel – als des Rätsels Lösung das Dilemma als gegenstandslos erscheinen zu lassen.


Begriffsklärung

Heiland ist ein altdeutsches Wort, welches immer weniger Verwendung findet und auch in neuen Bibelübersetzungen seltener gebraucht wird. Heiland und Retter haben dieselbe Bedeutung. Das zugrunde liegende griechische Wort ist sótér. Aus sótér und Logos / Logik wurde dann Soteriologie, die Heilslehre, die Lehre von der Errettung. In der Theologie wiederum ist der Begriff Soteriologie (gleichbedeutend mit Soterologie) sehr gebräuchlich.

Das Problem aller Menschen ist nicht nur, dass wir gesündigt haben, sondern schlicht und ergreifend dass wir Sünder sind. Im Vergleich zum Mord von Kain an seinem Bruder Abel mag es uns als eine Bagatelle erscheinen, dass Adam und Eva verbotener Weise vom Baum der Erkenntnis gegessen haben, aber nach Gottes Gerechtigkeit kam durch letzteres die Sünde und damit der Tod in die Welt:

Röm 5,14 Der Tod herrschte von Adam bis auf Mose selbst über die, welche nicht gesündigt hatten in der Gleichheit der Übertretung Adams, der ein Bild des Zukünftigen ist.

Der Tod herrscht offensichtlich über uns alle, denn trotz intensivster wissenschaftlicher Bemühungen ist es der Menschheit bisher nicht gelungen, die Sterblichkeitsrate unter 100 % zu drücken. Da auch in Zukunft nicht damit zu rechnen ist, dass uns das gelingt, muss der Erlöser und somit die Erlösung von außerhalb kommen.

Analog hierzu sagte der lebendige Gott durch den Propheten Jesaja:

Jes 43,11 Ich, ich bin der HERR (JHWH), und
außer mir gibt es keinen Retter.

Und ebenso steht geschrieben:

Hos 13,4 Ich bin der HERR (JHWH), dein Gott, vom Land Ägypten her.
Einen Gott außer mir kennst du nicht, und
es gibt keinen andern Retter als mich.

Das ist einfach nur logisch, völlig korrekt: Da wir uns nicht selbst retten / erlösen können, muss es jemand anders für uns tun, wenn es denn geschehen soll. Und wer anders als unser Schöpfer könnte uns auch wirklich erlösen von unseren Sünden und gar vom Tod? So geht es in der Soteriologie um die im wahrsten Sinn des Wortes notwendigen Tatsachen, nicht nur um die Begriffe:

Erlöser, Retter, Heiland

Erlösung Rettung, Heil

Erlösungslehre, Rettungslehre, Heislehre (eben: Soteriologie)

(Wer dabei den griechischen Worten ohne Vorkenntnis nachforschen möchte, der findet entsprechende deutschsprachige Hilfen bei www.bibelkommentare.de unter der Rubrik Studienbibel und dort unter der StrongNr. G4990 (sótér)

sowie auf der englischsprachigen Seite www.biblehub.com z.B. anhand der Suchmaske „Strong‘s“ Eingabe: 4990 (dann unter: Greek Search).

Auf beiden Webseiten kann natürlich auch nach der entsprechenden Stelle in der Heiligen Schrift gesucht werden. Besonders interessant erscheint mir die InterLinear-Version bei biblehub mit ihren vielen zusätzlichen Informationen und lexikalischen Verweisen, wenngleich mein Englisch nicht gerade gut ist. Doch das sei alles nur am Rand erwähnt.)

Gott selbst sagt, dass es außer IHM keinen Retter gibt, siehe oben. Hat jemand daran ernsthaft Zweifel? Gibt es einen triftigen Grund, das infrage zu stellen? Ich meine nicht. Was Gott sagt, das stimmt. ER redet die Wahrheit.


Das Dilemma

Wo liegt nun das Problem? Es besteht einfach darin, dass Gott durch die Propheten im AT klar sagte, dass es außer IHM keinen Retter gibt, während das NT hauptsächlich den Herrn Jesus als Retter darstellt.

Nochmals die Verse von oben:

Jes 43,11 Ich, ich bin der HERR (JHWH), und
außer mir gibt es keinen Retter.

Hos 11,4 Ich bin der HERR (JHWH), dein Gott, vom Land Ägypten her.
Einen Gott außer mir kennst du nicht, und
es gibt keinen andern Retter als mich.


Im NT finden wir durchweg die Lehre, dass Jesus Christus der Retter ist – der einzige Retter. Davon redet Jesus selbst; davon berichtet die gesamte Apostelgeschichte; sowohl Paulus als auch Petrus schreiben in ihren Briefen von der Erlösung in Christus; der Schreiber des Hebräerbriefes und auch Judas stellen uns Jesus Christus als den Heiland vor; Johannes schreibt in seinem Brief, dass Jesus der Heiland der Welt ist.

Einige Bibelverse seien als Beleg genannt:

Mt 1,21 Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen, denn er wird sein Volk retten von seinen Sünden.

Lk 2,11 Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt.

Joh 4,42 und sie sagten zu der Frau: Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt ist.

Apg 4,12 Und es ist in keinem anderen das Heil (die Rettung); denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.

Heb 5,9 und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden.

Heb 9,12 Christus ist nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben.

2.Petr 1,11 Denn so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus.

2.Petr 3,18 Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus! Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch bis zum Tag der Ewigkeit! Amen.


Was gilt nun? Gibt es doch einen anderen Retter als Gott selbst? Gott hat gesagt, dass es außer ihm keinen anderen Retter gibt. Aber hier ist (zum Beispiel in Apg 4,12) in keinem anderen das Heil als in Jesus Christus. Ein Widerspruch, ein Dilemma? Oder ist Jesus Christus derselbe, der sich im AT als der einzige Gott zu erkennen gibt und JHWH heißt? Ist Jesus JHWH? Nicht zuletzt aufgrund dieser Aussagen im AT und NT sagen viele Trinitarier, dass Jesus Christus niemand anders als Gott selbst sei. Unter anderem auch deswegen wird mehr und mehr gepredigt, dass Gott Mensch geworden sei. Bereits Athanasius und Augustinus (4. Jahrhundert) haben die Vorstellung geprägt, dass die Schuld der gesamten Menschheit so groß sei, dass unmöglich das Opfer eines einzelnen Menschen ausreichen würde, alle Menschen zu erlösen. Das könne nur jemand, der Gott sei. Zwar hat dies keine biblische Grundlage, aber seither hält sich diese These beharrlich. Zudem wird bei dieser Annahme übersehen, dass es dann doch wieder nur ein Mensch gewesen wäre, der für alle Menschen starb. Ist das logisch, oder ist das unlogisch? Wie in einer Art „Bad Bank“ für faule Kredite, so lagert man dann unlogische theologische Behauptungen in „Das ist eben ein Geheimnis“ aus (wer kennt nicht die Geschichte von Augustinus und dem Jungen, der das Meer ausschöpfen wollte).

Die Bedingungen der Erlösung aller Menschen finden wir nicht in unseren Überlegungen oder bei Theologen und sogenannten Kirchenvätern, sondern allein in Gottes Offenbarungen. So sagt die Heilige Schrift:

Der Lohn der Sünde ist der Tod (Röm 6,23) – Gott jedoch ist unsterblich (1.Tim 6,16).

Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung (Heb 9,22) – Gott aber ist Geist (Joh 4,24)

Weiter steht geschrieben, dass Gott sich nicht verändert, ja dass es bei ihm noch nicht einmal den Schatten einer Veränderung gibt (Jak 1,17). Schon allein deswegen ist es ausgeschlossen, dass Gott Mensch wurde. Und hierbei geht es nicht um die Frage, ob dem Allmächtigen Gott dies möglich gewesen wäre oder nicht, sondern die Bibel schließt kategorisch aus, dass Gott Mensch wurde.

Wer rettet uns nun?  Wer ist der Heiland, der sótér?

JHWH oder Jesus?
oder
JHWH und Jesus?
oder
JHWH ist Jesus?
oder wie?

Keine dieser drei Möglichkeiten, sondern:

Jud 25 dem alleinigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeiten! Amen.

Der alleinige Gott rettet uns durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Gott selbst ist der Retter, aber er tut es durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Somit sind wir beim dritten Unterpunkt angelangt:


Gott ist der Handelnde – aber wie?

Im Streitgespräch mit den Juden musste Jesus ihnen sagen, dass die Schriften (offenkundig die Schriften des AT) von ihm zeugen (Joh 5,39). So müssten also im AT Beispiele zu finden sein, die das bestätigen, dass Gott der Retter ist, ER jedoch andere dafür gebraucht. Und in der Tat ist das AT eine wahre Fundgrube dafür. Ein solches Beispiel nannte der Herr Jesus im Gespräch mit Nikodemus. Er sagte, dass er selbst ebenso aufgehängt (erhöht) werden müsse wie Mose in der Wüste die Schlange aufhing (erhöhte), damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe (Joh 3,14).

Was war geschehen? Nicht zum ersten Mal murrte das Volk Israel in der Wüste gegen Gott und gegen Mose. Als Strafe sandte Gott feurige Schlangen, von welchen die Leute gebissen wurden und viele starben. Daraufhin riefen sie zu Gott um Hilfe und ER rettete sie von den Schlangen. Nicht einfach so, sondern indem er Mose gebot, eine eherne (= bronzene) Schlange zu machen und sie weithin sichtbar an einem Stab zu befestigen. Wer nun von einer Schlange gebissen wurde, sollte auf die bronzene Schlange blicken und dadurch am Leben bleiben. Und so geschah es auch.

Hatte nun die bronzene Schlange heilende Kräfte in sich? Hat sie die feurigen Schlangen vertrieben? Würde uns eine solch bronzene Schlange helfen, wenn wir im Dschungel von Schlangen gebissen werden? Nein, nein und nein. Aber wenn Gott sagt, wer auf diese bronzene Schlange blickt wird gesund, dann geschieht das auch.

Der Retter war Gott selbst, aber er tat es durch Mose bzw. durch die eherne Schlange.

Jesus sagte, dass es bei ihm genauso sein würde. Im weiteren Verlauf des Gesprächs mit Nikodemus (im übernächsten Vers) sagte er den wahrscheinlich wichtigsten Satz in der gesamten Heiligen Schrift:

Joh 3,16 Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Die Rettung der Welt geht nicht von Jesus aus, sondern von Gott selbst. ER hat seinen einzig geborenen Sohn dahingegeben. ER hat die Welt so sehr geliebt, dass ER dies tat (Joh 3,16). ER hat den, der Sünde nicht kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit haben, die vor Gott gilt (2.Kor 5,21). Ihn (Jesus Christus) hat Gott hingestellt zu einem Sühneort, durch den Glauben an sein Blut (Röm 3,25) und andere.

Als ein weiteres Beispiel sei die Predigt des Apostels Paulus in der Synagoge in Antiochien genannt. Dort lehrte er folgendes:

Apg 13,23 Aus dessen (Davids) Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.

Darauf komme ich später nochmals zurück. Zunächst möchte ich durch ein paar weitere Fragen den Sachverhalt noch mehr beleuchten, dass Gott der Urheber, der Initiator ist, derjenige, der alles in allem wirkt.

Jes 44,24 Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der den Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete - wer war da bei mir?

1.Kor 12,6 Es gibt Verschiedenheiten von Wirkungen, aber es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt.

Und nochmals die Eingangsverse:

Jes 43,11 Ich, ich bin der HERR (JHWH), und außer mir gibt es keinen Retter.

Hos 11,4 Ich bin der HERR (JHWH), dein Gott, vom Land Ägypten her. Einen Gott außer mir kennst du nicht, und es gibt keinen andern Retter als mich.

Ist Jesus der Retter oder ist Gott der Retter? (Jud 25)

Ist Jesus der Richter oder ist Gott der Richter? (Apg 17,31)

Ist Abraham unser Vater oder ist Gott unser Vater? (Gal 3,29)

Ist Mose Gesetzgeber oder ist Gott Gesetzgeber? (Jos 24,26)

Ist David der König Israels oder ist Gott der König Israels? (Jes 44,6)

Ist Mose der Retter aus Ägypten oder ist Gott der Retter? (Apg 7,35)


Es ist wirklich wahr: Gott ist in allem der eigentlich Handelnde, auch wenn es nicht für alle offensichtlich wird. Es gibt unzählige weitere Beispiele dafür, und das nicht nur in der Bibel. Auch in unseren Tagen und ebenso in der Zukunft wird Gottes Plan ausgeführt, seine Verheißungen erfüllt. Das kann kein Hitler und kein Stalin, kein Pharao und kein Pilatus verhindern. Im Gegenteil: sie alle sind unbemerkt Teil dieses Plans, wie auch noch in Off 17,17 bezeugt wird. Paulus hat dasselbe in der Synagoge in Antiochien erklärt:

Apg 13,27-30 Denn die zu Jerusalem wohnen und ihre Obersten haben, da sie diesen nicht erkannten, auch die Stimmen der Propheten erfüllt, die jeden Sabbat gelesen werden, indem sie über ihn Gericht hielten. Und obschon sie keine todeswürdige Schuld fanden, baten sie den Pilatus, dass er umgebracht werde. Und nachdem sie alles vollendet hatten, was über ihn geschrieben ist, nahmen sie ihn vom Holz herab und legten ihn in eine Gruft. Gott aber hat ihn aus den Toten auferweckt.


Des Rätsels Lösung?   Das Dilemma ist gar keins.

Zum Schluss möchte ich zunächst detaillierter auf eine Aussage aus dieser Begebenheit in Antiochien eingehen. Wie weiter oben erwähnt erklärt Paulus der Synagogenversammlung, dass Gott selbst der Urheber aller Geschehnisse ist, auch der Erlösung in Christus, die er ihnen darlegte. Er sagte (Apg 13,23):

Aus dessen (Davids) Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.

Wenn wir nun diesen Satz im Einzelnen betrachten, dann heißt das:

Gott hat

nach seiner Verheißung

aus Davids Nachkommenschaft

Jesus Christus gebracht

als Retter / Heiland

für Israel

Gott ist der Handelnde! Hier steht: Gott hat Jesus gebracht (1.Joh 4,14). Gott hat Jesus aus Davids Nachkommenschaft gebracht (Lk 1,32). Gott hat damit seine Verheißung erfüllt (Joh 1,1a). Gott hat Jesus zum Retter gemacht (1.Kor 1,31). Das gilt zuallererst für Israel (Apg 3,26).

Und noch einmal:

Gott hat …

Gott ist der souverän Handelnde, von ihm geht alles aus (Jes 44,24). Es gibt keinen anderen Retter als ihn allein (Jes 43,11). ER ist es, der seinem Volk unzählige Male Rettung zukommen hat lassen, nun auch uns aus den Nationen, die wir ursprünglich nicht als Erben berufen waren (Eph 3,6).

nach seiner Verheißung …

Im Anfang war das Wort, der Plan, die Rechnung, die Logik (Joh 1,1-3). Gott hat versprochen, dass er nichts tut, es sei denn er kündigt es zuvor durch seine Propheten an (Am 3,7). Alles geschieht nach seinem Plan – Gott tut nichts planlos. Sein Wort ist der Anfang aller Dinge (Ps 33,6 u 9). Und er tut zu seiner Zeit das, was er zuvor verheißen hat (Gal 4,4a).

aus Davids Nachkommenschaft …

Jesus wird auch noch im letzten Buch der Bibel als Nachkomme Davids und aus dem Stamm Juda beschrieben (Off 5,5). Er ist nach Aussage des Engels Gabriel ein Sohn Davids und so wird er im NT sehr oft genannt (Lk 1,32, Lk 18,38). Auch das ist eine Erfüllung der Verheißung Gottes an David selbst, durch den Propheten Natan (2.Sam 7,12-14). 

Jesus gebracht …

Wieder eine erfüllte Verheißung. Gott hatte durch Mose verheißen, dass er einen Propheten wie Mose aus der Mitte seiner Brüder aufstehen lassen werde (5.Mo 18,18). Und das ist hiermit geschehen. Das hat Paulus in Antiochien bestätigt (Apg 13,13). Jesus hat wiederholt bezeugt, dass er nicht von sich selbst gekommen ist, sondern der Vater ihn gesandt, geheiligt (Joh 10,36) und bevollmächtigt hat (Mt 28,18).

als Retter …

Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte (Joh 3,14-15). Wie Josef von Gott zur Rettung seiner Familie nach Ägypten vorausgesandt wurde (1.Mo 45,5). Wie Gott Israel durch Gideon aus der Hand der Midianiter rettete (Richter 6). Gott hat Jesus Christus hingestellt als einen Sühneort (Röm 3,25). Gott hat ihn für uns zur Sünde gemacht (2.Kor 5,21). Der Vater hat den Sohn gesandt als Heiland der Welt (1.Joh 4,14).

für Israel.

Und nicht mehr nur für sie, sondern für die ganze Welt (Apg 13,47). Auch das ist eine erfüllte Verheißung. Gottes Heil sollte bis an die Enden der Erde reichen durch seinen Knecht, den ER zum Licht der Nationen gemacht hat. Die Nationen sollen Miterben derselben Verheißung sein, die Gott dem Abraham gegeben hat (Eph 3,6).


Nochmals der Vers von oben:

Apg 13,23 Aus dessen (Davids) Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.


Welch ein wunderbarer und gehaltvoller Satz. Welch eine frohe Botschaft. Das ist Evangelium. Das Heil, die Rettung steht bereit. Gottes Gnade und somit ewiges Leben wird dem zuteil, der an Jesus Christus glaubt, das Lamm Gottes. Gott hat Jesus ans Holz hängen lassen, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das Ewige Leben habe (Joh 3,16).

Es gibt keine andere Möglichkeit der Rettung. Es gibt keinen anderen Weg zum Vater als allein durch Jesus. Jesus Christus ist nicht das Ziel, er ist der Weg – das Ziel ist der Vater (Joh 14,6). Jesu Ziel ist unser Ziel, Jesu Gott und unser Gott (Joh 20,17). Das ist die wahre Soteriologie, die biblische Lehre von der Errettung, der Erlösung, des Heils. Gott hat den Herrn Jesus zur „Schlüsselfigur“ gemacht (Röm 3,25). Es ist in keinem anderen das Heil, denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben in dem wir errettet werden müssen (Apg 4,12). Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Kreatur … Alles aber von Gott (2.Kor 5,17-18).

Johannes schreibt in seinem ersten Brief in 4,14:

Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Heiland (Retter) der Welt.


Gott handelt souverän.
ER sendet dazu seine Boten und gebraucht dafür, wen und was er will.
ER ist der, der auf dem Thron sitzt.

ER spricht:

Siehe, ich mache alles neu.

Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig.

(Off 21,5)

 

Wer ist Jesus von Nazareth? pdf Wer ist Jesus von Nazareth

Dieser Artikel ist recht umfangreich, deshalb ist zunächst ein Inhaltsverzeichnis angegeben. Ein Klick auf das Thema bringt Sie zum entsprechenden Abschnitt innerhalb des Textes. Eine druckfreundliche Version steht als 24-seitige PDF-Datei zum Download zur Verfügung, eine Broschüre im A5-Format ist zum Selbstkostenpreis erhältlich.

 

Wer ist Jesus von Nazareth - Einleitung

Der Sohn Gottes

Der Christus Gottes

Auferstanden oder auferweckt?

Kyrios Jesus - ein göttlicher Titel?

Wo ist Jesus Christus jetzt?

Jesu Zeugnis über sich selbst

Gottes Zeugnis über Jesus

Weitere biblische Zeugnisse

Jesus Christus - Mensch oder Gott oder beides?

Wird Jesus nicht auch Gott genannt?

Zeichen und Wunder

Die "Ich bin"- Worte Jesu

Fazit

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Wer ist Jesus von Nazareth?

Das ist wohl die entscheidenste Frage in der gesamten Thematik rund um die Trinitätslehre. Um diese Frage ging es schon im sogenannten Arianischen Streit, welcher im Jahre 325 n.Chr. zum Nicänischen Konzil führte. Diese Frage wurde zu allen Zeiten heftig diskutiert und es ist die Frage, über die auch heute noch häufig gesprochen wird und zu der es viele Bücher, Artikel und Vorträge gibt. Es geht in diesen Aufsätzen und Veröffentlichungen oft darum, zu belegen, dass Jesus Christus der wahre Gott sei, und dabei ersetzt er dann stillschweigend seinen Vater. Oder aber man gelangt, ohne es zu bemerken, zu dem Ergebnis, dass der Vater Gott ist und Jesus Christus auch Gott ist. Somit hat man zwei Götter. Da dies aber nach Ansicht der meisten und durch eindeutige Bibelstellen ausgeschlossen ist, flüchtet man sich in die unbiblische Behauptung, das alles sei ein großes Geheimnis.

Die Frage: "Wer ist Jesus?" ist so wichtig, dass sie auch in der Bibel einen weiten Raum einnimmt und Jesus sie einst sogar selbst gestellt hat. Er fragte seine Jünger:

Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?

Die Antwort darauf wiederum ist so bedeutungsvoll, dass Gott sie selbst offenbart hat:

Jesus ist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes
(nachzulesen z.B. in Mt. 16,15-17).

Auf diesen Seiten befasse ich mich mit dieser Frage von verschiedenen Blickwinkeln aus und der Schwerpunkt liegt dabei deutlich auf zwei Aspekten:

1. Wie wird die Stellung von Jesus, sein Verhältnis zum lebendigen Gott, in der Bibel beschrieben

2. Was sagt die Bibel zu der gesamten Thematik? Sie allein soll der kritische Maßstab sein.

So sind hier sehr viele Bibelstellen angegeben und meist auch zitiert, um dem Leser die Arbeit des Nachschlagens abzunehmen. Zugleich möchte ich dazu ermutigen, unermüdlich in der Bibel zu forschen, was sie über den alleinigen Gott, unseren Vater, und den Herrn Jesus Christus zu sagen hat und das von mir Geschriebene anhand der Bibel zu überprüfen.

Alle Hervorhebungen, gerade auch in den Bibelstellen, sind von mir und finden sich nicht im Original. Als Übersetzung habe ich überwiegend die revidierte Elberfelder verwendet.

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Der Sohn Gottes

Dass Jesus der Sohn Gottes ist, dem würden wohl alle Christen ohne zu zögern zustimmen und nur beim tieferen Nachfragen merkt man, dass das Verständnis von "Sohn" sehr unterschiedlich sein kann. So behauptet z.B. Herbert Jantzen in einer Predigt über die Dreieinigkeit, (bei ca. 10' und 25') dass im hebräischen Denken angeblich unter "Sohn" jemand mit dem Rang des "Bruders des Vaters" bzw. "auf gleicher Stufe wie der Vater" gemeint sei. Eine Begründung hierfür gibt er allerdings nicht.
Sehr viel öfter ist jedoch zu hören, dass Jesus Christus Gott ist, weil er Gottes Sohn ist - denn was von Gott geboren ist, das sei Gott. Das liegt meiner Erfahrung nach daran, dass man den Begriff Gott wie einen Namen oder mehr noch wie eine Art Gattung benutzt, etwa in folgendem Sinn:

Jesus ist Gott, weil er Gottes Sohn ist - denn was von Gott geboren wird, ist Gott. Genauso wie alles, was von Menschen geboren wird, Mensch ist; und was von Tieren geboren wird, Tier ist.

Dabei entsteht aber ein Konflikt mit Bibelstellen, in welchen die Gläubigen als aus Gott geboren bzw. als Söhne Gottes bezeichnet werden und viele andere Bibelstellen, die Gott als den Vater der Gläubigen beschreiben. Sie sind deswegen aber keine Götter.


Hin und wieder hört man auch, dieses Wort sei wie ein Name, sinngemäß etwa so:

Was von Meier geboren wird, heißt Meier, was von Müller geboren wird, heißt Müller; und somit ist Jesus, da er von Gott geboren ist, Gott.

Das passt natürlich nicht zusammen mit Aussagen, die von unserem Gott sprechen. Der Herr Jesus sagte, dass er zu seinem Gott auffahre. An vielen Stellen in der Bibel ist vom Gott des Herrn Jesus die Rede.

"Gott" ist also weder Name noch Gattung.


Eine weitere Möglichkeit ist, dass das Wort "Gott" ein Titel ist und somit ein Verhältnis, eine Beziehung, einen Rang beschreibt:

Der Sohn des Vaters ist nicht der Vater, sondern eben sein Sohn; der Sohn des Höchsten ist nicht der Höchste; der Sohn des Präsidenten ist nicht der Präsident; der Sohn des Königs ist nicht der König; der Sohn des Chefs ist nicht der Chef, usw. Alle diese Söhne haben aufgrund ihrer Abstammung ein besonderes Ansehen und einen besonderen Stand, aber sie sind nicht in derselben Erhabenheit, in derselben Position wie ihre Väter. Zumal auch nach Gottes eigener Ordnung ein Sohn seinem Vater untertan ist.

Das ist meines Erachtens die korrekte Anwendung des Wortes "Gott". Es ist ein Titel, denn ER ist unser Gott und ER ist der Gott aller Götter. 


Jesus ist der Sohn des Höchsten, und er redete wiederholt von seinem Gott. -≡- Dies passt weder zu Gattung noch zu Name, wohl aber zu Titel und Verhältnis / Beziehung:

Sein Gott ist sein Vater < - > sein Vater ist sein Gott.


Und von der anderen Seite aus betrachtet ist das Zeugnis Gottes hierzu erfreulich einfach und zudem für jedermann verständlich. Er sagte wiederholt über Jesus:

Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. (Mt. 3,17 und andere)

Das sagte zuvor schon der Engel Gabriel bei der Ankündigung der Empfängnis und Geburt Jesu. Als Maria verwundert fragte, wie das zugehen solle, dass sie einen Sohn gebären sollte, wo sie doch von keinem Mann wisse, da erwiderte der Engel:

Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden. (Lk. 1,35)

Das war kein Geschlechtsakt, ebenso keine wie auch immer geartete Verwandlung eines Himmelswesens in einen Menschen, sondern eine Zeugung, von Gott durch seinen Geist im Leib der Maria bewirkt. Genau aus diesem Grund ist Jesus der Sohn Gottes. Das war die Erfüllung der Prophetie aus Ps. 2,7:

Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. (bestätigt in Heb. 1,5 und 5,5)

Es gibt die Aussage von Trinitariern, dass Jesus "der ewige Sohn Gottes" sei. In der Bibel ist dies aber nicht zu finden, es ist eine der vielen Erfindungen von Menschen und zudem Unsinn. Das wird jedoch im Trinitäts-Dogma mit Nachdruck behauptet. Damit soll suggeriert werden, dass der Herr Jesus keinen Anfang habe, also ewig sei, obwohl Gott sagt, er habe ihn heute gezeugt. Nun, entweder ist der Herr Jesus ewig, aber dann ist er nicht Sohn - oder aber er ist Sohn - so wie es die Schrift sagt -, dann ist er nicht ewig.

Prof. N. Emmons von Yale (1745-1850) z.B. sprach deshalb davon, dass "ewiger Gottessohn" ein "ewiger Unsinn" sei und hielt diesen Begriff für ebenso unverständlich und fragwürdig wie heiße Eiswürfel, verheiratete Junggesellen oder quadratische Kreise.

Die ersten Verheißungen auf den Erlöser, auf den Gesalbten, der kommen und von Jerusalem aus über die ganze Erde herrschen sollte, gehen in der Tat auf die allerersten Anfänge zurück (1.Mo. 3,15) bzw. auf Gottes Pläne vor Grundlegung der Welt. Da wurde bereits das Buch des Lebens geschrieben, in welchem damals schon diejenigen eingeschrieben wurden, die durch das Blut des Lammes, durch Gottes einziggeborenen Sohn, in späteren Zeiten erlöst werden würden. So jedenfalls verstehe ich Stellen wie z.B.:

Mi 5,1-3 Und du, Bethlehem Efrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her. Darum wird er sie dahingeben bis zur Zeit, da eine Gebärende geboren hat und der Rest seiner Brüder zu den Söhnen Israel zurückkehrt. Und er wird auftreten und seine Herde weiden in der Kraft des HERRN, in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. Und sie werden in Sicherheit wohnen. Ja, jetzt wird er groß sein bis an die Enden der Erde.

Eph 1,3 wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe.

Eph 3,11 (sinngemäß) Gott hat seinen ewigen Vorsatz verwirklicht in Christus Jesus, unserem Herrn.

Heb 4,3 Wir gehen nämlich in die Ruhe ein als die, die geglaubt haben, wie er gesagt hat: "So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nimmermehr in meine Ruhe eingehen!", obwohl die Werke von Grundlegung der Welt an geschaffen waren.

Off 13,8 Und alle, die auf der Erde wohnen, werden ihn anbeten, jeder, dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an.

Gott hatte diese Pläne ganz offensichtlich bereits vor Grundlegung der Welt gemacht und alles zu seiner Zeit geschehen lassen. Er hatte es zuvor durch seine heiligen Propheten angekündigt und ob die Menschen es erkannten oder nicht, sie haben seine Pläne ausgeführt. Die Propheten wurden misshandelt oder auch umgebracht, aber Gottes Wort, das sie verkündeten, hat sich als wahr erwiesen. Zuletzt sandte Gott seinen Sohn, den Erben. Ihm erging es nicht anders als den Propheten.

Mt 21,38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Dieser ist der Erbe. Kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe in Besitz nehmen!

Gott hatte von jeher zu den Menschen geredet, vielfach und auf vielerlei Weise, durch die Propheten (Heb 1,1-2). Er hat seine Absichten und Pläne, aber auch seinen Zorn und das kommende Gericht durch sie ankündigen lassen (Amos 3,7). Als die ersten Menschen der Sünde und somit dem Tod verfielen, musste Gott nicht erst nach einer Lösung suchen, denn auch diese war in seinem Plan von Anfang an vorhanden. So verhieß er, dass der Nachkomme der Frau (Eva) der Schlange (dem Satan) den Kopf zertreten würde (1.Mo 3,14-15). Nicht nur das, sondern durch diesen Nachkommen, den Sohn Abrahams, sollten sogar alle Nationen gesegnet werden, nicht nur Israel, Abrahams leibliche Nachkommenschaft (1.Mo 22,18). Diese hat Gott - ebenfalls gemäß seiner Verheißungen - durch Mose mit starker Hand und gewaltigen Zeichen aus Ägypten herausgeführt. Durch Mose gab Gott Israel ein in der Menschheitsgeschichte beispiellos gutes Gesetz und Ordnungen, jedoch bezogen allein auf das Volk und auf das Land Israel. Wie Mose würde Gott in späteren Zeiten einen Propheten aus der Mitte seiner Brüder erwecken, der eine weitaus höhere und bessere Ordnung aufrichten würde (5.Mo 18,18-19). Nicht nur für das Volk und Land Israel, sondern für die ganze Welt. Und nicht nur für ein gutes und langes irdischen Leben, sondern für ein ewiges, nicht endendes Leben (Dan 2,44). Abermals viele hundert Jahre später hat Gott verheißen, dass er dem Sohn Davids die Königsherrschaft bestätigen und festigen werde, die in Ewigkeit bestand haben wird und dass Gott selbst sein Vater sein würde (aus 2.Sam 7,11-14). Schließlich hat Gott über keinen Menschen jemals ein solches Zeugnis abgelegt, wie er es über den Herrn Jesus bezeugt hat:

Mt 17,5 Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!

Über keinen anderen Menschen oder gar Engel hat Gott jemals ein solches Zeugnis abgelegt, obwohl sie alle von ihm erschaffen wurden. Jesus erhält in der Bibel sehr viele Titel, wobei "Sohn Gottes" und "Christus" (d.h. Gesalbter) die weitaus häufigsten und wichtigsten sein dürften. Einige andere Titel sind: Prophet, Knecht Gottes, Menschensohn, Lamm Gottes, Löwe aus dem Stamm Juda, Retter, Richter, König der Könige, Hoherpriester in Ewigkeit, Sohn Davids usw.
Niemals jedoch wird er der "allmächtige Gott" genannt, ebenso wenig "Gott, der Sohn" oder "Schöpfer aller Dinge".


Resümee:

Jesus Christus ist der Sohn des lebendigen und alleinigen Gottes.

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Der Christus Gottes

Dass Jesus der Christus Gottes ist, ist leider für sehr viele Christen meiner Erfahrung nach völlig unverständlich, auch dann, wenn sie schon viele Jahrzehnte wirklich im Glauben stehen. Die Worte "Jesus Christus" werden gebraucht wie etwa Simon Petrus, Johannes Markus, Maria Magdalena und andere Doppelnamen oder Namenszusätze. "Christus" wird von einigen mit dem Kreuz in Verbindung gebracht, für andere bedeutet es so etwas wie Retter, wieder andere sehen darin einen göttlichen Titel und Ähnliches. Nur sehr wenige können auf Anhieb sa

gen, dass Christus einfach nur "der Gesalbte" bedeutet, dasselbe wie Messias und seine Bevollmächtigung beschreibt.

Ich wiederhole: Jesus ist der Christus, der Gesalbte Gottes, und das bedeutet soviel wie "von Gott bevollmächtigt".

"Gesalbte" gab es zur Zeit des AT viele (Priester, Könige, Propheten), dennoch war immer wieder von dem Gesalbten die Rede, der einmal kommen sollte. Man spricht diesbezüglich zu Recht von der "Messias-Erwartung". Zur Zeit, als der Herr Jesus öffentlich auftrat, suchte man offensichtlich auch nach dem Gesalbten, dem Christus. In Joh. 1,41 wird von dem Jesus-Jünger Andreas folgendes berichtet:

Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden - was übersetzt ist: Christus.

Nun ist "Christus" die lateinische Übersetzung von "Messias" bzw. dem hebräischen "Maschiach". Das deutsche Wort hierfür ist "Der Gesalbte". (Siehe dazu auch den entsprechenden Artikel bei Wikipedia) Warum dieses Wort in den Bibelübersetzungen nicht ins Deutsche übersetzt wurde, vermag ich nicht zu sagen, finde es aber sehr schade, da es meines Erachtens zum besseren Verständnis beitragen würde. Jedenfalls ist es kein Geheimnis, sondern alle sollen es wissen, so wie Petrus es in der Pfingstpredigt sagt:

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Und als Petrus bei Kornelius war:

Apg 10,38 Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.

Diese Salbung geschah bei der Taufe des Herrn Jesus, dort kam der Heilige Geist auf ihn herab und blieb fortan auf ihm.

Der Messias war zunächst nur für das Volk Israel als deren Erlöser und künftiger König angekündigt worden und als solchen erwarten sie ihn auch heute. Dass der Christus dann aber zuerst leiden und von seinem Volk verworfen und getötet werden würde, bevor er in seine Herrlichkeit eingehen kann, das war selbst für Jesu engste Jünger nicht vorstellbar Lk 24,25-27. Durch diese Verwerfung Jesu und die anschließende Zurückstellung des Volkes Israel, wurde den Nationen (den Heiden) auch der Zugang ermöglicht zur Gnade und zu den Verheißungen, welche Gott einst dem Abraham gegeben hatte. Wenn die Zeit und Zahl der Nationen erfüllt sein wird, wird auch Israel Jesus als den Messias, als den Gesalbten Gottes erkennen und beide, Gläubige aus den Juden und den Heiden, erhalten das verheißene Erbe, mit Jesus, dem Messias, als "Haupterben", als dem Erstgeborenen.

Röm 8,16-17 Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.

Dazu finden sich Belege im Brief an die Römer (Kap. 9-11) und an die Epheser (Kap. 2-3) und an vielen anderen Stellen in der Bibel.

Diese umfassende Machtfülle hatte Gott zuvor schon für den Messias verheißen und aufgrund seines Gehorsams bis zum Tod, ja sogar bis zum Tod am Kreuz (Phil 2,8-11), ihm gegeben. Gott hat den Herrn Jesus auferweckt aus den Toten und ihn in Kraft eingesetzt (Röm 1,3-4). Der Zeitpunkt, von welchem an der Herr Jesus auf der Erde herrschen wird, weiß er selbst nicht, das weiß der Vater allein (Mt 24,36).

Johannes schreibt am Schluss seines Evangeliums, dass er alle Zeichen zu dem Zweck aufgeschrieben hat "... damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist …" (Joh 20,31). Dies war auch die Lehre der Apostel über den Herrn Jesus: Sie hörten trotz Schlägen nicht auf "... Jesus als den Christus zu verkündigen" (Apg 5,42).

Hier besteht eine Diskrepanz zur Trinitätslehre, indem geschrieben steht, dass Jesus der Gesalbte Gottes, der Christus Gottes, ist. Denn, wenn Jesus nach trinitarischem Verständnis Gott ist, wie kann er dann von Gott gesalbt worden sein? Vielleicht ist das der Grund, warum zwar von Jesus Christus gepredigt wird, nicht aber davon, dass Jesus der Christus ist.

In der Bibel ist zwar meist auch nur von "Jesus Christus" die Rede, aber doch auch des öfteren von dem Christus, wie z.B. Epheser 4-6 deutlich macht (Elberfelder Üs.) in Kap 4,20 / 5,2 / 5,14 / 5,25 / 5,29 und 6,6.

Aber auch viele andere Stellen reden so. Hier eine kleine Auswahl:

Lk 9,20 Jesus aber sprach zu ihnen: Wer, sagt ihr aber, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes!

Apg 3,18 Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte.

Apg 4,24-28 Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist; der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte.

1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.

Off 11,15 Und der siebente Engel posaunte; und es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt ist unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Off 12,10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes und die Macht seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.

1.Joh 5,1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren

 

Resümee:

Der Herr Jesus ist der Christus des lebendigen Gottes, er ist sein Gesalbter, das heißt: sein Bevollmächtigter.

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Auferstanden oder auferweckt?

In vielen Predigten ist die Rede davon, dass Jesus Christus auferstanden sei, leibhaftig auferstanden, was auch der Wahrheit entspricht. Allerdings ist so gut wie nie in Predigten ausdrücklich zu hören, dass Jesus von Gott auferweckt wurde. Liegt auch dies daran, dass diese klare Aussage der Bibel sich nicht mit der Trinitätslehre vereinbaren lässt? Wenn Jesus Christus Gott selbst ist, dann kann er schwerlich von Gott auferweckt worden sein, denn damit wäre von einem gestorbenen Gott die Rede, der von einem weiteren Gott auferweckt wurde. Es liegt die Vermutung nahe, dass dies der Grund ist.

Oder aber man versucht diesem Dilemma mit einem schwierigen Unterfangen zu begegnen, indem man sagt, Jesus habe sich selbst auferweckt. Damit war Jesus dann aber nicht wirklich ganz tot, eher nur zum Teil.
Und jetzt wird es noch komplizierter, denn als des Rätsels Lösung behaupten einige, der göttliche Jesus habe den menschlichen Jesus auferweckt, da Jesus ganz Mensch und ganz Gott gewesen sei. So recht schlüssig erklären kann man diese Erfindung nicht, zumal die Bibel nur einen einzigen Jesus kennt und ausdrücklich vor einem "anderen Jesus" warnt (2.Kor 11,4). Jesus von Nazareth war und ist ein Mensch. Hören wir auf das, was Petrus in der Pfingstpredigt, erfüllt vom Heiligen Geist, sagte:

Apg 2,22-24 Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst - diesen Mann, der nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben worden ist, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an das Kreuz geschlagen und umgebracht. Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des  Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von ihm behalten würde [...]
Verse 32-36 Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon wir alle Zeugen sind. Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört. Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!" Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Der Herr Jesus ist immer noch ein Mensch (1.Tim 2,5), allerdings der erste, der aus den Toten auferstanden ist (1.Kor 15,20) und von Gott über alles und alle erhöht worden ist. Gott hat ihm alles unterworfen (1.Kor 15,27-28), weil er ihm gehorsam war bis zum Tod am Kreuz Phil 2,8-9.
Die Tatsache, dass der Herr Jesus von Gott auferweckt wurde, wird in der Bibel oft bezeugt. Hier nur eine kleine Auswahl an Versen, mehr im Bereich Bibelstellen.

Mt 28,6-7 Er ist nicht hier, sondern er ist auferweckt worden, wie er gesagt hat. Kommt her, seht die Stätte, wo er gelegen hat. Und geht schnell hin und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferweckt worden ist. Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.

Apg 3,15 den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet, den Gott aus den Toten auferweckt hat, wovon wir Zeugen sind.

1.Kor 15,12-17 Wenn aber gepredigt wird, dass Christus aus den Toten auferweckt sei, wie sagen einige unter euch, dass es keine Auferstehung der Toten gebe? Wenn es aber keine Auferstehung der Toten gibt, so ist auch Christus nicht auferweckt; wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt. Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden.

1.Pet 1,20-21 Er ist zwar im Voraus, vor Grundlegung der Welt erkannt, aber am Ende der Zeiten offenbart worden um unsertwillen, die ihr durch ihn an Gott glaubt, der ihn aus den Toten auferweckt und ihm Herrlichkeit gegeben hat, so dass euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtet ist.

und viele andere.

Auferstanden und Auferweckt sind Begriffe, die sich nicht widersprechen, sondern ergänzen. Im griechischen Grundtext des NT ist es ein- und dasselbe Wort, der Übersetzer oder auch der Kontext entscheidet, welches deutsche Wort passend ist.

Ein profanes Beispiel kann helfen, die Harmonie beider Worte zu veranschaulichen: Der Wecker weckt uns und wir stehen auf. Der Wecker "steht uns nicht auf" und wir können uns nicht selbst wecken.

So konnte der Herr Jesus, da er tot war, sich nicht selbst auferwecken, sondern musste auferweckt werden. Gott hat ihn auferweckt, deswegen ist er auferstanden.


Warum dieser ausführliche Abschnitt zu diesem Thema? Ganz einfach: Es ist nach den Worten der Heiligen Schrift heilsnotwendig, zu glauben, dass Jesus von Gott auferweckt wurde.

Die Bibel sagt:

Röm 10,9 Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden.

Und ich wiederhole 1.Kor 15,14-15:

Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden.

Es ist sehr tragisch, dass diese einfache, überaus wichtige und in der Bibel oft und klar bezeugte Tatsache nicht ausdrücklich gepredigt, sondern geradezu verschwiegen oder sogar verneint wird. Der Glaube kommt bekanntlich aus der Predigt, was aber nicht gepredigt wird, findet demnach auch nicht seinen Niederschlag im Glauben der Menschen. Wie sollen sie dann gerettet werden, wenn ihnen die Wahrheit vorenthalten wird? Und welch eine große Schuld laden die Verkündiger damit auf sich?


Resümee:

Jesus Christus wurde von Gott auferweckt, deshalb ist er auferstanden.

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Kyrios Jesus - ein göttlicher Titel? 

Kyrios ist ein griechisches Wort und bedeutet "Herr". Dieser Titel wird im Neuen Testament (NT) sehr oft Jesus Christus gegeben: "Herr Jesus Christus". Das findet sich in fast allen Briefanfängen und an vielen weiteren Stellen. Aber ist Kyrios ein göttlicher Titel? Als angeblichen Beweis für die Gottheit Jesu wird das zwar oft so behauptet, doch schon in der Septuaginta (auch LXX genannt), der griechischen Übersetzung des hebräischen AT, wird Kyrios sowohl für Gott, den HERRN (JHWH bzw. Adonai) als auch für menschliche Herren (Adoni) verwendet. Mit Adonai wiederum ist im Hebräischen immer nur Gott (JHWH) gemeint, während Adoni sowohl für Gott als auch für Menschen verwendet wird (dazu gibt es u.a. einen ausführlichen Artikel von Anthony Buzzard). Im NT, dessen heutige Übersetzungen auf der griechischen Textgrundlage beruhen, wird Kyrios gleichermaßen für Gott, für Jesus Christus und für andere Menschen gebraucht, und das, ohne einen Unterschied in der Schreibweise zu machen. Nun wird oft behauptet, die Verwendung von Kyrios in Bezug auf den Herrn Jesus würde beweisen, dass er Gott sei. Dem ist aber nicht so, wie z.B. am Ende der Pfingstpredigt sehr deutlich zum Ausdruck kommt:

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Darüber hinaus gibt es viele weitere Stellen, die Antwort auf diese Frage geben. Ein paar davon seien hier genannt.

In dem "Gleichnis vom untreuen Verwalter" heißt es:

Und er rief jeden Einzelnen der Schuldner seines Herrn herbei und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? (Lk 16,5)

Philippus wird Kyrios genannt: 

Diese nun kamen zu Philippus von Betsaida in Galiläa und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesus sehen (Joh 12,21)

Maria nennt den vermeintlichen Gärtner "Herr":

Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen. Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni! - das heißt Lehrer. (Joh 20,15-16)

Die Hohenpriester und Pharisäer nannten den Pilatus "Herr":

... versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich wieder auf. (Mt 27,62b-63)

ebenso sagt der Kerkermeister zu Paulus und Silas:

Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? (Apg 16,30)

weiter heißt es z.B.:

Ihr Herren, gewährt euren Sklaven, was recht und billig ist (Kol 4,1)

oder auch:

Über ihn (Paulus) habe ich dem Herrn (Augustus) nichts Gewisses zu schreiben (Apg 25,26)

auch einer der Ältesten in Off 7,14 wird von Johannes so angeredet:

Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es.

Petrus schreibt, dass Sarah ihren Mann Abraham Herr nannte (1.Pet 3,6).

An allen diesen Stellen steht Kyrios im griechischen Text - und niemand wird ernsthaft behaupten wollen, dass es sich hierbei um göttliche Titel und somit um göttliche Personen handelt. Somit dürfte klar sein, dass das Wort Kyrios nicht per se ein göttlicher Titel ist, gleichwohl aber auch treffend für Gott verwendet werden kann, da er der Herrscher ist, der Herr über alle diejenigen, die in irgend einer Weise herrschen. Sei es über Jesus Christus oder über Könige, Fürsten, Obrigkeiten, Präsidenten, Regierungsbeamte, Bürgermeister, Vorgesetzte, Familienoberhäupter usw. Jeder der hier Genannten hat einen Bereich, über den er herrscht, den er verwaltet oder zu versorgen hat. Aber alle haben wiederum einen Herrn über sich, jemanden, dem sie verantwortlich sind. Der Herr über alle Herren (auch über den Herrn Jesus) ist der alleinige Gott, der Vater.

Einmal angenommen, Kyrios (Herr) wäre - entsprechend den trinitarischen Behauptungen - ein Synonym für Gott. Dann könnte man wahlweise eines dieser beiden Worte - Gott oder Herr - einsetzen, ohne dass der Sinn verfälscht werden würde. Somit wären die folgenden Verse sinngemäß richtig wiedergegeben, würden aber großen Unsinn ausdrücken:

Röm 15,6 ... damit ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Gottes Jesus Christus verherrlicht.

1.Kor 6,14 Gott aber hat Gott auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Macht.

1.Kor 11,26-27 Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod Gottes, bis er kommt. Wer also unwürdig das Brot isst oder den Kelch Gottes trinkt, wird des Leibes und Blutes Gottes schuldig sein.

 Eph 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Gott Jesus Christus!

1.Pet 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Gottes Jesus Christus

Ich denke, das genügt, um die Folgen aufzuzeigen bzw. zu verdeutlichen, dass man den Unterschied wirklich beachten sollte, den es offensichtlich zwischen "Gott" und "Herr" gibt. Beim Bibellesen kann jeder selbst einmal in Gedanken überall da "Gott" einsetzen wo "Herr" steht. Oft geht das tatsächlich problemlos, oftmals aber kommt Unsinn und Widersprüchliches dabei heraus, wie an den vorgenannten Beispielen deutlich gezeigt wurde.


Natürlich wird Kyrios im NT am häufigsten auf den Herrn Jesus angewandt, denn um ihn geht es ja hauptsächlich, außerdem ist das der Haupttitel bzw. der übergeordnete Rang, den Gott dem Herrn Jesus verliehen hat:

Phil 2,9-11 Darum - (weil Jesus Christus ihm gehorsam war bis zum Tod am Kreuz - Darum) hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Martha und Maria nannten Jesus Christus Herr (Kyrios). Und das war offensichtlich nicht als göttlicher Titel gemeint, wie aus dem Zusammenhang in Joh 11 hervorgeht (ich zitiere nur teilweise).

21 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben; 22 und jetzt weiß ich, dass, was du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird.
27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
32 Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben.
34 Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu ihm: Herr, komm und sieh!
39 Jesus spricht: Nehmt den Stein weg! Die Schwester des Verstorbenen, Martha, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier.
41 Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. 42 Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Ganz ähnlich ist von Petrus zu lesen. Seine Worte und jene Begebenheit, als viele der Jünger sich von Jesus abwandten, sind weithin bekannt.

Joh 6,68-69 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.

Dass Jesus Christus Herr genannt wird, dient viel eher dazu, ihn von Gott zu unterscheiden, als ihn mit Gott gleichzusetzen. Eine sehr ausführliche Sammlung und Betrachtung aller gemeinsamen Vorkommen von "Gott" und "Herr" findet sich in dem Buch von Joel Hemphill: Gott und Jesus. Darin sind sie in der Reihenfolge der neutestamentlichen Bücher aufgelistet und durch wertvolle Kommentare ergänzt.

Hier eine kleine Auswahl von solchen Schriftstellen:

Röm 1,7 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Kor 1,3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

2.Kor 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Gal 1,3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Eph 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Phil 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Kol 1,3 Wir danken Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, allezeit, wenn wir für euch beten

Kol 3,17 ... alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!

1.Thess 1,1 ... in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade euch und Friede!

2.Thess 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Tim 1,2 ... Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unserem Herrn!

2.Tim 2,1 ... Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unserem Herrn!

Phlm 3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Petr 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.

2.Pet 1,2 Gnade und Friede werde euch immer reichlicher zuteil in der Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!


Einen besonderen Vers möchte ich hier noch anführen. Besonders ist er deshalb, weil er zum einen so oft wie kein anderer Vers des AT im Neuen Testament zitiert oder Bezug auf ihn genommen wird. Zum anderen, weil darin sowohl Gott als auch der Herr Jesus "Herr" genannt werden. Es ist Mt 22,44, wo der Herr Jesus selbst Ps 110,1 zitiert. Dieser lautete ursprünglich:

Ein Psalm von David: JHWH sprach zu meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße.

Im Laufe der Zeit wurde der Name Gottes (JHWH) durch Umschreibungen ersetzt aus Furcht davor, ihn zu missbrauchen, wovor z.B. im dritten der Zehn Gebote gewarnt wird. Im Hebräischen wurde Adonai (später auch "HaSchem" = "der Name") anstelle des Namens Gottes, JHWH, eingesetzt, was in vielen deutschen Übersetzungen mit HERR (Großbuchstaben) wiedergegeben und ausschließlich für Gott verwendet wird. Daneben gibt es das ähnlich geschriebene Wort Adoni, welches in den Übersetzungen als Herr erscheint und sowohl für Gott als auch für Menschen verwendet werden kann. Im Griechischen wird im AT und im NT durchweg Kyrios geschrieben. So veränderte sich der oben genannte Vers zwar nicht inhaltlich, aber in der Schreibweise ungefähr folgendermaßen (ich zitiere nur den ersten Teil):

  • JHWH sprach zu meinem Adoni…
  • Adonai sprach zu meinem Adoni… (natürlich alles hebräisch)
  • Der HERR (Kyrios) sprach zu meinem Herrn (Kyrios) (griechisch)
  • Der Herr sprach zu meinem Herrn…

Diese letzte Version (und ohne Hervorhebung des Wortes "Herr") ist das, was uns im gesamten NT begegnet.

Mt 22,44 Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße

Daran wird ersichtlich, dass eine Unterscheidung der beiden hier genannten "Herren" im NT kaum noch möglich ist, es sei denn, man kennt diese Entwicklung des hebräischen Sprachgebrauchs und deren Übersetzungen, und auch das Original aus Psalm 110,1. Dann allerdings passt das konfliktfrei zu den Versen im Neuen Testament, die davon reden, dass Gott seinem geliebten Sohn Jesus Christus alles unter die Füße legt und dieser nun zur Rechten Gottes sitzt. Dabei bleibt er aber weiterhin seinem Gott und Vater untergeordnet. Somit wird auch schlüssig, dass geschrieben steht, woher der Herr Jesus das "Herr-sein" und das "Christus-sein" hatte, denn er hatte es keineswegs schon immer oder aus sich selbst:

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Übrigens möchte ich gerne darauf hinweisen, dass es Übersetzungen gibt, welche den Namen Gottes so gut sie es wissen ausschreiben, nämlich als "Jahwe". Die mir bekannten ÜS sind die Neue evangelistische Übersetzung "NGÜ" und die Elberfelder 85 Jahwe-edition "ELB'85J" (z.B. ein Modul für die App: MyBible).

Ps 110,1 (Von David, ein Psalm.) Spruch Jahwes für meinen Herrn: Setze Dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße. (ELB'85J)

Ps 110,1 Ein Psalmlied von David. So spricht Jahwe zu meinem Herrn: / "Setz dich zu meiner Rechten hin, / bis ich deine Feinde zum Schemel für dich mache, auf den du deine Füße stellst. (NGÜ)

Zum Schluss sei hier noch Paulus erwähnt, der die Korinther anklagt, weil manche von ihnen in Unwissenheit über Gott sind (1.Kor 15,34). In Kapitel 11 im selben Brief betont er, was alle wissen sollen.

1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.

Hier ist von eindeutigen Hierarchien die Rede. Und es steht dabei geschrieben: Ich will, dass ihr das wisst. Nicht eine vage Vermutung oder eine geheimnisvolle Beziehung wird hier schemenhaft angedeutet. Nein, eindeutiges Wissen ist hier gefordert und ausgesagt: Gott ist das Haupt des Christus! Ich will, dass ihr das wisst! Es sind nicht Worte speziell für Gelehrte, sondern sie sind im Grunde für jedermann verständlich.

Jesus Christus ist der Herr, weil Gott ihn dazu gemacht hat.

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Wo ist Jesus Christus jetzt?

Jesus Christus ist jetzt im Himmel, aber er ersetzt nicht seinen Vater, auch wenn die Inhalte vieler Predigten darauf hinaus laufen. Es steht auch nirgends in der Bibel geschrieben, dass er nun zur Rechten des Vaters sitzt, sondern er sitzt lt. Bibel zur Rechten Gottes. Der Unterschied mag klein erscheinen, aber dass Jesus Christus nach allen relevanten Bibelstellen zur Rechten Gottes sitzt, schließt unmissverständlich aus, dass er selbst dieser Gott ist. Er ist "nur" Gottes Bevollmächtigter in allen Belangen im Himmel und auf der Erde, er ist - etwas salopp ausgedrückt - der zweite Mann im gesamten Universum, der sichtbaren und unsichtbaren Welt.

Ich stimme der Annahme zu, dass das AT in weiten Teilen wie ein "Bilderbuch" für das NT zu verstehen ist und meine, dass uns Joseph diesen Sachverhalt gut verdeutlichen kann. Er ist in vielerlei Hinsicht ein ausgesprochenes Vorbild auf den Herrn Jesus:

Joseph hatte aufgrund seiner Abstammung eine besondere Stellung unter seinen Brüdern. Er wurde von seinen Brüdern verkauft, was aber zu deren und vieler anderer Rettung führte. Er hatte schon früh die Träume / Visionen über seine erhabene Zukunft, musste aber zuerst viel leiden. Er wurde an die zweite Stelle im ganzen ägyptischen Weltreich erhoben, es wurde vor ihm ausgerufen: "Werft euch nieder" und er bezeugte, dass Gott ihn zum "Vater des Pharao" gemacht habe. Seine Brüder sprachen von ihm als vom "Herrscher des Landes" und warfen sich vor ihm nieder. Sie sagten: "Du bist dem Pharao gleich".

All dies ist in ähnlicher Weise mit dem Herrn Jesus geschehen. Seine Verwerfung von seinen Brüdern führte schlussendlich zur Rettung der ganzen Welt, derer, die an ihn glauben. Jesus Christus ist über alles und alle erhaben, nur sein Vater ist größer und höher als er (1.Kor 15,27). Auch das spiegelt sich meines Erachtens wunderbar in folgenden Schriftstellen bzgl. Joseph wieder:

1.Mo 41,40-41 Du sollst über mein Haus sein, und deinem Mund soll mein ganzes Volk sich fügen; nur um den Thron will ich größer sein als du. Und der Pharao sagte zu Josef: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt.

Vers 44 Und der Pharao sprach zu Josef: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuß erheben!

1.Mo 44,18 Da trat Juda zu ihm (zu Josef) und sagte: Bitte, mein Herr, lass doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich.

1.Mo 42.30 Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns... (auch Vers 33)

Es ist lohnenswert, die gesamte Geschichte einmal unter diesen Aspekten zu lesen.

In Psalm 105 wird dieses Thema noch einmal aufgegriffen:

Ps 105,17-22 Er (der HERR) sandte einen Mann vor ihnen her: Josef wurde als Knecht verkauft. Sie zwängten seine Füße in Fesseln, in Eisen kam sein Hals, bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf, das Wort des HERRN ihn bewährte. Der König sandte hin und ließ ihn los, der Herrscher über Völker, und befreite ihn. Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus, zum Herrscher über all seinen Besitz, um seine Obersten zurechtzuweisen nach seinem Sinn; und seine Ältesten sollte er Weisheit lehren.

Das ist doch eine herrliche und treffliche Vorschattung dessen, was später in der Geschichte der Menschheit mit dem Herrn Jesus geschah. Er ist zwar Davids Sohn, aber im Rang höher als David, so wie Joseph der Sohn Jakobs war und blieb, aber im Rang höher war als sein leiblicher Vater. Er war dem Pharao gleich, so wie der Herr Jesus dem Höchsten gleich ist. Aber weder war Joseph der Pharao selbst, noch ist Jesus Christus der höchste Gott.
David nennt den Messias im Geist seinen Herrn obwohl er sein Sohn ist. (Mt 22,41-45) Ich meine, auch dies wird an der Begebenheit mit Joseph exakt verdeutlicht.

Der Herr Jesus sitzt nun zur Rechten Gottes. Er ist sozusagen "seine Rechte Hand", derjenige, der alles nach Gottes Plan ausführt und durch den Gott einst ein gerechtes Gericht über alle Menschen ausüben wird (Apg 17,30-31).

Er ist aber nicht nur der kommende Richter, sondern auch der kommende Retter, nämlich derer, die ihm gehören und ihn erwarten. Er erscheint für die Gläubigen vor dem Angesicht Gottes:

Heb 9,24-28 Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Abbild des wahren Heiligtums, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen, auch nicht, um sich selbst oftmals zu opfern, wie der Hohepriester alljährlich mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht - sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an -; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbar geworden, um durch sein Opfer die Sünde aufzuheben. Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Beziehung zur Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.

Der Herr Jesus wird wieder kommen, wenn die Zeit da ist, zu der alle Dinge wiederhergestellt werden sollen. Davon hat Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten geredet, wie es Petrus in seiner zweiten Predigt darlegt (Apg 3,17-26). Diesen Zeitpunkt weiß der Herr Jesus nach eigenen Angaben selbst nicht, sondern der Vater allein. Dem entsprechend schreibt Paulus an Timotheus:

1.Tim 6,13-16 Ich gebiete dir vor Gott, der allem Leben gibt, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat, dass du das Gebot unbefleckt, untadelig bewahrst bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus! Die wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

Der Herr Jesus wird zu der vom Vater festgesetzten Zeit wieder kommen. Er wird die Verheißungen Gottes erfüllen, die noch ausstehen. Er wird auf dem Thron Davids sitzen und mit seinen Heiligen in Ewigkeit regieren. Das ist das Reich Gottes, die Königsherrschaft Gottes bzw. das Himmelreich (oder "Reich der Himmel"), wie es Matthäus in seinem Evangelium ausdrückt. Das ausführlich darzulegen würde allerdings den Rahmen dieser Seiten sprengen.

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Jesu Zeugnis über sich selbst

Immer wieder kann man hören, dass Jesus Christus durch dieses oder jenes beweisen wollte, dass er Gott sei, z.B. durch die Zeichen und Wunder, die er tat, oder auch durch den Gebrauch der Worte "Ich bin..." und andere Äußerungen. Ich halte diese Interpretation für schlichtweg falsch. Der Herr Jesus hat nie gesagt und weder direkt noch indirekt bestätigt, dass er Gott sei. (Auf die Ich bin-Worte gehe ich weiter hinten ein.)

Die Juden warfen Jesus einmal vor, dass er sich selbst zu Gott mache, woraufhin er Psalm 82,6 zitierte, wo jene Götter genannt werden, an die das Wort Gottes erging. Die Bezeichnung "Gott" für jemanden, dem Gott sein Wort anvertraut und als Richter im Volk eingesetzt hat, ist demnach legitim, aber keinesfalls eine Konkurrenz zum wahren Gott. Insofern wäre es nicht verwerflich, wenn auch Jesus als Gott bezeichnet werden würde, denn auch ihm ist Gottes Wort und Gebot anvertraut worden wie keinem anderen zuvor und er wird künftig der von Gott eingesetzte Richter aller sein. Jedoch bestätigt der Herr Jesus nicht, dass er Gott sei, sondern sagt: "Ich bin Gottes Sohn."

Joh 10,31-38 Da hoben die Juden wieder Steine auf, dass sie ihn steinigten. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt. Für welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich? Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? (Ps 82,6) Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht! Wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater!

Joh 8,40 jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Off 1,18 ...und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.

Alle diese Zeugnisse, die der Herr Jesus persönlich abgelegt hat, zeigen, dass er nicht der lebendige Gott, sondern sein Sohn bzw. der einzige Weg zu Gott, dem Vater, ist.

An anderer Stelle sagte er unmissverständlich, wer der wahre Gott ist, nämlich der Vater allein. (Joh 17,3; Joh 5,44

 

Wie ist es aber mit folgender, oft zitierter Bibelstelle?

Ich und der Vater sind eins. (Joh 10,30)

Ist mit diesem "Ich und der Vater sind eins" gemeint, dass Jesus der Vater ist, also eins im Sinn von einer? Oder ist damit gemeint, dass er mit dem Vater zusammen der eine Gott ist? Oder beinhaltet dieser Satz die Aussage: "Ich und der Vater sind zwei"?

Oder ist damit eher gemeint, dass Jesus völlig den Willen des Vaters tut, also mit ihm eins ist im Sinn von einig?

Im selben Kapitel sagte der Herr Jesus, dass er der Sohn Gottes ist (V 36) und dass seine Kritiker seine Werke ansehen sollen "damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater!" (V 38)

In Joh 17,11 bittet Jesus seinen Vater für seine Nachfolger "dass sie eins seien wie wir!", ebenso in Vers 21-22 

… damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind.

Jesus bittet: dass sie in uns eins sind ... bzw. wie wir eins sind - ganz offensichtlich sind er und sein Vater zwei.

Noch eine weitere Bibelstelle redet vom eins sein: "Der aber pflanzt und der begießt, sind eins" (1.Kor 3,8). Hier ist von Paulus und Apollos die Rede.

Jesus und sein Vater - einer oder einig? Ich denke: zwei die sich einig sind, d.h. auf das eine gerichtet, dasselbe Ziel verfolgend usw.

Und noch ein Aspekt ist hier enthalten: Durch das Eins-sein der Nachfolger Jesu soll die Welt erkennen, dass Jesus vom Vater gesandt wurde (Joh 17,21, oben zitiert) und nicht etwa, dass Gott Mensch wurde.

 

Ein weiterer Bibelvers, welcher gerne im Zusammenhang mit der "Jesus ist Gott-Lehre" genannt wird, findet sich in Joh 14,9:

Wer mich sieht, sieht den Vater.

Bedeutet dies, dass Jesus der Vater ist?

Die beste Auslegung der Bibel ist bekanntlich die Bibel selbst. Natürlich kann man durch eigenwilliges Zitieren und Kombinieren verschiedener Bibelstellen durchaus ein falsches Bild entstehen lassen, aber für Bibelkenner ist es meist nicht allzu schwer, das nachzuprüfen.

Folgende Verse verdeutlichen meiner Meinung nach treffend, wie man in Jesus den Vater sehen kann:

Kol 1,15 Er (Jesus) ist das Bild des unsichtbaren Gottes.

2.Kor 4,3-4 Wenn aber unser Evangelium doch verdeckt ist, so ist es nur bei denen verdeckt, die verloren gehen, den Ungläubigen, bei denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.

Heb 1,3 Er (der Sohn Gottes), der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;

Wie kann der unsichtbare Gott dargestellt werden? Ein Bild von ihm zu machen, hat er verboten. Außerdem kann der Unsichtbare nicht wirklich abgebildet werden, da er eben unsichtbar ist. Was ist die Lösung?

Wie kann etwas Unsichtbares abgebildet werden, etwa Schall, Wind, Gedanken, Elektrizität? Wir benutzen Symbole, die die Eigenschaften der darzustellenden Dinge wiederspiegeln (etwa einen Lautsprecher mit Bögen davor, eine Wolke mit Pustegesicht, ein Kopf mit Fragezeichen oder einer Lampe darüber, einen angedeuteten Blitz oder Ähnliches).

Jesus stellt den Charakter, das Wesen, die Art Gottes in vollkommener Weise dar, er ist der perfekte Repräsentant Gottes. (Dazu hatte Gott den ersten Menschen auch schon erschaffen – ihm zum Bild. Aber die Sünde hat die Ebenbildlichkeit zerstört.)

Durch Jesus können wir den lebendigen Gott erkennen. Jesus ist aber nicht selbst dieser lebendige Gott, sondern sein Sohn, sein Gesandter und Bevollmächtigter (sein Christus).

So sagte Jesus in Joh 12,45

Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.

Es lohnt sich, den gesamten Abschnitt (Vers 37-50) einmal mit dieser Perspektive zu lesen.

 

Wer ist klug, wenn nicht der, der Gott fürchtet und dem glaubt, den er gesandt hat? Der Herr Jesus war gottesfürchtig, wie es schon in Jes 11,2 angekündigt und in Heb 5,7 bestätigt wurde. Wer ihm allerdings nicht glaubt, der hat den, der ihn richtet:

Joh 12,48-49 Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll.

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Gottes Zeugnis über den Herrn Jesus

In dieser Sache hat Gott wirklich einiges zu sagen - und er hat es persönlich und vielfach getan. Nicht erst nach Jesu Geburt hat Gott Zeugnis über ihn abgelegt, sondern schon von Beginn der Menschheit an hat er von dem Retter gesprochen, der einmal kommen sollte. Gott teilt übrigens immer seine Pläne mit, bevor er sie ausführt (Am 3,7). So stand auch hier am Anfang das Wort, die Verheißung, das Versprechen, dass der Erlöser kommen würde. Und zwar aus der Nachkommenschaft der Menschen. Er würde der Schlange (dem Satan) den Kopf zertreten:

1.Mo 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Die biblische Prophetie ist voll von Verheißungen auf den kommenden Messias, sowohl in konkreten Ankündigungen als auch in Ereignissen, die vorzeichneten, wie es ihm ergehen würde (z.B. Isaak oder Josef). Einige wenige Stellen seien hier genannt:

Ps. 2,7 Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. (ebenso auch Apg 13,33; Heb 1,5; Heb 5,5)

5.Mo 18,18-19 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.

2.Sam 7,12-14a Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein.

Gal 3,16 Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen", wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus.

Lk 1,30-33 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.  Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein.

Diese letzte Verheißung geschah unmittelbar vor der Geburt Jesu und ein Teil davon ist bereits erfüllt, während die unendliche Königsherrschaft Jesu auf dem Thron Davids noch aussteht.

Nachdem der Herr Jesus geboren war, hat sich Gott persönlich über ihn geäußert indem er sprach:

Mt 3,17 Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. (dasselbe auch in Mk 1,11; Lk 3,22)


Als Jesus mit drei seiner Jünger auf dem Berg der Verklärung war, legte Gott abermals Zeugnis ab über den Herrn Jesus. Erstaunlicherweise sprach er nicht zu Jesus selbst (das taten Mose und Elia), sondern zu Jesu Jüngern:

Mt 17,5; Mk 9,7 ... und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!

Lk 9,35 … und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sagte: Dieser ist mein auserwählter Sohn, ihn hört!

Von diesem Ereignis schreibt Petrus in seinem zweiten Brief:

2.Pet 1,17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe."


Jesus hat einmal die wohl wichtigste aller Fragen selbst gestellt: "Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?" Es gibt ja die unterschiedlichsten Aussagen über Jesus und das nicht erst in unserer Zeit. Schon zu seinen Lebzeiten hier gingen die Ansichten über ihn weit auseinander. Die Jünger zählten einige dieser Benennungen auf. Daraufhin wird Jesus ganz persönlich, indem er konkret fragt: "Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin?" Man kann sicher zu Recht annehmen, dass hier nun Gott selbst eingreift, damit auf diese so wichtige Frage keine falsche Antwort gegeben wird, denn was Petrus daraufhin sagt, kommt direkt von Gott. Der ganze Abschnitt lautet:

Mt 16,13-17 Als aber Jesus in die Gegenden von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger und sprach: Was sagen die Menschen, wer der Sohn des Menschen ist? Sie aber sagten: Einige: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; und andere wieder: Jeremia oder einer der Propheten. Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.


Gott selbst hat sich also sehr oft, völlig klar und für jedermann verständlich geäußert, wer Jesus Christus ist. Und hierbei ist es ohne Schwierigkeiten möglich, Gott mit ganzem Verstand zu lieben, wie es u.a. in  Mk 12,30 verlangt wird.

Die Antwort Gottes auf die Frage: "Wer ist Jesus von Nazareth?" lautet also:

Jesus ist der Christus (d.h. der Messias, der Gesalbte)
und
er ist der Sohn des lebendigen Gottes.


Was ist nun, wenn jemand das, was Gott gesagt hat, nicht glaubt? Wird nicht gerade durch die weit verbreitete "Jesus ist Gott-Lehre" genau dieses Zeugnis Gottes zunichte gemacht? Aus dem "Sohn Gottes" wird mehr und mehr ein "Gott der Sohn" (z.B. im Glaubensbekenntnis von Mitternachtsruf und vielen Anderen), dass Jesus von Gott (durch seinen Geist) tatsächlich gezeugt wurde (und somit einen Anfang hatte), wird unterschlagen zugunsten einer "ewigen Sohnschaft", Michael Kotsch (Bibelbund) geht so weit, einen Aufsatz mit "Jesus, der ewige Gott" zu überschreiben, in die selbe Richtung geht ein Buch von Johannes Pflaum und mit ihnen viele andere. Oftmals wird Jesus sogar völlig an die Stelle Gottes gesetzt (besonders in Liedern und Gebeten). All dies trägt sehr dazu bei, Verwirrung zu stiften und schlussendlich Gott nicht zu glauben.

Dazu schreibt Johannes in seinem ersten Brief:

1.Joh. 5,10 Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.

Das scheint mir nun wahrlich keine Bagatelle zu sein. Allerdings schreibe ich dies nicht, um Solche zu verurteilen. Daran liegt mir nichts. Vielmehr weise ich so deutlich darauf hin, damit sie sich bekehren und somit nicht von Gott verurteilt werden.

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Weitere biblische Zeugnisse

Die Bibel sagt noch sehr viel mehr über den Herrn Jesus, den Christus Gottes. Nicht nur im Neuen Testament findet Jesus, der Gesalbte Gottes, in Lehre und Verkündigung einen weiten Raum, sondern auch schon im Alten Testament, dem ersten Bund, wurde ausdrücklich auf den Gesalbten hingewiesen, der einmal kommen sollte. Angefangen nach dem Sündenfall, als Gott versprach, dass der Nachkomme der Frau der Schlange den Kopf zertreten würde. Er sollte ein Prophet wie Mose sein, den der HERR dem Volk Israel aus der Mitte ihrer Brüder erwecken werden würde. Gott sprach zu Mose:

5.Mo 18,18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde.

Genau das hat der Herr Jesus bestätigt, indem er sagte:

Joh 14,49-50 Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll; und ich weiß, dass sein Gebot ewiges Leben ist. Was ich nun rede, rede ich so, wie mir der Vater gesagt hat.

Das biblische Zeugnis ist auch hierin leicht verständlich. Die Schwierigkeiten in der Frage nach der Beziehung zwischen Gott und Jesus rühren meines Erachtens hauptsächlich vom unbiblischen Dogma der Dreieinigkeit, der Trinitätslehre, her. Anstatt Fragen wirklich zu beantworten, wurden in sich widersprüchliche Behauptungen aufgestellt, die nur noch mehr Fragen aufwerfen.

Der Herr Jesus erhält in der Bibel noch weitaus mehr und sehr bedeutungsvolle Bezeichnungen und Titel. Einige davon will ich mit jeweils einem Bibelvers dazu nennen. Das soll diese "Funktionen" allerdings in keiner Weise geringer erscheinen lassen. Jede dieser Beschreibungen ist es Wert, ausführlich behandelt zu werden, doch würde es hier zu weit führen. Die Erlösung von unseren Sünden durch Jesu Blut und seinen Tod am Kreuz sind wohl die wichtigsten Dinge für alle Menschen. Aber es geht hier vor allem um seine Stellung in Bezug zu Gott. Das ist das vorherrschende Thema dieser Seiten.

Der Knecht Gottes

Apg 3,13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser entschieden hatte, ihn loszugeben.

Das Lamm Gottes

Joh 1,29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!

Der Nachkomme Abrahams, dem die Verheißung galt

Gal 3,16 Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen", wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus.

Der wiederkommende Menschensohn

Mt 24,30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit.

Der Hohepriester in Ewigkeit

Heb 7,24-25 dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. Daher kann er die auch völlig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden.

Der einzige Weg zum Vater

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Der Bürge des neuen Bundes

Heb 7,22 so ist Jesus auch eines besseren Bundes Bürge geworden.

Der Sohn Davids

Apg 13,23 Aus Davids Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.

Der Herr aller Herren

Dan 7,13-15 Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.

Der Richter

Apg 17,31 Gott hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten.

Der Erbe

Heb 1,2a Gott hat am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat.

Der Löwe aus dem Stamm Juda

Off 5,5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.

Der erstgeborene aus den Toten

Kol 1,18 Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe.

Der Heiland (d.h. Retter) der Welt

1.Joh 4,14 Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter (Heiland) der Welt.

Der Mittler des neuen Bundes

Heb 9,15 Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfangen.

Der Mensch, durch den die Auferstehung kam

1.Kor 15,21 denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.

Die Sühnung für unsere Sünden

1.Joh 4,10 Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.

Alles, was Jesus Christus hat und ist, hat er von seinem Gott und Vater erhalten: Bevollmächtigung, Priestertum, Herrschaft, Sohnschaft, Erbe; auch den Namen, der über alle Namen ist (Phil 2,9).

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Jesus Christus - Mensch oder Gott oder beides? 

Ist Jesus Christus ein "Gottmensch" oder "Gott selbst"?

Das Athanasium, die offizielle Formulierung der Trinitätslehre, sagt:

Der richtige Glaube ist nun dieser: Wir glauben und bekennen, dass unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, Gott und Mensch ist. Gott ist er aus der Wesenheit des Vaters, vor den Zeiten gezeugt, und Mensch ist er aus der Wesenheit der Mutter, in der Zeit geboren. Vollkommener Gott, vollkommener Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und menschlichem Fleisch. (Quelle: Wikipedia)

Die Bibel sagt:

1.Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus.

Heb 2,11 Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen.

Was ist der Herr Jesus nun wirklich? Bestätigt die Bibel das Athanasium an anderer Stelle? Was sagt die Bibel? Was hat Gott selbst gesagt zu dieser Frage? Was sind die Worte Jesu hierzu? Ist die biblische Aussage klar, oder ist sie (zumindest scheinbar) widersprüchlich? Ist sie geheimnisvoll, oder eher verständlich? Diesen Fragen gehe ich auf den folgenden Seiten nach.

Es erscheint mir am sinnvollsten, zunächst den Herrn Jesus selbst zu befragen. Das heißt, in seinen Reden in der Bibel zu suchen. Und da wird man auch fündig. Er sagt, dass er vom Himmel herniedergekommen (Joh 6,38) und nicht von dieser Welt sei (Joh 8,23). Und er sagt, dass er ein Mensch sei, der uns die Wahrheit sagt, die er von Gott gehört hat (Joh 8,40). Er sagt nie, dass er ein verwandelter Engel oder sonst ein umgestaltetes Himmelswesen oder gar (ein mensch-gewordener) Gott sei. Offenbar ist es also kein Widerspruch, nicht von dieser Welt und dennoch ein Mensch zu sein. Im Übrigen sagt er auch von seinen Jüngern, dass sie nicht von der Welt seien (Joh 17,16) und zudem aus Gott geboren (Joh 1,13). Aber sie bleiben Menschen.

Noch einmal Jesu Worte:

Joh 8,40 jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

Nun sollte man annehmen können, dass wir Gläubigen das auch glauben würden, was unser Herr Jesus im Auftrag Gottes gesagt hat. Doch weit gefehlt, die Wirklichkeit sieht anders aus. Jesus - ein Mensch? Das kann nicht sein, denn dann könnte er uns nicht erlösen. Das kann er nur, wenn er Gott ist – so sagt man, ohne jedoch hierfür einen biblischen Beleg anführen zu können.

Johannes, so sagt man weiter, sei derjenige unter den Schreibern des NT, welcher in seinem Evangelium besonders die Gottheit Jesu hervorheben würde. Die solches behaupten, erweisen sich alsbald als wahre Meister der Auslegung:

  • Sie glauben den Schriften des Johannes nicht, der z.B. sagte, dass am Anfang das Wort (griech. Logos) war, denn Wort sei nicht als Wort im Sinn von Wort zu verstehen, sondern damit sei ein himmlisches Wesen gemeint, eine Person, nämlich Jesus. Keinesfalls also Wort im Sinn von Rede, Sprache, Logik und Verheißung, obwohl in so gut wie allen Übersetzungen hier "Wort" steht. (ausführlicher)
  • Weiter geht es mit "Ich bin". Das sei ein feststehender Begriff in der Bibel und Identifiziere Jesus, da er diese Worte gebraucht, als JHWH, den Gott der gesamten Heiligen Schrift. In der Tat verwendete der Herr Jesus die Worte "ich bin" sehr oft. Mit am Bekanntesten dürfte Joh. 14,6 sein, wo er sagt: Ich bin der Weg... Das Ziel ist allerdings nicht Jesus selbst, sondern sein Vater. Außerdem wird gerne verschwiegen, dass "ich bin" auch von vielen anderen Menschen in der Heiligen Schrift gebraucht wird und zwar genau so, wie wir es im Deutschen auch tun. Ein Versuch z.B. bei www.bibelserver.de bringt erstaunliche Ergebnisse zutage. Nirgends im AT und NT werden diese Worte als Name Gottes verwendet, außer in 2. Mose 3 beim brennenden Dornbusch.
  • Natürlich wird auch Thomas zitiert, der zu Jesus sagte: "Mein Herr und mein Gott" (Joh. 20,28), ein Ausspruch, den Jesus mit keiner Silbe kommentiert, aber an anderer Stelle sehr wohl unmissverständlich klar macht, wer der wahre Gott ist (Joh 17,3). Dass Jesus zu Thomas hierzu nichts sagt, wird von sehr vielen als deutliche Zustimmung verstanden, so, als ob man das Schweigen Jesu besser verstünde als sein Reden. Lieben diejenigen die Finsternis (das Verborgene) mehr als das Licht?
  • "Ich und der Vater sind eins" (Joh 10,30) und "Wer mich sieht, sieht den Vater" (Joh 14,9) wird so verstanden, dass Jesus der Vater ist, also Einer; oder wahlweise mit dem Vater zusammen Gott ist. Unberücksichtigt bleibt dabei Joh. 17,21: "damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast."
  • Und als ganz wichtigen Punkt werden die Zeichen und Wunder angeführt, welche Jesus getan hat. Diese beweisen angeblich auch dem letzten Zweifler, dass Jesus Gott ist. Auffallend oft wird hierzu ausgerechnet die Auferweckung des Lazarus genannt (Joh 11,17ff). "Wer einen Toten nach vier Tagen noch auferwecken kann, der kann nur Gott sein". Die Verse 41-42 werden meist geflissentlich verschwiegen: "Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast."
  • Aus Jesu Aussage "Ich bin Gottes Sohn" (Joh 10,36) folgert man, dass er Gott sei, denn was von Gott geboren wird, das sei Gott – und bedenkt dabei nicht, dass z.B. auch die Richter Israels (Joh 10,35) und die an Jesus Gläubigen "Söhne Gottes" genannt werden.

Alle bisher genannten Stellen stammen von Johannes, doch weder in diesen Versen, noch beim aufmerksamen Lesen seines gesamten Evangeliums findet man auch nur eine Begebenheit, in welcher der Herr Jesus sagt oder auf Anfrage bzw. Vorwurf hin bestätigt, dass er Gott sei. Nirgends. Es geht bei Johannes vielmehr um die Frage, ob er der Christus (der Gesalbte) und der Sohn Gottes ist. Die Gottheit Jesu bei Johannes zu erkennen, ist das Ergebnis menschlicher Überlegungen und menschlicher Logik, die allzu oft zu einem unlogischen Ergebnis führt: Wenn der Sohn Gottes Gott ist, dann sind das nun mal zwei Götter. Und wenn Jesus selbst der wahre Gott ist, dann gibt es keinen Sohn Gottes mehr (Das ist übrigens das Kennzeichen des Antichristen). Sehr oft wird dann behauptet, das sei ein Geheimnis, jedoch schreibt Johannes alles ohne irgend von einem Geheimnis zu reden. Er selbst bezeugt gegen Ende seines Evangeliums, wozu er dies geschrieben hat, nämlich "damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes" (Joh 20,30). In diesem Glauben liegt nach den Worten des Johannes das Leben.

Als was hat nun das Volk Israel den Messias, den Christus erwartet? Haben sie erwartet, dass Gott selbst kommen würde? Sollte der Messias ein (verwandelter) Engel oder himmlisches Wesen sein; oder aber ein einfacher Mensch, zwar von Gott gesalbt, aber ein Mensch wie alle bisherigen Gesalbten (König Saul, König David usw.)? Nun ist die Erwartung des Volkes natürlich nicht ausschlaggebend darüber, wer oder was Jesus Christus wirklich war und ist. Die Frage ergibt sich vielmehr aus der Behauptung unserer Zeitgenossen. Etliche Theologen und Prediger sagen, dass für die Juden klar gewesen sei, dass der Messias Gott selbst sein müsse. Eine entsprechende Bibelstelle bleiben sie allerdings schuldig. Bestenfalls werden menschliche Gedanken und Schlussfolgerungen angeführt.

In der Bibel wird klar gesagt, woher der Messias, der Christus, kommen sollte und auch welche Art von Wesen er sein würde:

Joh 7,40-42 Einige nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Dieser ist der Christus (=Messias). Andere aber sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt: Aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Christus?

Das war die Erwartung des Volkes. Kein übernatürliches Wesen, sondern ein Nachkomme Davids wurde erwartet.

Gott hatte vorhergesagt, woher derjenige kommen sollte, der für immer auf dem Thron Davids sitzen und auch den Teufel zunichtemachen würde:

1.Mo 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Nach Gottes Worten also ein Nachkomme der Frau (Eva).

5.Mo 18,18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.

Nach Gottes Worten also ein Mann aus der Mitte der Söhne Israel, so wie Mose. Und zugleich wird davor gewarnt, diesem zukünftigen Propheten nicht zu glauben. Somit sollten wir vor allen Dingen auf die Worte des Herrn Jesus hören. Doch zunächst noch einmal Gottes Wort:

2.Sam 7,12-14a Wenn deine (Davids) Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. (Vordergründig geht es hier zunächst um Salomo, und doch ist es eine messianische Verheißung.)

Nach Gottes Worten also ein Nachkomme Davids, dessen Vater Gott selbst sein würde. Diese Verheißung wird in der Apostelgeschichte als in Jesus von Nazareth erfüllt beschrieben:

Apg 13,23 Aus dessen (Davids) Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.

Und der Engel Gabriel sagte zu Maria:

Lk 1,32 Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben;

Gott ist der Urheber, der alles bewirkt, dennoch wird der Christus, der Gesalbte, in der Bibel als einer beschrieben, der ein Nachkomme Davids, ein Mensch, ist.

Wir haben somit den Herrn Jesus einerseits als einen Nachkommen von Eva, Abraham und David, andererseits als Sohn Gottes, von Gott gezeugt durch seinen Geist in der Jungfrau Maria. Welche Art von Wesen entstand dabei? Gott, der Geist ist, zeugt durch seinen Geist (nicht als Geschlechtsakt) einen Sohn in Maria. Ist Jesus somit halb Geist und halb Fleisch und Blut? Ist er halb Gott und halb Mensch? Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes sagt (siehe Anfang): "beides, ganz Gott und ganz Mensch." Natürlich ohne eine entsprechende Bibelstelle.

Was hat der Herr Jesus dazu gesagt? Denn auf seine Worte müssen wir besonders achten! Er sagte:

Joh 8,40 Jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

Joh 6,27 Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt.

Lk 24,39 Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe.

Joh. 11,49b-52 Ihr wisst nichts und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte. (Hier redet Kaiphas unbemerkt als Ausspruch Gottes (Weissagung). Gott bezeichnet abermals Jesus als einen Menschen.)

Manchmal wird eingewendet, dass es sich hierbei nur um die Zeit handele, in welcher der Herr Jesus auf der Erde war. Aber diese Einschränkung ist nicht haltbar, wie einige weitere Aussagen von ihm belegen:

Mt 24,37 Aber wie die Tage Noahs waren, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.

Mt 24,44 Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.

Lk 22,69 Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes.

Erfüllt vom Heiligen Geist erklärt Petrus zu Pfingsten, dass der Jesus, der gekreuzigt wurde, von Gott zum Herrn und Christus gemacht wurde. Das war ein Mensch und nicht ein Gott. Gott ist unsterblich. Weiter sieht z.B. auch Stephanus den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Apg 7,56 und Stephanus sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!

Interessanterweise sieht Stephanus den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen. Er sagt nicht, dass er den Sohn Gottes zur Rechten Gottes stehen sieht, was für uns sehr viel naheliegender wäre. Aber da Stephanus dies "voll Heiligen Geistes" (V.55) sagte, sollten auch wir uns daran halten.

2.Tim 2,8 Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium.

Heb 7,14 Denn es ist offenbar, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, von welchem Stamm Mose nichts in Bezug auf Priester geredet hat.

Off 5,5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.

Off 22,17 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.

Selbst im Himmel wird der Herr Jesus, das Lamm Gottes, seiner Abstammung und dem Wesen nach den Menschen zugezählt und nicht der Himmelswelt.

Es gäbe sehr viel mehr Bibelstellen dazu, doch will ich es hiermit bewenden lassen und nur noch drei Verse des Apostels Paulus zitieren:

1.Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.

1.Kor 15,21 denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.

Röm 5,15 Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus gegen die vielen überreich geworden.

Nun fällt es mir persönlich auch nicht ganz leicht, den Herrn Jesus nur als einen Menschen zu bezeichnen, obwohl die Bibel das ohne weiteres tut. Dass Gott ihn gezeugt hat, macht ihn meiner Meinung nach doch zu etwas Besonderem, zwar nicht zu Gott oder einem (zumindest zur Hälfte) Geistwesen, aber er ist als Mensch doch Gottes einziggeborener Sohn. Ebenso wäre es für mein Verständnis durchaus sinnvoll, wenn der Mittler zwischen Gott und Menschen beides wäre, Gott und Mensch. Aber ich will meine Gedanken der Heiligen Schrift und somit dem Gehorsam Christi (2.Kor 10,5) unterstellen. Und so bleibe ich dabei: Der Mittler zwischen dem einzigen Gott und allen Menschen ist ein Mensch, der Mensch Christus Jesus (1.Tim 2,5).

Ich weiß, dass in aller Regel nicht geglaubt wird, dass Jesus Christus "nur" ein Mensch ist, ja, dass manche geradezu entsetzt reagieren, wenn man das so sagt und jede weitere Unterhaltung somit für überflüssig erachten. Da hilft es auch nicht, die hier genannten oder auch andere Bibelstellen als Bekräftigung zu nennen. Verstehen kann ich dieses Verhalten sehr gut und wahrscheinlich wäre ich auch einer von ihnen, wenn Gott mir nicht nach und nach diese Verse und ihre Bedeutung bewusst gemacht hätte.

Mir sind bisher keine Aussagen im Neuen Testament bekannt, in welchen der verheißene Messias als ein Himmelswesen, ein Engel oder gar als Gott eindeutig beschrieben wird. Es gibt allerdings ein paar Passagen im Alten Testament, welche diesen Schluss nahelegen oder sogar recht deutlich zum Ausdruck bringen. Die prophetischen Schriften des AT sind meines Erachtens aber mit einer gewissen Vorsicht zu behandeln. Manchmal ist darin eindeutig von David oder anderen die Rede, und doch ist nur der Christus Gottes damit gemeint (z.B. Ps 16,10), manchmal wird von Gott gesprochen und dabei ist eindeutig sein Sohn gemeint (Sach 12,10). Auf der Verlesung des AT liegt eine Decke, welche nur in Christus beseitigt wird (2.Kor 3,14) und wenn einzelne Verse widersprüchlich erscheinen, sollten sie meines Erachtens im Licht der klaren Stellen verstanden werden, denn "die Summe des Wortes Gottes ist Wahrheit" (Ps 119,160).

Jesus, ein Mensch? Das ist keine Gestalt, die uns gefallen würde. Diese Verkündigung wird noch immer nicht (oder zumindest nicht gerne) geglaubt - und die Prophetie des Jesaja findet somit weiterhin ihre Erfüllung. Jesaja schreibt:

Jes 53,1-3 Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten. Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.

Einerseits ist diese Verheißung bereits erfüllt worden, als der Herr Jesus seinen Weg durch Leiden und Tod ging. Doch erwische ich mich selbst immer wieder bei dem Gedanken, dass es doch nicht sein könne, dass Jesus, der Messias, "nur" Mensch war und ist, bei seiner Auferweckung zwar verwandelt in seinen Leib der Herrlichkeit, dem auch wir hoffen, gleichgestaltet zu werden (Phil 3,21), aber weiterhin ein Mensch. Und somit fielen wir nach vorgenannter Jesaja-Stelle unter das Urteil des Unglaubens. Das möchte ich nicht.

  • Wer allerdings daran festhält, dass Jesus Christus (der wahre) Gott ist, der sollte so ehrlich sein und zugeben, dass er an zwei Götter glaubt, denn der Vater des Herrn Jesus ist zugleich der Gott des Herrn Jesus, selbst noch nach seiner Verherrlichung (Off 3,12). Jesus Christus hat sich für immer zur Rechten Gottes gesetzt. Es heißt nicht: "zur Rechten des Vaters", sondern "zur Rechten Gottes."
  • Oder aber er sollte Bibelstellen nennen können, die sagen, dass Jesus Christus und sein Vater zusammen nur ein Gott sind, wie es im Athanasium behauptet wird.
  • Und wer diesbezüglich von einem Geheimnis redet, sollte die Texte aufzeigen können, wo die Bibel in dieser Beziehung von einem Geheimnis spricht.

Es gibt solche Stellen nicht.

Die Bibel unterscheidet in aller Regel völlig klar zwischen Gott und seinem Sohn, auch noch auf den letzten Seiten der Offenbarung. Dort ist von "dem, der auf dem Thron sitzt" die Rede, und damit ist allein der lebendige Gott gemeint. Und es wird von "dem Lamm" berichtet, womit ausschließlich der Herr Jesus, der Christus Gottes gemeint ist. Es findet keine Vermischung oder Verschmelzung von beiden statt.

Daran sollten wir uns dringend halten um der Wahrheit Gottes willen. Und um ihm, unserem Gott und Vater, die Ehre zu geben, die ihm als dem alleinigen Gott zusteht.

Die Wahrheit ist nicht etwa verborgen und nur wenigen Spezialisten zugänglich, welche dieses Geheimnis streng hüten würden. Nein, sie ist geoffenbart und alle Menschen sollen (und können) sie erkennen.

1.Tim 2,4-5 Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.

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Wird Jesus nicht auch Gott genannt?

Doch. Und das sogar mehrmals in der Heiligen Schrift.

Oft hört oder liest man in trinitarisch geprägten Kreisen den Begriff "Gott, der Sohn". Allerdings nirgendwo in der gesamten Heiligen Schrift. Jesus Christus ist nicht Gott, auch nicht "Gott, der Sohn", obwohl er an einigen Stellen Gott genannt wurde. Diese möchte ich hier zitieren und auch so gut ich kann darauf eingehen.

Es sind die folgenden Stellen:

  • Joh 1,1ff (Am Anfang war das Wort)
  • Joh 20,28 (Thomas: Mein Herr und mein Gott)
  • Jes 9,5 (starker Gott)
  • Röm 9,5 (der über allem ist, Gott)
  • 1.Joh 5,20 (Dieser ist der wahrhaftige Gott)
  • Heb 1,8 (Dein Thron, o Gott)


 Eine der bekanntesten dieser Stellen dürfte der sog. "Johannes-Prolog" sein. Zugleich ist das eine Stelle, mit welcher sehr viele Theologen größte Mühe haben und nach ihrer eigenen Aussage mit am schwersten zu verstehen ist. Deswegen wird sie wohl so sehr oft thematisiert. Der Text lautet:

Joh 1,1-3 und 14 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. 2 Dieses war im Anfang bei Gott. 3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist ...
14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns...

Das vielbemühte Wort in diesem Abschnitt ist das Wort "Wort". Dahinter wiederum steht der griechische Begriff "Logos". Logos hat eine ganze Reihe von möglichen Übersetzungen und Bedeutungen. Ich selbst kann kein Griechisch, habe mir aber sagen lassen, dass fast eine ganze Seite mit diesen möglichen Begriffen gefüllt werden kann - und dass Logos niemals eine Person bedeutet (siehe auch Strong-Verzeichnis). 
Die Annahme eines Wesens mit dem Namen Logos als "Schöpfungsmittler" stammt nicht aus der Bibel, sondern aus der Philosophie des Plato, ca. 400 Jahre vor Christus. Es ist also keine Übersetzung, sondern eine philosophische Umdeutung des Begriffs "Logos".

Die Bibel bezeugt oft, dass alles durch das Reden Gottes, durch seinen Befehl und sein Gebot entstand. Diese Macht, des von Gott gesprochenen oder beauftragten Wortes, hat Mose gezeigt am Felsen in der Wüste, haben die Propheten gezeigt, und sie wurde an der Handlungsweise Jesu und der Apostel deutlich. Gelegentlich wurden zusätzliche Hilfsmittel wie Handauflegung, ein Stab über das Wasser, Tücher o.ä. benutzt, aber die eigentliche Kraft lag im Wort, in der Rede.

Psalm 33 enthält einige hilfreiche Aussagen hierzu: 

Ps 33,6 Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.
Vers 9 Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da.

Ebenso Hebräer 11:

Heb 11,3 Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist.

Und Gott selbst sagte:

Jes 44,24 So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der den Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete - wer war da bei mir?

Doch zurück zum ersten Kapitel im Johannes-Evangelium: Gott allein hat alles durch sein Reden erschaffen. Sein Wort steht über allem, so wie er selbst über allem steht. Er ist der Höchste, sein Wort ist das Höchste. Und er hat von Anfang an davon geredet, dass einmal ein Nachkomme der Frau (Eva) als Erlöser kommen werde. Diese Verheißung hat Gott oft wiederholt und erweitert bzw. präzisiert. Er sollte ein Sohn Davids sein und in Ewigkeit auf dessen Thron sitzen und vieles mehr. Als die Zeit erfüllt war, machte Gott sein Wort wahr, er erfüllte seine Verheißungen, er zeugte durch den Heiligen Geist den Herrn Jesus in Maria, als Nachkomme Davids. Das Wort wurde Fleisch, das Versprechen in die Tat umgesetzt.

Bis zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte und bis zu diesem Vers im Text war es Wort, Rede, Plan, Vorsatz, konkretes Vorhaben etc. und in sich logisch. Hinter allem, was Gott getan hatte und tut steht eine Logik mit viel Weisheit. Gott hat nichts unlogisches oder ohne Plan gemacht und er hat es immer zuvor angekündigt (Amos 3,7) Das ist mein Verständnis dieser Stelle.

Wer nun aber daran festhält, dass mit "Wort" (Logos) Jesus Christus als Person gemeint sei, der sollte zugeben, dass hier von zwei Göttern die Rede ist (Das Wort war bei Gott, Verse 1 u. 2). Dann lautet der Text sinngemäß so: Im Anfang war Jesus Christus, und Jesus Christus war bei Gott, und Jesus Christus war Gott. Dieser Gott Jesus Christus war im Anfang bei Gott. (siehe hierzu auch Kommentare)


• Thomas sagte, als er dem Auferstandenen Jesus Christus begegnete:

Mein Herr und mein Gott! (Joh 20,28)

Diese Aussage wird sehr gerne als Beleg angeführt dafür, dass Jesus Gott sei. Wäre dies nun die einzige Aussage in der Bibel über den Herrn Jesus, so könnte man dem zustimmen. Als Ergebnis hätte man dann allerdings zwei Götter, denn mit dem was Thomas sagt, wird Jesus nicht zum Vater gemacht, sondern einfach Gott genannt. Der Vater bleibt dabei weiterhin auch Gott, also zwei Götter.

Was aber, wenn man den Kontext mit einbezieht? Ein paar Verse zuvor (V.17) sagt Jesus von sich, dass er zu seinem Gott auffahren werde. Und drei Verse weiter (V.31) schreibt Johannes als Verfasser dieses Evangeliums, dass er dies geschrieben habe, "damit ihr glaubt, dass Jesus … der Sohn Gottes ist". In Kap. 17,3 (vom selben Verfasser) sagt Jesus, dass der Vater allein wahrer Gott ist.

Wenn Jesus von Thomas Gott genannt wird, Jesus selbst aber sagt, dass der Vater allein wahrer Gott ist, dann stellt sich vielleicht die Frage, wessen Aussage mehr Gewicht hat, die von Jesus oder die von Thomas. Im Grunde sollte das aber keine Frage sein, zumal auch etliche andere Menschen in der Bibel Gott genannt wurden, ohne dass dadurch die Einzigartigkeit Gottes in Frage gestellt wird (siehe weiter unten).

Dementsprechend steht geschrieben:

1.Kor 8,5-6a Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind...

Mit "Göttern" sind hier nicht Götzen im Sinn von "Nichtse" gemeint, sondern hochgestellte Persönlichkeiten. Von Gott steht geschrieben, dass er der Gott aller Götter ist (5.Mo 10,17) und der Herr Jesus sagte, dass Gott nicht der Gott von Toten sei (Mk 12,26-27). Demnach gibt es im Himmel viele, die "Gott" genannt werden, ebenso auf der Erde, auch wenn wir hier nicht mehr Einblick in die Himmelswelt erhalten. Die Mehrzahl von Gott ist Götter, deswegen ist im obigen Vers von sogenannten Göttern die Rede.

Ein weiterer Beleg:

Psalm 82,1 Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er ... Vers 6 u. 7 Ich sagte zwar: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle! Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

Diese Stelle greift der Herr Jesus in Joh 10,34-36 auf.

Manche sagen, dass Thomas im auferstandenen Jesus den wahren Vertreter und Gesandten Gottes erkennt und ihn deshalb Gott nennt. Andere meinen, dass Thomas mit "Gott" den Vater meint und mit "Herr" den Herrn Jesus.

Gelegentlich kann man auch den Einwand hören, dass Jesus gerade in einer so wichtigen Sache dem Thomas nicht widerspricht, wenn er ihn denn tatsächlich Gott nennt. Ja, das verwundert mich auch. Der Herr Jesus sagt hier gar nichts dazu, weder Widerspruch noch Bestätigung. Der Kontext (Verse 17 u. 31, siehe weiter oben) macht aber bereits deutlich, dass Jesus nicht der wahre Gott ist und in Joh. 17,3 sagt er unmissverständlich, dass der Vater allein der wahre Gott ist. So sollte man nicht meinen, das Schweigen Jesu besser interpretieren zu können als sein Reden in Klartext. Das liefe im Extremfall darauf hinaus, dass man die Finsternis (das Verborgene, das nicht Definierte) mehr liebt als das Licht (das Klare, Offensichtliche, Verständliche).


Im AT steht in Jes. 9,5:

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Zunächst sei angemerkt, dass es hier unterschiedliche Übersetzungen gibt. Zum Vergleich:

Lut 1912: ...er heißt Wunderbar, Rat, Held, Ewig-Vater, Friedefürst
GNB: ...die Ehrennamen ...: umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater, Friedensfürst.

Zum anderen halte ich es für klug, mit Prophetie und ihrer Auslegung vorsichtig umzugehen, da ebenfalls bei Jesaja gesagt wurde, dass der Messias Immanuel heißen sollte, sein Name war aber Jesus (hebr. Jaschuah). In Psalm 16 ist von der Auferstehung geschrieben, und davon, dass David nicht die Verwesung sehen würde. Allerdings, und das wird wiederholt in der Apostelgeschichte dargelegt, bezieht sich diese Verheißung ausschließlich auf den Herrn Jesus, Davids Sohn. In Psalm 89 steht, dass Gott David zum Erstgeborenen machen werde (Ps 89,28ff), aber wiederum geht es meiner Meinung nach um den Herrn Jesus.
Auf dem Verlesen des AT liegt eine Decke, wie 2.Kor 3,14 sagt, die nur in Christus beseitigt wird. An der Erfüllung können wir erkennen, wie es gemeint ist.

Ein Drittes: Oft wird behauptet, derjenige, der geboren wurde, sei der "menschliche Jesus" gewesen, der in Schwachheit einherging, gelitten hat und schließlich gestorben sei, während der "göttliche Jesus" von alle dem unberührt blieb und auch nicht gestorben sei. Hier in der Jesaja-Stelle wird jedoch das Kind, das geboren werden sollte, "Starker Gott" genannt, also ein Gott, der geboren wird und für die Sünde der ganzen Welt starb? Im weiteren Verlauf des Jesaja, besonders in Kap. 53, ist er der Knecht Gottes, was mit Mose vergleichbar ist, welcher auch Gott und ebenso Knecht Gottes genannt wurde. (2.Mo 4,16 und 7,1, weiter unten zitiert)

Da Gott bereits seinen Christus gesandt hat, sollte niemand unter der Decke bleiben, die über der Verlesung des AT liegt.


Längere Zeit meinte ich, dass Jesus an einer Stelle im Römerbrief eindeutig Gott genannt werde. Es ist die folgende:

Röm 9,5 deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Ich fragte mich, wie das einzuordnen sei, da es im Widerspruch zu Jesu eigener Aussage stand (...der Vater allein...) und auch zur Gesamtaussage der Bibel, dass es nur einen Gott gibt und der Herr Jesus dessen Sohn ist. Auch der nähere Kontext ergab einen Konflikt.

Röm 8,28-29 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind. Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.

Röm 10,9 dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst.

Röm 15,6 Der Gott des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleichgesinnt zu sein untereinander, dem Gesalbten (= Christus) Jesus gemäß, damit ihr einmütig, mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht.

Allein innerhalb des Römerbriefes wäre das eine unvereinbare Aussage, dass Jesus der Gott über allem sein sollte. In Röm 8,29 wird vom Erstgeborenen unter vielen Brüdern gesprochen - somit wären die Gläubigen "Brüder Gottes". Weiter ist da in Röm 10,9 die Unterscheidung zwischen Herr und Gott. Hebt man diese auf, so hat der eine Gott den anderen Gott aus den Toten auferweckt; und in Röm 15,6 ist vom Gott dessen die Rede, der über allem Gott sein soll? Soviel Widerspruch konnte ich mir nicht erklären, zumal es auch mit dem biblischen Gesamtzeugnis unvereinbar wäre.

Ich war allerdings einige Zeit ratlos.

Eine Inter-Linear-Übersetzung (Bild) brachte mich dann der Lösung näher. Dort kommt nach "...aus denen dem Fleisch nach der Christus ist" ein Punkt und ein neuer Satz beginnt: Der über allem seiende Gott sei gepriesen in die Ewigkeiten! Amen. Inzwischen habe ich auch herausgefunden, dass die ursprünglichen griechischen Schriften keine Satzzeichen enthielten und somit der angegebene Sinn dieser Worte vom jeweiligen Übersetzer abhängig ist. (siehe auch den entsprechenden Artikel unter Kommentare.)

Ich kann also verstehen, wenn jemand weiterhin daran festhält, dass mit Röm 9,5 ausgesagt werde, dass der Christus (der von Gott Gesalbte) der "Gott über allem" ist, stimme dem aber nicht mehr zu.


Einer der stärksten Beweise dafür, dass Jesus Christus der wahrhaftige Gott ist, sah ich lange Zeit in 1.Joh 5,20 und meinte, da stünde das doch unwiderlegbar.

1.Joh 5,20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

Okay, einen gewissen Konflikt sah ich schon irgendwie: Wenn der Sohn des Wahrhaftigen der wahrhaftige Gott ist, wie es hier heißt, was bleibt dann noch für seinen Vater übrig. Und überhaupt: Hat der wahrhaftige Gott einen Vater bzw. wessen Sohn ist der wahrhaftige Gott?

Die Argumentation fokussierte sich auf das Wörtchen "Dieser". Ich war der Überzeugung, dass es sich auf den zuletzt Genannten bezog, auf "seinen Sohn Jesus Christus" und keinesfalls auf "den Wahrhaftigen", dessen Sohn Jesus Christus ist. Ich kannte bis dahin auch nicht die Stellen, in welchen sich das "Dieser" eindeutig nicht auf den zuletzt Genannten bezieht, zum Beispiel:

2.Joh 7 Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist.

Ganz sicher ist Jesus Christus nicht der Antichrist.

Oder auch:

Apg 4,10-11 Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten - in diesem Namen steht dieser gesund vor euch. Das ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, verachtet, der zum Eckstein geworden ist.

"diesem" bezieht sich auf Jesus Christus; "dieser" bezieht sich aber nicht auf Gott, sondern auf den bis dahin Gelähmten; und "Das ist der Stein" ist wiederum nicht der ehemals Gelähmte sondern der Herr Jesus Christus.

Ein drittes Beispiel sei erwähnt:

Apg 7,18-19 ...bis ein anderer König über Ägypten aufstand, der Josef nicht kannte. Dieser handelte mit List gegen unser Geschlecht und misshandelte die Väter, so dass sie ihre Säuglinge aussetzen mussten, damit sie nicht am Leben blieben.

Josef handelte mit List an seinen Brüdern, bevor er sich ihnen zu erkennen gab, aber ohne Zweifel ist nicht er gemeint mit dem "Dieser", sondern der Pharao, obwohl Josef der Letztgenannte ist.

Beim aufmerksamen Lesen der Bibel sind mir noch einige weitere Beispiele mehr aufgefallen, aber das soll hier genügen.

Ich glaube, wenn wir in Jesus Christus sind, dass wir dann in dem wahrhaftigen Gott sind. Nicht, weil er der wahrhaftige Gott ist, sondern weil er seinerseits im wahrhaftigen Gott ist. Es gibt für uns keine andere Möglichkeit, im wahrhaftigen Gott zu sein, als in dem Herrn Jesus Christus, dem Sohn des Wahrhaftigen Gottes zu sein.

Übrigens: "Dieser" bezeichnet einen allein, nicht zwei oder mehr. Entweder ist Gott der wahrhaftige Gott, oder sein Sohn Jesus Christus. Nur einer von beiden.


Eine weitere Stelle, in der Jesus Gott genannt wird, findet man im Hebräerbrief, und wer diese Stelle zitiert, um die Gottheit Jesu zu beweisen, lässt sehr gerne den nächsten Vers weg.

Heb 1,8 ...von dem Sohn aber: "Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches.

Gleich der nächste Vers zeigt aber auf, dass der Sohn Gottes niemals Gott im absoluten Sinn ist, denn da ist von seinem Gott die Rede:

Heb 1,9 Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten."

Als ich einmal im Gespräch war mit jemandem, der aufgrund dieser Stelle beweisen wollte, dass Jesus Gott ist, bat ich ihn, Vers 9 vorzulesen, da er seine Bibel hier aufgeschlagen hatte. Zuerst las er lautlos für sich, um dann mit eigenen Worten zu sagen, dass der Vater den Sohn gesalbt habe. Ich bat ihn noch einmal, einfach vorzulesen, was in seiner Bibel steht. Er brachte es fast nicht über seine Lippen, dass Jesus von seinem Gott gesalbt wurde.
Aus trinitarischer Sicht ist das zwar verständlich, allerdings umgeht man damit einmal mehr die biblische Aussage.

Heb 1,8-9 von dem Sohn (sagt Gott) "Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten."

Auch Mose wurde von Gott selbst zweimal Gott genannt, und niemand wird ernsthaft annehmen, dass damit die Einzigartigkeit des lebendigen Gottes infrage gestellt wurde.

2.Mo 4,16 Aaron aber soll für dich (Mose) zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott (Elohim) sein.

2.Mo 7,1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Gott (Elohim) eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.

Paulus sagte einmal in 2.Kor 3,6b: Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. So halte ich es für sinnvoll, nicht auf einzelnen Buchstaben zu beharren, sondern nach dem Sinn der Worte zu fragen und den unmittelbaren Kontext sowie das Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift zu beachten.

Inzwischen habe ich mehr als 20 Bibelstellen im AT und NT gefunden, die vom Gott des Herrn Jesus reden, sowohl vor als auch nach seinem Sterben und Auferstehen. Diese Sammlung kann ebenfalls unter Bibelstellen angesehen werden.

Einen Vers möchte ich zum Schluss dieses Abschnittes besonders hervorheben, denn da spricht Jesus Christus selbst, nachdem er bereits etwa 60 Jahre lang im Himmel war:

Off 3,12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

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Zeichen und Wunder

Es steht geschrieben, dass eher Himmel und Erde vergehen, als das kleinste Strichlein vom Gesetz des Mose (Mt 5,18; Lk 16,17). Auch vergehen eher Himmel und Erde, als eines der Worte Jesu (Mt 24,35; Lk 21,33). Das ist so, weil beide, Mose und Jesus, im Auftrag und somit in der Autorität Gottes geredet und gehandelt haben. Gott hat den Dienst des Mose bestätigt, indem er durch ihn die Zeichen und Wunder an Ägypten tat, das Rote Meer teilte und vieles mehr. Und Gott hat den Dienst des Herrn Jesus ebenso bestätigt, indem er durch ihn viele Wunder und Zeichen wirkte. Diese Bestätigung wird beispielsweise in folgenden Bibelstellen deutlich:

Joh 3,2 Dieser (Nikodemus) kam zu ihm (Jesus) bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.

Apg 2,22 (Pfingstpredigt) Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst

Apg 10,38 Petrus erklärt dem Kornelius und allen dort Anwesenden: Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.

Oft wird behauptet, dass die Zeichen und Wunder, welche der Herr Jesus tat, ein Beweis dafür seien, dass er Gott ist, denn – so sagt man – nur Gott könne solche Zeichen und Wunder tun. Nun, es gibt keine einzige Bibelstelle, die das bestätigt. Dies entspringt allenfalls menschlicher Logik bzw. einem Wunschdenken. Die o.g. Verse zeigen jedoch auf, dass genau diese Zeichen und Wunder ein Beleg dafür sind, dass Gott mit dem Herrn Jesus war.

Auch die Apostel taten Zeichen und Wunder. Und auch deren Wort und Lehre sollte dadurch bestätigt, beglaubigt werden, wie geschrieben steht:

Apg 14,3 Sie verweilten nun lange Zeit und sprachen freimütig in dem Herrn, der dem Wort seiner Gnade Zeugnis gab, indem er Zeichen und Wunder geschehen ließ durch ihre Hände.

Heb 2,3-4 Sie (die Botschaft der Rettung) ist ja, nachdem sie ihren Anfang damit genommen hatte, dass sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben, wobei Gott zugleich Zeugnis gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.

An dieser Stelle möchte ich erneut daran erinnern, dass der Herr Jesus sagte, er könne nichts von sich selbst aus tun, sondern er war völlig abhängig von seinem Vater (Joh 5,30). Bei der Auferweckung des Lazarus wird diese Abhängigkeit deutlich wie sonst kaum. Dort sehen wir, wie der Herr Jesus den Vater bittet und ihm auch dankt, dass er ihn erhört hat. Das alles zu dem Zweck, dass die Volksmenge glauben sollte, dass Jesus vom Vater gesandt war:

Joh 11,42 Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Und als Ergänzung finden wir in Heb 5,7:

Der (Jesus Christus) hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden,

Dieser Vers spricht von der Gottesfurcht des Herrn Jesus. Ist er nach trinitarischem Verständnis ein "gottesfürchtiger Gott"?

Ich frage mich, wie Gläubige nur darauf kommen, dass die Zeichen und Wunder ein Beweis dafür seien, dass Jesus Gott sei. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass die Heilige Schrift auch hierin für jedermann verständlich redet. Gott sei der Dank für sein klares Wort.

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Die "Ich bin"- Worte Jesu

Gott sprach zu Mose: "Ich bin der ich bin." Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin" hat mich zu euch gesandt. (2.Mo 3,14) (andere übersetzen: Der "Ich werde sein" hat mich zu euch gesandt - oder auch "der ewig Seiende"...) Das ist die Bedeutung des Namens Gottes, JHWH. Die Septuagintha (LXX) gibt wieder mit: Εγώ εἰμι ὁ ὤν (ego eimi ho on), was übersetzt heißt: Ich bin der Seiende.

Nimmt Jesus nun mit dem Gebrauch der Worte "Ich bin..." (griechisch: ego eimi) für sich in Anspruch, JHWH zu sein? Und werden die Worte "Ich bin" im NT als feststehender Begriff für Gott gebraucht, wie es gelegentlich behauptet wird? Folgende Beispiele zeigen, dass dies nicht so ist:

Es gibt im Johannes-Evangelium zunächst die sieben wohl bekannten "Ich bin"- Worte Jesu:

- Joh 6,35 Ich bin das Brot des Lebens (auch V. 41, 48 + 51)
- Joh 8,12 Ich bin das Licht der Welt (auch 9,5 und 12,46)
- Joh 10,9 Ich bin die Tür
- Joh 10,11 Ich bin der gute Hirte (auch V. 14)
- Joh 11,25 Ich bin die Auferstehung und das Leben
- Joh 14,6 Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben
- Joh 15,1 Ich bin der wahre Weinstock (auch V. 5)

Daneben gibt es noch viele weitere Stellen, in denen der Herr Jesus die Worte "ich bin" gebrauchte:

- Joh 4,26 Ich bin [es, der Messias, der Christus]
- Joh 6,20 Ich bin es, fürchtet euch nicht
- Joh 7,34 Ich bin da, wo ihr nicht hinkommen könnt
- Joh 8,18 Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater
- Joh 8,23 Ich bin von dem, was oben ist
- Joh 8,58 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.
- Joh 12,26 Wo ich bin, da wird auch mein Diener sein
- Joh 14,3 Wo ich bin, da sollt auch ihr sein
- Joh 15,5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben
- Joh 17,14+16 Ich bin nicht von der Welt
- Joh 17,24 Wo ich bin, sollen auch die sein, die du mir gegeben hast
- Joh 18,5 Ich bin Jesus, der Nazoräer

"Ich bin" wird aber auch von anderen Menschen gebraucht:

- "Ich bin ein Israelit aus dem Stamm Benjamin" sagte Paulus (Röm 11,1)
- "Ich bin nicht der Christus" sagte Johannes der Täufer (Joh 1,20)
- "Ich bin des Paulus..." sagten manche in Korinth (1.Kor 1,12)
- "Ich bin" ("ego eimi") sagte der Blindgeborene (Joh 9,9)

Die Worte "Ich bin" werden im NT nirgends als Eigenname Gottes benutzt, sondern genauso, wie wir sie im Deutschen auch benutzen. Im AT werden diese Worte ebenso von verschiedenen Menschen und auch Engeln benutzt, was jeder leicht nachprüfen kann, indem man diese Worte z.B. bei Bibelserver eingibt. Ein paar wenige Beispiele seien hier angeführt:

- Da sagte er: Ich bin Abrahams Knecht. (1.Mo 24,34)
- Ich bin Rut, deine Magd. (Rut 3,9) u.v.m.

Die Worte "Ich bin" sind zwar die Bedeutung von JHWH, des Namens Gottes, aber sie sind nicht der Name selbst. Sie wurden auch nicht von Jesus als solchen gebraucht, ebenso von niemandem sonst und an keiner anderen Stelle der Bibel, außer eben in 2. Mose 3.

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Fazit

Wer ist Jesus von Nazareth? Das ist in der Tat die entscheidende Frage. Und Gottes Antwort darauf sollten wir uns zu eigen machen, wie es in Mt 16,16 geschrieben steht:

Jesus ist der Christus Gottes, d.h. der Gesalbte, der Bevollmächtigte Gottes.

Und:

Jesus ist der Sohn des lebendigen Gottes.

Diese Erkenntnis ist die Grundlage, der Fels, auf dem die Gemeinde stehen soll (Mt 16,13-17; Joh 20,30-31; 1.Kor 3,11). Doch wie erschreckend weit hat sie sich davon entfernt, indem Jesus Christus durch die Konzile des vierten Jahrhunderts und bis heute von Menschen zu einem zweiten Gott neben seinem Vater oder sogar an die Stelle seines Vaters erhoben wurde und wird. Wie viel Verwirrung, Lüge, ja sogar Gewalt bis hin zu Mord (der Reformator Johannes Calvin ließ Michael Servetus wegen seiner Ablehnung der Trinitätslehre auf dem Scheiterhaufen verbrennen) ist dadurch schon entstanden.

Es geht mir in keiner Weise darum, den Herrn Jesus herabzusetzen, und mir ist bekannt, dass viele Geschwister genau davor verständlicherweise Angst haben. Es geht vielmehr darum, die Wahrheit über Jesus, den Gesalbten Gottes, zu sagen, so wie es in der Bibel steht; und somit Gott, dem Vater, die Ehre zu geben, die IHM als dem alleinigen Gott zusteht.


Als Nachfolger Jesu bezeichnet man solche, die dem Herrn Jesus nachfolgen, gerade auch in dem, was er glaubte.

Er glaubte, dass der Vater allein der wahre Gott ist. (Joh 17,3)


Darf ich persönlich werden?

Sind Sie in diesem Sinn ein Nachfolger des Herrn Jesus Christus?

 

Ist Jesus Christus JHWH?

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(gleich zum Inhaltsverzeichnis)

Die Frage, ob Jesus Christus JHWH ist, spielt in der Bibel überhaupt keine Rolle, begegnet uns aber heute recht oft und in verschiedensten Spielarten. Es ist im Grunde die Frage, ob Gott Mensch wurde, oder ob er seinen Sohn gesandt hat. Es ist die Frage, ob Jesus Christus Gott selbst ist, oder ob er Gottes Sohn ist. Mit allen Konsequenzen.

Es ist ein Thema, welches oft angesprochen, jedoch selten in all seinen Facetten behandelt wird. Ob mir das nun hiermit umfassend gelingen wird, wage ich etwas zu bezweifeln, jedoch möchte ich sehr gerne möglichst ausführlich dieser Frage nachgehen. Dazu habe ich aus mehreren Publikationen die Aussagen mit ihren entsprechenden Belegstellen zusammengetragen. Die Reihenfolge ist zufällig gewählt und baut nicht aufeinander auf. Auffallend in diesen Publikationen ist, dass gewisse Bibelverse einfach nicht genannt werden, selbst wenn sie im unmittelbaren Kontext stehen. Es ist wohl dieselbe Vorgehensweise, die derzeit oft den Medien vorgeworfen wird, nämlich Dinge wegzulassen, um eine ganz bestimmte Meinung zu erzeugen / zu bilden.

Die Argumentation läuft meist nach folgendem Schema ab: Gott (JHWH) sagt zum Beispiel, dass es außer ihm keinen Retter gibt. Im NT wird Jesus als der einzige Retter verkündigt. Also ist Jesus Gott (JHWH). Verse im unmittelbaren Kontext werden nicht genannt, wenn sie nicht zur These passen, dass Jesus JHWH ist. Desgleichen andere Bibelstellen, welche die gewünschte Behauptung infrage stellen würden. Und genau hier setzt diese Ausarbeitung nun an. Berücksichtigt man nämlich bei obigem Beispiel Jud 25, so ergibt sich ein völlig anderes Bild, denn dann bleibt Gott, der Vater, der alleinige Gott und Jesus bleibt Gottes Sohn.

Damit spreche ich ein weiteres Problem an. Wenn nämlich Jesus Gott (JHWH) ist, dann ist er nicht Gottes Sohn. Das wiederum hat sehr weitreichende Konsequenzen. Auch darauf gehe ich im Verlauf ein.

Der Aufbau in diesem Artikel ist bis auf wenige Ausnahmen immer derselbe: Zuerst werden die Bibelstellen aufgelistet, die darlegen, dass JHWH der lebendige und allein wahre Gott ist, im AT wie auch im NT. Dem ist gewöhnlich auch nichts hinzuzufügen, denn es ist die absolute Wahrheit. Sodann folgen diejenigen, welche die gleichen oder zumindest sehr ähnliche Eigenschaften oder Fähigkeiten Jesus Christus zuschreiben, womit "Jesus = JHWH" belegt werden soll. Im dritten Block finden sich dann die Verse, welche in aller Regel ein solches Licht auf die jeweilige Frage werfen, dass die These "Jesus ist JHWH" widerlegt wird. In allen drei Blöcken habe ich Worte oder Passagen verschieden hervorgehoben. Diese Betonungen entstammen jedoch nicht der Bibel selbst, sondern wurden von mir zur Vereinfachung hinzugefügt. Außerdem finden sich zu vielen Schriftstellen Kommentare von mir, gelegentlich aber auch nur Fragen, die sich daraus ergeben.

Das Ergebnis meiner hier dargelegten Untersuchungen ist sehr eindeutig:

  • Jesus Christus ist nicht JHWH.
  • Jesus Christus ist sein Sohn und sein Gesalbter (Mt 16,16).
  • Jesus Christus wurde von Gott über alles erhoben was im Himmel und auf der Erde und unter der Erde ist (Phil 2,9-11).
  • Gott, der Vater, ist der allein wahre Gott (Joh 17,3).

Den Bibeltext habe ich in allermeist der revidierten Elberfelder Übersetzung entnommen, indem ich diesen bei www.bibleserver.com kopiert habe; vereinzelt auch Schlachter2000 (Schl).

Ist Jahwe die korrekte Aussprache für JHWH, des Namens Gottes? Die Meinungen hierüber gehen recht weit auseinander. Jahwe scheint mir derzeit am weitesten verbreitet zu sein, während Jehova oder Jahuwah von manchen bevorzugt wird. Und es gibt noch weitere Varianten, was jedoch hier nicht das Thema ist.

Die deutsche Schreibweise des Namens Gottes scheint hingegen nicht umstritten zu sein: JHWH. Im ursprünglichen hebräischen Text war JHWH - auch Tetragramm genannt - ca. 7.000 mal zu finden, wurde jedoch im Laufe der Zeit ersetzt durch Umschreibungen wie Adonai oder HaShem oder Eigenschaften wie "der Ewige". In deutschen Übersetzungen wird JHWH gewöhnlich mit "der HERR" oder auch "der Herr" wiedergegeben. Ersteres ermöglicht es noch, zu erkennen, wo ursprünglich JHWH stand.

Wenn man nun dies berücksichtigt, dann beginnt das erste der Zehn Gebote mit:

"Ich bin JHWH, dein Gott ..."

und nicht mit:

"Ich bin der HERR, dein Gott ..."

Ich selbst benutze hier und in Gesprächen nur sehr selten Jahwe als Name Gottes, sondern viel mehr JHWH oder eben "Gott". Da jedoch sowohl Mose als auch Jesus und andere Menschen in der Bibel vereinzelt diesen Titel erhalten, wird mitunter zur Unterscheidung eine weitergehende Beschreibung nötig.

Zwei Beispiele:

- Mose wird Gott genannt (2.Mo 4,16 und 7,1). Die Aussage: "Gott hat Israel aus Ägypten geführt" könnte demnach missverstanden werden. "Gott hat durch Mose das Volk Israel aus Ägypten geführt" macht die Sache klar.

- "Gott ist der einzige Retter" und "Nur Jesus rettet uns von unseren Sünden" würde Jesus zu Gott machen, es sei denn, man berücksichtigt Jud 25: "Der alleinige Gott rettet uns durch Jesus Christus, unsern Herrn." Somit wird das ebenfalls klar - sofern man nicht durch (oft unerkannte) Prämissen davon abgehalten wird, dem zu glauben, was geschrieben steht.

Eine solche Prämisse oder "Brille" existiert leider bei vielen anderen Punkten auch - wer ist völlig frei davon? Jesus wird im NT sehr oft Herr genannt, so wie Gott selbst. Ist demnach Jesus Gott? Bedenkt man nun, dass Jesus von Gott zum Herrn gemacht wurde (Apg 2,36), besteht hier keinerlei Konflikt. Damit ist für jedermann verständlich dargelegt, dass dies einmal grundlegend geschah und für immer gilt. Es muss nicht ständig erwähnt werden.

Die Worte des Herrn Jesus Christus erklären sehr gut, warum Gott und Jesus oft dieselben Handlungen zugeschrieben werden:

Joh 5,19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.

Klar zum Ausdruck bringt der Herr Jesus hier, dass er nicht souverän handelt, sondern völlig abhängig ist von seinem Vater. Das zieht sich in der Bibel bis zum Ende durch. Selbst das Gericht, welches Jesus ausübt, hält er nicht in eigenem Namen, so wie Paulus erklärt:

Apg 17,31 Gott hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten.

Im Sendschreiben an Sardes bringt der Herr Jesus selbst es zum Ausdruck, dass er in der Verantwortung vor Gott richtet:

Off 3,2 Ich habe vor meinem Gott deine Werke nicht als völlig befunden.

Die Konsequenzen der "Jesus ist JHWH-Lehre" sind sehr weitreichend, denn wenn Jesus JHWH ist …

… dann hat Gott nicht seinen Sohn gesandt, sondern ist selbst Mensch geworden (Joh 3,16)

… dann ist Jesus nicht der Gesalbte (= der Christus) Gottes, sondern Gott selbst (Apg 10,38)

… dann sind alle Zeugnisse Gottes über Jesus Christus nicht wahr, wie z.B. "Heute habe ich dich gezeugt" (Apg 13,33) oder "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe, ihn hört" (Mk 9,7)

… dann sind die Apostel tatsächlich falsche Zeugen Gottes, weil sie gegen Gott bezeugt haben, dass er Jesus aus den Toten auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat (1.Kor 15,15)

Und vieles andere.

Im Grunde wird durch die "Jesus ist JHWH-Lehre" zugleich die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes zunichte gemacht. Das wäre ja nicht weiter schlimm, da sie ohnehin biblisch nicht begründbar und somit nicht haltbar ist. Viel schlimmer ist es, dass dadurch Gott selbst zum Lügner gemacht wird:

1.Joh 5,10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.

Die Lehre der Apostel war klar und einstimmig in ihrer Aussage. Es lohnt sich, einmal ihre Predigten oder Zusammenfassungen derselben in der Apostelgeschichte genauer zu untersuchen. Das würde hier jedoch zu weit führen. Zwei Verse seien beispielhaft genannt:

Apg 5,31-32 Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Retter erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind Zeugen von diesen Dingen und der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen.

1.Joh 4,14 Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter der Welt.

Die Wahrheit ist nicht das Ergebnis unserer Überlegungen und Diskussionen, sondern sie steht fest und will von uns erkannt und auch bekannt werden. Gott selbst hat sie verkündigt:

Jes 45,18-19 Denn so spricht der HERR (JHWH), der den Himmel geschaffen hat - er ist Gott -, der die Erde gebildet und sie gemacht hat - er hat sie gegründet, nicht als eine Öde hat er sie geschaffen, sondern zum Bewohnen hat er sie gebildet -: Ich bin der HERR, und sonst gibt es keinen Gott! Nicht im Verborgenen habe ich geredet, am Ort eines finsteren Landes. Ich sprach zu den Nachkommen Jakobs nicht: Sucht mich vergeblich! Ich bin der HERR (JHWH), der Gerechtigkeit redet, Wahrheit verkündet.


Quellen ist vielleicht nicht ganz treffend, aber aus folgenden Abbildungen und Publikationen habe ich die meisten Argumente entnommen:

Blume miniBesonders auf Facebook tauchte mehrfach diese "Blume" auf, welche 9 Begriffe jeweils Jesus und JHWH zuordnet, um zu belegen: Jesus ist JHWH. So lautet auch der Titel im Zentrum derselben. Wer der Urheber ist, ist mir leider nicht bekannt.

 

Schwarz miniDiese Abbildung dürfte ebenfalls Nutzern von Facebook bekannt vorkommen. Hierauf ist jeweils nur ein Vers angegeben für die jeweilige Seite, aber der Titel und somit die Absicht ist dieselbe: JHWH ist Jesus. Der Urheber ist mir hier ebenso unbekannt.

 

Kompass mini

Bei www.bible-only.org hat Lothar Gassmann unter der Überschrift "Dreieinigkeit" eine große Anzahl solcher Vergleiche aufgelistet, auf die ich in gleicher Weise eingegangen bin wie oben beschrieben.

 

Laub Pflaum Ist Jesus Christus Gott miniPflaum miniJohannes Pflaum, der Autor des linken Buches, formuliert es als Frage, ist aber von Anfang an dabei, Jesus Christus als JHWH darzustellen. Darauf ist Jürgen Laub sehr ausführlich eingegangen (rechts), was ich sehr gerne allen zur Lektüre empfehle.

auch als PDF erhältlich

 

Ich wünsche allen Lesern, dass sie aufmerksam lesen und anhand der Bibel genau prüfen, was ich hier geschrieben habe, damit jeder seinen Glauben auf die Heilige Schrift gründet und nicht auf Menschenmeinung. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, die Wahrheit Gottes zu erkennen und dafür einzustehen.

"Lieber für die Wahrheit sterben, als mit der Lüge Leben."

 

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Der Inhalt

Folgende Themen werden im Verlauf behandelt:

 

Ist Jesus Christus JHWH miniDa dieser Artikel sehr umfangreich ist, steht die gesamt Ausgabe in gedruckter Form zum Bestellen zur Verfügung und hier auch als PDF-Datei zum Download.

 

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Der Retter / der Heiland

JHWH ist der Retter


Dazu finden sich etliche Belege quer durch die gesamte Heilige Schrift. Hier ist nur eine Auswahl:

Ps 106,21 Sie vergaßen Gott, der sie rettete, der große Dinge getan in Ägypten

Hos 13,4 Ich aber bin der HERR, dein Gott, vom Land Ägypten her. Einen Gott außer mir kennst du nicht, und es gibt keinen andern Retter als mich.

Jes 45,21 Berichtet und bringt Beweise herbei! Ja, sollen sie sich miteinander beraten! Wer hat dies von alters her hören lassen, schon längst es verkündet? Nicht ich, der HERR? Und sonst gibt es keinen Gott außer mir. Einen gerechten und rettenden Gott gibt es außer mir nicht!

Jes 43,3 Denn ich bin der HERR, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Retter. Ich gebe Ägypten als Lösegeld für dich, Kusch und Seba an deiner Stelle.

Jes 43,11 Ich, ich bin der HERR, und außer mir gibt es keinen Retter.

In 2.Kön 14,27 steht geschrieben "So rettete er sie durch die Hand Jerobeams, des Sohnes des Joasch". Wie in Jud 25, wird auch hier deutlich, dass zwar Gott der Retter ist, er es jedoch tut durch wen er will.

Ps 130,7f Harre, Israel, auf den HERRN! Denn bei dem HERRN ist die Gnade, und viel Erlösung bei ihm. Ja, er wird Israel erlösen von allen seinen Sünden.

Jes 48,17 So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu deinem Nutzen,

Jes 54,5 Denn dein Gemahl ist dein Schöpfer, HERR der Heerscharen ist sein Name, und dein Erlöser ist der Heilige Israels: Gott der ganzen Erde wird er genannt.

Jes 63,8-9 Er sprach: Fürwahr, mein Volk sind sie, Söhne, die nicht trügerisch handeln werden. Und er wurde ihnen zum Retter in all ihrer Not. Nicht Bote noch Engel - er selbst hat sie gerettet. In seiner Liebe und in seinem Erbarmen hat er sie erlöst. Und er hob sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit.

Hier wird ausdrücklich gesagt, dass Gott selbst sein Volk errettet hat, und lt. Elberfelder es nicht durch Bote oder Engel tat (Schlachter übersetzt anders: "Bei all ihrer Bedrängnis war er auch bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und seinem Erbarmen hat er sie erlöst; er nahm sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit.). Auf welches Ereignis sich das bezieht, geht aus dem Kontext nicht eindeutig hervor. Generell ist Gott selbst derjenige, der alles in allen wirkt (1.Kor 12,6). Daraus ließe sich der Schluss ziehen, dass – aus damaliger Sicht: zukünftig – Gott selbst Mensch werden würde und für uns stirbt. Das würde jedoch dem Text ziemliche Gewalt antun, denn es geht darin rückblickend um die Tage der Vorzeit. Das Neue Testament bezeugt, dass Gott seinen Sohn gesandt hat als Heiland der Welt, wie es im AT angekündigt wurde.

Lk 1,47 Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist hat gejubelt über Gott, meinen Retter.

1.Tim 4,10 denn dafür arbeiten und kämpfen wir, weil wir auf einen lebendigen Gott hoffen, der ein Retter aller Menschen ist, besonders der Gläubigen.

Der eigentliche Retter ist in allen Fällen Gott selbst. Das beinhalten auch die Worte Jesu, der gesagt hat, dass er nichts tun könne ohne seinen Vater: "Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn" (Joh 5,19).

 

Jesus ist der Retter


Als solcher wird Jesus in der Tat im NT oft verkündigt, ja schon vor seiner Geburt angekündigt:

Apg 2,21 Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.

Apg 4,12 Und es ist in keinem anderen das Heil (Rettung); denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.

Gott hat uns zur Erlösung diesen Namen gegeben, keinen anderen Namen und keinen anderen Weg. Jesu sagte "Niemand kommt zum Vater als allein durch mich." (Joh 14,6)

Röm 10,9 Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden.

Der Vers impliziert, dass Jesus nicht Gott ist, denn Gott hat ihn auferweckt.

Judas 25 Dem alleinigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeiten! Amen.

Ist dies ein Widerspruch zu o.g. Jes 63,8, wo zumindest lt. Elberfelder ÜS geschrieben steht, dass Gott nicht durch Engel oder Bote rettete? Im Grunde schon, denn Jesus ist durchaus Gottes Bote, Gottes Gesandter zur Erlösung. Mann kann es jedoch auch als Erklärung ansehen, denn Gott rettet uns ja tatsächlich durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Mt 1,21 Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen, denn er wird sein Volk retten von seinen Sünden.

Der Initiator ist Gott, von ihm geht die Rettung aus.

Lk 2,11 Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt. (14: Ehre sei Gott in der Höhe ...)

Während in Bethlehem der Retter geboren wurde, der auch der Christus und der Herr ist, war Gott noch immer "in der Höhe" und blieb es auch: "Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen..." (Joh 17,1).

Joh 1,29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!

Jesus ist nicht Gott selbst, sondern Gottes Lamm

Joh 4,42 und sie sagten zu der Frau: Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt ist.

Apg 20,28 Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher eingesetzt hat, die Gemeinde Gottes zu hüten, die er sich erworben hat durch das Blut seines eigenen [Sohnes] (o. durch sein eigenes Blut)!

Wer verkündigen möchte, dass Gott Mensch wurde und dass Gott für uns gestorben sei, wählt selbstverständlich lieber die Übersetzungsmöglichkeit, dass Gott sich die Gemeinde durch sein eigenes Blut erworben hat. Dazu sollte dann auch keinesfalls Off 5,9f genannt werden: "Du (das Lamm) bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!"

Eph 1,7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade.

Der Abschnitt in Eph 1 leitet in Vers 3 ein mit: "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns gesegnet mit …" Und zu diesen Segnungen Gottes gehört auch die hier genannte Erlösung in Jesus Christus.

Tit 2,13 indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus erwarten.

Hier ist die Grammatik zwar etwas umstritten und wie ich hörte, kann ebenso "...unseres großen Gottes und unseres Herrn Jesus Christus" übersetzt werden (z.B. Zürcher). Aber wenn man es so nimmt wie es bei Elberfelder steht, dann ist Jesus scheinbar tatsächlich der große Gott und Retter. Dann bleibt allerdings die Frage, wie er Gottes Lamm und Gottes Sohn sein kann... (mehr dazu)

Heb 5,9 und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden,

Vers 10 wird gerne weggelassen: "von Gott begrüßt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks", denn sonst ist die Aussage, dass Jesus JHWH ist, nicht haltbar.

Heb 9,12-13 und nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum hineingegangen und hat uns eine ewige Erlösung erworben.

Hiermit könnte man Jesus irgendwie als JHWH darstellen, doch schon der nächste Vers (14) widerspricht der Annahme, dass Jesus JHWH ist: "wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!"

 

Erklärende Verse


Die folgenden Verse bringen zum Ausdruck, dass Jesus nicht JHWH ist, sondern klar von ihm unterschieden werden kann (und muss):

1.Mo 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Jes 53,6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld.

1.Joh 4,14 Und wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als Retter / Heiland der Welt.

Lk 2,29-32 Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil (deine Rettung) gesehen, das du bereitet hast im Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel.

Apg 13,23 Aus Davids Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.

Gott, der Herr, hat die Rettung bereitet, die Simeon hier zu sehen bekommt und die aller Welt zugutekommen soll

Das Heil, die Rettung, geht allein von Gott selbst aus. Er veranlasst die Rettung, er beauftragt und sendet seinen Sohn zur Rettung der Welt.

Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einziggeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,16)

 

Für einen Vortrag im Januar 2017 habe ich die Frage nach dem Retter genauer untersucht und bereits veröffentlicht Link zum Artikel).

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Der Fels

JHWH ist der Fels


2.Mo 17,6 Siehe, ich will dort vor dich auf den Felsen am Horeb treten. Dann sollst du auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus ihm hervorströmen, so dass das Volk zu trinken hat. Und Mose machte es so vor den Augen der Ältesten Israels.

Warum dieser Vers bei Blume mini genannt wird als Beleg, dass Gott der Fels ist, verstehe ich nicht, möchte es jedoch der Vollständigkeit wegen nicht unterschlagen.

5.Mo 32,4 Der Fels; vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!

2.Sam 22,32 Denn wer ist Gott außer dem HERRN? Und wer ist ein Fels außer unserem Gott?

Jes 17,10 Ja, du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht an den Felsen deiner Zuflucht. Deshalb pflanze nur Pflanzungen des "Lieblichen" und besäe sie nur mit ausländischen Weinranken!

Gewiss ist es nicht verkehrt, zu sagen, dass JHWH, der lebendige Gott, der wahre Fels, die Grundlage von allen und allem ist. ER hat alles erschaffen, von IHM ging und geht alles aus. ER ist der HERR, der alles bewirkt.

 

Jesus ist der Fels


Nicht alle angegebenen Verse unterstützen die Aussage wirklich, werden aber verschiedentlich als Belege genannt und deswegen hier auch nicht unterschlagen.

1.Kor 10,4 ... und alle denselben geistlichen Trank tranken, denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. Der Fels aber war der Gesalbte. (der Christus)

Ist mit dem hier genannten "geistlichen Trank" tatsächlich das Wasser aus dem Felsen gemeint, das die Kinder Israels in der Wüste tranken? War das nicht eher normales Wasser? "Geistliche Speise" und "geistlicher Trank" hingegen sind wohl eher für den Geist als für das Fleisch. So dürfte der "geistliche Fels" der Gesalbte sein, der sie aus Ägypten bis an die Grenze des verheißenen Landes führte. "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes ausgeht" (Mt 4,4). Mose hat dem Volk das Wort Gottes und somit das Leben mitgeteilt (Apg 7,38)

Mose war für das Volk Israel der Gesalbte, der geistliche Fels, der ihnen geistliche Speise und geistlichen Trank von Gott gab.

Jesus ist für uns der Gesalbte, der geistliche Fels, der uns geistliche Speise und geistlichen Trank von Gott gibt.

Jes 8,14 Und er wird zum Heiligtum sein und zum Stein des Anstoßes und zum Fels des Strauchelns für die beiden Häuser Israel, zum Klappnetz und zur Falle für die Bewohner Jerusalems.

Ich meine, dass es hier nicht ganz eindeutig ist, ob in dem prophetischen Wort JHWH der Heerscharen oder Jesus gemeint ist.

1.Pet 2,6 Denn es ist in der Schrift enthalten: "Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden."

Derjenige, der den Stein legt, ist sicherlich größer / höher als der Stein selbst. Analog zur Rettung geht die "Grundsteinlegung" von Gott aus: "Ich lege…" spricht der Herr HERR: "Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet. Wer glaubt, wird nicht ängstlich eilen. (Jes 28,16)"

Das wird zitiert in Röm 9,33: "Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses, und wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden."

 

Fazit


Der HERR, JHWH, ist es, der die Grundlage von allem ist. So steht geschrieben:

Jes 45,7 Ich bin der HERR - und sonst keiner - der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, der HERR, bin es, der das alles wirkt.

Und

Jes 28,16 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet.

Gott, der Fels, ER ist es, der diesen "Fels des Ärgernisses" und "Stein des Anstoßes" in Zion gelegt hat, der zugleich der Zufluchtsort ist für alle, die von ihren Sünden bedrückt werden, und der zudem der einzige Grund ist, auf dem wir aufbauen können.

1.Kor 3,11 "Einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus".

Was aber ist mit Petrus? Er wird doch auch Fels genannt:

Mt 16,18 "Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen".

Aufgrund dieser Stelle könnte man durchaus Petrus als den Grund, den Felsen der Gemeinde ansehen. Eine weltweit operierende Organisation im Süden von Europa tut das ja auch sehr ausgeprägt. Aber ich glaube nicht, dass die Bibel sagt, dass Petrus die Grundlage der Gemeinde sei, sondern dass Gott den Herrn Jesus Christus zur Grundlage der Gemeinde gemacht hat, und dass somit das Bekenntnis des Petrus mit dieser Grundlage vergleichbar ist:

"Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." (Mt 16,16)

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Der Erste und der Letzte


Wer ist damit gemeint, wenn in der Bibel gesagt wird: "Ich bin der Erste und der Letzte"? Sowohl Gott als auch der Herr Jesus Christus gebrauchen diese Worte. Das ist für nicht wenige Christen mit ein Grund, anzunehmen, dass es sich dabei um denselben handelt, also dass Jesus Christus Gott selbst ist. Ist das wirklich so? Ist Jesus Christus der Gott des AT bzw. der Gott der ganzen Bibel?

Gott (JHWH) bezeichnet sich selbst in Jes 44,6 und Jes 48,12 als

der Erste und der Letzte.

Jesus Christus bezeichnet sich selbst in Off 1,17 und 2,8 als

der Erste und der Letzte.

Liegt hier eine sogenannte Personal-Union vor, spricht in beiden Fällen Derselbe? Oder gibt es zwei Erste und Letzte? Wie kann die eine Sichtweise eindeutig belegt und somit die andere klar ausgeschlossen werden?

In unserer Logik werden wir bei dieser Frage wahrscheinlich nicht fündig werden, denn da ist der Eine der Erste und somit der Andere der Letzte – und umgekehrt. Dass jedoch einer zugleich Erster und Letzter ist, widerspricht unserer Logik – außer es gibt eben nur einen. Aber dann wird man nicht sagen, dass dieser eine zugleich Erster und Letzter ist.

Hinzu kommt, dass Gott sagte in Jes 41,4:

Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.

Es gibt offensichtlich außer IHM noch weitere "Letzte", aber ebenso offensichtlich scheint es mir, dass dies in einer anderen Hinsicht zu verstehen ist. Darüber hinaus sprach der Herr Jesus davon, dass es viele Erste gibt, die Letzte sein werden – und umgekehrt:

Mt 19,30 Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.

Mk 10,31 Aber viele Erste werden Letzte und Letzte Erste sein.

Lk 13,30 Und siehe, es sind Letzte, die Erste sein werden, und es sind Erste, die Letzte sein werden.

In einem Gleichnis gebrauchte der Herr Jesus diese Begriffe ebenfalls:

Mt 20,8 Als es aber Abend geworden war, spricht der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn, angefangen von den letzten bis zu den ersten! […] Vers 16: So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte.

Als Jesus seine Jünger lehrte, sagte er zu ihnen in Mk 9,35:

Wenn jemand der Erste sein will, soll er der Letzte von allen und aller Diener sein.


Der Befund

Jetzt haben wir den Befund in der Bibel, dass neben Gott und Jesus wirklich noch viele andere Erste und Letzte genannt werden, was uns der Antwort auf die eingangs gestellte Frage eher nicht näher bringt. Deswegen möchte ich zur Vereinfachung zunächst die vielen anderen Ersten und Letzten unberücksichtigt lassen und nur nach Gott und Jesus fragen. Dazu noch einmal die jeweils beiden relevanten Verse aus dem AT und NT.

Gottes Aussage im AT:

So spricht der HERR, der König Israels und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott. (Jes 44,6)

Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich der Erste, ich auch der Letzte. (Jes 48,12)

Jesu Aussage im NT:

Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades. (Off 1,17-18)

Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Dies sagt der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde. (Off 2,8)

Gewisse Unterschiede sind bereits hier erkennbar zwischen AT und NT. Der Erste und Letzte des AT sagt zugleich, dass es außer ihm keinen Gott gibt, während der Erste und Letzte im NT tot war und wieder lebendig wurde. Da Gott nach biblischer Definition unsterblich ist (1.Tim 6,16), kann es sich nicht um denselben Sprecher handeln. Sollte es sich dabei dennoch um denselben handeln, so hätte das mehrere weitreichende Konsequenzen:

  • dann wäre der alleinige Gott tot gewesen und wieder lebendig geworden (5.Mo 4,39)
  • dann wäre Jesus nicht der Sohn Gottes, sondern Gott selbst (Joh 10,36)
  • dann hätten wir keinen Hohepriester, der für uns vor Gott eintritt (Heb7,26f)
  • dann wären die Apostel tatsächlich falsche Zeugen Gottes (1.Kor 15,15)
  • dann wäre das Zeugnis Gottes über Jesus nicht wahr (2.Pet 1,17; 1.Joh 5,10)
  • dann hätte Jesus keinen Vater im Himmel (Mt 10,32-33)
  • dann hätte Gott nicht seinen Sohn gesandt (Joh 3,16)

und vieles andere mehr.

Das hieße, dass wirklich die gesamte Bibel umgeschrieben oder umgedeutet werden müsste, wo immer sie von Gott und Jesus spricht.

Alternativ müsste nur der Gedanke aufgegeben werden, dass Jesus JHWH ist. Das scheint jedoch für viele eine Unmöglichkeit zu sein, auch wenn sie auf das "Sola Scriptura" (= allein die Schrift) der Reformation pochen.

Wer wirklich bereit ist, seine Gedanken der Heiligen Schrift zu unterstellen, den möchte ich gerne auf weitere Details in dieser Sache hinweisen, noch dazu im unmittelbaren Kontext der Worte Jesu, der Erste und der Letzte zu sein.

Zuerst stellt sich der Herr Jesus dem Johannes in der Offenbarung vor mit den Worten aus 1,17-18

Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.

Einmal mit diesen Worten, aber auch mit anderen, stellt sich Jesus den sieben Gemeinden vor. Diese möchte ich hier gerne anführen. Sie beginnen jeweils mit:

Dies sagt …

… der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt (2,1)

… der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde (2,8)

… der das zweischneidige, scharfe Schwert hat (2,12)

… der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und Füße gleich glänzendem Erz (2,18)

… der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat (3,1)

… der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, und niemand wird schließen, und schließt, und niemand wird öffnen (3,7)

… der "Amen" heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes (3,14)

Der Erste und der Letzte ist hier also der Sohn Gottes – nicht Gott selbst. Zudem spricht "der Erste und der Letzte" in 3,2 und 3,12 insgesamt fünf Mal von seinem Gott. Der Erste und Letzte stellt sich vor als der "Sohn Gottes" und als den "Anfang der Schöpfung Gottes", niemals jedoch als "Gott" oder als "außer mir gibt es keinen Gott" (Jes 44,6). Jesus spricht als "der Heilige, der Wahrhaftige" (3,7) im Kontext zu derselben Gemeinde in 3,12 von seinem Gott. Er (der Heilige, der Wahrhaftige) sagt:

Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

Der "Erste und Letzte" redet wiederholt von seinem Gott. Das alles zu ignorieren, indem man darauf beharrt, dass Jesus JHWH sei, weil beide sich als "der Erste und der Letzte" bezeichnen, entspricht durchaus heutiger Theologie, verfälscht jedoch ganz gewaltig das Zeugnis der Heiligen Schrift.

Nebenbei möchte ich darauf aufmerksam machen, dass diejenigen, die Jesus als JHWH bezeichnen, unbemerkt die Trinitätslehre zunichte machen, denn sie eliminieren den Sohn Gottes. Übrig bleibt bestenfalls ein verkappter Modalismus (= der eine Gott zeigt sich auf verschiedene Arten, hinter verschiedenen Masken).

Allerdings bleibt die Frage bestehen: wie ist das gemeint, wenn Gott sich selbst als den Ersten und Letzten bezeichnet, und Jesus dies für sich und viele andere ebenso tut? Ist damit eine zeitliche Aussage, eine Abfolge gemeint? Oder geht es vielmehr um den Rang, das Ansehen, die Position? Dass die vielen Ersten, die schlussendlich die Letzten sein werden (und umgekehrt), dies in einer ganz anderen Hinsicht sind als es Gott ist, dürfte klar sein. Dass Jesus von Gott durch seinen Geist gezeugt wurde und deshalb Gottes Sohn ist, der am Ende das Reich dem Gott und Vater übergibt, damit Gott alles in allem sei (1.Kor 15,28), verdeutlicht ebenso, dass Jesus nicht im absoluten Sinn Erster und Letzter ist. Gott ist der Ursprung und das Ziel aller Dinge. Jesus Christus hat ebenso seinen Ursprung in Gott wie die Gläubigen (Heb 2,11). Jesus ist der einzige Weg zu Gott (Joh 14,6). Wir wiederum können anderen den Weg zum Weg (zu Jesus Christus) und zum Ziel (zum Vater) zeigen. Somit wäre Gott derjenige, der alles "umklammert". Er wiederum hat alles Jesus in die Hände gegeben bzw. seinen Füßen unterworfen. Sind also mathematische Klammern ein brauchbares Beispiel? Ich weiß es nicht sicher, halte es aber für möglich.


So steht geschrieben…

Es steht fest – oder besser: es steht geschrieben, dass Jesus, der Messias, einerseits von Gott zerschlagen wurde (der Letzte) – und andererseits von Gott über alles erhoben wurde (der Erste).

Einerseits:

Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet. (Jes 53,3, Luther)

Doch dem HERRN (JHWH) gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen. (Jes 53,10)

Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte. (Apg 4,27-28)

Die Propheten forschten, auf welche oder auf was für eine Zeit der Geist Christi, der in ihnen war, hindeutete, als er die Leiden, die auf Christus kommen sollten, und die Herrlichkeiten danach vorher bezeugte. (2.Pet 1,11)

Andererseits:

Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. (Mt 28,18)

"Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. (1.Kor 15,27)

Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben. (Eph 1,22)

Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist. (Phil 2,9)

"Du hast alles unter seine Füße gelegt." Denn indem er ihm alles unterwarf, ließ er nichts übrig, das ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. (Heb 2,8)

Aus diesen Versen wird ersichtlich, dass Jesus Christus das ganze Spektrum abdeckt: Er war der Allerverachteste und wurde danach über alles erhoben. Er war der Geringste und wurde zum Höchsten gemacht. Er wurde von Gott zerschlagen und von Gott zum Obersten gesetzt. Und bei alledem ist es völlig logisch, dass Jesus nicht Gott ersetzt, sondern Gott weiterhin über Jesus steht:

Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei. (1.Kor 15,27-28)

Alle Hoheit, Macht und Herrlichkeit, die der Herr Jesus nun hat, hat er von Gott erhalten. Das sagen die genannten Bibelstellen eindeutig.

Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass Jesus in Heb 12,2 der Anfänger und Vollender unseres Glaubens genannt wird. Ist er demnach auch in dieser Hinsicht Erster und Letzter? Wenngleich ich es nicht hieb- und stichfest belegen kann, so liegt doch die Vermutung m.E. sehr nahe.

 

Fazit

Obwohl die Formulierung Erster und Letzter - allein auf eine Person bezogen - für mich nicht völlig verständlich ist, so ist es doch völlig offensichtlich, dass Jesus nicht JHWH ist, auch wenn beide diese Formulierung gebrauchen. Es dürfte somit auch hinlänglich klar sein, dass Jesus nicht derjenige ist, der nicht nur im AT, sondern auch im NT und somit der gesamten Bibel als Gott beschrieben wird. Der Gott der gesamten Heiligen Schrift ist der Vater des Herrn Jesus Christus. Er ist zugleich auch der Gott des Herrn Jesus Christus. Ich meine, die angeführten Schriftstellen – und nicht nur diese - lassen keinen anderen Schluss zu.

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"Ich bin …"

JHWH sagt: "Ich bin…"


2.Mo 3,13-14 Mose aber antwortete Gott: Siehe, wenn ich zu den Söhnen Israel komme und ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mich fragen: Was ist sein Name?, was soll ich dann zu ihnen sagen? 14 Da sprach Gott zu Mose: "Ich bin, der ich bin." (o. "Ich werde sein, der ich sein werde") Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der "Ich bin" (o. "ich werde sein) hat mich zu euch gesandt.

Die Septuagintha gibt wieder mit: Εγώ εἰμι ὁ ὤν (ego eimi ho on), was übersetzt heißt: Ich bin der Seiende. Somit liegt die Betonung nicht auf "ego eimi", sondern auf "ho on". Gott ist "der Seiende".

5.Mo 32,39 Seht nun, dass ich, ich es bin und kein Gott neben mir ist! Ich, ich töte, und ich mache lebendig, ich zerschlage, und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet!

Jes 43,10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich es bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein.

Ich meine, dass nur die erste Stelle wirklich "Ich bin" als eigentliche Aussage enthält, die beiden anderen nicht.

 

Jesus sagt: "Ich bin …"


Damit soll angeblich belegt sein, dass Jesus JHWH ist ...

Joh 8,24 Daher sagte ich euch, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben.

Die danach folgenden Verse beleuchten die Sache noch etwas mehr: "Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und dass ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue." (Joh 8,28-29)

Joh 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich,

wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.

Daraufhin wollten die Juden ihn steinigen. Die Frage sei erlaubt: Wegen der Worte "ich bin", wie oft behauptet wird, oder eher wegen "ehe Abraham"?

Joh 13,19 Von jetzt an sage ich es euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, glaubt, dass ich es bin.

Der folgende Vers 20 wurde weggelassen: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat."

Joh 18,5 Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazoräer. Er spricht zu ihnen: Ich bin es! Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. 6 Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und fielen zu Boden.

Gelegentlich wird gesagt, dass die Soldaten hier umfielen wegen der Worte "ich bin", da Jesus sich damit als der lebendige Gott zu erkennen gebe. Das erscheint mir etwas weit hergeholt, der Text lässt das nicht erkennen. Gerade auch, wenn man den weiteren Verlauf hinzunimmt (7-8): "Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus, den Nazoräer. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen!"

 

weitere Erklärungen


Vor längerer Zeit habe ich die "Ich bin …"-Stellen untersucht und in einem Artikel veröffentlicht, auf den ich hier gerne verlinke.

(zum Inhaltsverzeichnis)

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Gott

JHWH ist Gott


Zu Beginn sei erwähnt, dass HERR in Großbuchstaben im AT von etlichen Übersetzungen da eingesetzt wird, wo im hebr. Text der wirkliche Name Gottes stand, nämlich JHWH. Somit ist im Grund "der Herr" mit dem Tetragramm "JHWH" austauschbar. Tut man dies – ich habe es hier ab und zu getan - so wird manche Bibelstelle verständlicher.

1.Mo 18,1 + 14 Und der HERR erschien ihm bei den Terebinthen von Mamre, als er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß.

14 Sollte für den HERRN eine Sache zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit komme ich wieder zu dir, übers Jahr um diese Zeit, dann hat Sara einen Sohn.

Diese Verse erscheinen mir nicht besonders zu betonen, dass JHWH Gott ist, wurden jedoch Eingangs als Beleg angeführt.

5.Mo 6,4 Höre, Israel: JHWH ist unser Gott, JHWH allein!

"schəma jisrael adonai elohenu adonai echad"

Dies ist nach Jesu Worten das höchste aller Gebote. Es steht noch über der Nächstenliebe, genau wie in den "Zehn Geboten" die Beziehung zu Gott vor der Beziehung zu den Menschen steht.

Dem "allein" liegt das hebr. "echad" zugrunde, was sehr oft als Hinweis auf eine "zusammengesetzte Einheit" gedeutet wird (z.B. von A. Fruchtenbaum). Die folgende Stelle zeigt Jesu Verständnis dieses höchsten aller Gebote. Und es zeigt ebenso, wie die Schriftgelehrten seiner Zeit es verstanden: völlig identisch: EINER!

Mk 12,29 + 32 Jesus antwortete ihm: Das erste ist: "Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; […] Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und es ist kein anderer außer ihm

Jes 45,5 Ich bin JHWH (der HERR) und sonst keiner. Außer mir gibt es keinen Gott. Ich gürte dich, ohne dass du mich erkannt hast, damit man erkennt vom Aufgang der Sonne und von ihrem Untergang her, dass es außer mir gar keinen gibt. Ich bin JHWH (der HERR) - und sonst keiner -, der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, JHWH (der HERR), bin es, der das alles wirkt

Gott stellt sich vor mit "Ich bin JHWH". Dabei liegt die Betonung nicht auf "Ich bin" als angeblichem Namen Gottes, sondern offensichtlich darauf, dass er "JHWH" ist und es außer ihm keinen Gott gibt. Die Worte "Ich bin" machen zudem klar, dass es nur um einen geht, sonst müsste es heißen "Wir sind …".

Gott ist EINER. Dieser eine Gott ist JHWH. Und sonst gibt es keinen Gott.


Jes 44,24 So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der den Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete - wer war da bei mir?

Jes 43,10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich es bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein.

Jes 45,22 Wendet euch zu mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst [… ]Ja, jedes Knie wird sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören

Phil 2,10 lehnt daran an und konkretisiert, dass alle ihre Knie im Namen Jesu beugen werden. Meist wird jedoch gesagt – entgegen der Heiligen Schrift –, dass alle ihre Knie vor Jesus Christus beugen werden. Aber das steht hier nicht und dort nicht.

Jer 32,18 der du Gnade übst an Tausenden und die Schuld der Väter vergiltst in den Schoß ihrer Kinder nach ihnen; du großer, mächtiger Gott, dessen Name Jahwe der Heerscharen ist.

Nicht "Ich bin" ist der Name Gottes, sondern "JHWH" bzw. "JHWH Zebaoth", hier mit "Jahwe der Heerscharen" wiedergegeben.

 

Jesus ist Gott


Nun sollte genau beachtet werden, ob in den folgenden Stellen Jesus als Gott bezeichnet wird im absoluten Sinn, oder eher in einem relativen.

Jes 9,5 Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Der nächste Vers (6) wird natürlich allermeist nicht genannt oder gelesen: "Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun." JHWH Zebaoth bewirkt in seinem Eifer, dass das geborene Kind "El Gibbor" – oft übersetzt mit "starker Gott" genannt wird. Wäre der hier geborene Sohn allerdings JHWH selbst, stellte sich die Frage, wessen Sohn der "starke Gott JHWH" ist bzw. wer der Vater Gottes ist.

Joh 1,1-2 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott.

So gut wie niemand glaubt, dass hier mit Wort auch wirklich Wort im Sinn von Wort, Rede, Verheißung, Ankündigung gemeint ist, obwohl nichts anderes als "Wort" hier steht. Und Vers 2 wird selten genannt, weil sonst nach der Formel [Wort = Jesus = Gott] Gott bei Gott wäre. Zwei Götter.
Der Vers selbst sagt also keineswegs, dass mit "Logos" (Wort) Jesus gemeint sei, das tun nur die Ausleger. Logos kann auf recht unterschiedlich übersetzt werden, aber nirgends ist damit eine Person gemeint.

Joh 20,28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

In Vers 17 sagte derselbe Jesus: "Ich fahre auf zu meinem Gott", und Vers 31 fasst das Ziel von Johannes zusammen: "damit ihr glaubt, dass Jesus der Gesalbte ist, der Sohn Gottes." In diesem Glauben haben wir das Leben, nicht im "Bekenntnis des Thomas".

Röm 9,5 … deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Andere deutsche Übersetzungen lauten:

David Stern: "Sie haben die Erzväter und aus ihnen ging, was seine leibliche Abstammung betrifft, der Messias hervor, der über allen ist. Lob sei ADONAI für immer!"

Zürcher Übersetzung: "denen die Väter angehören und aus denen Christus dem Fleisch nach herstammt. GOTT, DER da über allem ist, sei gepriesen in Ewigkeit!"

Interlinear-Übersetznng: "deren (Eigentum sind) die Väter und von denen der Christus (stammt) im Blick auf das nach (dem) Fleisch. DER SEIENDE über allem GOTT (sei) gepriesen in Ewigkeit Amen."

siehe auch weiter unten.

Die nächsten beiden Stellen sind von der Grammatik her nicht ganz eindeutig, aber ich lasse sie mal so stehen (weitere Ausführungen zu Tit 2,13 und 2.Pet 1,1)

Tit 2,13 indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und (unseres) Retters Jesus Christus erwarten.

2.Pet 1,1 Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und (unseres) Retters Jesus Christus:

Vers 2 wird gerne weggelassen: "Gnade und Friede werde euch immer reichlicher zuteil in der Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!" Der Kontext ist aufschlussreich, sowohl bei Römer (8,38-39; 10,9), als auch bei Titus (1,1-4) und Petrus (2,2)

Jer 23,6 In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: "Der HERR, unsere Gerechtigkeit".

1.Kor 1,30 (nach Schlachter2000) erklärt: "Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung."

Heb 1,8 von dem Sohn aber: "Dein Thron, Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches"

Vers 9 wird natürlich gerne weggelassen, denn das relativiert das "Gott sein" des Sohnes Gottes: "du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten."

1.Joh 5,20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

Die Frage hier ist, ob der Sohn des Wahrhaftigen der Wahrhaftige Gott ist – dann ist sein Vater nicht der Wahrhaftige, denn "Dieser" ist exklusiv einer allein. (siehe auch den Link weiter unten)

 

Erklärende Verse


Einige weitere Verse, in denen hoch gestellte Persönlichkeiten "Gott" genannt werden, möchte ich hier anfügen. Aus ihnen geht hervor, dass sie zwar meist von Gott selbst "Gott genannt bzw. dazu gemacht wurden, sie es aber nicht im absoluten, sondern im relativen Sinn sind:

2.Mo 4,16 Er aber soll für dich zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott sein.

2.Mo 7,1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Gott eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.

Ps 82,6 Ich sagte zwar: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle!

Joh 10,34-36 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?

1.Kor 8,5-6 Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

Off 3,2 Ich habe deine Werke vor meinem Gott nicht als völlig erfunden

Off 3,12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

Zu der Frage, ob Jesus Christus nicht auch Gott genannt wird, gibt es einen recht ausführlichen Artikel unter diesem Link.

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Herr der Herren, König der Könige

JHWH ist Herr der Herren und König der Könige


5.Mo 10,17 Denn der HERR, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt,

Ps 136,1-3 Preist den HERRN, denn er ist gut. Denn seine Gnade währt ewig! Preist den Gott der Götter, denn seine Gnade währt ewig! Preist den Herrn der Herren! Denn seine Gnade währt ewig!

Ps 95,3 Denn ein großer Gott ist der HERR, ein großer König über alle Götter.

Wenn Gott "der Gott der Götter" genannt wird, so sollte berücksichtigt werden, dass Jesus sagte, dass Gott nicht der Gott von Toten ist. Somit handelt es sich bei diesen "Göttern" nicht um tote Götzen, um "Nichtse", sondern um hochgestellte Persönlichkeiten auf der Erde (Ps 82,6; Joh 10,36; 20,17) wie auch im Himmel (1.Kor 8,6).

Jes 43,15 Ich bin der HERR, euer Heiliger, der Schöpfer Israels, euer König.

1.Tim 6,14-16 … bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus! Die wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

 

Jesus wird "Herr der Herren und König der Könige" genannt


Diese Stellen werden gerne als Belege angeführt, nicht jedoch die Berichte, aus denen hervorgeht, wer den Herrn Jesus zum Herrn der Herren und zum König der Könige gemacht hat. Dazu weiter unten mehr.

Off 17,14 Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden; denn es ist Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind, sind Berufene und Auserwählte und Treue.

Nicht Gott, sondern das Lamm Gottes, wird hier "Herr der Herren und König der Könige" genannt.

Off 19,16 Und er trägt auf seinem Gewand und an seiner Hüfte einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.

1.Tim 6,14-16 … bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus! Die wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

Dass dieser Vers von Trinitariern als Beleg genannt wird, dass Jesus "König der Könige" ist, muss wohl ein Versehen sein, denn derjenige, der die Erscheinung des Herrn Jesus Christus zeigen wird (Mt 24,36; Mk 13,32), ist derjenige, den keiner der Menschen gesehen hat und der unsterblich ist usw.

 

Erklärende Verse:


Dan 2,37 Du, König (Nebukadnezar), du König der Könige, dem der Gott des Himmels die Königsherrschaft, die Macht und die Stärke und die Ehre gegeben hat 38 - und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt -, du bist das Haupt aus Gold.

"König der Könige" zu sein heißt noch lange nicht, Gott zu sein. Der Gott des Himmels gibt die Königsherrschaft wem er will. Er setzt Könige ab und setzt Könige ein (Dan 2,21). So sagte der Engel zu Maria in Lk 1,32-33: "Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. "

Dan 7,13-14 Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.

Es dürfte klar sein, um wen es hier geht. Und ebenso, dass der, der "alt ist an Tagen" über dem steht, der über alle Völker, Nationen und Sprachen gesetzt wird (1.Kor. 15,27)

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Dieser Vers ist selbsterklärend und geradezu ein Schlüsselvers in dieser Thematik. Und auch der folgende Vers macht klar, wer der alleinige Machthaber ist und wem er die Macht über alles gegeben hat:

Phil 2,9-11 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Nicht nur die Herrschaft über alles Irdische, sondern auch über alles im Himmel und alles Unterirdische wurde Jesus von Gott verliehen. Es heißt hier auch nicht, dass "der Vater" ihn so hoch erhoben habe, sondern Gott.

Dies ergänzend ist der Abschnitt weiter unten: "Der HERR".

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Der Schöpfer

JHWH ist Schöpfer


Das ist im Grunde völlig klar und zahlreich bezeugt in der Bibel von vorne bis hinten.

1.Mo 1,1 Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.

Jes 40,28 Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist seine Einsicht.

Hiob 33,4 Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Atem des Allmächtigen belebt mich.

Das ist offensichtlich poetisches Reden und macht Gottes Geist nicht zu "Gott, dem Geist". Zuvor schon in Vers 2 sagte Elihu: "meine Zunge redet in meinem Gaumen." Seine Zunge ist aber genauso wenig eine Person wie der Geist Gottes, der hier mit dem "Atem des Allmächtigen" gleichgesetzt wird.

Ps 95,5f Sein ist das Meer; er hat es ja gemacht, und das Trockene, seine Hände haben es gebildet.

Ps 102,26 Du hast einst die Erde gegründet, und der Himmel ist deiner Hände Werk.

Das dürfte auch bildhafte Rede sein wie an vielen Stellen, denn Gott hat alles durch sein Reden, seinen Befehl ins Dasein gerufen. Ps 33 sagt: "Er sprach, und es geschah; Er gebot, und es stand da" entsprechend dem "Gott sprach: Es werde… - und es wurde" in 1.Mo 1.

 

Jesus ist Schöpfer


Als Belege hierfür werden gewöhnlich genannt:

Joh 1,3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.

Damit ist das Wort, die Sprache, die Rede gemeint. Wie zuvor beschrieben, sprach Gott. Dadurch wurde alles ins Dasein gerufen. Aber diese Stelle wird so oft auf Jesus hin ausgelegt, dass schier niemand mehr auf den Gedanken kommt, dass mit dem hier geschriebenen Wort auch wirklich Wort im Sinn von Wort gemeint ist.

1.Kor 8,6 ...so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

Ist Jesus Christus aufgrund dieses Verses tatsächlich Mitschöpfer? So wird er gerne von vielen verstanden: Alles ist von Gott; alles ist durch Jesus.

Kol 1,15-17 Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.

Geht es hier wirklich um die Erschaffung von Himmel und Erde als solche, geht es nicht vielmehr um "Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte", wie der Text sagt? - was den Vers jedoch nicht unbedingt verständlicher macht.

Heb 1,1-2 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten (Aionen, oft mit "Ewigkeiten" übersetzt) gemacht hat.

Heißt das, dass Gott sprach: Es werde … und sich dann Jesus an die Arbeit gemacht hat, um Gottes Befehle umzusetzen? Das widerspräche Gottes ausdrücklicher Betonung, dass er allein alles erschuf (Jes 44,24, siehe unten). Aber wie ist es sonst zu verstehen? Hat Gott durch Jesus die Zeitalter (Zeitabschnitte) eingeteilt?

Heb 1,10 Und: "Du, Herr, hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände".

Dieses Zitat aus Ps. 102 wird dort auf JHWH angewendet.

Widerspricht das NT an diesen drei oder vier Stellen allen anderen Stellen im AT und im NT, welche die Schöpfung alleine dem Gott und Vater des Herrn Jesus zuschreiben?

 

Erklärende Verse


Jes 44,24 So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der den Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete - wer war da bei mir?

Jes 45,12 Ich, ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen. Ich war es, meine Hände haben den Himmel ausgespannt, und all seinem Heer habe ich Befehl gegeben.

Jes 45,18 Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat - er ist Gott -, der die Erde gebildet und sie gemacht hat - er hat sie gegründet, nicht als eine Öde hat er sie geschaffen, sondern zum Bewohnen hat er sie gebildet -: Ich bin der HERR, und sonst gibt es keinen Gott!

Hier spricht EINER. Und außer ihm gibt es keinen Gott. Dieser EINE hat alles erschaffen. ER allein. Das sagen alle drei Verse. Das sagt Gott selbst! Hat ER sich etwa getäuscht - und wir wiüssten es besser als ER? Sicher nicht.

Mk 13,19 Denn jene Tage werden eine Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Schöpfung, die Gott geschaffen hat, bis jetzt nicht gewesen ist und nicht sein wird.

Jesus wusste nichts von seiner Beteiligung an der Schöpfung – oder hat es zumindest verschwiegen

Apg 4,24 Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist...

Die Apostel schreiben die gesamte Schöpfung einschließlich deren Inhalt nicht Jesus Christus, sondern Gott zu. Das entspricht absolut der Wahrheit, wie Gottes Reaktion zeigt:

Apg 4,31 Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.

Die Frage bleibt vorerst offen, was in der Bibel damit gemeint ist, wenn geschrieben steht: durch Jesus sei alles geschaffen. (Niemals heißt es von ihm, so als wäre er der Urheber.) Dass Gott alles erschaffen hat, bezeugt die Heilige Schrift überall. Und Gott selbst sagt ausdrücklich, dass er allein es war (Jes 44,24). Ich glaube nicht, dass im NT dem AT widersprochen wird.

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Das Licht

JHWH ist Licht


Ps 27,1 Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht, vor wem sollte ich erschrecken?

Jes 60,20 Deine Sonne wird nicht mehr untergehen, und dein Mond wird nicht verschwinden, denn der HERR wird ewiges Licht sein für dich, und die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben.

Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist seine Einsicht.

Hier ist zwar nicht vom Licht die Rede, aber auch dieser Vers wurde in Eingangs genannten Publikationen erwähnt.

Micha 7,8 Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Denn bin ich gefallen, stehe ich wieder auf; wenn ich auch in Finsternis sitze, ist der HERR doch mein Licht.

 

Jesus ist Licht


Joh 8,12 Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Die übernächste Stelle (Lk 2,31-32) zeigt, dass dieses Licht von Gott bereitet wurde

Joh 1,9 Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.

Im Kontext geht es immer noch um das Wort. Gottes Reden ist das wahre Licht, wie auch Ps 119,105 sagt (weiter unten zitiert).

Lk 2,32 ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel.

Die Verse davor, 29-31, wurden weggelassen: "Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht nach deinem Wort in Frieden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast im Angesicht aller Völker". Dieses Licht = Heil hat Gott bereitet. Es ist also nicht Gott, sondern von Gott geschaffen.

 

Erklärende Verse


Es gibt außer den hier folgenden Stellen noch weitere, aus denen hervorgeht, dass "Licht" nicht nur für Gott und Jesus verwendet wird.

Ps 119,105 Eine Leuchte für meinen Fuß ist dein Wort, ein Licht für meinen Pfad.

Mt 5,14 Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein.

Apg 13,47 Denn so hat uns der Herr geboten: "Ich habe dich zum Licht der Nationen gesetzt, dass du zum Heil seiest bis an das Ende der Erde."

Zitiert aus:

Jes 49,6 Ja, er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich auch zum Licht der Nationen, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde.

1.Joh 1,5 Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist, und gar keine Finsternis in ihm ist.

Gott ist das Licht. Jesus ist das Licht. Jesu Nachfolger sind das Licht.

Gott ist souverän. Jesus kann nichts von sich aus tun. Seine Nachfolger können nichts ohne Jesus tun.

Alles ist abhängig von Gott.

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Der Richter

JHWH ist Richter


1.Mo 18,25 Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Ungerechten zu töten, so dass der Ungerechte wäre wie der Gerechte; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?

Joel 3,12 wurde in der Liste zwar war angegeben, aber enthält nichts von einem Richter. Vielleicht ist Jak 4,12 gemeint gewesen? "Einer ist Gesetzgeber und Richter, der zu retten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest?"

 

Jesus ist Richter


2.Tim 4,1 Ich bezeuge eindringlich vor Gott und Christus Jesus, der Lebende und Tote richten wird, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich

2.Kor 5,10 Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.

Röm 14,10 (Schl) Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden ja alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen;

 

Erklärende Verse


Mt 19,28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

Joh 5,22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben,

Joh 5,27 und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist.

Joh 12,47-48 und wenn jemand meine Worte hört und nicht befolgt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, dass ich die Welt richte, sondern dass ich die Welt rette. Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat den, der ihn richtet: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tag. Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll.

Apg 17,31 weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten.

1Kor 6,3 Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens?

Off 3,2 Wach auf und stärke das Übrige, das im Begriff stand zu sterben! Denn ich habe vor meinem Gott deine Werke nicht als völlig befunden.

Apg 10,42 Und er (Jesus) hat uns befohlen, dem Volk zu predigen und eindringlich zu bezeugen, dass er der von Gott verordnete Richter der Lebenden und der Toten ist.

Diese genannten Verse (und besonders der letzte) machen es dem, der bereit ist, zu glauben was geschrieben steht, völlig klar, dass Jesus im Namen und Auftrag seines Gottes und Vaters das Gericht ausüben wird.

Die Annahme, dass Jesus JHWH sei, weil beide als Richter beschrieben werden, dürfte hiermit einmal mehr ad absurdum geführt sein.

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Der Allmächtige

JHWH ist allmächtig


1.Mo 17,1 Und Abram war 99 Jahre alt, da erschien der HERR dem Abram und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige (El Shaddai). Lebe vor meinem Angesicht, und sei untadelig!

Jer 32,27 Siehe, ich bin der HERR, der Gott alles Fleisches! Sollte mir irgendein Ding unmöglich sein?

Off 1,8 Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.

Off 21,22 Und ich sah keinen Tempel in ihr, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm.

Natürlich, Gott, der HERR (JHWH), ist der Allmächtige. Er ist der alleinige Machthaber (1.Tim 6,16). Siehe dazu auch den Artikel: Vater und Sohn – gleich oder unterschiedlich?

 

Ist Jesus auch allmächtig


Dazu wurde nur ein Vers angegeben. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Versuche einer Begründung, auf die es sich jedoch m.E. nicht lohnt, einzugehen, wie durch die "erklärenden Verse" deutlich wird.

Mt 28,18 Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

Absichtlich habe ich nur die Worte "Mir" und "alle Macht" hervorgehoben, denn bereits das "gegeben" macht die Auslegung zunichte, dass Jesus allmächtig sei.

 

Erklärende Verse


Sehr oft und sehr facettenreich bezeugt das ganze Neue Testament, dass Jesus Christus von Gott zu alle dem gemacht wurde, was er nun ist. Folgende Verse sind nur ein Auszug daraus. Und bereits das AT macht deutlich, dass Gott, der HERR, den Propheten wie Mose mit umfassenden Vollmachten ausstatten würde. Zugleich wir Jesus in Ps. 2 als der Sohn und König angekündigt, dem Gott die Nationen zum Erbteil geben würde und vieles mehr.

Mt 28,18 Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.

Joh 3,35 Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.

Joh 5,19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.

Heb 2,8 "Du hast alles unter seine Füße gelegt." Denn indem er ihm alles unterwarf, ließ er nichts übrig, das ihm nicht unterworfen wäre.

1.Kor 15,27 "Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.

Phil 2,9-11 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Es geht um die Ehre Gottes, der alles Jesus in die Hand gegeben hat. Er selbst ist ihm nicht unterworfen. Das ist einfach nur logisch (1.Kor 15,27).

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Der Hirte

JHWH ist Hirte


Ps 23,1 Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

Ps 80,2 Du Hirte Israels, der du Josef leitest wie eine Herde, höre doch! Der du thronst auf den Cherubim, strahle hervor!

 

Jesus ist der gute Hirte


Joh 10,11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.

Joh 10,16 Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hof sind; auch diese muss ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein.

 

Erklärende Verse


"Hirte" ist kein exklusiver Titel:

Jes 44,27-28 ... der zur Meerestiefe spricht: Versiege!, und deine Ströme will ich austrocknen -, der von Kyrus spricht: Mein Hirte, er wird alles ausführen, was mir gefällt, indem er von Jerusalem sagen wird: Es werde aufgebaut, und der Grundstein des Tempels werde gelegt!

Jer 23,4 Und ich werde Hirten über sie erwecken, die werden sie weiden. Und sie sollen sich nicht mehr fürchten und nicht erschrecken noch vermisst werden, spricht der HERR.

Hes 34,2 Menschensohn, weissage über die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr, HERR: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?

Eph 4,11 Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,

Sach 13,7 Wach auf, Schwert, gegen meinen Hirten und gegen den Mann, der mein Gefährte ist!, spricht der HERR der Heerscharen. Schlage den Hirten, dass die Schafe sich zerstreuen! Und ich werde meine Hand den Kleinen zuwenden.

Joh 10,29 Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.

Eine Fülle von Bibelstellen redet von Hirten, eine Fülle von Menschen werden als Hirten bezeichnet. Und natürlich Gott selbst auch. Gott hat den Herrn Jesus schlagen lassen – und ihn zum Oberhirten eingesetzt:

1.Pet 5,2-4 Hütet die Herde Gottes, die bei euch ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, Gott gemäß, auch nicht aus schändlicher Gewinnsucht, sondern bereitwillig, nicht als die, die über ihren Bereich herrschen, sondern indem ihr Vorbilder der Herde werdet! Und wenn der Oberhirte offenbar geworden ist, so werdet ihr den unverwelklichen Siegeskranz der Herrlichkeit empfangen.

Heb 13,20-21a Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe aus den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus, vollende euch in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut …

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Das Haupt aller Dinge

JHWH ist Haupt aller Dinge


1.Chr 29,11 Dein, HERR, ist die Größe und die Stärke und die Herrlichkeit und der Glanz und die Majestät; denn alles im Himmel und auf Erden ist dein. Dein, HERR, ist das Königtum, und du bist über alles erhaben als Haupt.

 

Jesus ist Haupt aller Dinge


Als Belege werden angeführt:

Eph 1,22-23 Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.

Nicht nur das Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift, sondern bereits dieser eine Vers, der als Beleg für Jesus = JHWH angeführt wurde, macht deutlich, dass Jesus von Gott zum Haupt über alles der Gemeinde gegeben wurde.

Kol 2,10 Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht.

 

Erklärende Verse


Eph 1,22-23 Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.

Diese Stelle zeigt Jesus als das Haupt über alles und zugleich, dass Gott Jesus dazu gemacht hat. Folgende Stelle erhellt die Sache auch einwandfrei:

1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber ist Gott.

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Unsere Gerechtigkeit

JHWH ist unsere Gerechtigkeit


Jer 23,5-6 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken. Der wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit im Land üben. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: "Der HERR, unsere Gerechtigkeit".

So hat Jesus, der dieser Spross ist, zwar nicht geheißen, aber im Glauben an ihn wird uns Gottes Gerechtigkeit zuteil (2.Kor 5,21, unten zitiert).
Hinweisen möchte ich gerne auch auf die Tatsache, dass im Hebräischen die Namen immer zugleich eine Bedeutung haben. So bedeutet beispielsweise "Johannes" Gott ist gnädig (Jahwe = Name Gottes (Hebräisch); chanan = begünstigen, gnädig sein (Hebräisch), wobei Johannes sicherlich nicht der Gott der Gnade ist. "Daniel" bedeutet RichterGott (Dan = Richter; El = Mächtiger, Gott), jedoch ist Daniel nicht der richtende Gott.

 

Jesus ist unsere Gerechtigkeit


1.Kor 1,30-31 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung, damit [es geschehe], wie geschrieben steht: »Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn!« (Schl)

Hier wird es bereits wunderbar erklärt und somit die These "Jesus ist JHWH" abermals widerlegt.

 

Erklärende Verse


1.Kor 1,30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht worden ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung.

Alles geht von Gott aus, damit: "Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn". (Vers 31)

In den Briefen an die Römer und Korinther wird dies ebenfalls schön dargelegt.

Röm 3,25-26 Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit [...] zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.

2.Kor 5,17-21 Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 18 Alles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat, 19 nämlich dass Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete und in uns das Wort von der Versöhnung gelegt hat. 20 So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! 21 Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.

Die Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus, die uns durch den Glauben an ihn zugerechnet wird, ist das Werk Gottes. ER hat es bewirkt. ER hat Jesus für uns zur Sünde gemacht- ER rechtfertigt den, der des Glaubens an Jesus ist.

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Der Allgegenwärtige

JHWH ist allgegenwärtig


Jer 23,23-24 Bin ich denn nur Gott in der Nähe, spricht der HERR, und nicht auch Gott in der Ferne? Oder kann sich jemand so heimlich verbergen, dass ich ihn nicht sehe?, spricht der HERR. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde?, spricht der HERR.

 

Jesus ist allgegenwärtig


 - jedenfalls wird das gerne behauptet. Aber haben wir es hier tatsächlich mit "Allgegenwart" zu tun?

Mt 18,19-20 Weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinkommen über irgendeine Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.

Ist nicht die Bedingung der Gegenwart Jesu, dass zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind? Und ist der Herr Jesus nun schon da, oder wird er wiederkommen?

 

Erklärende Verse


1.Kor 5,4 … wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid

Kol 2,5 Denn wenn ich auch dem Leib nach abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch, freue mich und sehe eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus.

Ich würde hier sowie bei Mt 18,20 und 28,20 dennoch nicht von "Allgegenwart" sprechen.

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Der Herzenskenner

JHWH ist Herzenskenner


1.Sam 16,7 Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und auf seinen hohen Wuchs! Denn ich habe ihn verworfen. Denn der HERR sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz.

2.Chr 6,30 ... das erhöre du vom Himmel her, der Stätte, wo du thronst! Und vergib und gib jedem nach all seinen Wegen, da du sein Herz kennst - denn du, du allein kennst das Herz der Menschenkinder

Ps 139,23-24 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!

ER, der alles erschaffen hat, kennt seine Geschöpfe bis ins Innerste. Ihm kann niemand etwas vormachen.

 

Jesus ist Herzenskenner


Als Beleg werden zwei Verse genannt:

Off 2,23 Und ihre Kinder werde ich mit dem Tod töten, und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht; und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben.

Dieser Gemeinde stellt Jesus Christus sich als "der Sohn Gottes" vor, der Augen hat wie eine Feuerflamme (18). Sollten wir sagen, dass er Gott (JHWH) sei, weil er ebenso die Herzen erforscht, während er selbst sagt, er ist Gottes Sohn? Wissen wir es besser als er?

Joh 2,24-25 Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte und nicht nötig hatte, dass jemand Zeugnis gebe von dem Menschen; denn er selbst wusste, was in dem Menschen war.

Der Vater hat dem Herrn Jesus Vollmacht gegeben über alles Fleisch (Joh 17,2). Und Jesus wurde von Gott mit heiligem Geist gesalbt wie kein anderer (Apg 10,38).

 

Erklärende Verse


2.Kö 6,11-12 Könnt ihr mir nicht mitteilen, wer von den Unseren zum König von Israel hält? Da sagte einer von seinen Knechten: Nein, mein Herr und König, aber der Prophet Elisa, der in Israel ist, teilt dem König von Israel die Worte mit, die du in deinem Schlafzimmer redest.

1.Kor 12,24-25 Wenn aber alle weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich unter euch ist.

Gott sieht im Verborgenen und das Verborgene. ER teilt durch seinen Geist den Propheten mit, was ER offenbaren möchte. Das ist Weissagung / Prophetie.

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Der HERR

JHWH ist der HERR


Zunächst sei angemerkt, dass "JHWH ist der HERR" ein Zirkelbezug ist, denn "der HERR" (Großbuchstaben) steht im AT überall dort, wo im Hebr. JHWH steht. Somit lautet die Kapitelüberschrift im Grunde: "JHWH ist JHWH". Nichtsdestotrotz führt L. Gassmann die folgenden Stellen an als Belege, dass JHWH der Herr der Herrlichkeit ist.

1.Mo 15,7 Und er sprach zu ihm: Ich bin der HERR, der ich dich herausgeführt habe aus Ur, der Stadt der Chaldäer, um dir dieses Land zu geben, es in Besitz zu nehmen.

2.Mo 20,2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe. Du sollst keine andern Götter haben neben mir.

4.Mo 6,24ff Der HERR segne dich und behüte dich! Der HERR lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Der HERR erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden! Und so sollen sie meinen Namen auf die Söhne Israel legen, und ich werde sie segnen.

Aussprechen sollten die Priester JHWH (gesprochen: Jahwe?) und nicht "der HERR". JHWH ist der Name, den sie auf die Söhne Israels legen sollten.

5.Mo 6,4 Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein! (o. ist als Einziger der HERR)

somit eigentlich: Höre, Israel: JHWH ist unser Gott, JHWH allein!

Jes 40,3-5 Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden! Und das Unebene soll zur Ebene werden und das Hügelige zur Talebene! Und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Denn der Mund des HERRN hat geredet.

Eine Untersuchung der Stellen, in denen Gott nicht Adonai (JHWH, HERR), sondern Adoni (Herr) genannt wird, wäre sicherlich auch interessant, ich möchte hier jedoch darauf verzichten.

 

Jesus ist der Herr


Die Frage sei erlaubt: Warum ist Jesus Christus der Herr? Die Frage beantwortet uns die Heilige Schrift sehr eindeutig und für jedermann verständlich, unter anderen in Apg 2,36.

Mt 3,1-3 In jenen Tagen aber kommt Johannes der Täufer und predigt in der Wüste von Judäa und spricht: Tut Buße! Denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Denn dieser ist der, von dem durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade!"

Mk 12,3ff Und Jesus begann und sprach, als er im Tempel lehrte: Wie sagen die Schriftgelehrten, dass der Christus Davids Sohn sei? David selbst hat im Heiligen Geist gesagt: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege!" David selbst nennt ihn Herr. Und woher ist er sein Sohn? Und die große Volksmenge hörte ihn gern.

Der Vers lautet in Ps 110,1: "JHWH sprach zu meinem Herrn ..."

Lk 2,11 Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt.

Joh 20,28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Apg 10,36ff Das Wort, das er den Söhnen Israels gesandt hat, indem er Frieden verkündigte durch Jesus Christus - dieser ist aller Herr – [...] Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.

Röm 10,9 Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden.

1.Kor 8,5f Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

1.Kor 12,3 Deshalb tue ich euch kund, dass niemand, der im Geist Gottes redet, sagt: Fluch über Jesus!, und niemand sagen kann: Herr Jesus!, außer im Heiligen Geist.

1.Kor 16,22 Wenn jemand den Herrn nicht lieb hat, der sei verflucht! Maranatha!

2.Kor 4,5 Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn, uns aber als eure Sklaven um Jesu willen.

Phil 2,11 und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

1.Pet 2,3-4 wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist! Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Stein, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar.

"Der Herr" ist offenbar nicht Gott.

1.Pet 3,15 Haltet den Herrn, den Christus, in euren Herzen heilig! Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert.

Jak 2,1 Meine Brüder, habt den Glauben Jesu Christi, unseres Herrn der Herrlichkeit, ohne Ansehen der Person!

 

Erklärende Verse


Warum ist Jesus Christus der Herr?

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Gott hat Jesus zum Herrn und Christus gemacht. Das bleibt er für immer und wird deswegen Herr genannt, auch ohne jedes Mal dazu zu sagen, dass Gott ihn zum Herrn gemacht hat.

Es ist übrigens kein übernatürliches Wesen, das nun Herr über alles ist, sondern "der Jesus, den ihr gekreuzigt habt".

Phil 2,9-11 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.

2.Pet 1,17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe."

Heb 5,5 So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt."

Wieder dürfte es mehr als klar sein, warum Jesus Christus der Herr ist: Gott hat ihn dazu gemacht.

Hierzu gibt es eine noch ausführlichere Darlegung.

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Der Ewige

JHWH ist von Ewigkeit


1.Mose 1,1 Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.

1.Mose 3,15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation.

Ps 90,1-2 Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. Herr, du bist unsere Wohnung gewesen von Generation zu Generation. Ehe die Berge geboren waren und du die Erde und die Welt erschaffen hattest, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, Gott.

Dan 6,27 Von mir ergeht der Befehl, dass man in der ganzen Herrschaft meines Königreichs vor dem Gott Daniels zittere und sich fürchte! Denn er ist der lebendige Gott und bleibt in Ewigkeit; und sein Königreich wird nicht zerstört werden, und seine Herrschaft währt bis ans Ende.

Röm 1,20 Denn sein unsichtbares Wesen, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien.

Gott ist der Ursprung und Schöpfer aller Dinge. Alles, was wir wissen und erkennen, wissen wir nur von dem, was ER uns offenbart hat.

 

Jesus ist von Ewigkeit


Als Belege werden genannt:

Joh 1,1-2 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott.

Wieder wird dieser Vers selbstverständlich angeführt (auch von Lothar Gassmann), als ginge es darin um Jesus, obwohl hier "Wort" steht. Gott hat von Anfang an gesprochen und dadurch erhielten Himmel und Erde ihr Dasein. Und ER hat von Anfang an verkündigt, was geschehen sollte. Sein Wort ist über allem, so wie ER über allem ist.

Joh 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.

Real oder im Plan, in der Verheißung Gottes? Was bezeugt die Schrift von Anfang an?

Joh 17,5 Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war!

Wenn der alleinige Gott (Vers 3) der Vater von Jesus ist (Mt 3,17), dann ist Jesus nicht von Ewigkeit, sondern hat einen Anfang.

1.Kor 10,4 und alle denselben geistlichen Trank tranken, denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. Der Fels aber war der Gesalbte.

Hat Gott ihnen durch Mose oder durch Jesus die geistliche Speise und den geistlichen Trank gegeben? Heb 1,1f sagt, dass Gott nicht durch seinen Sohn zu den Vätern geredet hat.

Phil 2,6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein.

Jesus ist nicht in allem Gott gleich: Er war veränderbar, sichtbar, sterblich, tot, wurde gezeugt usw. Von ewig steht hier nichts.

Heb 9,26 sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an -; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbar geworden, um durch sein Opfer die Sünde aufzuheben.

Daraus könnte man eine Präexistenz ableiten. Ja.

Heb 13,8 Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.

Es gibt nur einen Jesus. Dieser wurde von Gott durch seinen Geist in Maria gezeugt, er wurde von Gott zerschlagen und aus den Toten auferweckt. Er sitzt nun für immer zur Rechten Gottes. Er hat einen Anfang, aber lebt nun in alle Ewigkeit. Es ist immer derselbe Jesus Christus.

Jud 25 dem alleinigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeiten! Amen.

Dieser Vers eignet sich m.E. nicht, um Jesus Christus Ewigkeit zu bescheinigen, wurde aber von L. Gassmann dafür angefügt.

 

Erklärende Verse


Hat Gott mit "Nachkomme" gelogen? Gott hatte verheißen, dass der kommende Messias ein Nachkomme sein würde von Eva, von Abraham und David. Er sollte ein Prophet wie Mose sein, aus seinen Brüdern erweckt. Hat der Gott, der ja nicht lügen kann, nicht die Wahrheit gesagt?

Ps 2,7 Lasst mich die Anordnung des HERRN bekannt geben! Er hat zu mir gesprochen: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt".

Apg 13,23 Aus dessen (aus Davids) Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht,

Apg 13,33 ...dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte; wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt."

Heb 1,5 Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt"?, und wiederum: "Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein"?

Heb 5,5 So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt."

Heb 7,14 Denn es ist offenbar, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, von welchem Stamm Mose nichts in Bezug auf Priester geredet hat.

Off 5,5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.

Die Frage der Präexistenz Jesu ist ein Thema für sich, das hiermit nur etwas angerissen wurde.

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Vergebung der Sünden

JHWH vergibt Sünden


2.Mose 34,6f Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jahwe, Jahwe, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue.

Neh 9,17 Und sie weigerten sich zu gehorchen und dachten nicht mehr an deine Wundertaten, die du an ihnen getan hattest. Sie verhärteten ihren Nacken und setzten ein Haupt über sich, um zu ihrer Knechtschaft in Ägypten zurückzukehren. Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Gnade, und du hast sie nicht verlassen.

Ps 130,4 Doch bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte.

Dan 9,9 Bei dem Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die Vergebung. Denn wir haben uns gegen ihn aufgelehnt,

Jona 4,2 Und er betete zum HERRN und sagte: Ach, HERR! War das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Deshalb floh ich schnell nach Tarsis! Denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn und groß an Güte, und einer, der sich das Unheil gereuen lässt.

Vielleicht sollte zu diesem Bereich noch hinzugefügt werden, dass es ohne Blutvergießen keine Vergebung gibt (Heb 9,22), auch wenn das hier nicht ausdrücklich erwähnt wird.

 

Jesus vergibt Sünden


Mk 2,1-12 Und als Jesus ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben. Es saßen dort aber einige von den Schriftgelehrten und überlegten in ihren Herzen: Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben außer einem, Gott? Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, dass sie so bei sich überlegten, und spricht zu ihnen: Was überlegt ihr dies in euren Herzen? Was ist leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf und nimm dein Bett auf und geh umher? Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - spricht er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus!

Jesus bestätigt nicht, dass er Gott sei, sondern betont, dass er der Sohn des Menschen ist und Vollmacht hat, Sünden zu vergeben. Er sagt: "auf der Erde". Ist das eine Einschränkung? Jedenfalls geht es nicht um Allmacht, sondern um Bevollmächtigung, Sünden zu vergeben (siehe auch Joh 20,22)

Apg 5,31 Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Retter erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.

Die Rettung und Vergebung geht von Gott aus, um dessen willen, was Jesus vollbracht hat.

Apg 26,18 ihre Augen zu öffnen, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Macht des Satans zu Gott, damit sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich (Jesus) geheiligt sind.

Nicht Jesus ist es, der hier vergibt, aber Jesus ist der Grund, die Ursache des geheiligt werdens.

Kol 2,13 Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in dem Unbeschnittensein eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat.

Hier ist nicht Jesus, sondern Gott der Handelnde, der uns um des vollbrachten Opfers Jesu willen vergibt.

Kol 3,13 Ertragt einander und vergebt euch gegenseitig, wenn einer Klage gegen den anderen hat; wie auch der Herr euch vergeben hat, so auch ihr!

Wenn mit "Herr" der Herr Jesus gemeint ist, dann ist er es, der uns vergeben hat. Eph 4,32 klingt sehr sehr ähnlich (s. weiter unten).

 

Erklärende Verse


Mt 9,6 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben . . . Dann sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett auf, und geh in dein Haus!

Der Sohn des Menschen hat Vollmacht erhalten, ebenso die nächsten beiden Verse.

Mk 2,10-11 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - spricht er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus!

Lk 5,24 Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf und nimm dein Bett auf und geh nach Hause!

Joh 20,22-23 Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wenn ihr sie jemandem behaltet, sind sie ihm behalten.

Die Jünger werden bevollmächtigt, Sünden zu vergeben

Eph 4,32 Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat!

Gott ist es, der vergibt.

Lk 23,34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!


Die oberste Instanz zur Vergebung ist der Vater des Herrn Jesus Christus.

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Auferweckung

JHWH weckt Tote auf


1.Sam 2,6 Der HERR tötet und macht lebendig; er führt in den Scheol hinab und wieder herauf.

Mt 22,31f Was aber die Auferstehung der Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott, der da spricht: "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? Gott ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden.

Joh 5,21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

Auch hiernach ist Jesus nicht JHWH, sondern sein Sohn.

Apg 2,24 Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, dass er von ihm behalten würde.

Apg 3,15 den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet, den Gott aus den Toten auferweckt hat, wovon wir Zeugen sind.

Röm 4,24 sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat.

2.Kor 1,9 Wir selbst aber hatten in uns selbst schon das Urteil des Todes erhalten, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.

Gott ist allmächtig.

 

Jesus weckt Tote auf


Warum kann er das? Er sagte doch, dass er nichts aus sich selbst tun könne...

Lk 7,14-15 Und er trat hinzu und rührte die Bahre an, die Träger aber standen still; und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter.

Joh 5,21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

Joh 6,40 Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.

Joh 11,39-44 Jesus spricht: Nehmt den Stein weg! Die Schwester des Verstorbenen, Marta, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier. Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen? Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus…

Die Macht, Tote wieder zum Leben zu erwecken, geht von Gott aus. Jesus bittet Gott darum und weiß auch, dass er erhört wird. Dieses Geschehen soll verdeutlichen, dass Jesus vom Vater gesandt wurde.

Es wird jedoch häufig missbraucht als angeblichen Beleg dafür, dass Jesus JHWH sei.

 

Erklärende Verse


Apg 9,40 Petrus aber trieb alle hinaus, kniete nieder und betete. Und er wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Sie aber schlug ihre Augen auf, und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf. Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf; er rief aber die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebend vor.

Wie Jesus bei Lazarus, so bittet auch Petrus um die Erhörung in dieser Sache, um dann bevollmächtigt zu sagen: "Tabita, steh auf."

Apg 20,9-12 ...vom Schlaf überwältigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot aufgehoben. Paulus aber ging hinab und warf sich über ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Geschrei; denn seine Seele ist in ihm. [...] Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getröstet.

Krankenheilungen und vereinzelt Totenauferweckung waren u.a. die Zeichen, mit denen Gott das Wort der Apostel beglaubigte, wie zuvor das Wort des Herrn Jesus (Heb 2,3-4).

Joh 17,2 Du, Vater, hast dem Sohn Vollmacht gegeben über alles Fleisch, dass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe!

Jesus konnte nichts aus sich selbst tun, sondern wurde bevollmächtigt, indem er von Gott mit heiligem Geist und kraft gesalbt wurde (Apg 10,38)

Off 1,17-18 Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und des Hades.

Gott hat den Herrn Jesus auferweckt und ihm alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Dazu zählt eben auch die Macht, von den Toten zu erwecken (siehe auch "Auferstanden oder auferweckt?").

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Lobpreis und Anbetung

JHWH empfängt Lobpreis und Anbetung


5.Mose 32,43 Lasst jauchzen, ihr Nationen, sein Volk! Denn er rächt das Blut seiner Knechte, und Rache wendet er auf seine Gegner zurück, und sein Land, sein Volk entsühnt er.

Ps 22,28 Es werden daran gedenken und zum HERRN umkehren alle Enden der Erde; vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen.

Ps 66,4 Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird deinen Namen besingen.

Ps 95,6 Kommt, lasst uns anbeten und uns neigen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, der uns gemacht hat!

Ps 97,7 Schämen müssen sich alle Verehrer eines Götterbildes, die sich der Götzen rühmen. Fallt vor ihm nieder, alle Götter!

Ps 99,9 Erhebt den HERRN, unseren Gott, und fallt nieder an seinem heiligen Berg! Denn heilig ist der HERR, unser Gott.

Jes 45,23 Ich habe bei mir selbst geschworen, aus meinem Mund ist Gerechtigkeit hervorgegangen, ein Wort, das nicht zurückkehrt: Ja, jedes Knie wird sich vor mir beugen, jede Zunge mir schwören.

Off 14,7 und er sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Und betet den an, der den Himmel und die Erde und Meer und Wasserquellen gemacht hat!

Off 19,10 Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, ihn anzubeten. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.

Obwohl in der Offenbarung viel vom erhöhten Herrn Jesus die Rede ist – wie auch in diesem Vers - soll Johannes ausdrücklich Gott anbeten.

 

Jesus empfängt Lobpreis und Anbetung


Hier lohnt es sich (wie überall in der Bibel), genau hinzusehen.

Mt 2,2 Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen.

Gesucht wurde nicht ein geborener Gott, sondern ein neu geborener König der Juden, dem sie huldigen wollten

Mt 14,33 Die aber in dem Boot waren, warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!

Nicht als Gott, sondern als Gottes Sohn haben sie den Herrn Jesus verehrt.

Mt 28,9 Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten zu ihm, umfassten seine Füße und warfen sich vor ihm nieder. Da spricht Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin, verkündet meinen Brüdern, dass sie hingehen nach Galiläa! Und dort werden sie mich sehen.

Der, vor dem sie sich niederwerfen, redet von "seinen Brüdern".

Mt 28,17 Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber zweifelten.

Joh 5,23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.

Wenn die Ehre Jesu ihn zum Gott machen würde, wäre hier von zwei Göttern die Rede, und ebenso vom Vater eines Gottes.

Joh 20,28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

Gerne wird hier hinzugefügt, dass Thomas sich vor Jesus niederwarf oder ihn anbetete. Beides steht nicht da. Jesus bestätigt nicht, was Thomas sagt, er geht mit keiner Silbe darauf ein. (siehe auch Vers 17 u 31)

Apg 1,24 Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, Herzenskenner aller, zeige von diesen beiden den einen an, den du auserwählt hast

L. Gassmann geht offenbar davon aus, dass hier mit "Herr" Jesus Christus gemeint sei, was jedoch keineswegs so klar ist.

Apg 7,59f Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.

Apg 9,10-11 Es war aber ein Jünger in Damaskus, mit Namen Hananias; und der Herr sprach zu ihm in einer Erscheinung: Hananias! Er aber sprach: Siehe, hier bin ich, Herr! Der Herr aber sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, welche die "Gerade" genannt wird, und frage im Haus des Judas nach einem mit Namen Saulus von Tarsus! Denn siehe, er betet

Apg 22,16ff Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen Namen anrufst! Es geschah mir aber, als ich nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, dass ich in Verzückung geriet und ihn sah, der zu mir sprach: Eile und geh schnell aus Jerusalem hinaus! Denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen. Und ich sprach: Herr, sie selbst wissen, dass ich die an dich Glaubenden ins Gefängnis werfen und hin und her in den Synagogen schlagen ließ5; und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand auch ich dabei und willigte mit ein und bewachte die Kleider derer, die ihn umbrachten. Und er sprach zu mir: Geh hin! Denn ich werde dich weit weg zu den Nationen senden.

Jesus erscheint dem Paulus und redet mit ihm. Dass Paulus darauf Antwort gibt ist nur logisch und richtig. Dies jedoch als Anbetung zu bezeichnen, geht m.E. zu weit. Ebenso bei Hananias und Stephanus. Beide begegnen Jesus und reden mit bzw. zu ihm.

1.Kor 1,2 ...an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, den Geheiligten in Christus Jesus, den berufenen Heiligen, samt allen, die an jedem Ort den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen, ihres und unseres Herrn.

Das Griechische "epikaleomai" wird auch übersetzt mit "sich berufen auf" z.B. den Kaiser in Apg 25,11. Haben die Korinther und mit ihnen andere Gemeinden zu Jesus gebetet, oder aber sich auf ihn berufen? Beides sind mögliche Übersetzungen.

2.Kor 12,8 Um dessentwillen habe ich dreimal den Herrn angerufen, dass er von mir ablassen möge.

Phil 2,10-11 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Es geht hier offensichtlich nicht darum, dass alle vor Jesus die Knie beugen werden, sondern in seinem Namen. Es geht auch nicht um das Bekenntnis: Jesus ist JHWH, sondern Jesus ist der Herr. Und das alles zur Ehre Gottes, des Vaters.

Heb 1,6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: "Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!"

Macht Gott hiermit aus seinem Sohn einen zweiten Gott? Unterstellt er ihm hiermit nicht vielmehr alle seine Engel?

Off 5,8-10 Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voller Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen. Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!

Sie fallen nieder vor dem Lamm und ehren es sehr hoch. Dadurch entsteht jedoch offensichtlich kein Konflikt und das Lamm wird auch nicht zum Gott gemacht oder anstelle dessen geehrt, der auf dem Thron sitzt. Es wird betont, dass das Lamm Menschen für Gott erkauft hat und diese für Gott zu Königen und Priestern macht.

 

Erklärende Verse


"Niederfallen, anbeten, huldigen"

Das griechische Wort hierfür ist Proskyneo. In der "Elberfelder Studienbibel" wird seine Bedeutung angegeben mit: sich niederwerfen; vor jemandem auf die Knie fallen; fußfällig verehren; kniefällig bitten oder eben auch anbeten.

Ein paar Beispiele sollen zeigen, dass es im AT bereits zu finden ist, dass sich Menschen vor anderen Menschen niederwerfen bzw. beugen, ohne dass dies in Konkurrenz zum wahren Gottesdienst tritt:

1.Mo 33,3 Er selbst aber ging vor ihnen her und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe an seinen Bruder herangekommen war.

1.Mo 41,43 Und er ließ Joseph auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten.

1.Mo 42,6 Und Josef, er war der Machthaber über das Land, er war es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die Brüder Josefs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde.

1.Chr 29,20 Und David sagte zu der ganzen Versammlung: Preist doch den HERRN, euren Gott! Und die ganze Versammlung pries den HERRN, den Gott ihrer Väter; und sie verneigten sich und warfen sich nieder vor dem HERRN und vor dem König.

Ein Frevel? Wohl nicht, sondern zeigt die Unterwürfigkeit bzw. die Hoheit Gottes und auch des Königs.

Und auch der Herr Jesus selbst veranlasst Menschen, sich vor anderen Menschen niederzuwerfen:

Off 3,9 Siehe, ich gebe Leute aus der Synagoge des Satans, von denen, die sich Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen; siehe, ich werde sie dahin bringen, dass sie kommen und sich niederwerfen vor deinen Füßen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.

Heb 1,6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: "Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!"

Von Gott selbst geht die Aufforderung aus, dass alle seine Engel seinen Sohn anbeten sollen, sich vor ihm niederwerfen sollen. Das ist m.E. vergleichbar mit Josef, dem der Pharao alle seine Diener und das ganze Volk unterstellte. Aber Josef wurde nicht zum Pharao.

Die Frage: "Sollen die Gläubigen (auch) zu Jesus Christus beten?" habe ich an anderer Stelle sehr ausführlich behandelt.

(zum Inhaltsverzeichnis)

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Resümee


Zum Beginn dieser Zusammenfassung möchte ich auf den Herrn Jesus Christus hinweisen, der zu seinem Vater betete und dabei viele der Punkte direkt oder indirekt ansprach, die bisher nun Thema waren. Das sogenannte "Hohepriesterliche Gebet" findet sich in Joh 17, das ganze Kapitel, und es ist sehr aufschlussreich in seinen Aussagen über das Verhältnis zwischen Jesus und seinem Vater. Zur einfacheren Unterscheidung habe ich einmal gewisse Passagen farblich markiert. Es kann hier aufgerufen werden.

  • Jesus betete zum Vater – nicht zu sich selbst (1)
  • Er nennt sich Sohn – und unterscheidet sich somit klar vom Vater (1)
  • Der Vater hat ihm Vollmacht gegeben (2)
  • Der Vater hat ihm Menschen / die Jünger gegeben (4 u. 6)
  • Der Vater allein ist der wahre Gott (3)
  • Jesus ist der Messias und wurde vom Vater gesandt (3)
  • Jesus hat den Vater verherrlicht und bittet darum, nun vom Vater verherrlicht zu werden (4-5)
  • Jesus hat im Auftrag des Vaters gehandelt (4)
  • Alles, was Jesus hatte, hat er vom Vater bekommen (7)
  • Sogar das, was Jesus gesprochen hat, kam vom Vater; er ist vom Vater ausgegangen; wurde vom Vater gesandt (8)
  • Jesus bittet den Vater für seine Jünger, die nicht ihm selbst, sondern dem Vater gehören (9)
  • usw.

Das ließe sich nun bis zum Ende des ganzen Gebetes (26 Verse lang) so fortsetzen. Im vorletzten Satz betont Jesus zum wiederholten Mal, dass seine Jünger nun erkannt haben, dass der Vater ihn gesandt hat. Das festzustellen war dem Herrn Jesus so wichtig, dass er es mehrfach in diesem Gebet zum Ausdruck brachte.

Aber wird nicht gerade durch die unbiblische und leider immer mehr um sich greifende "Gott wurde Mensch-Lehre" diese Erkenntnis verdunkelt (1.Tim 1,7)? Ist es nicht ein Erkennungszeichen der Antichristen (die sich aber Christen nennen), zu leugnen (zu verschweigen), dass Jesus der Christus Gottes ist (1.Joh 2,22)? Wird nicht durch die "Jesus ist JHWH-Lehre" Gott zum Lügner gemacht (1.Joh 5,10)?

 

Wenn Jesus Christus wirklich JHWH wäre …

  • wer ist dann sein Vater? (Joh 10,29)
  • wessen Sohn ist JHWH? (2.Pet 1,17)
  • von wem wurde JHWH gesalbt und gesandt? (Apg 10,38)
  • wessen Hohepriester ist JHWH? (Heb 7,24)
  • wer hat JHWH aus den Toten auferweckt? (1.Kor 15,15)

Diese und viele weitere solcher Fragen würden sich daraus ergeben und nach einer Antwort – nach einer biblischen Antwort – verlangen. Aber allein schon diese fünf Fragen erscheinen für Bibelleser geradezu gotteslästerlich.


Die Frage, ob Jesus Christus JHWH ist, kann eindeutig beantwortet werden:

                Nein, er ist es nicht.

 

Was aber ist Jesus Christus dann?

Jesus ist der Sohn Gottes. Dieses Zeugnis hat Gott selbst über ihn abgelegt (Mt 3,17); das hat auch Jesus selbst so gesagt (Joh 10,36); und es war der Schwerpunkt der Verkündigung der Apostel in der frühen Gemeinde, wie wir es in der Apostelgeschichte (Apg 9,20) und in den Briefen an die Gemeinden finden (1.Joh 5,5). Und heute? Auch heute wird verkündigt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Schaut man jedoch genauer hin, so kann man schnell entdecken, dass von denselben Predigern zugleich gesagt wird, dass Gott Mensch wurde. Logisch betrachtet schließt das eine das andere aus, denn entweder wurde Gott Mensch, oder er hat seinen Sohn gesandt. Zeugnisse davon, dass Gott seinen Sohn sandte, findet man viele in der Bibel, allen voran Joh 3,16. Dass Gott Mensch wurde sagt die Bibel jedoch an keiner Stelle, auch wenn manche das in den Johannesprolog hineininterpretieren. Das steht dort aber nicht.

Jesus ist der Christus Gottes, der Gesalbte, der Messias. Dies haben die Apostel anhand der Heiligen Schrift bewiesen. Dafür sind sie eingestanden, dafür haben sie Verfolgung auf sich genommen und hörten trotz Schlägen nicht auf, Jesus als den Christus zu verkündigen (Apg 5,42). Apollos bewies aus den Schriften, dass Jesus der Christus ist (Apg 18,28). Geglaubt haben es die Juden aber trotzdem nicht, sie sahen in Jesus von Nazareth nur einen gewöhnlichen Menschen. Heute scheinen die meisten Gläubigen sozusagen auf der anderen Seite vom Pferd zu fallen, indem sie diejenigen aufs schärfste verurteilen, die nicht glauben, dass Jesus Gott ist, sondern ihn "nur" als den Gesalbten Gottes bekennen.

Jesus Christus ist der Herr. Das war gleichfalls von den Aposteln sehr oft zu vernehmen und der Grund dafür war für sie völlig klar: Gott hat ihn dazu gemacht (Apg 2,36; Phil 2,9-11). Sie unterschieden allermeist sehr deutlich zwischen "Gott, unserem Vater" einerseits, und "dem Herrn Jesus Christus" andererseits, wie es neben vielen anderen Stellen die Briefanfänge deutlich machen. (Diese Unterschiede werden in dem Buch von Joel Hemphill: "Gott und Jesus" eingehend untersucht, was ich sehr empfehlen möchte.) Ebenso klar war es für die Apostel, dass Jesus seinem Vater weiterhin unterstellt blieb, und sie sprachen deshalb selbstverständlich vom "Gott des Herrn Jesus", so z.B. Paulus in Eph 1,3, Petrus in 1.Pet 1,3 und Johannes in Off 3,12. Heute wird jedoch oft Verwirrung gestiftet durch die falsche Lehre, dass Jesus Gott (JHWH) sei, weil er "Herr" (gr.: Kyrios) genannt wird, natürlich ohne Apg 2,36 mit in die Überlegungen mit einzubeziehen.


Jedoch, dass Jesus Christus JHWH wäre, dass er der wahre und lebendige Gott sei, und darüber hinaus dass die Apostel oder Jesus selbst jemals jemanden verurteilt oder abgewiesen oder zumindest zurechtgewiesen hätten, weil er die Gottheit Jesu ablehnte, sucht man vergeblich in der Heiligen Schrift. Die Apostel haben Jesus nicht als Gott verkündigt (1.Tim 2,5), sondern als Sohn Gottes (Heb 1,2), als den Christus Gottes (Apg 10,38), und als den, der von Gott über alles erhöht wurde (Phil 2,9-11). Seit dem 4. Jahrhundert ist es aber gang und gäbe, solche aufs schärfste zu verurteilen, als Häretiker oder Antichristen zu brandmarken, die Jesus nicht als Gott ansehen und somit die Dreieinigkeitslehre verwerfen (siehe "Dreikaiseredikt" z.B. bei Wikipedia). Nicht wenige wurden deswegen umgebracht. Es gibt durchaus auch Bibelstellen, in denen Jesus "Gott" genannt wird, auf die ich allesamt weiter oben eingegangen bin und die nicht immer leicht verständlich sind – "was die Unwissenden und Ungefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben", um 2.Pet 3,16 zu zitieren. Ich möchte jedoch nicht über solche richten, die mich und meinesgleichen verurteilen, weil wir die Trinitätslehre ablehnen, denn sie erfüllen in gewisser Weise ja gerade dadurch die Verheißungen Jesu, der vorhersagte, dass seine Nachfolger verfolgt werden würden um seines Namens Willen.

Viel lieber will ich dem Herrn Jesus glauben, der zu seinem Vater sagte:

Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (Joh 17,3)

oder wie Paulus die Thessalonicher lobt:

1.Thess 1,9b-10 … und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat - Jesus, der uns rettet von dem kommenden Zorn.


Und ebenso versprach Jesus Christus denen, die überwinden werden, etwas ganz Wunderbares, was zudem alle "Jesus-ist-JHWH-Vertreter" Lügen straft. Dabei möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass er dies als der zur Rechten Gottes erhöhte Herr sagte, nicht in seiner Niedrigkeit:

Off 3,12-13 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

JHWH, der lebendige Gott, der einzig und allein wahre Gott, der Gott und Vater des Herrn Jesus Christus, spricht auf den letzten Seiten der Bibel über den Herrn Jesus. Dort heißt es:

Off 21,5-7 Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht: Schreibe! Denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig. Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. Wer überwindet, wird dies erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein.

Das deckt sich mit dem, was in Heb 1,2 geschrieben steht, wo es vom Sohn Gottes heißt: "...den Gott zum Erben aller Dinge eingesetzt hat".

Jesus Christus ist es, dem Gott alles unter die Füße gelegt hat (Heb 2,8), den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat (Heb 1,2), der nun für immer zur Rechten Gottes sitzt (Heb 1,3), der der Hohepriester in Ewigkeit ist (Heb 7,24), der sich als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat (Heb 9,14) und der dabei seinem Gott und Vater untergeordnet bleibt (1.Kor 15,27f). Jesus Christus wurde von Gott zum Haupt der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist (Eph 1,22-23). Die wahren Gläubigen sind somit Erben Gottes und Miterben Christi (Röm 8,16-17). Christus als das Haupt und die Gemeinde als seine Braut, sein Leib: die zwei werden ein Fleisch sein (Eph 5,32). Das wird das Haus sein, in dem Gott bei den Menschen wohnen wird (Off 21,3).

Dazu schreibt Petrus:

1.Pet 2,5 Lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott hochwillkommen durch Jesus Christus!

Und der Lobpreis am Anfang seines ersten Briefes lautet:

1.Pet 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil…

 

Biblische Zeugnisse

Gerne möchte ich einige namhafte Personen der Bibel zu Wort kommen lassen mit ihren bemerkenswerten Zeugnissen, die sie über Gott, unseren Vater, und den Herrn Jesus Christus abgelegt haben. Das findet sich teilweise schon im Alten Testament, womit ich beginnen möchte.

Mose bezeugte eindringlich:

5.Mo 4,39 So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen, dass JHWH der alleinige Gott ist im Himmel oben und auf der Erde unten, keiner sonst!

Dazu gehört natürlich das höchste aller Gebote, welches auch der Herr Jesus zitierte in Mk 12:

5.Mo 6,4 Höre, Israel: JHWH (der HERR) ist unser Gott, JHWH allein!

Gott selbst versprach Mose und zugleich dem ganzen Volk Israel:

5.Mo 18,18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde.

David redete prophetisch, was der Herr Jesus in Mt 22,44 aufgriff:

Ps 110,1 "Der HERR sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße"

Nachdem inzwischen der erste Teil erfüllt ist, können wir trefflich die richtigen Namen einsetzen: "JHWH sprach zu Jesus, dem Gesalbten: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße."

David erhält eine großartige Verheißung von Gott:

2.Sam 7,12-14a Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. (das galt offensichtlich nur bedingt für Salomo, sondern vielmehr für Jesus Christus)

Petrus erhielt eine Offenbarung von Gott, die er auch aussprach, obwohl er wahrscheinlich nicht einmal merkte, dass es eine Offenbarung Gottes war, aber der Herr Jesus bestätigte das ausdrücklich:

Mt 16,16-17 Simon Petrus aber antwortete und sprach (zu Jesus): Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.

Als viele der Jünger den Herrn Jesus verließen, fragte er die Zwölf, ob sie auch weggehen wollen, worauf Petrus antwortete:

Joh 6,68-69 Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.

Aus seinem zweiten Brief möchte ich auch ein Zeugnis nennen:

Denn er (Jesus) empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe." Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.

Johannes gibt selbst den Grund an, warum er so ausführlich von Jesus berichtet und die Zeichen beschreibt, die Jesus getan hat:

Joh 20,31 Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

In seinem ersten Brief schreibt er:

1.Joh 5,1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren.

und vier Verse weiter:

1.Joh 5,5 Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

Jakobus fragt rhetorisch:

Jak 2,19 Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht; auch die Dämonen glauben und zittern.

Apollos stützt sein Zeugnis eindeutig auf die Heilige Schrift:

Apg 18,27b-28 Dieser war, als er hinkam, den Glaubenden durch die Gnade sehr behilflich; denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist.

Paulus ist durch seine vielen Briefe im NT besonders stark vertreten. Drei Zeugnisse aus den vielen von ihm über Gott und den Herrn Jesus Christus seien hier genannt:

Röm 10,9 Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden.

1.Tim 2,4-5 Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.

1.Kor 8,5-6 Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

Judas schreibt am Ende seines kurzen Briefes von der Rettung, die Gott uns durch Jesus Christus zuteilwerden lässt:

Jud 25 Dem alleinigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeiten! Amen.

Die 24 Ältesten vor Gottes Thron samt den vier lebendigen Wesen bezeugen mit Lobgesang:

Offb 5,9-10 Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du (das Lamm) bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!

 

Jesus Christus sagte von sich selbst:

Joh 10,36 Wie sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?

und über seinen Vater:

Joh 17,3 Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

und nach seiner Auferstehung:

Joh 20,17 Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!

 

Gott selbst hat in allen Dingen das letzte Wort. So soll es auch hierin sein. ER sagte über sich selbst in 2.Mo 20,2-3:

Ich bin der HERR (JHWH), dein Gott […] Du sollst keine andern Götter haben neben mir.

Jes 45,18 Denn so spricht der HERR (JHWH), der den Himmel geschaffen hat - er ist Gott -, der die Erde gebildet und sie gemacht hat - er hat sie gegründet, nicht als eine Öde hat er sie geschaffen, sondern zum Bewohnen hat er sie gebildet -: Ich bin JHWH, und sonst gibt es keinen Gott!

Über den Herrn Jesus, seinen Gesalbten, sagte Gott bei der Taufe:

Mt 3,17 "Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe".

und auf dem Berg der Verklärung

Lk 9,35 "Dieser ist mein auserwählter Sohn, ihn hört!"

und in dem Vers, der wohl am häufigsten im NT zitiert wird:

Ps 110,1 "Setze dich zu meiner Rechten"

 

JHWH, der Vater im Himmel, ist der alleinige Gott

und

JHWH ist der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.

 

 

 (erstellt im Mai 2017, überarbeitet im Oktober 2017)

 (zum Inhaltsverzeichnis)

 

Jesus Christus sitzt für immer zur Rechten Gottes

Wo ist der Herr Jesus Christus jetzt? Das ist im Grunde eine banale Frage, jedoch gewinnt sie an Bedeutung, wenn man die biblischen Aussagen hierzu betrachtet. Zunächst werden wohl die meisten Gläubigen antworten, dass er jetzt im Himmel sei. Und das ist auch richtig so. Interessiert man sich noch genauer dafür, so fällt es vielen sehr schwer, ihn dort von Gott zu unterscheiden. Vielmehr scheint er in ihrer Vorstellung irgendwie verschmolzen zu sein mit Gott, so, als ob er ein Teil Gottes wäre. Logischer Weise sitzt der Herr Jesus also - ihrer Meinung nach - zur Rechten des Vaters. 

Mit einigem Unverständnis reagieren etliche, wenn man sagt, dass Jesus Christus zur Rechten Gottes sitzt. Wie kann er zur Rechten Gottes sitzen, wenn er selbst Gott ist? Und hier ergibt sich das Problem für die trinitarische Logik. Neben dem Vater kann Jesus ruhig sitzen, denn dann ist er immer noch mit dem Vater zusammen der eine Gott. Sitz er aber neben Gott - und wird selbst auch als Gott angesehen - so sind das unweigerlich zwei Götter. Das ist allerdings zu offensichtlich falsch. Die Lösung scheint die Aussage zu sein, dass er zur Rechten des Vaters sitzt. 

Wenn wir nun gemäß den Christen in Beröa in den Schriften forschen, ob es sich wirklich so verhält, so haben wir die folgenden Stellen zu Verfügung:

Ps. 110,1 Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!

Mk 16,19 Der Herr wurde nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.

Apg 2,33 Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört.

Apg 7,55-56 Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!

Röm 8,34 Wer ist, der verdamme? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.

Eph 1,20 Die Macht seiner Stärke hat Gott in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat.

Kol 3,1 Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes!

Heb 1,3  Der Sohn Gottes, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.

Heb 8,1 Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln,

Heb 10,12 Dieser aber hat ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immer gesetzt zur Rechten Gottes.

Heb 12,2 indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.

1.Pet 3,22 Jesus Christus ist zur Rechten Gottes, nachdem er in den Himmel gegangen ist, und Engel und Mächte und Kräfte sind ihm unterworfen.

Das sind alle Bibelstellen, die ich zu diesem Thema gefunden habe und es gibt keine, welche davon spricht, dass Jesus zur Rechten des Vaters sitzen würde. Ein eigener Versuch z.B. bei Bibelserver kann zur Bestätigung sehr hilfreich sein. Das eigene Bibel-Studium ist allemal viel wertvoller als einfach zu übernehmen, was ich hier schreibe. Darüber hinaus kann man noch die Passagen in der Offenbarung mit einbeziehen. Man wird auch dort feststellen, dass konsequent unterschieden wird zwischen dem, der auf dem Thron sitzt und dem Lamm. Ja, bereits der erste Satz der Offenbarung gibt einen tiefen Einblick. Dort heißt es:

Off 1,1a Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss.

Zu diesem Zeitpunkt war der Herr Jesus schon längst im Himmel, erhöht über alles. Und noch immer erhält er von Gott Offenbarungen: "...die Gott ihm gab...".

Es entspricht dieser Unterscheidung und Unterordnung, wenn der Herr Jesus sagt:

Off 3,12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

In dieser erhöhten Stellung zur Rechten Gottes spricht der Herr Jesus Christus weiterhin von seinem Gott. Er bleibt seinem Gott und Vater untergeordnet. Dieser ist weiterhin das Haupt des Christus.

1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott. 

Hier wird betont: "Ich will, dass ihr das wisst". Wissen, Gewissheit des Glaubens, Gott mit ganzem Verstand lieben, das sind Dinge, die in der Bibel als äußerst wichtige Bestandteile des Glaubens angemahnt werden. So steht in 1.Kor 15,34:

Werdet in rechter Weise nüchtern ... Denn manche sind in Unwissenheit über Gott; zur Beschämung sage ich es euch.

Die Irrlehre von der Dreieinigkeit Gottes macht aber aus Gott selbst und dem Verhältnis des Herrn Jesus zu seinem Gott und Vater ein unverständliches Geheimnis. 

Nun steht jeder vor der Wahl, wem er glaubt: Entweder den klaren Worten der Heiligen Schrift, welche den Gott und Vater des Herrn Jesus Christus als den allein wahren Gott beschreibt, der dem Herrn Jesus übergeordnet ist (sein Haupt), oder aber den unverständlichen und in sich widersprüchlichen Worten derer, die sagen, dass drei Personen doch nur einer sei und dass einer zugleich drei Personen sei.

Diese beiden Positionen scheinen unvereinbar zu sein, es gibt hier meines Erachtens keinen Kompromiss.

 

Wie wichtig ist das Thema Trinität?  pdf

Fragt man die Vertreter der Trinitätslehre, so wird deren absolute Wichtigkeit förmlich beschworen und zugleich werden oft alle diejenigen verdammt, die ihr nicht folgen.

Hätte damals jemand den Herrn Jesus Christus gefragt, wie wichtig die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes ist, so hätte er vielleicht ganz verwundert gefragt: "Was ist das?" Auch keiner der Apostel hätte wohl eine Antwort geben können, denn auch sie wussten nichts von einer solchen Lehre.

Allerdings wurde der Herr Jesus sehr wohl gefragt nach dem Wichtigsten. Was würde er sagen, was ist das Gebot der Stunde, was hat oberste Priorität? Seine Antwort war verblüffend einfach. "Das erste ist" so sagte er:

"Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr" (Mk 12,29)

Das ist nach Jesu Worten das wichtigste von allem. Höre! Zuerst geht es ums Hören, nicht ums Tun. Höre! Und was sollen wir hören? "Höre: Der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr." Gott ist also kein vereinigter Herr, kein dreieiniger Herr, auch nicht sonstwie zusammengesetzt aus mehreren Personen. Nein, er ist ein einziger Herr, eben einer Mk 12,32.

Ich weiß nicht, wie man es noch klarer und einfacher hätte sagen können, als der Herr Jesus es tat. Das sind Worte, die jedermann versteht. Und glauben? Wer glaubt das? Wer glaubt, dass Gott nur ein einziger ist? Ja, mag vielleicht jemand einwenden, er ist einer, aber eben einer, der sich aus drei Personen zusammensetzt. Vielleicht wird ein anderer sagen: Natürlich, er ist einer, nämlich ein Dreieiniger. Und dann wird er vielleicht das hebräische Wort "echad"  nehmen um zu belegen, dass es sich hier um eine "zusammengesetzte Einheit" handelt, vielleicht nimmt er auch noch das hebräische Wort "elohim" hinzu, was genau übersetzt "Götter" bedeutet. Auf all diese theologischen Verrenkungen aber hat der Herr Jesus sich nicht eingelassen. Er hat einfach gesagt, dass der Vater allein der wahre Gott ist (Joh 17,3). Er hat auch gesagt, dass er zu seinem Gott auffahren werde (Joh 20,17), was ihn deutlich unter seinem Vater einordnet. Siehe dazu auch 1.Kor 11,3 ≡ .

Nun gibt es mindestens zwei Möglichkeiten, wie man darauf reagieren kann:

Entweder man hält es mit den meisten Theologen, die mit vielen unverständlichen Worten aus einer Eins eine Drei und aus einem ich ein wir machen,

oder aber man hält es mit dem Herrn Jesus, der sagte, dass der wahre Gott nur ein einziger Herr ist, und das ist der Vater allein.

Jeder hat wohl selbst die Wahl, wem er glaubt. So oder so ist es Glauben. Entweder man glaubt den Theologen und ihren Helfern, oder man glaubt Gott und seinen Gesandten. Eines schließt offensichtlich das Andere aus. Aber als einen "Gläubigen" - in einem gewissen Sinn - kann man sich in beiden Fällen bezeichnen.


» Die Theologen schärfen ihrer Gefolgschaft ein, dass nur derjenige errettet werden wird, der an den Dreieinigen Gott glaubt.
Dagegen hat Mose schon dem Volk Gottes eingeschärft: So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen, dass JHWH der alleinige Gott ist im Himmel oben und auf der Erde unten, keiner sonst! (5.Mo 4,39)
Wer hat Recht?

» CH. H. Spurgeon sagte: Vater, Sohn und Heiliger Geist, den dreieinigen Gott zu erkennen, das ist das ewige Leben.
Dagegen sagte der Herr Jesus: Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen (Joh 17,3). 
Wer hat Recht?

» Ein Prediger des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes und mit ihm viele andere sagen: Wer nicht glaubt, dass Jesus Christus Gott ist, ist ein Antichrist.
Dagegen schreibt Johannes über den Antichrist:  Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist (= der Gesalbte Gottes)? Der ist der Antichrist… (1.Jo 2,22).
Wer hat Recht?

» Recht oft kann man hören oder lesen: Wenn Jesus nicht Gott ist, gibt es keine Vergebung, denn nur Gott selbst kann ein vollgültiges Opfer für die Sünde sein.
Dagegen sagt die Bibel: Der Lohn der Sünde ist der Tod (Röm 6,23), Gott aber ist unsterblich (1.Tim 6,16), er kann also nicht sterben, auch nicht für unsere Sünde. Und weiter: … ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung (Heb 9,22), Gott aber ist Geist (Joh 4,24), er hat demnach kein Blut, das er zur Vergebung unserer Sünden vergießen könnte.
Wer hat Recht?

Dieses könnte man nun noch weiter ausführen und die Frage sei erlaubt, woher Menschen schon im vierten Jahrhundert und bis heute die Autorität nahmen und nehmen, eine Lehre als heilsnotwendig zu bezeichnen, die der Bibel vollkommen fremd ist. Damit wurde zu allen Zeiten viel Verwirrung angerichtet und vor allen Dingen wurde Gott dadurch zum Lügner gemacht (1.Joh 5,10), der z.B. gesagt hat:

Wendet euch zu mir und lasst euch retten, alle ihr Enden der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst (Jes 45,22).

Die Trinitätslehre widerspricht auch eindeutig den ersten beiden der Zehn Gebote, denn hin und wieder wird gesagt, die Lehre von der Dreieinigkeit sei nur eine Hilfskonstruktion, ein "Bild", um den ansonsten unverständlichen Sachverhalt zu verdeutlichen. Aber genau davor warnt das zweite Gebot:

2.Mo 20,1-6 Und Gott redete alle diese Worte und sprach:

1.: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. 

2.: Du sollst dir kein Götterbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten Generation von denen, die mich hassen, der aber Gnade erweist an Tausenden von Generationen von denen, die mich lieben und meine Gebote halten.


Ist das Thema "Dreieinigkeit" denn so wichtig? Nein, keineswegs. Dieses Thema ist nicht nur unwichtig, es ist vielmehr ein sehr großer Betrug und Irrtum. Deshalb sollte sich niemand damit abgeben, es sei denn, um die darin enthaltenen Lügen zu entlarven.
Demgegenüber ist allerdings die Erkenntnis Gottes und des Herrn Jesus in der Tat äußerst wichtig.

Kein Geringerer als der Herr Jesus Christus sagte, was das wichtigste von allem ist:

Höre … Der Herr, unser Gott, ist ein einziger Herr. (Mk 12,29-34 ≡ )

Und Gott selbst hat geoffenbart, wer Jesus ist:

Der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. (Mt 16,13-17 ≡ )

und

Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!
(Mt 17,5)

Zusammengefasst wird die Wichtigkeit dieser Erkenntnis meines Erachtens besonders gut in einem markanten Vers im sogenannten Hohenpriesterlichen Gebet:

Joh. 17,3 (Jesus betete zum Vater:) Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

 

Gott ist EINER pdf

Geschrieben und zusammengestellt von Markus Schumacher

Neben den unzähligen Personalpronomen und Verben, die unterstreichen, dass der wahre Gott nur einer ist, gibt es auch eine große Anzahl von Bibelstellen, welche in Klartext und völlig eindeutig aussagen, dass Gott ein einziger Gott ist, er allein. Solche Verse, zunächst nur aus dem Neuen Testament, sind hier kommentarlos angegeben.

Demgegenüber sucht man vergeblich nach Stellen, die Gott als ein "Mehr-Personen-Wesen" beschreiben, auch wenn vielmals behauptet wird, diese Lehre sei klar in der Bibel enthalten.

Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute. Wenn du aber in das Leben eingehen willst, so halte die Gebote. (Matthäus 19,17)

Ihr sollt auch nicht jemanden auf Erden euren Vater nennen, denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist. (Matthäus 23,9)

Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott! (Markus 10,18)

Jesus antwortete ihm: Das erste ist: Höre Israel, der Herr, unser Gott, der Herr ist einer.(Markus 12,29)

Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer und es ist kein anderer außer ihm. (Markus 12,32)

Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott! (Lukas 18,19)

Denn Gott ist einer, er wird die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben rechtfertigen. (Römer 3,30)

Was nun das Essen von Götzenopferfleisch betrifft, so wissen wir, dass es keinen Götzen in der Welt gibt und dass kein Gott ist, als nur einer.(1.Korinther 8,4)

...so ist doch für uns einer Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin und einer Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn. (1.Korinther 8,6)

Ein Mittler aber ist nicht Mittler von nur einem. Gott aber ist einer.(Galater 3,20)

ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist. (Epheser 4,6)

Denn einer ist Gott und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Jesus Christus. (1.Timotheus 2,5)

Denn sowohl der welcher heiligt, als auch die welche geheiligt werden sind alle von einem, aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen. (Hebräer 2,11)

Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht, auch die Dämonen glauben, und zittern. (Jakobus 2,19)

Einer ist Gesetzgeber und Richter, der zu retten und zu verderben vermag. (Jakobus 4,12)

Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre von einander nehmt und die Ehre, die von dem einzigen Gott ist, nicht sucht? (Johannes 5,44)

Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den einzig wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (Johannes 17,3)

…dem einzig weisen Gott, durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. (Römer 16,27)

Dem König der Zeitalter aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, einzigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit. (1.Timotheus 1,17)

Die wird zu Seiner Zeit der selige und einzige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der als einziger Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat und auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht. Amen. (1.Timotheus 6,15-16)

Denn gewisse Menschen haben sich heimlich eingeschlichen, die längst zu diesem Gericht vorher aufgezeichnet sind, Gottlose, welche die Gnade unseres Gottes in Ausschweifung verkehren und den einzigen Gebieter und unseren Herrn Jesus Christus verleugnen. (Judas 4)

Dem einzigen Gott, unserem Retter durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeiten. Amen. (Judas 25)

Und sie singen das Lied Moses des Knechtes Gottes und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind Deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger, gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, o König der Nationen. Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen Deinen Namen? Denn einzig du bist heilig, denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil Deine gerechten Taten offenbar geworden sind. (Offenbarung 15,3-4)

 

Die Trinitätslehre - was ist das überhaupt? pdf

Wenn man 10 Christen bittet, die Dreieinigkeit / Trinität zu beschreiben, erhält man ungefähr 12 verschiedene Antworten - das jedenfalls ist meine Erfahrung. Jeder hat seine eigene Sicht der Dinge und es scheint den allermeisten alles andere als klar zu sein, was sie eigentlich glauben. Als kleinster gemeinsamer Nenner könnte man vielleicht sagen, dass unter der Dreieinigkeit Gottes so in etwa verstanden wird, dass es irgendwie drei göttliche Personen seien und dass Gott doch irgendwie zugleich nur einer sei. Diese und ein paar weitere Aussagen dazu, die oft zu hören sind, habe ich hier zusammengestellt und kommentiert.
Manche versuchen die Trinität mit Bibelstellen zu belegen und am häufigsten wird wohl der Taufbefehl in Mt 28,19 und der Gruß in 2.Kor 13,13 genannt. Es werden natürlich auch noch andere angeblich trinitarische Stellen angeführt, die ich auf meiner Website in den vielen Artikeln berücksichtigt und kommentiert habe. Für ergänzende Hinweise hierzu bin ich sehr dankbar.
Zur offiziellen Formulierung der Kirchen, dem eigentlichen Dogma, das sogenannte Athanasium, findet sich hier ebenfalls ein Kommentar.


Die wohl am weitesten verbreiteten Behauptungen sind folgende:

1. Der eine Gott besteht aus (offenbart sich als) drei Personen, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.
2. Oft ist auch von "Gott, dem Vater" und "Gott, dem Sohn" und "Gott, dem Heiligen Geist" die Rede.
3. Alle drei sind gleich ewig,
4. - gleich mächtig,
5. - gleich im Rang,
6. - gleich in der Verehrung.
7. Keiner der drei ist einem anderen über- oder untergeordnet (sie unterscheiden sich nur in den Aufgaben).
8. Obwohl jeder für sich Gott ist, ist es doch zusammen nur ein Gott.
9. Jesus ist gleichzeitig wahrer Mensch und wahrer Gott.
10. Wer das nicht glaubt, kann nicht errettet werden.

Alle diese Aussagen sind allerdings falsch, wie ich nachfolgend anhand der Bibel belegen werde - nur sie ist der Maßstab zur Unterscheidung von Wahrheit und Lüge. In der Bibel, der Heiligen Schrift, finden wir geschrieben, was Gott selbst gesagt hat, ebenso was der Herr Jesus im Auftrag Gottes lehrte und was die Apostel bezeugten. Eine bessere Quelle der Wahrheit haben wir derzeit nicht.
Alle Hervorhebungen im Text sind von mir.

 

1. "Der eine Gott besteht aus drei Personen: dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist"

Es gibt keine Stelle in der Bibel, aus der dies hervorgehen würde (auch der "Taufbefehl" in Mt 28,19 sagt das nicht); und es gibt auch nicht eine einzige Passage in der Heiligen Schrift, in der die Zahl drei in Bezug zu Gott vorkommt ().

Dagegen hat Gott selbst gesagt: "Außer mir gibt es keinen Gott" (Jes 45,5-6). Nach Jesu Worten ist der Vater allein wahrer Gott (Joh. 17,3). Nach Paulus‘ Worten gibt es nur einen Gott, und das ist der Vater (1.Kor 8,5-6). An vielen Stellen steht geschrieben, dass Gott EINER ist (Mk 12,29+32; Röm 3,29-30; Gal 3,20 u.a.). Es gibt schlichtweg keine Bibelstelle, die Gott in irgendeiner Weise als ein "Mehr-Personen-Wesen" beschreiben würde oder z.B. Jesus als eine "Offenbarungsweise Gottes" darstellt.

 

2. "Gott, der Vater", "Gott, der Sohn" und "Gott, der Heilige Geist"

Von "Gott, dem Vater" oder auch von "Gott, unserem Vater" ist in der Tat sehr oft in der Bibel die Rede, aber Begriffe wie "Gott, der Sohn" oder "Gott, der Heilige Geist" sucht man vergeblich in der gesamten Heiligen Schrift.

Jesus ist der Sohn Gottes (Joh 20,31), er wird auch Sohn des Höchsten genannt (Lk 1,32), aber nie "Gott, der Sohn". Das ist eine irrige menschliche Erfindung.

Der Heilige Geist ist der Geist Gottes, er wird zwar zum Teil mit personhaften Wesenszügen beschrieben, jedoch nie als Person oder gar als göttliche Person benannt (Joh 16,32). Er hat keinen Namen, keinen Thron und wird auch nicht angesprochen oder gar zu ihm gebetet. Somit ist ebenso der Begriff "Gott, der Geist" irreführend.

 

3. "Alle drei sind gleich ewig"

Jesus Christus ist der Sohn Gottes, weil Gott ihn - nach seinen eigenen Worten - gezeugt hat, und zwar nicht vor aller Zeit, wie es von den Schriftgelehrten (Theologen) des vierten Jahrhunderts und bis heute behauptet wird, sondern im "Heute" (Ps 2,7; Heb 1,5 + 5,5 u.a.). Das einzige biblische Zeugnis über die Zeugung Jesu findet sich bei Matthäus und Lukas, und das geschah durch Gottes Geist in Maria. Es gibt keinen biblischen Beleg für eine Zeugung "vor aller Zeit" oder gar für ein "ewiges Hervorgehen aus dem Vater".

Gott hat Jesus erweckt aus der Nachkommenschaft Davids (Apg 13,23). Jesus ist ein Prophet wie Mose, der aus seinen Brüdern aufstehen sollte (5.Mo 18,18; Apg 7,37) - und so geschah es auch. Der verheißene Retter sollte nach Gottes Worten ein Nachkomme von Eva sein (1.Mo 3,15).

 

4. "Alle drei sind gleich mächtig"

Auch hierfür gibt es keinen Beleg in der Bibel.

Dagegen sagte der Herr Jesus, dass er nichts tun könne ohne seinen Vater (Joh 5,19; 5,30; 8,28). Petrus sagte zu Pfingsten: Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von Gott euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst… (Apg 2,22). Auch wer zu seiner Rechten und Linken sitzen wird, kann Jesus nicht selbst bestimmen (Mt 20,23). Jesus wurde von Gott mit heiligen Geist gesalbt (Apg 10,38) und von Gott erhöht (Phil 2,9).

Der Heilige Geist wiederum redet nicht aus sich selbst (Joh 16,13), so wie es der Herr Jesus auch nicht getan hat (Joh 12,49).

Offensichtlich ist allein der Vater über allen - was Jesus so auch ausdrücklich gesagt hat, z.B. in Joh 10,29 und 14,28.

 

5. "Alle drei sind gleich im Rang"

Bereits der vorhergehende Punkt macht deutlich, dass auch dies eine falsche Behauptung ist.

Jesus Christus hat gesagt: Der Vater ist größer als ich (Joh 14,28). Paulus sagte: Ich will aber, dass ihr wisst (Wissen! es geht hierbei nicht um ein Geheimnis), dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber ist Gott (1.Kor 11,3). Petrus redete vom Gott des Herrn Jesus (1.Pet 1,3). An vielen weiteren Stellen in der Bibel ist vom Gott des Herrn Jesus die Rede, z.B. auch in Off 3,12.

Außerdem ist Gott auch der Gott der Geister (Off 22,6).

 

6. "Alle drei erhalten gleiche Verehrung"

Das wäre logisch richtig, wenn Gott tatsächlich ein dreieiniger Gott wäre.

Aber Jesus zählte sich selbst zu denen, die Gott anbeten (Joh 4,22). Er sagte, dass er nicht Ehre von Menschen nimmt (Joh 5,41), sondern die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat (Joh 7,18). Die Zungen aller werden einst Jesus als Herrn bekennen, zur Ehre Gottes, des Vaters (Phil 2,9-11). Hier wird übrigens nicht Jesus Christus angebetet, sondern in Jesu Namen wird sich jedes Knie beugen ... zur Ehre Gottes, des Vaters.

Der Heilige Geist wird nirgendwo in der Bibel verehrt, geschweige denn angebetet. (ausführlicher)

 

7. "Keiner der drei ist einem der anderen über- oder untergeordnet"

Diese Aussage wurde bereits unter dem Stichwort "Rang" als falsch entlarvt, und es gibt auch hierfür keinen biblischen Beleg.

Dagegen sagte Jesus: Der Vater ist größer als ich (Joh 14,28), und er sagte auch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn (Joh 5,19) und er sagte, dass "ich so tue, wie mir der Vater geboten hat (Joh 14,31). Nun hat man sich in der Theologie einen Trick überlegt, indem man Jesus zwei Naturen verpasste, um Jesu Unterordnung unter den Vater seinem Mensch-sein zuzuordnen. Aber auch das ist unbiblisch und somit nicht haltbar, denn auch als der auferstandene und erhöhte Herr spricht Jesus noch mehrfach von seinen Gott (z.B. Off 3,2 und 12). Und folgerichtig wird Jesus von der Gemeinde nach Pfingsten als der Knecht Gottes bezeichnet (Apg 4,27-30). Die Reaktion Gottes auf dieses Gebet ist sehr beachtenswert (Apg 4,31)! Es sei hierzu noch auf 1.Kor 15,28 verwiesen, wo geschrieben steht: "Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei."

Dass der Heilige Geist nicht selbständig ist, nicht souverän, wird allein schon an der Aussage Gottes durch Joel deutlich, wo er von "meinem Geist" spricht (Apg 2,17), oder auch daran, dass Jesus von Gott mit heiligem Geist gesalbt wurde (Apg 10,38).

In der Bibel gibt es klare Hierarchien, und der Höchste von allen ist Gott, der Vater. "Ich will, dass ihr das wisst!" steht in 1.Kor 11,3.

 

8. "Obwohl jeder für sich Gott ist, ist es doch zusammen nur ein Gott"

Keine Bibelstelle sagt dies oder legt auch nur eine solche Annahme nahe. Gott ist nicht zusammengesetzt, ER ist absolut und unteilbar EINER. Und die Gesetze der Mathematik werden nicht aufgehoben um derHerrscher und Theologen des 4. Jahrhunderts willen. 1 + 1 + 1 ergibt nunmal 3, auch in der Bibel  (1.Joh 5,8).

Es gibt durchaus Bibelstellen, in welchen Jesus Gott genannt wird, allerdings zeigt meist bereits der nächste Kontext, dass er dem höchsten Gott untertan ist. Joh 20,17, wo Jesus von seinem Gott spricht, steht in direktem Zusammenhang mit dem viel bemühten Bekenntnis des Thomas in Vers 28. Am Ende desselben Kapitels (nur drei Verse weiter) steht, wozu Johannes das alles geschrieben hat (Vers 31).
Eine weitere Stelle findet sich in Heb 1,8+9 (ausführlicher). Obwohl der Herr Jesus auch hier als Gott bezeichnet wird, ist zugleich von seinem Gott die Rede.

Der Heilige Geist wird in der Bibel nirgends Gott genannt, ebenso wird er nicht als Person beschrieben, auch wenn immer wieder personhafte Wesenszüge (z.B. reden, leiten, trösten) von ihm genannt werden. Unbeachtet bleibt hierbei meist, dass er ausgegossen wurde, er auf Menschen fiel, Jesus mit ihm gesalbt wurde usw. Er hat auch keinen Namen und keinen Thron.
Hin und wieder wird versucht, mit Apg 5 zu belegen, dass der Heilige Geist Gott sei. Dort wird beschrieben, wie Hannanias und Saphira den Petrus und somit den Heiligen Geist und dadurch Gott belügen. Unterschlagen wird bei dieser Argumentationsweise gerne, dass Petrus in Vers 9 nicht von "Gott, dem Geist" spricht, sondern vom Geist des Herrn (siehe Apg 5,1-11).

 

9. "Jesus ist gleichzeitig wahrer Mensch und wahrer Gott"

Auch diese Aussage ist der Bibel völlig fremd, obwohl Jesus mehrfach Gott genannt wird, wie gerade eben schon dargelegt wurde.

Jesus wird zwar auch Gott genannt, genauso wie Mose in 2.Mo 4,16 und 7,1 und ebenso die Richter Israels (Ps 82,6), was der Herr Jesus zitiert in Joh 10,34, um zu zeigen, dass er nicht Gott, sondern der Sohn Gottes ist. Jesus war sichtbar, sterblich, veränderlich, nicht allwissend, er war ohnmächtig in sich selbst usw. Sein Gott und Vater aber ist von all diesen Dingen das Gegenteil.
Im 5. Jahrhundert (um 451 n.Chr.) wurde die "Zwei-Naturen-Lehre" erfunden (s. auch Wikipedia), die Jesus eine menschliche und eine göttliche Natur zusprach. Die Bibel bezeugt aber nur einen Jesus, der tot war, von Gott auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt erhöht wurde (Apg 2,32-33). Und die Bibel warnt ausdrücklich vor einem anderen Jesus (2.Kor 11,4).

 

10. "Wer nicht an den dreieinigen Gott glaubt, kann nicht errettet werden"

Dies ist wiederum eine unbiblische Behauptung, denn weder die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes, noch die Notwendigkeit, daran zu glauben, finden auch nur ansatzweise eine Erwähnung in der Heiligen Schrift.

Jesus sagte, dass Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einziggeborenen Sohn sandte, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben habe (Joh 3,16)

Johannes hat sein Evangelium mit einer einfachen Absicht geschrieben, nämlich "damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen" (Joh 20,31).

Der Apostel Paulus schreibt: "Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, so wirst du errettet werden" (Röm 10,9).

Gott ist es, der entscheidet, wer errettet wird. Und ER hat uns darüber nicht im Unklaren gelassen, unter welchen Bedingungen das geschieht (siehe Hauptartikel: Was ist heilsnotwendig?).

 

Fazit:

Die Trinitätslehre ist der Bibel völlig fremd und somit ist sie niemals die Bedingung, um errettet zu werden. Sie ist ein Menschenwerk, das Gott zum Lügner macht, somit vor allem der Bibel widerspricht, aber auch dem menschlichen Verstand. Vielleicht kommt daher der Vorwurf, dass man, um zu glauben, "den Verstand an der Garderobe abgeben müsse".

Die Trinitätslehre ist - nüchtern betrachtet - nichts anderes als der Glaube an drei Götter, gepaart mit der widersprüchlichen Aussage, dass die drei zusammen doch nur einer seien. Und bezeichnender Weise hat bis heute niemand eine Bibelstelle gefunden, die auch nur ansatzweise eine solche Aussage machen würde (hier ein paar Versuche).

Getreu dem höchsten aller Gebote sollen wir Gott mit ganzem Verstand lieben (Mk 12,30) und auffallend oft ist in der Bibel von Wissen, Verstehen und Erkennen die Rede, wenn es um Gott und Jesus geht (z.B. Joh 17,3; 1.Kor 11,3; 1.Kor 15,34; 1.Tim 2,4-5; 1.Joh 5,20a; 2.Thess 1,8).

Welche Lehre über Jesus hingegen die Grundlage der wahren Gemeinde Gottes ist, steht in Mt 16,16 geschrieben:

Jesus ist der Gesalbte (der Christus), der Sohn des lebendigen Gottes.

 

Gott will ausdrücklich, dass alle die Wahrheit erkennen (1.Tim 2,5):

Einer ist Gott und

einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen:

der Mensch Christus Jesus!

 

 

Die Geschichte der Trinitätslehre pdf

Dazu möchte ich nur wenig schreiben, denn es gibt ausreichend Internetseiten und Bücher, in denen der Ursprung der TL beschrieben wird. Einige Inhalte solcher Seiten mit Quellenangabe habe ich hier aufgelistet.

Zusammengefasst ergibt sich etwa folgender Ablauf: Für die Juden im Allgemeinen war es völlig klar, dass ihr Gott ein einziger ist, EINER, und außer ihm gibt es keinen Gott. So lautete auch das höchste aller Gebote, das Sch'ma Israel:

Höre, Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einziger HERR! (5.Mo 6,4)

Diesem strengen Monotheismus sind auch Jesus und seine Apostel gefolgt. Jesus Christus hatte keine Scheu, seinen Zeitgenossen und im Besonderen der theologischen Führerschaft ihre Fehler aufzuzeigen und in scharfer Form zu verurteilen. In der Frage, wer Gott ist, waren sie sich aber sehr einig, wie aus der folgenden Begebenheit deutlich wird:

Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie miteinander stritten, trat hinzu, und da er wusste, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete ihm: Das erste ist: "Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!" Das zweite ist dies: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" Größer als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und es ist kein anderer außer ihm; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und als Jesus sah, dass er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und es wagte niemand mehr, ihn zu befragen. (Mark. 12,28-34)

Das, was Jesus sagte: "Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr" und das, was der Schriftgelehrte darauf antwortete: "Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist einer, und es ist kein anderer außer ihm" beschreiben wohl sehr treffend den bei den Juden und bei Jesus selbst vorherrschenden Glauben zur damaligen Zeit. Ebenso wussten auch die Apostel offenbar nichts von einem Dreieinigen Gott.

in den Jahren nach Jesus und seinen Aposteln haben sich vielerlei Gedanken und Strömungen entwickelt um die Person und das Wesen Jesu. Ein Höhepunkt war der sog. arianische Streit zwischen Arius und Athanasius in Alexandrien Anfang des 4. Jahrhunderts. Es ging darum, ob Jesus eines bzw. gleichen Wesens mit dem Vater war, oder aber ob er ähnlichen Wesens war. Dieser Streit schlug solche Wellen, dass Kaiser Konstantin auch von daher den Frieden in seinem Reich bedroht sah. So berief er 325 n. Chr. eine Versammlung ein nach Nicäa, der er auch selbst vorstand. Sie ging als das "Erste ökumenische Konzil von Nicäa" in die Geschichte ein. Dort wurde Jesus zu einem gleichen Gott neben seinem Vater ernannt, gleich ewig, gleich im Wesen, gleich an Macht usw. Zudem wurden alle verdammt oder verflucht (Anathema), die diesem Beschluss nicht zustimmten. Der Heilige Geist wurde auf diesem Konzil nur erwähnt, aber nicht weiter eingeordnet.

Im Jahr 381 berief Kaiser Theodosius ein weiteres Konzil ein, auf dem u.a. der Heilige Geist zur dritten Person Gottes erhoben wurde. Theodosius war es auch, der das Christentum ein Jahr zuvor zur Staatsreligion erhob, nachdem Kaiser Konstantin es von der Illegalität befreit hatte.
Seit dem 2. ökumenischen Konzil von Konstantinopel gilt: "dass wir also an die eine Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes bei gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben." Alle anderen, die diesem Dogma nicht zustimmen wollten, sollten als Häretiker (Irrlehrer) gelten. Dies wurde im sog. Dreikaiseredikt festgehalten, wozu man ebenfalls bei Wikipedia einen interessanten Artikel findet. Das so genannte "Athanasische Glaubensbekenntnis", welches die Lehre der Trinität in prägnanter Form ausdrückt, ist noch heute in der römisch-katholischen und in vielen anderen Kirchen gültig. Darin wird u.a. erklärt: "Gottes Sohn ist wahrer Gott und wahrer Mensch." "Er ist leidensunfähig und unsterblich in der Gottheit, aber in der Menschheit ... ist er gestorben und wurde begraben." (die Zwei-Naturen-Lehre) "Wir glauben auch an den Heiligen Geist, der vollkommener und wahrer Gott ist.... Wer aber selig werden will, muss dies von der heiligsten Dreifaltigkeit glauben."
(„Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung“, Neuner/Roos) Quelle: Wikipedia

Das ganze Hin und Her schlug sich nicht nur in Worten, sondern auch in Gewalttätigkeiten nieder. Manche Geschichtsschreiber vermuten, dass durch die daraus entstandenen Kriege mehr Menschen umgebracht wurden als in der Zeit der Christenverfolgung bis zum Jahr 325.

Zu keiner Zeit war die Trinitätslehre unumstritten, selbst sofort nach dem nicäischen Konzil wollten einige Unterzeichner der Abschlusserklärung ihre Zustimmung rückgängig machen, leider erfolglos. Anfangs hatte mal die eine, mal die andere Seite die Oberhand, schließlich wurde aber die Trinitätslehre mit Hilfe der Staatsgewalt durchgesetzt und bis heute wird jegliche Kritik möglichst im Keim erstickt. Das geschieht nicht mehr durch staatliche Organe, dafür umso mehr und zuweilen sehr subtil durch von der Tradition verführte Prediger und Gläubige.

Ausführlichere Informationen sind unter Geschichtliches zu finden. Des Weiteren sind bei Wikipedia einige Artikel zur Trinitätslehre zu finden. Einer davon wurde bei uni-protokolle.de veröffentlicht.

 

Was ist heilsnotwendig? pdf

Wie wichtig ist diese Lehre überhaupt?

Die Trinitätslehre wird von den meisten Christen als die Grundlage des christlichen Glaubens angesehen, und in der Tat ist es von fundamentaler Bedeutung, wer Gott ist und wer Jesus Christus ist. Darüber sollte sich jeder Gläubige im Klaren sein. Leider begegnet einem hier aber sehr viel Unklarheit und Verwirrung. Eine Mitarbeiterin in der Jugendarbeit sagte mir vor einiger Zeit sinngemäß: "Mit den drei da oben kenne ich mich nicht so aus..."

Wer eine Predigt zu diesem Thema hört, hört in der Regel, dass es sehr wichtig sei zu glauben, dass Gott ein dreieiniger Gott sei, oder dass man an der Trinitätslehre festhalten muss um errettet zu werden und ähnliche Dinge. Alternativ werden auch Verurteilungen gegen Andersgläubige ausgesprochen oder solche in die "Sektenecke" gestellt.

Wer aufmerksam zuhört, kann allerdings schnell feststellen, dass die gesamte Lehre auf menschlichen Annahmen und logischen Schlüssen aufgebaut ist, die dann doch zu einem unlogischen Ergebnis führen, dass aber keine einzige Bibelstelle angeführt werden kann, die Gott auch nur annähernd als ein Wesen aus drei Personen beschreiben würde. Dieser menschlich Unfug, der so zusammengebastelt wird, wird den Zuhörern als unabdingbare, heilsnotwendige und biblische Lehre dargestellt.

Hier einige Zitate dazu:

"Wer da selig werden will, der muss vor allem den katholischen Glauben festhalten; wer diesen nicht in seinem ganzen Umfange und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verlorengehen. Dies ist aber der katholische Glaube: Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit (= drei Personen) und die Dreifaltigkeit in der Einheit, ...Eine andere nämlich ist die Person des Vaters, eine andere die des Sohnes, eine andere die des Heiligen Geistes.... So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott, und doch sind es nicht drei Götter, sondern es ist nur Ein Gott.... Und in dieser Dreieinigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner, sondern alle drei Personen sind gleich ewig und gleich groß, ...Wer daher selig werden will, muss dies von der heiligsten Dreifaltigkeit glauben. "
(Zitat aus dem Dogmenbuch der Jesuiten Neuner und Roos: 'Der Glaube der Kirche ...').

Wer nicht an den Dreieinigen Gott glaubt, kommt nicht in den Himmel. 
Ein (Laien-)Prediger in meinem Heimatort am Sonntag „Trinitatis“

Wer nicht glaubt, dass Jesus Christus Gott ist, ist ein Antichrist.
Ein Prediger einer Liebenzeller Gemeinschaft

Vater, Sohn und Geist, den Dreieinigen Gott zu erkennen, das ist das ewige Leben.
C.H. Spurgeon

Wir können also sagen: Die Trinitätslehre ist heilswichtig.
Herbert Jantzen

Nichts von alledem steht in der Bibel, solche Aussagen taugen aber dazu, die Zuhörer zu belügen und in eine gewisse Furcht zu versetzen.

Was aber ist nun heilsnotwendig? Wodurch wird man gerettet?

Dazu hat die Bibel wirklich nicht nur ein bisschen etwas, sondern alles zu sagen, z.B.: 
(Hervorhebungen durch mich)

Jesus betete zum Vater: Das aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (Joh 17,3)

Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. (Joh 20,31)

Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt den, der aus ihm geboren ist. (1.Joh 5,1)

Und er erzählte uns, wie er den Engel in seinem Haus habe stehen sehen und sagen: Sende nach Joppe und lass Simon mit dem Beinamen Petrus holen! Der wird Worte zu dir reden, durch die du gerettet werden wirst, du und dein ganzes Haus. (Apg 11,13-14; das bezieht sich auf die Begebenheit, die in Apg 10,33-43 berichtet wird)

Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus! (Apg 16,30-31)

Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, daß Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. (Röm 10,9)

Das Evangelium … durch das ihr errettet werdet …: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften (1.Kor 15,1-4)

kurz zusammengefasst also:

  • Der wahre Gott ist der Vater allein
  • Jesus ist der Christus (der Gesalbte, der Bevollmächtigte Gottes)
  • Jesus ist der Sohn Gottes
  • Jesus ist der Herr (Gott hat ihn dazu gemacht, Apg 2,36; Phil 2,9-11)
  • Jesus wurde von Gott auferweckt aus den Toten

Das zu glauben bzw. zu bekennen ist lt. Bibel heilsnotwendig, durch den Glauben wird man gerettet.

Es sollte sich also niemand verunsichern oder gar irreführen lassen von Menschen, die erfundene Behauptungen aufstellen, auch wenn diese Menschen noch so hoch angesehen und geschätzt sind.

Gott bestimmt darüber, wer und unter welchen Bedingungen jemand errettet wird. Und er hat uns nicht im Unklaren darüber gelassen, sondern das steht für jedermann verständlich in der Bibel geschrieben. Allerdings sucht man darin vergeblich nach einer Verheißung, die darauf liegen würde, zu glauben, dass Jesus Gott ist (wie z.B. Röm 10,9 ≡ ).

Als Warnung finden wir in 2.Thess 2 von solchen berichtet, welche die Wahrheit nicht lieben. Das wiederum führt zum Gericht.

2.Thess 2,10b-12 ...dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Rettung nicht angenommen haben. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.

Wohlgemerkt: Das ist nicht Gottes eigentlicher Wille, denn 1.Tim. 2,4-5 sagt:

Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.

Ich möchte damit nun nicht behaupten, dass alle verloren sind, die irrtümlich glauben, dass der Gott der Bibel ein dreieiniger Gott sei. Das steht mir nicht zu und daran habe ich auch keinerlei Interesse. Aber die Gefahr ist groß. Deshalb möchte ich mit Nachdruck ermahnen, dass sich alle von der Irrlehre der Trinität abwenden mögen. Es geht um das ewige Heil.

 

Das Dogma pdf

Ich möchte hier nicht die eigentlichen Dogmen beschreiben. Diese kann jeder bei Wikipedia unter dem Stichwort "Glaubensbekenntnis" und an vielen anderen Stellen nachlesen und mit den Aussagen der Bibel vergleichen.
(Eine Kopie des Athanasium mit Kommentaren (pdf) ist hier verfügbar.)

Der Wortlaut des Dogmas spielt erfahrungsgemäß im Glauben und in den Gesprächen der Christen so gut wie keine Rolle, abgesehen von einzelnen Bruchstücken, welche hin und wieder zitiert werden. Vielmehr baut sich jeder so sein Bild zusammen aus Fragmenten, die man irgendwann und irgendwo gehört hat. Allen gemeinsam ist die ungefähre Aussage, dass drei gleichzeitig nur einer ist (oder sind) nach der unlogischen Formel 1+1+1=1, und dass das eben ein Geheimnis (= Mysterium) sei. Auch die Begriffe Trinität, Dreieinigkeit, Dreieinheit, Dreifaltigkeit und weitere werden allermeist gleichbedeutend gebraucht, nur „Experten“ nehmen hier eine Unterscheidung vor.

Im Wesentlichen sind drei Vorstellungen von der Dreieinigkeit Gottes weit verbreitet, die sich im Grunde aber gegenseitig ausschließen bzw. in vielen Punkten widersprechen:

1. Gott zeigt sich mal als Vater, mal als Sohn, mal als Heiliger Geist, aber es ist immer derselbe eine Gott. 
Bild: Wasser: fest, flüssig, gasförmig (Fremdwort: Modalismus / Dreifaltigkeit)
Man redet in diesem Zusammenhang auch gern von verschiedenen Erscheinugsformen oder auch von Offenbarungsweisen Gottes. Dabei gibt es allerdings keinen Sohn Gottes im wörtlichen Sinn von Sohn.

2. Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott, der Heilige Geist ist Gott
Der Vater ist nicht der Sohn, der Sohn ist nicht der Heilige Geist, der heilige Geist ist nicht der Vater,
und doch sind sie  zusammen nur ein Gott.
Bild: gleichseitiges Dreieck und in der Mitte Gott (Fremdwort: Trinität, Dreieinigkeit)

3. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind drei eigenständige Wesen, drei Gottheiten oder Heiligkeiten, die sich einig sind, aber unterschiedliche Aufgaben haben.
Bild: Team (Fremdwort: Tri-Theismus)

Die Grenzen zwischen den einzelnen Vorstellungen sind oft nicht ohne Weiteres erkennbar, was aber die meisten nicht stört, schließlich handele es sich hierbei um ein Geheimnis. Und zudem sei es uns Menschen nicht möglich, Gott zu verstehen. So stört man sich auch meist nicht daran, dass die Trinitätslehre in sich selbst widersprüchlich ist.

 

Die Lehre der Apostel über Gott und Jesus pdf

Aus gutem Grund wird in Predigten häufig die junge Gemeinde in Jerusalem besonders in dem einen Punkt als vorbildlich hingestellt, dass sie beständig blieben in der Lehre der Apostel.
So steht geschrieben in Apg 2,42:

Sie verharrten aber

  • in der Lehre der Apostel und
  • in der Gemeinschaft,
  • im Brechen des Brotes und
  • in den Gebeten.

Das ist wirklich sehr zu loben und aller Nachahmung wert.

Was aber ist diese "Lehre der Apostel"? Was haben die Apostel gelehrt über Gott, den Vater, und über unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus? Ihre ursprünglichste Botschaft hierzu finden wir natürlich in der Apostelgeschichte. Dem habe ich etwas nachgeforscht, indem ich ihre Predigten oder kurzen Zeugnisse angeschaut und jeweils einen "Kernvers" daraus hier wiedergegeben habe.

Der betreffende Abschnitt kann über den zugehörigen Link jeweils aufgerufen und somit der Kontext betrachtet werden. Alle Hervorhebungen sind von mir und finden sich nicht im Original.

 

Pfingstpredigt des Petrus
Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Dies dürfte der Zielgedanke der Pfingstpredigt sein. In diesen wenigen Worten werden sehr Viele Fragen beantwortet: Es geht zunächst einmal mehr um Wissen, um zuverlässiges Wissen. Nicht vage Vermutungen oder eine Geheimlehre für besonders erwählte Menschen werden hier angedeutet, sondern zuverlässiges Wissen für alle wird mit klaren und verständlichen Worten ausgedrückt. Dass Jesus der Herr ist, liegt schlicht daran, dass Gott ihn dazu gemacht hat. Er ist nicht aus sich selbst der Herr, sondern Gott hat Jesus dazu gemacht. Ebenso hat Gott Jesus zum Christus gemacht, d.h. zum Gesalbten, zum Messias. Das war schon lange verheißen und Gott hat sein Versprechen erfüllt. Und es geht hier nicht um einen irgendwie übernatürlichen Jesus, sondern um genau den Jesus, den sie zuvor gekreuzigt hatten. "Diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt".

 

Zweite Predigt des Petrus
Apg 3,13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser entschieden hatte, ihn loszugeben.
Apg 3,18 Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte.
Apg 3,26 Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von seinen Bosheiten abwendet.

Die Ansicht, dass Jesus Christus der Knecht Gottes ist, wird heute vehement bestritten obwohl die Apostel dies mehrfach lehrten und zudem Gott in besonderer Weise auf ihr Gebet bzw. das Gebet der Gemeinde reagierte, in welchem sie Jesus als seinen Knecht bezeichneten (Kap 4). Jesus, der Knecht Gottes? In seiner Niedrigkeit vielleicht, aber heute, jetzt, nachdem er auch über alles erhöht wurde, was im Himmel ist? Ja, auch in dieser Erhabenheit ist er seinem Gott und Vater unterstellt.

Als weitere Bezeichnung ist hier davon die Rede, dass Gott seinen Christus leiden ließ. Eine solche Formulierung ist für die Schreiber der Bibel eine Selbstverständlichkeit, für viele unserer gläubigen Zeitgenossen jedoch sehr ungewöhnlich, wenn nicht sogar unverständlich. Ich befürchte, dass mehr Christen dem Satz zustimmen würden "Jesus Christus ist Gott!" als dem Satz "Jesus ist der Christus Gottes". Warum wohl?

 

Petrus und Johannes vor dem hohen Rat
Apg 4,10 so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel kund: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten - in diesem Namen steht dieser gesund vor euch.

Hier geht es zunächst um Jesus von Nazareth, der nach dem Verständnis mancher Theologen im Gegensatz zum "göttlichen Jesus" steht, eine Unterscheidung (die Zwei-Naturen-Lehre), die die Bibel nicht kennt. So wird bereits in der Pfingstpredigt gelehrt, dass "der Jesus, den ihr gekreuzigt habt" von Gott auferweckt und sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht wurde.

Das Hauptaugenmerk möchte ich in diesem Vers allerdings auf die Tatsache lenken, dass dieser Jesus von Gott auferweckt wurde. Jesus Christus konnte nicht von sich aus aus den Toten auferstehen, sondern wurde von Gott auferweckt. Bezeichnender Weise ist auch dies ein Sachverhalt, den man in heutigen Predigten vergeblich sucht. Und das, obwohl die Bibel bezeugt "dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst" (Röm 10,9). Es geht hierbei um Errettung.

 

Gebet der Gemeinde
Apg 4,27
Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels
Apg 4,29-30 Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden; indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.

Nach diesem Gebet bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren und Gott erhörte ihr Gebet. Ganz offensichtlich ist es richtig und keine Degradierung, den auferstanden Jesus Christus als den Knecht Gottes zu bezeichnen. Das ist absolut passend zu Off 3,12, wo der Herr Jesus in einem Vers gleich viermal von seinem Gott spricht: Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

 

Die Apostel vor dem hohen Rat
Apg 5,30-31 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ermordet habt, indem ihr ihn ans Holz hängtet. Diesen hat Gott durch seine Rechte zum Führer und Retter erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu geben.

Mit diesem Vers wird einmal mehr deutlich, dass es falsch ist, zu sagen, dass Gott Mensch wurde. Und einmal mehr geht es um den ermordeten Jesus, der von Gott erhöht wurde.

Näher eingehen möchte ich aber auf den Retter, griechisch: sōtēr. Das in der Theologie gebräuchliche Wort "Soteriologie" hat hier seinen Ursprung und meint die Lehre der Errettung / Erlösung.

Ein gewisser Konflikt scheint zu bestehen, indem in der Bibel einerseits Gott selbst sagt, dass es außer ihm keinen Retter gibt (Jes 43,11; Hos 13,4) und andererseits im NT Jesus als der einzige Retter verkündigt wird. Dies ist für nicht Wenige ein Anlass, in Jesus Christus den Gott des AT zu sehen.

In unserem Vers steht jedoch, dass Jesus von Gott zum Retter erhöht wurde. Das heißt, dass die Rettung der Menschen im Grunde von Gott ausgeht, ER es aber dadurch bewerkstelligt, dass er Jesus zum Retter gemacht hat. Das hat in der Bibel viele Parallelen: Gott hat Israel aus Ägypten errettet, indem ER sie durch Mose heraus führte. Gott hat sein Volk vor dem Tod durch die feurigen Schlangen errettet, indem ER durch Mose eine eherne Schlange aufhängen ließ. Gott hat sein Volk von ihren Feinden errettet, indem ER ihnen Richter sandte usw. So schreibt Judas am Ende seines Briefes, dass Gott unser Retter ist durch Jesus Christus, unseren Herrn. Gott rettet uns durch Jesus Christus. Es ist also kein Widerspruch zwischen AT und NT, und auch keine Menschwerdung Gottes.

 

Folge der Schläge und Bedrohung durch den Hohen Rat
Apg 5,42
Sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen.

Das ist die Zusammenfassung der Verkündigung der Apostel: Sie hörten nicht auf, Jesus als den Christus zu verkündigen. Was der Hohe Rat damals mit Schlägen nicht schaffte, hat die Theologie mit ihren unbiblischen Lehren geschafft: Die Lehre, dass Jesus der Christus ist (der Gesalbte Gottes), ist weitestgehend verstummt.

 

Paulus in Damaskus
Apg 9,20
Und sogleich predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist.
Apg 9,22 Saulus aber erstarkte noch mehr im Wort und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass dieser der Christus ist.

Paulus erkennt sehr schnell, dass Jesus der Sohn Gottes ist und dass Jesus der Christus ist. Dies deckt sich völlig mit Gottes Zeugnis über den Herrn Jesus, wie er es dem Petrus in Mt 16,16 geoffenbart hat: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes", worauf Jesus bezeugte, dass dies eine Offenbarung seines Vaters im Himmel ist und nicht von Menschen stammt. Diesem Zeugnis ist Paulus treu geblieben bis zum Ende, denn auch in Apg 26 bezeugt er vor Festus und Agrippa Jesus als den Christus.

 

Petrus bei Kornelius
Apg 10,38
...Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, der umherging und wohltat und alle heilte, die von dem Teufel überwältigt waren, denn Gott war mit ihm.

Hier wird erklärt, weshalb Jesus der Gesalbte (= der Messias, der Christus) ist: Gott hat ihn mit heiligem Geist gesalbt. Und warum er solche Zeichen und Wunder tun konnte, wird ebenso erklärt: Gott war mit ihm. Noch immer bin ich verwundert über folgende Situation: Im Gespräch mit einem Trinitarier kamen wir auf diese Stelle zu sprechen und ich fragte, ob man also sagen könne, dass Gott von Gott mit Gott gesalbt worden sei, wenn denn der Vater Gott ist, ebenso sein Sohn und obendrein der Heilige Geist. "Ja, das kann man so sagen" war die Antwort. Nun, ich vermute, das nur wenige Trinitarier dem zustimmen würden, aber logisch richtig - wenn auch völlig unbiblisch – erscheint es mir schon aus trinitarischer Sicht betrachtet. Zumindest jedoch konsequent.

 

Paulus in der Synagoge in Antiochien
Apg 13,23 Aus Davids Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht ...
Apg 13,32 Und wir verkündigen euch die gute Botschaft von der zu den Vätern geschehenen Verheißung, dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte ...
Apg 13,37 Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht.

Ich glaube, dass Jesus von der Jungfrau Maria geboren wurde, wie es geschrieben steht. Dies findet jedoch nach Jesu Geburt nirgends mehr in der Heiligen Schrift eine Erwähnung, auch hier in Antiochien nicht. Generell wird Jesus als Nachkomme Davids beschrieben, auch noch in der Offenbarung von einem der Ältesten vor Gottes Thron (Off 5,5). Hier in Apg 13 ist in Vers 32 von "erwecken" die Rede und damit ist offensichtlich Jesu Geburt gemeint, nicht seine Auferstehung aus den Toten. Die ihrerseits wird in Vers 37 genannt: Gott hat Jesus auferweckt aus den Toten. Das zugrunde liegende griechische Wort ist dasselbe: "anistēmi", StrongNr. G450. Aus dem Kontext wird erkennbar, dass es sich zuerst um die Geburt handelt, wie auch in Apg 3,22 Mose hat schon gesagt: "Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird!; 3,26 Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von seinen8 Bosheiten abwendet. Und 7,37 Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels sprach: "Einen Propheten wie mich wird euch Gott aus euren Brüdern erwecken."), und danach um die Auferweckung aus den Toten.

  • Jedenfalls lehrte der Apostel Paulus, dass Jesus von Gott als Retter gebracht wurde (erweckt).
  • Er lehrte auch, dass dies als Verheißung den Vätern gegeben war.
  • Und er lehrte, dass Jesus von Gott auferweckt wurde aus den Toten.

Immer ist Gott der Handelnde, der Initiator, derjenige, von welchem alles ausgeht. Alles!

 

Paulus in Thessalonich
Apg 17,3 ...indem er eröffnete und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und dass dieser der Christus ist; der Jesus, den ich euch verkündige.

Jesus ist der Christus (= der Messias). Das ist offensichtlich das Hauptanliegen, der Zielgedanke der Apostel in ihrer Lehre über Jesus. Später schreibt Paulus in seinem ersten Brief an die Thessalonicher, dass andere Gemeinden davon erzählen, wie die Thessalonicher "sich zu Gott bekehrten, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat - Jesus, der uns rettet vor dem kommenden Zorn" (1.Thess 1,9-10). Es sollte daher für niemanden ein Problem sein, Jesus von dem lebendigen und wahren Gott zu unterscheiden.

 

Paulus in Athen
Apg 17,31 ...weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten.

Deutlich wird hier dargelegt, dass Gott der Handelnde ist. ER hat den Tag festgesetzt, den selbst Jesus nicht weiß (Mt 24,36; Mk 13,32). ER ist es, der die Welt richtet – und – ER tut es durch Jesus. So wie Jesus von Gott zum Retter (gr.: Soter) gemacht wurde, so wird Jesus von Gott auch zum Richter gemacht. Das hatte Jesus bereits angekündigt, als er sagte, dass der Vater das ganze Gericht dem Sohn gegeben hat. Dennoch bleibt Gott der eigentliche Richter, weil Jesus nicht eigenmächtig, sondern im Namen Gottes handelt. Weiter wird Jesus hier als ein Mann beschrieben, nicht als ein "nicht-menschliches Wesen". Und abermals: Gott hat ihn auferweckt.

 

Paulus in Korinth
Apg 18,5 Als aber sowohl Silas als auch Timotheus aus Mazedonien herabkamen, wurde Paulus durch das Wort gedrängt und bezeugte den Juden, dass Jesus der Christus sei.

Wer bis hierher gelesen hat, den wundert es wahrscheinlich nicht mehr, dass Paulus bezeugte, dass Jesus der Christus ist.

 

Apollos in Achaja
Apg 18,28 Dieser war, als er hinkam, den Glaubenden durch die Gnade sehr behilflich; denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist.

Apollos, der nicht zum engsten Kreis der Apostel gehörte, verkündigt trotzdem nichts anderes, als dass Jesus der Christus ist. Er beweist dies aus den Schriften. Aber die Juden glaubten dennoch nicht. Heute ist es offensichtlich kein bisschen anders. Die wenigsten Christen glauben, dass Jesus der Christus ist. Das wird einfach nicht mit aller Konsequenz gepredigt, obwohl es unzweifelhaft geschrieben steht, ja Gott selbst dies offenbart hat (Mt 16,16) Während die Juden allerdings Jesus diese Erhabenheit nicht zugestehen wollten, fallen die Christen seit langer Zeit auf der anderen Seite vom Pferd, indem sie Jesus zum Gott machen, anstatt ihn als den Gesalbten Gottes zu bezeugen.

 

Paulus vor Festus und Agrippa
Apg 26,22-24 Da ich nun Beistand von Gott erlangte, stehe ich bis zu diesem Tag und bezeuge Klein und Groß - indem ich nichts sage außer dem, was auch die Propheten und Mose geredet haben, dass es geschehen werde -, 23 dass der Christus leiden sollte, dass er als Erster durch Totenauferstehung Licht verkündigen sollte, sowohl dem Volk als auch den Nationen.

Dies ist eine Begebenheit aus der letzten Phase der uns bekannten Wirkungszeit des Paulus. Auch hier bezeugt er Jesus als den Christus. Er bezeugt, dass Mose und die Propheten von den Leiden, die auf den Christus kommen sollten, und die Herrlichkeiten danach, schon lange vorher weissagten. Dasselbe hat Jesus den Emmaus-Jüngern dargelegt (Lk 24,26) und ebenso Petrus in seinem ersten Brief (1,11 ).

Was soll man noch nennen als Beweis? Obwohl Jesus (wie auch Mose und die Richter Israels) Gott genannt wird, redet die Schrift mehr als deutlich davon, dass Jesus der Sohn Gottes, der Christus Gottes und der Knecht Gottes ist. Jesus redet auch in seiner Erhöhung mehrfach von seinem Gott. "Ich will, dass ihr wisst, dass Gott das Haupt des Christus ist" steht in 1.Kor 11,3 geschrieben. Aber wer glaubt das schon? Was soll man noch nennen als Beweis? Wer den Heiligen Schriften nicht glaubt, wird auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht. Das musste Abraham dem reichen Mann in der Hölle sagen. Es geht beim Glauben um nicht weniger als um ewiges Leben oder Tod.
"… auf dass ihr das Leben erwählt!"

 

 

Geheimnisse in der Bibel - was ist verborgen, was offenbart? pdf

Im Zusammenhang mit der Lehre von der Dreieinigkeit Gottes wird oftmals von einem Geheimnis gesprochen. Das war der Anlass, warum ich einmal ganz gezielt nach diesem Wort gesucht und den jeweiligen Kontext untersucht habe. Erstaunlicher- oder eher Erfreulicherweise ist im Neuen Testament (je nach Übersetzung) an mehr als 40 Stellen von einem Geheimnis die Rede - und fast immer zugleich auch davon, dass es nun nicht mehr geheim ist. Jedenfalls nicht mehr für alle Menschen.

Niemals geht es in diesen Geheimnissen um Gott selbst, etwa aus wie vielen Personen er bestehen würde, oder dass dies nicht zu ergründen, sondern "im Glauben anzunehmen" sei, wie Trinitarier gerne behaupten. Die Aussagen der Bibel hierzu sind verblüffend einfach und einleuchtend: Gott ist EINER (Mk 12,32; Röm 3,20; Gal 3,30 und viele andere) und dieser eine Gott ist - wen wundert es wirklich? - der Vater allein (Joh 17,3; 1.Kor 8,6; 1.Tim 2,5 u.a.)

Es folgen nun alle diese Stellen der Reihe nach. Zum einfacheren Auffinden in der jeweiligen Passage habe ich das Geheimnis rötlich hervorgehoben und die zugehörige Offenbarung grünlich. Es gibt außerdem ergänzende Aussagen im Text, die ich abgeschwächt rötlich und grünlich markiert habe. Dies ist meine subjektive Ansicht, der Text redet für sich selbst. Benutzt habe ich die "rev. Elberfelder" Übersetzung.

 

 

Matthäus 13,1-23
Gleichnis vom Sämann

1 An jenem Tag aber ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See. 2 Und es versammelten sich große Volksmengen um ihn, so dass er in ein Boot stieg und sich setzte; und die ganze Volksmenge stand am Ufer. 3 Und er redete vieles in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Siehe, der Sämann ging hinaus zu säen; 4 und indem er säte, fiel einiges an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. 5 Anderes aber fiel auf das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und sogleich ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. 6 Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7 Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen sprossen auf und erstickten es. 8 Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißigfach. 9 Wer Ohren hat, der höre!

10 Und die Jünger traten hinzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? 11 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben; 12 denn wer hat, dem wird gegeben und überreichlich gewährt werden; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden. 13 Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören noch verstehen; 14 und es wird an ihnen die Weissagung Jesajas erfüllt, die lautet: "Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen; 15 denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile."16 Glückselig aber eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören; 17 denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

18 Hört ihr nun das Gleichnis vom Sämann: 19 Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, bei dem an den Weg gesät ist. 20 Bei dem aber auf das Steinige gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden aufnimmt; 21 er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur ein Mensch des Augenblicks; und wenn Bedrängnis entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, nimmt er sogleich Anstoß. 22 Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge der Zeit und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht. 23 Bei dem aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht bringt; und der eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfach.

 

Markus 4,1-20
Gleichnis vom Sämann

1 Und wieder fing er an, am See zu lehren. Und es versammelt sich eine sehr große Volksmenge zu ihm, so dass er in ein Boot stieg und auf dem See saß; und die ganze Volksmenge war am See auf dem Land. 2 Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen; und er sprach zu ihnen in seiner Lehre: 3 Hört! Siehe, der Sämann ging hinaus, um zu säen. 4 Und es geschah, indem er säte, fiel das eine an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf. 5 Und anderes fiel auf das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und es ging sogleich auf, weil es nicht tiefe Erde hatte. 6 Und als die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es. 7 Und anderes fiel unter die Dornen; und die Dornen sprossten auf und erstickten es, und es gab keine Frucht. 8 Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, indem es aufsprosste und wuchs; und es trug eines dreißig-, eines sechzig- und eines hundertfach. 9 Und er sprach: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

10 Und als er allein war, fragten ihn die, die um ihn waren, samt den Zwölfen nach den Gleichnissen. 11 Und er sprach zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes gegeben, jenen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen zuteil, 12 "damit sie sehend sehen und nicht wahrnehmen und hörend hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde". 13 Und er spricht zu ihnen: Begreift ihr dieses Gleichnis nicht? Und wie wollt ihr all die Gleichnisse verstehen? 14 Der Sämann sät das Wort. 15 Die an dem Weg aber sind die, bei denen das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, sogleich der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in sie hineingesät worden ist. 16 Und ebenso sind die, die auf das Steinige gesät werden, die, wenn sie das Wort hören, es sogleich mit Freuden aufnehmen, 17 und sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind Menschen des Augenblicks; wenn nachher Bedrängnis oder Verfolgung um des Wortes willen entsteht, ärgern sie sich sogleich. 18 Und andere sind die unter die Dornen Gesäten, es sind die, die das Wort gehört haben, 19 und die Sorgen der Zeit und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach den übrigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht. 20 Und die auf die gute Erde Gesäten sind jene, die das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eines dreißig- und eines sechzig- und eines hundertfach.

 

Lukas 8,3-15
Gleichnis vom Sämann

4 Als sich aber eine große Volksmenge versammelte und sie aus jeder Stadt zu ihm hinkamen, sprach er in einem Gleichnis: 5 Der Sämann ging hinaus, seinen Samen zu säen; und indem er säte, fiel einiges an den Weg, und es wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. 6 Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7 Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und indem die Dornen mit aufwuchsen, erstickten sie es. 8 Und anderes fiel in die gute Erde und ging auf und brachte hundertfache Frucht. Als er dies sagte, rief er aus: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

9 Seine Jünger aber fragten ihn, was dieses Gleichnis bedeute. 10 Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu wissen, den übrigen aber in Gleichnissen, damit sie sehend nicht sehen und hörend nicht verstehen.

11 Dies aber ist die Bedeutung des Gleichnisses: Der Same ist das Wort Gottes. 12 Die aber an dem Weg sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht glauben und errettet werden. 13 Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel; für eine Zeit glauben sie, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab. 14 Das aber unter die Dornen fiel, sind die, welche gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen. 15 Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.

 

Römer 11,21-36
Die Hoffnung des Heils für das ganze Israel- Lobpreis Gottes dafür

22 Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, welche gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgeschnitten werden. 23 Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott ist imstande, sie wieder einzupfropfen. 24 Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wieviel mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden! 25 Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird; 26 und so wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: "Es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden; 27 und dies ist für sie der Bund von mir, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde." 28 Hinsichtlich des Evangeliums sind sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auswahl aber Geliebte um der Väter willen. 29 Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar. 30 Denn wie ihr einst Gott nicht gehorcht habt, jetzt aber Erbarmen gefunden habt infolge ihres Ungehorsams, 31 so sind jetzt auch sie dem euch geschenkten Erbarmen gegenüber ungehorsam gewesen, damit auch sie jetzt Erbarmen finden. 32 Denn Gott hat alle zusammen in den Ungehorsam eingeschlossen, damit er sich aller erbarmt. 33 O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege! 34 Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen? 35 Oder wer hat ihm vorher gegeben, und es wird ihm vergolten werden? 36 Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge! Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen. (die Verse 33 – 36 verdienen besondere Be8ung!)

 

Römer 16,25-27
Lobpreis Gottes

25 Dem aber, der euch zu stärken vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war, 26 jetzt aber offenbart und durch prophetische Schriften nach Befehl des ewigen Gottes zum Glaubensgehorsam an alle Nationen bekanntgemacht worden ist, 27 dem allein weisen Gott durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.

 

1. Korinther 2,1-16
Der Apostel predigt die Weisheit Gottes

1 Und ich, als ich zu euch kam, Brüder, kam nicht, um euch mit Vortrefflichkeit der Rede oder Weisheit das Geheimnis Gottes zu verkündigen. 2 Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen, als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt. 3 Und ich war bei euch in Schwachheit und mit Furcht und in vielem Zittern; 4 und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, 5 damit euer Glaube nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft beruhe.

6 Wir reden aber Weisheit unter den Vollkommenen, jedoch nicht Weisheit dieses Zeitalters, auch nicht der Fürsten dieses Zeitalters, die zunichte werden, 7 sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vorherbestimmt hat, vor den Zeitaltern, zu unserer Herrlichkeit. 8 Keiner von den Fürsten dieses Zeitalters hat sie erkannt- denn wenn sie sie erkannt hätten, so würden sie wohl den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben-, 9 sondern wie geschrieben steht: "Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." 10 Uns aber hat Gott es geoffenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. 11 Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes. 12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind. 13 Davon reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in Worten, gelehrt durch den Geist, indem wir Geistliches durch Geistliches deuten. 14 Ein natürlicher Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird. 15 Der geistliche dagegen beurteilt zwar alles, er selbst jedoch wird von niemand beurteilt. 16 Denn "wer hat den Sinn des Herrn erkannt, dass er ihn unterweisen könnte?" Wir aber haben Christi Sinn.

 

1. Korinther 4,1-8
Die Apostel sind Vorbilder im Dienst und Leiden für Christus

1 Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. 2 Übrigens sucht man hier an den Verwaltern, dass einer treu befunden werde. 3 Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichts-Tag beurteilt werde; ich beurteile mich aber auch selbst nicht. 4 Denn ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt, ist der Herr. 5 So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird! Und dann wird jedem sein Lob werden von Gott. (Hier geht es offensichtlich um Dinge, die Menschen verheimlichen wollen bzw. verheimlichen -> Absichten der Herzen)

6 Dies aber, Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen um euretwillen, damit ihr an uns lernt, nicht über das hinaus zu denken, was geschrieben ist, damit ihr euch nicht aufbläht für den einen gegen den anderen.  7 Denn wer gibt dir einen Vorrang? Was aber hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es aber auch empfangen hast, was rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen? 8 Schon seid ihr satt, schon seid ihr reich geworden; ihr seid ohne uns zur Herrschaft gekommen. Oh, dass ihr doch wirklich zur Herrschaft gekommen wäret, damit auch wir mit euch herrschen könnten!

 

1. Korinther 13,1-13
Das Hohelied der Liebe

1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und der Engel rede, aber keine Liebe habe, so bin ich ein tönendes Erz geworden oder eine schallende Zimbel. 2 Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber keine Liebe habe, so bin ich nichts. 3 Und wenn ich alle meine Habe zur Speisung der Armen austeile und wenn ich meinen Leib hingebe, damit ich Ruhm gewinne, aber keine Liebe habe, so nützt es mir nichts. 4 Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig; sie neidet nicht; die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf, 5 sie benimmt sich nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet Böses nicht zu, 6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit, 7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. 8 Die Liebe vergeht niemals; seien es aber Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. 9 Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; 10 wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden. 11 Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war. 12 Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, wie auch ich erkannt worden bin. 13 Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.

 

1. Korinther 14,1-19
Über das Reden und Beten in Sprachen

1 Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen Gaben, besonders aber, dass ihr weissagt! 2 Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse. 3 Wer aber weissagt, redet zu den Menschen zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung. 4 Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Gemeinde. 5 Ich möchte aber, dass ihr alle in Sprachen redet, mehr aber noch, dass ihr weissagt. Wer aber weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet, es sei denn, dass er es auslegt, damit die Gemeinde Erbauung empfange. 6 Jetzt aber, Brüder, wenn ich zu euch komme und in Sprachen rede, was werde ich euch nützen, wenn ich nicht zu euch rede in Offenbarung oder in Erkenntnis oder in Weissagung oder in Lehre? 7 Doch auch die tönenden leblosen Dinge, Flöte oder Harfe, wenn sie den Tönen keinen Unterschied geben, wie wird man erkennen, was geflötet oder geharft wird? 8 Denn auch wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten? 9 So auch ihr, wenn ihr durch die Sprache nicht eine verständliche Rede gebt, wie soll man erkennen, was geredet wird? Denn ihr werdet in den Wind reden. 10 Es gibt zum Beispiel so viele Arten von Sprachen in der Welt, und nichts ist ohne Sprache. 11 Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache nicht kenne, so werde ich dem Redenden ein Barbar sein und der Redende für mich ein Barbar. 12 So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, dass ihr überreich seid zur Erbauung der Gemeinde. 13 Darum, wer in einer Sprache redet, bete, dass er es auch auslege! 14 Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer. 15 Was ist nun? Ich will beten mit dem Geist, aber ich will auch beten mit dem Verstand; ich will lobsingen mit dem Geist, aber ich will auch lobsingen mit dem Verstand. 16 Denn wenn du mit dem Geist preist, wie soll der, welcher die Stelle des Unkundigen einnimmt, das Amen sprechen zu deiner Danksagung, da er ja nicht weiß, was du sagst? 17 Denn du sagst wohl gut Dank, aber der andere wird nicht erbaut. 18 Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen als ihr alle. 19 Aber in der Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstand reden, damit ich auch andere unterweise, als zehntausend Worte in einer Sprache

 

1. Korinther 15,47-53
aus: Die Auferstehungshoffnung und die Eigenart der Auferstehung

Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel. 48 Wie der Irdische, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen. 49 Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. 50 Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Vergänglichkeit nicht die Unvergänglichkeit erbt.

51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, 52 in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich sein, und wir werden verwandelt werden. 53 Denn dieses Vergängliche muss Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.

 

Epheser 1,3-14
Lobpreis Gottes

3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus, 4 wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, 5 und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten. 7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht. 9 Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in ihm 10 für die Verwaltung bei der Erfüllung der Zeiten: alles zusammenzufassen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist- in ihm. 11 Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, 12 damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher schon auf den Christus gehofft haben. 13 In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. 14 Der ist das Unterpfand unseres Erbes auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.

 

Epheser 3,1-13
Des Apostels Dienst für die Nationen

1 Deswegen bin ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen- 2 ihr habt doch wohl von der Verwaltung der Gnade Gottes gehört, die mir im Hinblick auf euch gegeben ist. 3 Denn mir ist durch Offenbarung das Geheimnis zu erkennen gegeben worden- wie ich es oben kurz geschrieben habe; 4 beim Lesen könnt ihr meine Einsicht in das Geheimnis des Christus merken-, 5 das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zu erkennen gegeben wurde, wie es jetzt seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist geoffenbart worden ist: 6 Die Nationen sollen nämlich Miterben und Miteinverleibte sein und Mitteilhaber der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium, 7 dessen Diener ich geworden bin nach der Gabe der Gnade Gottes, die mir nach der Wirksamkeit seiner Kraft gegeben ist. 8 Mir, dem allergeringsten von allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, den Nationen den unausforschlichen Reichtum des Christus zu verkündigen 9 und ans Licht zu bringen, was die Verwaltung des Geheimnisses sei, das von den Zeitaltern her in Gott, der alle Dinge geschaffen hat, verborgen war; 10 damit jetzt den Gewalten und Mächten in der Himmelswelt durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes zu erkennen gegeben werde, 11 nach dem ewigen Vorsatz, den er verwirklicht hat in Christus Jesus, unserem Herrn. 12 In ihm haben wir Freimütigkeit und Zugang in Zuversicht durch den Glauben an ihn. 13 Deshalb bitte ich, nicht mutlos zu werden durch meine Bedrängnisse für euch, die eure Ehre sind.

 

Epheser 5,28-33
Ehe und Familie im Herrn

28 So sind auch die Männer schuldig, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehasst, sondern er nährt und pflegt es, wie auch der Christus die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes. 31 "Deswegen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und die zwei werden ein Fleisch sein."32 Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde. 33 Jedenfalls auch ihr- jeder von euch liebe seine Frau so wie sich selbst; die Frau aber, dass sie Ehrfurcht vor dem Mann habe!

 

Epheser 6,18-20
aus: Die Waffenrüstung Gottes

18 Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen    19 und auch für mich! damit mir Rede verliehen werde, wenn ich den Mund öffne, mit Freimütigkeit das Geheimnis des Evangeliums bekanntzumachen 20 - für das ich ein Gesandter in Ketten bin-, damit ich in ihm freimütig rede, wie ich reden soll.

 

Kolosser 1,24-29
Des Apostels Leiden und Dienst

24 Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleisch, was noch aussteht von den Bedrängnissen des Christus für seinen Leib, das ist die Gemeinde. 25 Ihr Diener bin ich geworden nach der Verwaltung Gottes, die mir im Blick auf euch gegeben ist, um das Wort Gottes zu vollenden, 26 das Geheimnis, das von den Weltzeiten und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist. 27 Ihnen wollte Gott zu erkennen geben, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei, und das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. 28 Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, um jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen; 29 worum ich mich auch bemühe und kämpfend ringe gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft.

 

Kolosser 2,1-7
Ermahnung zur Festigkeit im Glauben

1 Denn ich will, dass ihr wisst, welch großen Kampf ich habe um euch und die in Laodizea und alle, die mein leibliches Angesicht nicht gesehen haben, 2 damit ihre Herzen getröstet werden, vereinigt in Liebe und zu allem Reichtum an Gewissheit des Verständnisses zur Erkenntnis des Geheimnisses Gottes, das ist Christus, 3 in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind. 4 Dies sage ich aber, damit niemand euch verführe durch überredende Worte. 5 Denn wenn ich auch dem Leib nach abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch, freue mich und sehe eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus.

6 Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, 7 gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, indem ihr überreich seid in Danksagung!

 

Kolosser 4,2-6
Ermahnung zum Gebet und zu weisem Verhalten

2 Haltet fest am Gebet, und wacht darin mit Danksagung; 3 und betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür des Wortes öffne, das Geheimnis des Christus zu reden, dessentwegen ich auch gebunden bin, 4 damit ich es kundmache, wie ich reden soll!

5 Wandelt in Weisheit gegenüber denen, die draußen sind, kauft die rechte Zeit aus! 6 Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt; ihr sollt wissen, wie ihr jedem einzelnen antworten sollt!

 

2. Thessalonicher 2,1-12
Die Ankunft Christi und der ihr vorausgehende große Verführer

1 Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm, 2 dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. 3 Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit geoffenbart worden ist, der Sohn des Verderbens; 4 der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei. 5 Erinnert ihr euch nicht, dass ich dies zu euch sagte, als ich noch bei euch war? 6 Und jetzt wisst ihr, was zurückhält, damit er zu seiner Zeit geoffenbart wird. 7 Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur offenbart es sich nicht, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist; 8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft; 9 ihn, dessen Ankunft gemäß der Wirksamkeit des Satans erfolgt mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge 10 und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben. 11 Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, 12 damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.

 

1. Timotheus 3,1-16
Voraussetzung für den Aufseher- und den Diakonendienst

1 Das Wort ist gewiss: Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk. 2 Der Aufseher nun muss untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, sittsam, gastfrei, lehrfähig, 3 kein Trinker, kein Schläger, sondern milde, nicht streitsüchtig, nicht geldliebend, 4 der dem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält 5 - wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?-, 6 nicht ein Neubekehrter, damit er nicht, aufgebläht, dem Gericht des Teufels verfalle. 7 Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind, damit er nicht in übles Gerede und in den Fallstrick des Teufels gerät.

8 Ebenso die Diener: ehrbar, nicht doppelzüngig, nicht vielem Wein ergeben, nicht schändlichem Gewinn nachgehend, 9 die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen bewahren. 10 Auch sie aber sollen zuerst erprobt werden, dann sollen sie dienen, wenn sie untadelig sind. 11 Ebenso sollen die Frauen ehrbar sein, nicht verleumderisch, nüchtern, treu in allem. 12 Die Diener seien jeweils Mann einer Frau und sollen den Kindern und den eigenen Häusern gut vorstehen; 13 denn die, welche gut gedient haben, erwerben sich eine schöne Stufe und viel Freimütigkeit im Glauben, der in Christus Jesus ist.

Verhalten in der Gemeinde Gottes- Das Geheimnis der Gottseligkeit
14 Dies schreibe ich dir in der Hoffnung, bald zu dir zu kommen; 15 wenn ich aber zögere, damit du weißt, wie man sich verhalten muss im Hause Gottes, das die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, die Säule und die Grundfeste der Wahrheit. 16 Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit:

Der geoffenbart worden ist im Fleisch,
gerechtfertigt im Geist,
gesehen von den Engeln,
gepredigt unter den Nationen,
geglaubt in der Welt,
aufgenommen in Herrlichkeit.

 

Offenbarung 1,19-20
aus: Auftrag an Johannes

19 Schreibe nun, was du gesehen hast und was ist und was nach diesem geschehen wird! 20 Was das Geheimnis der sieben Sterne, die du auf meiner Rechten gesehen hast, und die sieben goldenen Leuchter betrifft: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden.

 

Offenbarung 10,5-7
aus: Johannes empfängt ein Buch

5 Und der Engel, den ich auf dem Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel 6 und schwor bei dem, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, der den Himmel erschuf und das, was in ihm ist, und die Erde und das, was auf ihr ist, und das Meer und das, was in ihm ist: Es wird keine Frist mehr sein, 7 sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein, wie er es seinen eigenen Knechten, den Propheten, als gute Botschaft verkündigt hat.

 

Offenbarung 17,1-12
Das große Babylon und das Tier

1 Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm her! Ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an vielen Wassern sitzt, 2 mit der die Könige der Erde Unzucht getrieben haben; und die Bewohner der Erde sind trunken geworden von dem Wein ihrer Unzucht. 3 Und er führte mich im Geist hinweg in eine Wüste; und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das voller Lästernamen war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. 4 Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelgestein und Perlen, und sie hatte einen goldenen Becher in ihrer Hand, voller Gräuel und Unreinheit ihrer Unzucht; 5 und sie hatte an ihrer Stirn einen Namen geschrieben, ein Geheimnis: Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Gräuel der Erde. 6 Und ich sah die Frau trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung.

7 Und der Engel sprach zu mir: Warum wundertest du dich? Ich will dir das Geheimnis der Frau sagen und des Tieres, das sie trägt und die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat. 8 Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und geht ins Verderben; und die Bewohner der Erde, deren Namen nicht im Buch des Lebens geschrieben sind von Grundlegung der Welt an, werden sich wundern, wenn sie das Tier sehen, dass es war und nicht ist und da sein wird. 9 Hier ist der Verstand nötig, der Weisheit hat: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Und es sind sieben Könige: 10 die fünf ersten sind gefallen, der eine ist, der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kurze Zeit bleiben. 11 Und das Tier, das war und nicht ist, es ist selbst sowohl ein achter als auch von den sieben und geht ins Verderben. 12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, sind zehn Könige, die noch kein Königreich empfangen haben, aber mit dem Tier eine Stunde Macht wie Könige empfangen

 

Jesus Christus - Mensch oder Gott oder beides? 

Ist Jesus Christus ein "Gottmensch" oder "Gott selbst"?     PDF

Das Athanasium, die offizielle Formulierung der Trinitätslehre, sagt:

Der richtige Glaube ist nun dieser: Wir glauben und bekennen, dass unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, Gott und Mensch ist. Gott ist er aus der Wesenheit des Vaters, vor den Zeiten gezeugt, und Mensch ist er aus der Wesenheit der Mutter, in der Zeit geboren. Vollkommener Gott, vollkommener Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und menschlichem Fleisch. (Quelle: Wikipedia)

Die Bibel sagt:

1.Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus.

Heb 2,11 Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen.

Was ist der Herr Jesus nun wirklich? Bestätigt die Bibel das Athanasium an anderer Stelle? Was sagt die Bibel? Was hat Gott selbst gesagt zu dieser Frage? Was sind die Worte Jesu hierzu? Ist die biblische Aussage klar, oder ist sie (zumindest scheinbar) widersprüchlich? Ist sie geheimnisvoll, oder eher verständlich? Diesen Fragen gehe ich auf den folgenden Seiten nach.

Es erscheint mir am sinnvollsten, zunächst den Herrn Jesus selbst zu befragen. Das heißt, in seinen Reden in der Bibel zu suchen. Und da wird man auch fündig. Er sagt, dass er vom Himmel herniedergekommen (Joh 6,38) und nicht von dieser Welt sei (Joh 8,23). Und er sagt, dass er ein Mensch sei, der uns die Wahrheit sagt, die er von Gott gehört hat (Joh 8,40). Er sagt nie, dass er ein verwandelter Engel oder sonst ein umgestaltetes Himmelswesen oder gar (ein mensch-gewordener) Gott sei. Offenbar ist es also kein Widerspruch, nicht von dieser Welt und dennoch ein Mensch zu sein. Im Übrigen sagt er auch von seinen Jüngern, dass sie nicht von der Welt seien (Joh 17,16) und zudem aus Gott geboren (Joh 1,13). Aber sie bleiben Menschen.

Jetzt sollte man annehmen können, dass wir Gläubigen das auch glauben würden, was unser Herr Jesus im Auftrag Gottes gesagt hat. Doch weit gefehlt, die Wirklichkeit sieht anders aus. Jesus - ein Mensch? Das kann nicht sein, denn dann könnte er uns nicht erlösen. Das kann er nur, wenn er Gott ist – so sagt man.

Johannes, so sagt man, sei derjenige unter den Schreibern des NT, welcher in seinem Evangelium besonders die Gottheit Jesu hervorheben würde. Die solches behaupten, erweisen sich alsbald als wahre Meister der Auslegung:

  • Sie glauben den Schriften des Johannes nicht, der z.B. sagte, dass am Anfang das Wort (griech. Logos) war, denn Wort sei nicht als Wort im Sinn von Wort zu verstehen, sondern damit sei ein himmlisches Wesen gemeint, eine Person, nämlich Jesus. Keinesfalls also Wort im Sinn von Rede, Sprache, Logik und Verheißung, obwohl in so gut wie allen Übersetzungen hier "Wort" steht.
  • Weiter geht es mit "Ich bin". Das sei ein feststehender Begriff und Identifiziere Jesus, wenn er diese Worte gebraucht, als JHWH, den Gott der gesamten Heiligen Schrift. In der Tat verwendete der Herr Jesus die Worte "ich bin" sehr oft. Mit am Bekanntesten dürfte Joh. 14,6 sein, wo er sagt: Ich bin der Weg... Das Ziel ist allerdings nicht Jesus selbst, sondern sein Vater. Außerdem wird gerne verschwiegen, dass "ich bin" auch von vielen anderen Menschen in der Heiligen Schrift gebraucht wird und zwar genau so, wie wir es im Deutschen auch tun. Ein Versuch z.B. bei www.bibelserver.de bringt erstaunliche Ergebnisse. Nirgends im AT und NT werden diese Worte als Name Gottes verwendet, außer in 2. Mose 3 beim brennenden Dornbusch.
  • Natürlich wird auch Thomas zitiert, der zu Jesus sagte: "Mein Herr und mein Gott" (Joh. 20,28), ein Ausspruch, den Jesus mit keiner Silbe kommentiert, aber an anderer Stelle sehr wohl unmissverständlich klar macht, wer der wahre Gott ist (Joh 17,3). Dass Jesus zu Thomas hierzu nichts sagt, wird von sehr vielen als deutliche Zustimmung verstanden, so, als ob man das Schweigen Jesu besser verstünde als sein Reden. Lieben diejenigen die Finsternis (das Verborgene) mehr als das Licht?
  • "Ich und der Vater sind eins" (Joh 10,30) und "Wer mich sieht, sieht den Vater" (Joh 14,9) wird so verstanden, dass Jesus der Vater ist, also Einer; oder wahlweise mit dem Vater zusammen Gott ist. Unberücksichtigt bleibt dabei Joh. 17,21: "damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast."
  • Und als ganz wichtigen Punkt werden die Zeichen und Wunder angeführt, welche Jesus getan hat. Diese beweisen angeblich auch dem letzten Zweifler, dass Jesus Gott ist. Auffallend oft wird hierzu ausgerechnet die Auferweckung des Lazarus genannt (Joh 11,17ff). "Wer einen Toten nach vier Tagen noch auferwecken kann, der kann nur Gott sein". Die Verse 41-42 werden meist geflissentlich verschwiegen: "Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast."
  • Aus Jesu Aussage "Ich bin Gottes Sohn" (Joh 10,36) folgert man, dass er Gott sei, denn was von Gott geboren wird, das ist Gott – und bedenkt dabei nicht, dass z.B. auch die Richter Israels (Joh 10,35) und die an Jesus Gläubigen "Söhne Gottes" genannt werden.

Alle bisher genannten Stellen stammen von Johannes, doch weder hier, noch beim aufmerksamen Lesen seines gesamten Evangeliums findet man eine Begebenheit, in welcher der Herr Jesus sagt oder auf Anfrage bzw. Vorwurf hin bestätigt, dass er Gott sei. Nirgends. Es geht bei Johannes vielmehr um die Frage, ob er der Christus (der Gesalbte) und der Sohn Gottes ist. Die Gottheit Jesu bei Johannes zu erkennen, ist das Ergebnis menschlicher Überlegungen und menschlicher Logik, die allzu oft zu einem unlogischen Ergebnis führt: Wenn der Sohn Gottes Gott ist, dann sind das nun mal zwei Götter. Und wenn Jesus selbst der wahre Gott ist, dann gibt es keinen Sohn Gottes mehr (Das ist übrigens das Kennzeichen des Antichristen). Sehr oft wird dann behauptet, das sei ein Geheimnis, jedoch schreibt Johannes alles ohne irgend von einem Geheimnis zu reden. Er selbst bezeugt gegen Ende seines Evangeliums, wozu er dies geschrieben hat, nämlich "damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes" (Joh 20,30). In diesem Glauben liegt nach den Worten des Johannes das Leben.

Als was hat nun das Volk Israel den Messias, den Christus erwartet? Haben sie erwartet, dass Gott selbst kommen würde? Sollte der Messias ein (verwandelter) Engel oder himmlisches Wesen sein; oder aber ein einfacher Mensch, zwar von Gott gesalbt, aber ein Mensch wie alle bisherigen Gesalbten (König Saul, König David usw.)? Nun ist die Erwartung des Volkes natürlich nicht ausschlaggebend darüber, wer und was Jesus Christus wirklich war und ist. Die Frage ergibt sich vielmehr aus der Behauptung unserer Zeitgenossen. Etliche Theologen und Prediger sagen, dass für die Juden klar gewesen sei, dass der Messias Gott selbst sein müsse. Eine entsprechende Bibelstelle bleiben sie allerdings schuldig. Bestenfalls werden menschliche Gedanken und Schlussfolgerungen angeführt.

In der Bibel wird klar gesagt, woher der Messias, der Christus, kommen sollte und auch welche Art von Wesen er sein würde:

Joh 7,40-42 Einige nun aus der Volksmenge sagten, als sie diese Worte hörten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sagten: Dieser ist der Christus (=Messias). Andere aber sagten: Der Christus kommt doch nicht aus Galiläa? Hat nicht die Schrift gesagt: Aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem, dem Dorf, wo David war, kommt der Christus?

Das war die Erwartung des Volkes. Kein übernatürliches Wesen, sondern ein Nachkomme Davids wurde erwartet.

Gott hatte vorhergesagt, woher derjenige kommen sollte, der für immer auf dem Thron Davids sitzen und auch den Teufel zunichtemachen würde:

1.Mo 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Nach Gottes Worten also ein Nachkomme der Frau (Eva).

5.Mo 18,18 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.

Nach Gottes Worten also ein Mann aus der Mitte der Söhne Israel, so wie Mose. Und zugleich wird davor gewarnt, diesem zukünftigen Propheten nicht zu glauben. Somit sollten wir vor allen Dingen auf die Worte des Herrn Jesus hören. Doch zunächst noch einmal Gottes Wort:

2.Sam 7,12-14a Wenn deine (Davids) Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. (Vordergründig geht es hier zunächst um Salomo, und doch ist es eine messianische Verheißung.)

Nach Gottes Worten also ein Nachkomme Davids, dessen Vater Gott selbst sein würde. Diese Verheißung wird in der Apostelgeschichte als in Jesus von Nazareth erfüllt beschrieben:

Apg 13,23 Aus dessen (Davids) Nachkommenschaft hat Gott nach Verheißung dem Israel als Retter Jesus gebracht.

Und der Engel Gabriel sagte zu Maria:

Lk 1,32 Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben;

Gott ist der Urheber, der alles bewirkt, dennoch wird der Christus, der Gesalbte, in der Bibel als einer beschrieben, der ein Nachkomme Davids, ein Mensch, ist.

Wir haben somit den Herrn Jesus einerseits als einen Nachkommen von Eva, Abraham und David, andererseits als Sohn Gottes, von Gott gezeugt durch seinen Geist in der Jungfrau Maria. Welche Art von Wesen entstand dabei? Gott, der Geist ist, zeugt durch seinen Geist (nicht als Geschlechtsakt) einen Sohn in Maria. Ist Jesus somit halb Geist und halb Fleisch und Blut? Ist er halb Gott und halb Mensch? Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes sagt (siehe Anfang): "beides, ganz Gott und ganz Mensch." Natürlich ohne eine entsprechende Bibelstelle.

Was hat der Herr Jesus dazu gesagt? Denn auf seine Worte müssen wir besonders achten! Er sagte:

Joh 8,40 Jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

Joh 6,27 Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt.

Lk 24,39 Seht meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, dass ich habe.

Joh. 11,49b-52 Ihr wisst nichts und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. Dies aber sagte er nicht aus sich selbst, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte. (Hier redet Kaiphas unbemerkt als Ausspruch Gottes (Weissagung). Gott bezeichnet abermals Jesus als einen Menschen.)

Manchmal wird eingewendet, dass es sich hierbei nur um die Zeit handele, in welcher der Herr Jesus auf der Erde war. Aber diese Einschränkung ist nicht haltbar, wie einige weitere Aussagen von ihm belegen:

Mt 24,37 Aber wie die Tage Noahs waren, so wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.

Mt 24,44 Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.

Lk 22,69 Von nun an aber wird der Sohn des Menschen sitzen zur Rechten der Macht Gottes.

Erfüllt vom Heiligen Geist erklärt Petrus zu Pfingsten, dass der Jesus, der gekreuzigt wurde, von Gott zum Herrn und Christus gemacht wurde. Das war ein Mensch und nicht ein Gott. Gott ist unsterblich. Weiter sieht z.B. auch Stephanus den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Apg 7,56 und Stephanus sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!

2.Tim 2,8 Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten, aus dem Samen Davids, nach meinem Evangelium.

Heb 7,14 Denn es ist offenbar, dass unser Herr aus Juda entsprossen ist, von welchem Stamm Mose nichts in Bezug auf Priester geredet hat.

Off 5,5 Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.

Off 22,17 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern.

Selbst im Himmel wird der Herr Jesus, das Lamm Gottes, seiner Abstammung und dem Wesen nach den Menschen zugezählt und nicht der Himmelswelt.

Es gäbe sehr viel mehr Bibelstellen dazu, doch will ich es hiermit bewenden lassen und nur noch drei Verse des Apostels Paulus zitieren:

1.Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.

1.Kor 15,21 denn da ja durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.

Röm 5,15 Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus gegen die vielen überreich geworden.

Nun fällt es mir persönlich auch nicht ganz leicht, den Herrn Jesus nur als einen Menschen zu bezeichnen, obwohl die Bibel das ohne weiteres tut. Dass Gott ihn gezeugt hat, macht ihn meiner Meinung nach doch zu etwas Besonderem, zwar nicht zu Gott oder einem (zumindest zur Hälfte) Geistwesen, aber er ist als Mensch doch Gottes einziggeborener Sohn. Ebenso wäre es für mein Verständnis durchaus sinnvoll, wenn der Mittler zwischen Gott und Menschen beides wäre, Gott und Mensch. Aber ich will meine Gedanken der Heiligen Schrift und somit dem Gehorsam Christi (2.Kor 10,5) unterstellen. Und so bleibe ich dabei: Der Mittler zwischen dem einzigen Gott und allen Menschen ist ein Mensch, der Mensch Christus Jesus (1.Tim 2,5).

Ich weiß, dass in aller Regel nicht geglaubt wird, dass Jesus Christus "nur" ein Mensch ist, ja, dass manche geradezu entsetzt reagieren, wenn man das so sagt und jede weitere Unterhaltung somit für überflüssig erachten. Da hilft es auch nicht, die hier genannten oder auch andere Bibelstellen als Bekräftigung zu nennen. Verstehen kann ich dieses Verhalten sehr gut und wahrscheinlich wäre ich auch einer von ihnen, wenn Gott mir nicht nach und nach diese Verse und ihre Bedeutung bewusst gemacht hätte.

Mir sind bisher keine Aussagen in der Heiligen Schrift bekannt, in welchen der verheißene Messias als ein Himmelswesen, ein Engel oder gar als Gott eindeutig beschrieben wird. Es gibt allerdings ein paar Passagen im Alten Testament, welche diesen Schluss nahelegen oder sogar recht deutlich zum Ausdruck bringen. Die prophetischen Schriften des AT sind meines Erachtens aber mit einer gewissen Vorsicht zu behandeln. Manchmal ist darin eindeutig von David oder anderen die Rede, und doch ist nur der Christus Gottes damit gemeint (z.B. Ps 16,10), manchmal wird von Gott gesprochen und dabei ist eindeutig sein Sohn gemeint (Sach 12,10). Auf der Verlesung des AT liegt eine Decke, welche nur in Christus beseitigt wird (2.Kor 3,14) und wenn einzelne Verse widersprüchlich erscheinen, sollten sie meines Erachtens im Licht der klaren Stellen verstanden werden, denn "die Summe des Wortes Gottes ist Wahrheit" (Ps 119,160).

Jesus, ein Mensch? Das ist keine Gestalt, die uns gefallen würde. Diese Verkündigung wird noch immer nicht (oder zumindest nicht gerne) geglaubt - und die Prophetie des Jesaja findet somit weiterhin ihre Erfüllung. Jesaja schreibt:

Jes 53,1-3 Wer hat unserer Verkündigung geglaubt? An wem ist der Arm des HERRN offenbar geworden? Er ist wie ein Trieb vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten. Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.

Einerseits ist diese Verheißung bereits erfüllt worden, als der Herr Jesus seinen Weg durch Leiden und Tod ging. Doch erwische ich mich selbst immer wieder bei dem Gedanken, dass es doch nicht sein könne, dass Jesus, der Messias, "nur" Mensch war und ist, bei seiner Auferweckung zwar verwandelt in seinen Leib der Herrlichkeit, dem auch wir hoffen, gleichgestaltet zu werden (Phil 3,21), aber weiterhin ein Mensch. Und somit fielen wir nach vorgenannter Jesaja-Stelle unter das Urteil des Unglaubens. Das möchte ich nicht.

  • Wer allerdings daran festhält, dass Jesus Christus (der wahre) Gott ist, der sollte so ehrlich sein und zugeben, dass er an zwei Götter glaubt, denn der Vater des Herrn Jesus ist zugleich der Gott des Herrn Jesus, selbst noch nach seiner Verherrlichung (Off 3,12). Jesus Christus hat sich für immer zur Rechten Gottes gesetzt. Es heißt nicht: "zur Rechten des Vaters", sondern "zur Rechten Gottes."
  • Oder aber er sollte Bibelstellen nennen können, die sagen, dass Jesus Christus und sein Vater zusammen nur ein Gott sind, wie es im Athanasium behauptet wird.
  • Und wer diesbezüglich von einem Geheimnis redet, sollte die Texte aufzeigen können, wo die Bibel in dieser Beziehung von einem Geheimnis spricht.

Es gibt solche Stellen nicht.

Die Bibel unterscheidet in aller Regel völlig klar zwischen Gott und seinem Sohn, auch noch auf den letzten Seiten der Offenbarung. Dort ist von "dem, der auf dem Thron sitzt" die Rede, und damit ist allein der lebendige Gott gemeint. Und es wird von "dem Lamm" berichtet, womit ausschließlich der Herr Jesus, der Christus Gottes gemeint ist. Es findet keine Vermischung oder Verschmelzung von beiden statt.

Daran sollten wir uns dringend halten um der Wahrheit Gottes willen. Und um ihm, unserem Gott und Vater, die Ehre zu geben, die ihm als dem alleinigen Gott zusteht.

Die Wahrheit ist nicht etwa verborgen und nur wenigen Spezialisten zugänglich, welche dieses Geheimnis streng hüten würden. Nein, sie ist geoffenbart und alle Menschen sollen (und können) sie erkennen.

1.Tim 2,4-5 Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.

 

Kyrios Jesus - ein göttlicher Titel? pdf

Kyrios ist ein griechisches Wort und bedeutet "Herr". Dieser Titel wird im Neuen Testament (NT) sehr oft Jesus Christus gegeben: "Herr Jesus Christus". Das findet sich in fast allen Briefanfängen und an vielen weiteren Stellen. Aber ist Kyrios ein göttlicher Titel? Als angeblichen Beweis für die Gottheit Jesu wird das oft so behauptet, doch schon in der Septuaginta (auch LXX genannt), der griechischen Übersetzung des hebräischen AT, wird Kyrios sowohl für Gott, den HERRN (JHWH bzw. Adonai) als auch für menschliche Herren (Adoni) verwendet. Mit Adonai wiederum ist im Hebräischen immer nur Gott (JHWH) gemeint, während Adoni sowohl für Gott als auch für Menschen verwendet wird (dazu gibt es u.a. einen ausführlichen Artikel von Anthony Buzzard). Im NT, dessen heutige Übersetzungen auf der griechischen Textgrundlage beruhen, wird Kyrios gleichermaßen für Gott, für Jesus Christus und für andere Menschen gebraucht, und das, ohne einen Unterschied in der Schreibweise zu machen. Nun wird oft behauptet, die Verwendung von Kyrios in Bezug auf den Herrn Jesus würde beweisen, dass er Gott sei. Dem ist aber nicht so, wie z.B. am Ende der Pfingstpredigt sehr deutlich zum Ausdruck kommt:

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Darüber hinaus gibt es viele weitere Stellen, die Antwort auf diese Frage geben. Ein paar davon seien hier genannt.

In dem "Gleichnis vom untreuen Verwalter" heißt es:

Und er rief jeden Einzelnen der Schuldner seines Herrn herbei und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? (Lk 16,5)

Philippus wird Kyrios genannt: 

Diese nun kamen zu Philippus von Betsaida in Galiläa und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesus sehen (Joh 12,21)

Die Hohenpriester und Pharisäer nannten den Pilatus "Herr":

... versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich wieder auf. (Mt 27,62b-63)

Maria nennt den vermeintlichen Gärtner "Herr":

Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen. Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni! - das heißt Lehrer. (Joh 20,15-16)

ebenso sagt der Kerkermeister zu Paulus und Silas:

Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? (Apg 16,30)

weiter heißt es z.B.:

Ihr Herren, gewährt euren Sklaven, was recht und billig ist (Kol 4,1)

oder auch:

Über ihn (Paulus) habe ich dem Herrn (Augustus) nichts Gewisses zu schreiben (Apg 25,26)

auch einer der Ältesten in Off 7,14 wird von Johannes so angeredet:

Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es.

Petrus schreibt, dass Sarah ihren Mann Abraham Herr nannte (1.Pet 3,6).

An allen diesen Stellen steht Kyrios im griechischen Text - und niemand wird ernsthaft behaupten wollen, dass es sich hierbei um göttliche Titel und somit um göttliche Personen handelt. Somit dürfte klar sein, dass das Wort Kyrios nicht per se ein göttlicher Titel ist, gleichwohl aber auch treffend für Gott verwendet werden kann, da er der Herrscher ist, der Herr über alle diejenigen, die in irgend einer Weise herrschen. Sei es über Jesus Christus oder über Könige, Fürsten, Obrigkeiten, Präsidenten, Regierungsbeamte, Bürgermeister, Vorgesetzte, Familienoberhäupter usw. Jeder der hier Genannten hat einen Bereich, über den er herrscht, den er verwaltet oder zu versorgen hat. Aber alle haben wiederum einen Herrn über sich, jemanden, dem sie verantwortlich sind. Der Herr über alle Herren (auch über den Herrn Jesus) ist der alleinige Gott, der Vater.

Einmal angenommen, Kyrios (Herr) wäre - entsprechend den trinitarischen Behauptungen - ein Synonym für Gott. Dann könnte man wahlweise eines dieser beiden Worte - Gott oder Herr - einsetzen, ohne dass der Sinn verfälscht werden würde. Somit wären die folgenden Verse sinngemäß richtig wiedergegeben, würden aber großen Unsinn ausdrücken:

Röm 15,6 ... damit ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Gottes Jesus Christus verherrlicht.

1.Kor 6,14 Gott aber hat Gott auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Macht.

1.Kor 11,26-27 Denn sooft ihr dieses Brot esst und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod Gottes, bis er kommt. Wer also unwürdig das Brot isst oder den Kelch Gottes trinkt, wird des Leibes und Blutes Gottes schuldig sein.

 Eph 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Gott Jesus Christus!

1.Pet 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Gottes Jesus Christus

Ich denke, das genügt, um die Folgen aufzuzeigen bzw. zu verdeutlichen, dass man den Unterschied wirklich beachten sollte, den es offensichtlich zwischen "Gott" und "Herr" gibt. Beim Bibellesen kann jeder selbst einmal in Gedanken überall da "Gott" einsetzen wo "Herr" steht. Oft geht das tatsächlich problemlos, oftmals aber kommt Unsinn und Widersprüchliches dabei heraus, wie an den vorgenannten Beispielen deutlich gezeigt wurde.


Natürlich wird Kyrios im NT am häufigsten auf den Herrn Jesus angewandt, denn um ihn geht es ja hauptsächlich, außerdem ist das der Haupttitel bzw. der übergeordnete Rang, den Gott dem Herrn Jesus verliehen hat:

Phil 2,9-11 Darum - (weil Jesus Christus ihm gehorsam war bis zum Tod am Kreuz - Darum) hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Martha und Maria nannten Jesus Christus Herr (Kyrios). Und das war offensichtlich nicht als göttlicher Titel gemeint, wie aus dem Zusammenhang in Joh 11 hervorgeht (ich zitiere nur teilweise).

21 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben; 22 und jetzt weiß ich, dass, was du von Gott bitten magst, Gott dir geben wird.
27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
32 Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben.
34 Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagen zu ihm: Herr, komm und sieh!
39 Jesus spricht: Nehmt den Stein weg! Die Schwester des Verstorbenen, Martha, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage hier.
41 Sie nahmen nun den Stein weg. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. 42 Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Ganz ähnlich ist von Petrus zu lesen. Seine Worte und jene Begebenheit, als viele der Jünger sich von Jesus abwandten, sind weithin bekannt.

Joh 6,68-69 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.

Dass Jesus Christus Herr genannt wird, dient viel eher dazu, ihn von Gott zu unterscheiden, als ihn mit Gott gleichzusetzen. Eine sehr ausführliche Sammlung und Betrachtung aller gemeinsamen Vorkommen von "Gott" und "Herr" findet sich in dem Buch von Joel Hemphill: Gott und Jesus. Darin sind sie in der Reihenfolge der neutestamentlichen Bücher aufgelistet und durch wertvolle Kommentare ergänzt.

Hier eine kleine Auswahl von solchen Schriftstellen:

Röm 1,7 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Kor 1,3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

2.Kor 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Gal 1,3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Eph 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Phil 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Kol 1,3 Wir danken Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, allezeit, wenn wir für euch beten

Kol 3,17 ... alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!

1.Thess 1,1 ... in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade euch und Friede!

2.Thess 1,2 Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Tim 1,2 ... Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unserem Herrn!

2.Tim 2,1 ... Friede von Gott, dem Vater, und von Christus Jesus, unserem Herrn!

Phlm 3 Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

1.Petr 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.

2.Pet 1,2 Gnade und Friede werde euch immer reichlicher zuteil in der Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!


Einen besonderen Vers möchte ich hier noch anführen. Besonders ist er deshalb, weil er zum einen so oft wie kein anderer Vers des AT im Neuen Testament zitiert oder Bezug auf ihn genommen wird. Zum anderen, weil darin sowohl Gott als auch der Herr Jesus "Herr" genannt werden. Es ist Mt 22,44, wo der Herr Jesus selbst Ps 110,1 zitiert. Dieser lautete ursprünglich:

Ein Psalm von David: JHWH sprach zu meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße.

Im Laufe der Zeit wurde der Name Gottes (JHWH) durch Umschreibungen ersetzt aus Furcht davor, ihn zu missbrauchen, wovor z.B. im dritten der Zehn Gebote gewarnt wird. Im Hebräischen wurde Adonai (später auch "HaSchem" = "der Name") anstelle des Namens Gottes, JHWH, eingesetzt, was in vielen deutschen Übersetzungen mit HERR (Großbuchstaben) wiedergegeben und ausschließlich für Gott verwendet wird. Daneben gibt es das ähnlich geschriebene Wort Adoni, welches in den Übersetzungen als Herr erscheint und sowohl für Gott als auch für Menschen verwendet werden kann. Im Griechischen wird im AT und im NT durchweg Kyrios geschrieben. So veränderte sich der oben genannte Vers zwar nicht inhaltlich, aber in der Schreibweise ungefähr folgendermaßen (ich zitiere nur den ersten Teil):

  • JHWH sprach zu meinem Adoni…
  • Adonai sprach zu meinem Adoni… (natürlich alles hebräisch)
  • Der HERR (Kyrios) sprach zu meinem Herrn (Kyrios) (griechisch)
  • Der Herr sprach zu meinem Herrn…

Diese letzte Version (und ohne Hervorhebung des Wortes "Herr") ist das, was uns im gesamten NT begegnet.

Mt 22,44 Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege unter deine Füße

Daran wird ersichtlich, dass eine Unterscheidung der beiden hier genannten "Herren" im NT kaum noch möglich ist, es sei denn, man kennt diese Entwicklung des hebräischen Sprachgebrauchs und deren Übersetzungen, und auch das Original aus Psalm 110,1. Dann allerdings passt das konfliktfrei zu den Versen im Neuen Testament, die davon reden, dass Gott seinem geliebten Sohn Jesus Christus alles unter die Füße legt und dieser nun zur Rechten Gottes sitzt. Dabei bleibt er aber weiterhin seinem Gott und Vater untergeordnet. Somit wird auch schlüssig, dass geschrieben steht, woher der Herr Jesus das "Herr-sein" und das "Christus-sein" hatte, denn er hatte es keineswegs schon immer oder aus sich selbst:

Apg 2,36 Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, dass Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.

Zum Schluss sei noch Paulus erwähnt, der die Korinther anklagt, weil manche von ihnen in Unwissenheit über Gott sind (1.Kor 15,34). In Kapitel 11 im selben Brief betont er, was alle wissen sollen.

1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.

Hier ist von eindeutigen Hierarchien die Rede. Und es steht dabei geschrieben: Ich will, dass ihr das wisst. Nicht eine vage Vermutung oder eine geheimnisvolle Beziehung wird hier schemenhaft angedeutet. Nein, eindeutiges Wissen ist hier gefordert und ausgesagt: Gott ist das Haupt des Christus! Ich will, dass ihr das wisst! Es sind nicht Worte speziell für Gelehrte, sondern sie sind im Grunde für jedermann verständlich.

Jesus Christus ist der Herr, weil Gott ihn dazu gemacht hat.

 

War Jesus (k)ein Monotheist? pdf

(Dies ist ein äußerst interessanter Artikel aus der Februar-Ausgabe des "Kirchenbote der Evangelisch-Reformierten Kirche des Kantons St.Gallen". Er nimmt Bezug auf einen Artikel vom Vormonat desselben Blattes. Beide Original-Artikel sind über die angegebenen Links abrufbar.)

Persönliche Stellungnahme zu dem Artikel von Frank Jehle
«War Jesus (k)ein Monotheist?» (Kirchenbote St. Gallen, 1/2015)?

Text: Pfr. Dr. theol. Till Mohr, 1979–2006 Pfarrer in St.Peterzell, jetzt im Ruhestand in Teufen
(Quelle: "Kirchenbote St. Gallen, 2/2015")

Frank Jehle versucht in seinem Beitrag im Kirchenbote 1/2015 zu «War Jesus (k)ein Monotheist?» das altkirchliche Trinitätsdogma gegen den Vorwurf der Moslems, das Christentum sei vom Monotheismus zur Vielgötterei abgefallen, zu verteidigen.
Er ist dabei in guter Gesellschaft, denn auch die Reformatoren haben am Trinitätsdogma festgehalten und sogar in Genf den Antitrinitarier Michael Servet(us) auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen, was absolut kein Ruhmesblatt für Calvin und die ihm zustimmenden Reformatoren darstellt.

Jehles Argumentation hat mich nicht überzeugt, gerade wenn man historisch-kritische Argumente gelten lässt und die reformatorischen Grundsätze sola scriptura (allein die Schrift) gegenüber der kirchlichen Tradition und Lehre sowie solus Christus (allein Christus) insbesondere auch gegenüber weltlichen Machthabern, die über unsern Glauben bestimmt haben, anwendet.
Alle Christen sind sich darin einig, dass Jesus der von Gott verheißene Messias (griechisch «Christus» = Gesalbte) war. Für alle Kenner des Alten Testamentes aber, insbesondere die Juden, ist es völlig klar, dass der von Gott durch die Propheten verheißene Messias nicht Gott selbst ist, sondern ein im Auftrag und im Dienste Gottes handelndes Geschöpf. So heißt auch sein Hoheitstitel in Jes 9,6 nicht «Ewigvater», sondern ­genau übersetzt «Mein Vater ist ewig».

Jesus und sein himmlischer Vater

Vor allem hat Jesus selbst, obwohl er Gottes Sohn war, sich ganz klar und von Herzen demütig von Gott unterschieden, so wie der Weinstock vom Weingärtner zu unterscheiden ist (Joh 15,1). Er hat sich nie als Gott bezeichnet. Vielmehr sagte er: «Der Vater ist größer als ich.» (Joh 14,28) Er, der Sohn, könne nichts von sich aus tun, er sehe denn den Vater etwas tun (Joh 5,19.30). Und dem Vorsteher, der ihn als «guten Meister» ansprach, antwortete Jesus: «Was nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott allein.» (Mk 10,17f) Wenn er sagt: «Ich und der Vater sind eins» (Joh 10,30), so besagt dies «Ich und der Vater sind eins in der Gesinnung» (griechisch hen) und nicht «einer und derselbe» (griechisch heis), wie aus dem Vergleich mit der Stelle Joh 17,21 klar hervorgeht. Und hätte Jesus am Kreuz jemals zu Gott im Himmel beten können: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» (Mk 15,34), wenn er selbst Gott gewesen wäre? – Dann hätte er ja sich selbst verlassen und gleichzeitig zu sich selbst gebetet! Das alles ist unhaltbar! Gott war und ist auch der Gott Jesu Christi, auch des Auferstandenen, der zu Maria Magdalena sprach: «Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, und zu meinem Gott und zu eurem Gott.» (Joh 20,17)

Auch die Urgemeinde war noch weit davon entfernt, aus Jesus Gott zu machen. Paulus z.B. hat unmissverständlich die Unterordnung Christi unter Gott gelehrt, denn Gott sei das Haupt Christi (1.Kor 11,3) und als solches auch «der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus» (2.Kor 1,3; Eph 1,3+17; 1.Petr 1,3 u.ö.), wie diese Stellen ohne dogmatische Brille übersetzt werden müssen. Christus ist der, der «von Gott gemacht worden ist» (1.Kor 1,30; vgl. Hebr 3,2) und den Gott von den Toten auferweckt hat (Röm 4,24). Er ist der «Erstgeborene der ganzen Schöpfung» (Kol 1,15) und nach Off. 3,14 «der Anfang der Schöpfung». Er als der Sohn Gottes ist nicht Gott selber, sondern dient Gott und uns Menschen in alle Zeiten hinein als unser Hoherpriester (Hebr 2,7; 3,1; 4,14–5,10; 6,20; 7,24–8,6; 9,11–14; 13,11f). Er ist das Lamm Gottes (Joh 1,29; 1.Petr. 1,19), auch nach der Auferstehung vor dem Throne Gottes (Off. 5,1ff und öfter). Auch wenn Christus einst das ganze wiederhergestellte Reich Gottes dem Vater zu Füssen legen wird, wird auch er selbst Gott unterworfen bleiben in alle Ewigkeit (1.Kor 15,28). 

Diese Geschöpflichkeit bedeutet für Christus keine Erniedrigung, denn Gott hätte als erstes und herrlichstes Geschöpf nichts Schöneres und Strahlenderes schaffen können als seinen eingeborenen Sohn, sein vollkommenes Ebenbild.

Konzile können irren

Diese auf Gottes Wort beruhende Sicht der Dinge änderte sich erst und entscheidend durch die konstantinische Wende. Da maßte sich ein ungetaufter, nichtchristlicher, theologisch völlig inkompetenter Kaiser, ein Machtmensch und mehrfacher Mörder, der sich als Sonnengott anbeten und in Tempeln vergötzen ließ wie alle römischen Kaiser, 325 n.Chr. in Nicäa an, gegen die Mehrheit der Bischöfe festlegen zu können, was wir Christen zu glauben haben. So wurde aus Christus, dem Sohne Gottes, gutheidnisch ein Gott gemacht und das Weihnachtsfest auf den Tag des Sonnengottes verlegt! – Luther hatte also völlig recht, als er erkannte, dass Konzile irren können und dass Gottes Wort über alle Dogmen und kirchliche Tradition zu stellen sei. Das bestätigte Konstantin selbst, als er angesichts des Erschreckens der Bischöfe über die Entscheidung des Konzils und der dadurch entstandenen ­Tumulte und Kämpfe in der Kirche bald nach 325 n. Chr. die Position wechselte und die im Konzil bekämpfte des Arius einnahm, welcher die Geschöpflichkeit Christi verteidigte. Ja, ­Konstantin ließ sich vor seinem Tod sogar von einem arianischen Bischof taufen!

Christus für Juden und Muslime

Ich denke, es ist hohe Zeit, dass wir uns in der Christenheit entscheiden, ob wir auf heidnische, sich mit dem Mantel der Heiligkeit scheinheilig umhüllende Götzendiener oder auf unsern Herrn Jesus Christus hören wollen. Man kann nicht zwei Herren dienen! Es gilt, sich entschlossen von solch fatalen Dogmen wie der Gottheit Christi endgültig zu befreien. Denn wenn man aus einem Geschöpf, auch wenn es das höchste und herrlichste zur Rechten Gottes ist, einen Gott macht, dann ist das eigentlich – Polytheismus und Götzendienst, wie uns Moslems und Juden mit Recht vorwerfen! Denn man kann nicht an zwei oder gar drei göttliche Personen, also selbstständige Wesen, glauben und gleichzeitig behaupten, sie seien nur ein Gott. Das ist ein Widerspruch in sich selbst! Dass wir über diese theologischen Abgründe noch nicht viel mehr erschrocken sind, liegt daran, dass die Kirche seit Konstantins Zeiten immer stärker mit der weltlichen Macht verbunden war und selbst zu einer weltlichen Macht wurde, die alle Andersgläubigen bis aufs Blut verfolgte. So wurden wir über Jahrhunderte hinweg so oft und rasch und gewaltsam theologisch über den Tisch gezogen, dass wir die entstehende Reibungshitze allmählich als Nestwärme empfanden.
Wenn wir aber in der Theologie endlich einmal den Mut hätten, statt auf weltliche Machtmenschen wie Kaiser, die vielfache Mörder, ja Völkermörder waren und sich selbst als Götzen anbeten ließen, wieder auf unsern Herrn Jesus Christus und auf Gottes Wort zu hören, läge auf unseren schrumpfenden Kirchen nicht nur ein viel größerer Segen, sondern wir würden zugleich auch unsern jüdischen und islamischen Mitmenschen eine wichtige Barriere wegräumen, die sie am Glauben an Jesus als den Messias hindert.

Die Wahrheit allein wird uns frei machen. Christus ist die Wahrheit. So sollten wir uns gerade auch im Blick auf das bevorstehende Reformationsjubiläum ganz bewusst wieder Christus und seinem Wort zuwenden. Denn wahre reformierte Kirche können wir nur sein, wenn wir bereit sind, uns permanent zu erneuern (ecclesia reformata semper est reformanda). Und das heißt konkret: an unsern guten Hirten Jesus Christus zu glauben, auf sein Wort wirklich zu hören und ihm in Tat und Wahrheit nachzufolgen. So ist meine Empfehlung für das Reformationsjubiläum, dass wir unsern Leitsatz «Nahe bei Gott, nahe bei den Menschen» erweitern: «Nahe bei Gott, nahe bei den Menschen und Christus in unserer Mitte».

 

Jesus Christus - gesandt und bevollmächtigt pdf

Im Herbst 2014 hatten wir Besuch von einer etwas über 70 Jahre alten Schwester, die ihr gesamtes bewusstes Leben gläubig ist und gerne in der Bibel liest. Im Gespräch kamen wir auf das Hohepriesterliche Gebet in Joh. 17 zu sprechen und wir haben es auch zusammen gelesen. Dabei war es für sie wichtig, das „Eins-Sein“ des Herrn Jesus mit seinem Vater zu betonen. Sie sieht ihn „vermischt“ (so ihre Worte) mit dem Vater, nicht unterschieden. Das hat mir aufs Neue vor Augen geführt, wie leicht es uns doch passieren kann, dass wir etwas durch unsere Brille der Tradition und Prägung lesen, oder auch etwas in den Text hineinlesen, was so nicht darin steht.

Im Hohepriesterlichen Gebet  erhalten wir einen wunderbaren Einblick in das Verhältnis des Herrn Jesus zu seinem Gott und Vater und wie er für seine Nachfolger Fürbitte tut. Darüber hinaus können wir sehr viel über die Sendung und Vollmacht des Herrn Jesus erfahren, wenn wir dieses Gebet etwas genauer betrachten.

● Dazu habe ich die Passagen unterstrichen, die davon reden, dass der Herr Jesus alles vom Vater erhalten hat, Beauftragung (gesandt) und Bevollmächtigung (gegeben). Denn der Herr Jesus ist weder durch eigenen Entschluss noch in eigener Macht gekommen. Er hat auch nicht getan was er wollte, sondern was er sollte. Es war Gottes Auftrag und Gebot.

● Zudem habe ich sämtliche Benennungen und Personalpronomen farblich markiert, sowohl des Herrn Jesus als auch Gottes, des Vaters. Dies soll verdeutlichen, dass die Unterscheidung zwischen Gott und seinem Sohn weiterhin leicht erkennbar ist.

● Zum Dritten hebt das hier dreimal erwähnte Eins Sein die Unterscheidung zwischen Gott und Jesus Christus nicht auf. Er redet weiterhin von wir und uns, wenn er vom Eins Sein mit dem Vater spricht, wobei dieses Eins Sein analog zum Eins Sein der Gläubigen gebraucht wird.

Auch wenn der Text dadurch recht bunt geworden ist, so scheint es mir doch sehr hilfreich zu sein. Für einen besseren Textfluss habe ich die Vers-Nummern entfernt.

Johannes 17, das ganze Kapitel:

Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, wie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, dass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe! Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte. Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast. Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein - und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein -, und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir! Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde. Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin. Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit. Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind - ich in ihnen und du in mir -, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater! Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.

Wird der Herr Jesus auch über uns zu seinem Vater sagen können:

„Diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast“?

Und hoffentlich legen wir die Heilige Schrift nicht nach unseren Vorlieben aus, sondern nach Gottes Sinn, geleitet durch seinen Heiligen Geist.

 

Sollen die Gläubigen (auch) zu Jesus Christus beten? pdf

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Was hat Jesus Christus gesagt und getan?

Gebet zu "Herr" oder auch "unbestimmt"

Gebet zu Gott, dem Vater

Gebet zu Jesus Christus

Niederfallen, anbeten, huldigen (proskyneo)

Weitere Fragen und Überlegungen

Gebete in der Bibel (NT)

Mein Fazit

 

Einleitung

Zu wem wird in der Bibel gebetet? – oder präziser: Zu wem sollen wir beten?
Gibt es Aufforderungen dazu in der Bibel und wenn ja, welche?
Diesen Fragen gehe ich auf den folgenden Seiten nach.

Als Grundlage der Erkenntnis und zur Beantwortung dieser Fragen sollen hauptsächlich Bibelstellen dienen. Darauf liegt hier der Schwerpunkt. Der interessierte Leser kann und wird daraus eigene Schlüsse ziehen.

Dass in der Bibel viel zu Gott bzw. im NT viel zu Gott, dem Vater, gebetet wurde, braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden, da es m.E. eine bekannte Tatsache ist

Und obwohl bereits in den ersten Sätzen der Bibel vom Geist Gottes die Rede ist - dem Heiligen Geist -, wird er in der gesamten Heiligen Schrift nirgends angebetet bzw. es wird niemals zu ihm gebetet. Solche Stellen habe ich auch nicht angeführt, denn es gibt sie schlichtweg nicht. Dass es dennoch zuhauf getan wird, kommt offensichtlich aus dem Dogma der Trinität, wonach alle drei göttlichen Personen auch gleicher Verehrung würdig seien. Das ist zwar logisch richtig, entbehrt aber jeder biblischen Grundlage - so wie die gesamte Trinitätslehre.


Die Frage dreht sich hier nun hauptsächlich um den Herrn Jesus Christus.
Sollen die Gläubigen (auch) zu ihm beten?

Da erst im NT deutlich von ihm die Rede ist, habe ich mit der Auflistung der Bibelstellen auch erst dort begonnen. Eine Ausnahme bildet das Thema Niederwerfen / huldigen / Anbeten (proskyneo).

(Alle Hervorhebungen durch Fett- oder Kursivsetzung sind von mir. Als Übersetzung habe ich allermeist die "Revidierte Elberfelder" verwendet.)

 

Was hat Jesus Christus gesagt und getan?

Darum soll es zuerst gehen: Was hat der Herr Jesus gelehrt? Seine Jünger haben ihn gebeten, er möge sie beten lehren. Und das hat der Herr Jesus auch getan. Sowohl als Lehre als auch in der Praxis finden wir einige Beispiele in den Evangelien. Der erste Vers hierzu findet sich in der Vorrede zum "Vater Unser". Dort sagte der Herr Jesus:

Mt 6,6 Wenn du aber betest, so geh in deine Kammer, und wenn du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.

Damit wäre die Frage, zu wem wir beten sollen, im Grunde bereits beantwortet aus einer sehr zuverlässigen Quelle. Eine kurze und für jedermann verständliche Aussage des Herrn Jesus. Damit könnte man sich genügen lassen und danach handeln.

Wer jedoch tiefer einsteigen will, kann gerne weiterlesen:

Mt 6,9-13 Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden! Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns von dem Bösen!

Mt 7,11 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!

Mt 11,25-26 Zu jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.

Mt 18,19-20 Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.

Mt 26,39 Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.

Mt 26,42 Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!

Mt 27,46 um die neunte Stunde aber schrie Jesus mit lauter Stimme auf und sagte: Elí, Elí, lemá sabachtháni? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Lk 6,12 Und es geschah in diesen Tagen, dass er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verbrachte die Nacht im Gebet zu Gott.

Lk 11,1b-4 Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte! Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; unser nötiges Brot gib uns täglich; und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung.

Joh 4,21-24 Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist aus den Juden. Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.

Mit der Aussage: "Wir beten an, was wir kennen" zählt Jesus Christus sich selbst zu denen, die Gott anbeten – was er an anderer Stelle wiederholt getan hat (z.B. in Joh 17, ziemlich am Ende  eingefügt).

Joh 11,41-42 Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um der Volksmenge willen, die umhersteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.

Joh 14, 13-14 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.

In Vers 14 lesen manche Übersetzungen: "… was ihr mich bitten werdet in meinem Namen …" Das wäre durchaus ein Beleg dafür, zu Jesus zu beten, auch wenn es unlogisch erscheint, jemanden in dessen Namen etwas zu bitten. Dies hat auch m.E. keinerlei Bestätigung in der Bibel, wohl aber die Aufforderung, den Vater im Namen Jesu zu bitten (s. die folgenden Verse und auch z.B. Kol 3,17; Eph 5,20 u a.)

Joh 14,16 und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit.

Joh 16,23b Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben.

Joh 16,26-27 An jenem Tag werdet ihr bitten in meinem Namen, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde; denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin.

Joh 17,1 Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche.

Der Herr Jesus hat selbst ausschließlich zum Vater im Himmel gebetet. Er hat auch seine Jünger gelehrt, das zu tun. Nicht als etwas Öffentliches, sondern im Verborgenen (Mt 6,6, Eingangs zitiert). Er hat nirgends gesagt, dass sie später auch zu ihm beten sollen oder es ihnen freigestellt, zu wem sie beten wollen.

Ich meine, als Zusammenfassung der Lehre Jesu hierin kann man sagen, dass er einzig das Gebet zum Vater gekannt und gelehrt hat.

 

Gebet zu "Herr" oder auch zu "unbestimmt"

Dann gibt es ein paar Verse im weiteren Verlauf des NT mit Gebeten zu dem "Herrn". "Herr" wird im NT sowohl für Gott, den Vater, als auch für den Herrn Jesus verwendet (auch für andere Menschen). Somit gibt manchmal erst der Kontext zu erkennen, um wen es geht, manchmal bleibt es aber auch verborgen. An manchen Stellen wird nur vom Gebet berichtet, ohne "Gott", "Jesus Christus" oder "Herr" zu erwähnen.

Apg 1,14 Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.

Apg 1,24 Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, Herzenskenner aller, zeige von diesen beiden den einen an, den du auserwählt hast.

Apg 2,42 Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.

Röm 10,13 denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden.

2.Kor 12,8-9 Um dessentwillen habe ich dreimal den Herrn angerufen, dass er von mir ablassen möge. Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn (meine) Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

2.Thess 1,11-12 Deshalb beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig erachte der Berufung und dass er alles Wohlgefallen an der Güte und das Werk des Glaubens in Kraft vollende, damit der Name unseres Herrn Jesus in euch verherrlicht werde und ihr in ihm nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.

2.Tim 2,22 Die jugendlichen Begierden aber fliehe, strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!

 

Gebet zu Gott, dem Vater

Dieser Bereich, diese Bibelstellensammlung nimmt den weitaus größten Raum ein. Dabei sind es nur solche, die im NT zu finden sind und es sind zudem nur diejenigen angegeben, die von der Apostelgeschichte an und später geschrieben stehen, also nicht aus den Evangelien.

Dennoch sollte man sich m.E. nicht allein auf die Anzahl berufen.

Außerdem sind hier auch solche Stellen mit angegeben, in welchen Gott geehrt oder auch verherrlicht wird, was streng genommen nicht unbedingt "Gebet" meinen muss.

Apg 2,47 sie lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten.

Apg 4,24-28 Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist; der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte. Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden; indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.

Hier ist erstaunlich, dass die Gemeinde nicht zu Jesus Christus, sondern zu Gott betet und dabei von Jesus zweimal als von seinem Knecht redet, obwohl es in der Auseinandersetzung zuvor hauptsächlich um Jesus ging.

Apg 10,2 (Kornelius war) fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus, der dem Volk viele Almosen gab und allezeit zu Gott betete.

Apg 11,18 Als sie aber dies gehört hatten, beruhigten sie sich und verherrlichten Gott und sagten: Dann hat Gott also auch den Nationen die Buße gegeben zum Leben.

Apg 12,5 Petrus nun wurde im Gefängnis verwahrt; aber von der Gemeinde geschah ein anhaltendes Gebet für ihn zu Gott.

Apg 16,14 Und eine Frau mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt Thyatira, die Gott anbetete, hörte zu; deren Herz öffnete der Herr, dass sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde.

Apg 16,25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu.

Apg 18,13 und sagten: Dieser überredet die Menschen, Gott entgegen dem Gesetz zu verehren.

Apg 27,35 Und als er dies gesagt und Brot genommen hatte, dankte er Gott vor allen, und als er es gebrochen hatte, begann er zu essen.

Apg 28,15b ... und als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut.

Röm 1,8 Aufs Erste danke ich meinem Gott durch Jesus Christus euer aller wegen, dass euer Glaube verkündet wird in der ganzen Welt.

Röm 6,17Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid!

Röm 7,25 Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! So diene ich selbst nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.

Röm 14,6 Wer den Tag beachtet, beachtet ihn dem Herrn. Und wer isst, isst dem Herrn, denn er sagt Gott Dank; und wer nicht isst, isst dem Herrn nicht und sagt Gott Dank.

Röm 15,6 damit ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht.

Röm 15,30 Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, um unseres Herrn Jesus Christus und der Liebe des Geistes willen, dass ihr mit mir zusammen kämpft in den Gebeten für mich zu Gott.

Röm 16.27 – ihm, dem allein weisen Gott, sei die Ehre durch Jesus Christus in Ewigkeit! Amen.

1.Kor 1,4 Ich danke meinem Gott allezeit euretwegen für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christus Jesus.

1.Kor 14,25b und so wird er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich unter euch ist.

1.Kor 15,57Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!

2.Kor 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes.

2.Kor 2,14Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart!

2.Kor 9,11-15 und ihr werdet in allem reich gemacht zu aller Aufrichtigkeit im Geben, die durch uns Danksagung Gott gegenüber bewirkt. Denn die Besorgung dieses Dienstes füllt nicht nur den Mangel der Heiligen aus, sondern ist auch überreich durch viele Danksagungen zu Gott; denn infolge der Bewährung dieses Dienstes verherrlichen sie Gott wegen des Gehorsams eures Bekenntnisses zum Evangelium Christi und wegen der Lauterkeit der Gemeinschaft mit ihnen und mit allen; und im Gebet für euch sehnen sie sich nach euch wegen der überragenden Gnade Gottes an euch. Gott sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!

2.Kor 13,7 Wir beten aber zu Gott, dass ihr nichts Böses tun möget.

Gal 1,24 Und sie priesen Gott um meinetwillen.

Eph 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus.

Eph 1,16-23 …ich gedenke euer in meinen Gebeten, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. Die hat er in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat, hoch über jede Gewalt und Macht und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen genannt werden wird. Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allen erfüllt.

Eph 3,14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus.

Eph 3,20-21 Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde und in Christus Jesus auf alle Geschlechter hin von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Eph 5,20 Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus!

Philp 1,3 Ich danke meinem Gott, sooft ich an euch gedenke.

Philp 4,20 Unserem Gott und Vater aber sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Philp. 4,6 Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.

Kol 1,3 Wir danken dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, indem wir allezeit für euch beten. (Schlachter 2000)

Kol 1,12dem Vater danksagend, der euch fähig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht.

Kol 3,17 Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

1.Thess 1,2 Wir danken Gott allezeit für euch alle, wenn wir euch erwähnen in unseren Gebeten.

1.Thess 2,13 Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid.

1.Thess 3,9 Denn was für einen Dank können wir Gott euretwegen abstatten für all die Freude, die wir um euretwillen haben vor unserem Gott?

2.Thess 1,3 Wir müssen Gott allezeit für euch danken, Brüder, wie es angemessen ist, weil euer Glaube reichlich wächst und die Liebe zueinander bei jedem Einzelnen von euch allen zunimmt.

2.Thess 2,13 Wir aber müssen Gott allezeit für euch danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an erwählt hat zur Rettung in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit.

1.Tim 1,17 Dem König der Zeitalter (Ewigkeiten) aber, dem unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

1.Tim 6,15-16 Die (Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus) wird zu seiner Zeit der selige und alleinige Machthaber zeigen, der König der Könige und Herr der Herren, der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.

2.Tim 1,3 Ich danke Gott, dem ich von den Vorfahren her mit reinem Gewissen diene, wenn ich unablässig an dich gedenke in meinen Gebeten Tag und Nacht.

Philemon 4 Ich danke meinem Gott, indem ich allezeit deiner in meinen Gebeten gedenke.

Jak 3,9 Mit ihr (der Zunge) preisen wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bild Gottes geschaffen worden sind.

1.Pet 4,11 Wenn jemand redet, so [rede er es] als Aussprüche Gottes; wenn jemand dient, so [tue er es] aus der Kraft, die Gott darreicht, damit in allem Gott verherrlicht wird durch Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Off 19,10 Und ich fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir: Sieh dich vor, tue es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.

Zum einen gibt es sehr viele Beispiele, in denen zu Gott, dem Vater, gebetet wird. Und das auch dann, wenn im Kontext viel vom Herrn Jesus die Rede ist. Auffallend ist das meines Erachtens z.B. besonders in Apg 4 (die zweite Stelle in dieser Kategorie), wo Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat verhört und bedroht werden. Anschließend kommen sie zurück zu den Ihren und berichten, was geschehen war. Dabei ging es im Verhör und der Bedrohung um Jesus bzw. seinen Namen. Das folgende Gebet jedoch richtet sich ausschließlich an Gott, den Schöpfer aller Dinge. Der Herr Jesus wird darin wiederholt als der Knecht Gottes erwähnt. Es lohnt sich, die gesamte Begebenheit einmal im Zusammenhang und unter diesem Gesichtspunkt zu lesen.

Zum anderen lauten die Aufforderungen alle, zu Gott zu beten, dem alleinigen Gott (1.Tim 1,17), und das soll durch den Herrn Jesus oder auch in dem Namen Jesu geschehen (z.B. Eph 5,20; Kol 3,17, zuvor zitiert).

Die Lehre der Apostel hierin war also analog zur Lehre des Herrn Jesus:

Betet zu Gott, unserem Vater. Tut es im Namen des Herrn Jesus.

So weit so klar.
Nun aber die eigentliche Frage: Sollen die Gläubigen auch zum Herrn Jesus Christus beten?

 

Gebet zu Jesus Christus

Hier sind zum Einen solche Bibelstellen angegeben, die davon reden, "den Namen des Herrn Jesus Christus anzurufen". Ob und inwiefern dies zu unterscheiden ist von "beten" wäre noch zu klären, ebenso ggf. der Unterschied zwischen "Gebet" und "Anbetung".
Das griechische Wort, welches mit "anrufen" übersetzt wird, ist epikaleo und dieses Wort wird auch verwendet in der Begebenheit, in der sich der Apostel Paulus "auf den Kaiser beruft" (Apg 25,11 u. 28,19). Somit könnte "den Herrn Jesus anrufen" ebenso bedeuten, sich auf ihn zu berufen (zur Rechtfertigung, Vergebung, Hoffnung usw.), was inhaltlich m.E. kaum etwas anderes wäre als "an ihn zu glauben, auf ihn zu vertrauen".

Außerdem sind hier auch solche Stellen mit angegeben, in welchen Jesus Christus geehrt oder auch verherrlicht wird, was streng genommen nicht unbedingt "Gebet" meinen muss. (Ähnlich wie bei Gott selbst, s. vorheriger Abschnitt.)

Und natürlich solche Stellen, in welchen eindeutig zum Herrn Jesus gebetet wurde.

Apg 7,59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!

Apg 9,14 Und hier hat er (Paulus) Vollmacht von den obersten Priestern, alle, die deinen Namen (Jesus?) anrufen, gefangen zu nehmen!

Apg 9,21 Ist das nicht der, welcher in Jerusalem die verfolgte, die diesen Namen (Jesus?) anrufen, und der dazu hierhergekommen war, um sie gebunden zu den obersten Priestern zu führen?

Apg 22,10 Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, indem du seinen (Jesu?) Namen anrufst!

Röm 10,12-13 Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche, denn er (Jesus) ist Herr über alle, und er ist reich für alle, die ihn anrufen; denn: »Jeder, der den Namen des Herrn (Jesus?) anruft, wird gerettet werden«.

1.Kor 1,2 samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, sowohl bei ihnen als auch bei uns.

1.Kor 12,3 Deshalb tue ich euch kund, dass niemand, der im Geist Gottes redet, sagt: Fluch über Jesus!, und niemand sagen kann: Herr Jesus!, außer im Heiligen Geist.

1.Tim 1,12 Und darum danke ich (oder: bin ich dankbar) dem, der mir Kraft verliehen hat, Christus Jesus, unserem Herrn, dass er mich treu erachtet und in den Dienst eingesetzt hat.

Heb 1,6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: "Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!" (Das Original in Ps 97,7 lautet: "Schämen müssen sich alle Verehrer eines Götterbildes, die sich der Götzen rühmen. Fallt vor ihm nieder, alle Götter!")

Off 1,5b-6 Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. (Das ist kein Gebet im eigentlichen Sinn)

Auch die folgenden Verse sind im Grunde kein Gebet, werden aber hier angeführt, um nichts zu unterschlagen, was gelegentlich als Gebet gedeutet wird:

Off 5,8-14 Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voller Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen. Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!

Und ich sah: Und ich hörte eine Stimme vieler Engel rings um den Thron her und um die lebendigen Wesen und um die Ältesten; und ihre Zahl war Zehntausende mal Zehntausende und Tausende mal Tausende, die mit lauter Stimme sprachen: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lobpreis.

Und jedes Geschöpf, das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde und auf dem Meer ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm den Lobpreis und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.

Off 22,20 Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Amen; komm, Herr Jesus!

Vielleicht gibt es Bibelstellen, in welchen wirklich zum Herrn Jesus gebetet wird bzw. die Gläubigen dazu aufgefordert werden. Wer solche Verse findet, möge sich bitte bei mir melden, damit ich diese Sammlung ergänzen kann. Es ist mir ein großes Anliegen, gerade auch bei diesem so wichtigen Thema nichts zu unterschlagen oder zu übersehen.


Hinweis

Eine besondere Stelle möchte ich noch extra anführen, da meist fälschlicherweise davon ausgegangen wird, dass hier der Herr Jesus Christus angebetet werde:

Phil 2,9-11 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Bei genauer Betrachtung ist leicht zu erkennen, dass sich die Knie aller in Jesu Namen beugen werden, nicht vor ihm.

Alle werden einst Jesus als Herrn bekennen. Dadurch wird aber nicht Jesus ange-betet, sondern eben als Herr bekannt. Gott, der Vater, wird dadurch geehrt: "…zur Ehre Gottes, des Vaters". Vor Gott, dem Vater (sein Name ist JHWH), werden sich aller Knie beugen, im Namen Jesu, seines Gesalbten. Er hat gesagt: Niemand kommt zum Vater als durch mich (Joh 14,6b). So werden es die einen voller Freude und die anderen wohl eher zähneknirschend tun.

 

Niederfallen, anbeten, huldigen (proskyneo)

Das griechische Wort hierfür ist Proskyneo. In der "Elberfelder Studienbibel" wird seine Bedeutung angegeben mit: sich niederwerfen; vor jemandem auf die Knie fallen; fußfällig verehren; kniefällig bitten; anbeten.

In den vier Evangelien wird mehrfach davon berichtet, dass sich verschiedene Menschen vor dem Herrn Jesus Christus niedergeworfen haben. Daraus schließen viele Trinitarier, dass sie damit Jesus als Gott erkannten bzw. sie selbst sehen darin einen Beweis dafür, dass Jesus Gott ist. (Dabei bleibt - wie so oft - die Frage offen, ob Jesus damit an die Stelle seines Vaters tritt, oder ob er ein zweiter Gott neben seinem Vater ist.)

Niederfallen, sich niederwerfen und ähnliche Formulierungen kommen auch im AT oft vor. Zum einen als ein sich Niederwerfen vor dem HERRN (JHWH), aber auch vor Königen und anderen Menschen, wie aus der nachfolgenden Liste leicht erkennbar ist. Diese ist sehr umfangreich, obwohl ich diejenigen Stellen nicht mit angegeben habe, in welchen Menschen vor Gott niederfallen. Aufgrund der großen Menge empfiehlt es sich, diejenigen Stellen gleich selbst zu markieren, welche einem am markantesten erscheinen.

1.Mo 33,3 Er selbst aber ging vor ihnen her und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe an seinen Bruder herangekommen war.

1.Mo 41,43 Und er ließ Josef auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten.

Josef ist in vielerlei Hinsicht ein Vorbild auf den Herrn Jesus, so auch hier. Wie Josef von Pharao, so wurde Jesus von Gott erhöht. Alles hat er seinen Füßen unterworfen (Somit ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat (1.Kor 15,27).

1.Mo 42,6 Und Josef, er war der Machthaber über das Land, er war es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die Brüder Josefs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde.

1.Mo 43,26 Als Josef nach Hause kam, da brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder.

1.Mo 43,28 Sie sagten: Es geht deinem Knecht, unserem Vater, wohl; er lebt noch. Und sie verneigten sich und warfen sich nieder.

1.Mo 44,14 Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josefs; und er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder zur Erde.

1.Mo 48,12 Und Josef nahm sie von seinen Knien weg und beugte sich auf sein Gesicht zur Erde nieder.

1.Mo 50,18 Und auch seine Brüder gingen und fielen vor ihm nieder und sagten: Siehe, da hast du uns als Knechte.

Rut 2,10 Da fiel sie auf ihr Angesicht und warf sich zur Erde nieder und sagte zu ihm: Warum habe ich Gunst gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest, wo ich doch eine Fremde bin?

1.Sam 24,9 Danach machte David sich auf, ging aus der Höhle hinaus und rief hinter Saul her: Mein Herr und König! Und Saul sah sich um, und David neigte sein Gesicht zur Erde und warf sich nieder.

1.Sam 25,23 Als Abigajil David sah, stieg sie eilends vom Esel herab, fiel vor David auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder.

1.Sam 25,24 Sie fiel ihm zu Füßen und sagte: Auf mich allein, mein Herr, falle die Schuld! Lass doch deine Magd reden vor deinen Ohren und höre die Worte deiner Magd!

2.Sam 9,6 Da kam Mefi-Boschet, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David und fiel auf sein Angesicht und warf sich nieder. Und David sagte: Mefi-Boschet! Er sagte: Siehe, dein Knecht.

2.Sam 9,8 Da warf er sich nieder und sagte: Was ist dein Knecht, dass du dich einem toten Hund zugewandt hast, wie ich einer bin?

2.Sam 14,4 Und die Frau aus Tekoa kam zum König. Und sie fiel auf ihr Gesicht zur Erde und warf sich nieder und sagte: Hilf, König!

2.Sam 14,22 Da fiel Joab auf sein Angesicht zur Erde und warf sich nieder und segnete den König. Und Joab sagte: Heute erkennt dein Knecht, dass ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, mein Herr und König, da der König das Wort seines Knechtes getan hat.

2.Sam 14,33 Da begab sich Joab zum König und berichtete es ihm. Und er rief Absalom. Der kam zum König und warf sich vor ihm nieder und fiel auf sein Angesicht zur Erde nieder vor dem König, und der König küsste Absalom.

2.Sam 18,21 Und Joab sagte zu dem Kuschiten: Geh hin, melde dem König, was du gesehen hast! Da warf sich der Kuschit vor Joab nieder und lief hin.

2.Sam 24,20 Und Arauna blickte hinaus und sah den König und seine Knechte zu sich herüberkommen. Da ging Arauna hinaus und warf sich vor dem König nieder, mit seinem Gesicht zur Erde.

1.Kön 1,16 Und Batseba verneigte sich und fiel vor dem König nieder. Da sagte der König: Was hast du?

1.Kön 1,23 Und man meldete dem König: Der Prophet Nathan ist da! Und er kam herein vor den König und warf sich vor dem König auf sein Angesicht zur Erde nieder.

1.Kön 1,31 Da verneigte sich Batseba mit dem Gesicht zur Erde und warf sich vor dem König nieder und sprach: Es lebe mein Herr, der König David, ewig!

1.Kön 1,53 Und der König Salomo sandte hin, und man holte ihn vom Altar herunter; und er kam und warf sich vor dem König Salomo nieder. Und Salomo sagte zu ihm: Geh in dein Haus!

1.Kön 2,19 So ging Batseba zum König Salomo hinein, um mit ihm wegen Adonija zu reden. Und der König erhob sich, kam ihr entgegen und beugte sich vor ihr nieder. Dann setzte er sich auf seinen Thron und ließ einen Thron für die Königinmutter aufstellen; und sie setzte sich zu seiner Rechten.

2.Kön 4,37 Da kam sie und fiel ihm zu Füßen und warf sich zur Erde nieder. Und sie nahm ihren Sohn und ging hinaus.

1.Chr 21,21 Und David kam zu Ornan heran; und Ornan blickte auf und sah David, und er ging aus der Tenne hinaus und warf sich vor David nieder, mit dem Gesicht zur Erde.

1.Chr 29,20 Und David sagte zu der ganzen Versammlung: Preist doch den HERRN, euren Gott! Und die ganze Versammlung pries den HERRN, den Gott ihrer Väter; und sie verneigten sich und warfen sich nieder vor dem HERRN (JHWH) und vor dem König.

2.Chr 24,17 Und nach dem Tod Jojadas kamen die Obersten von Juda und beugten sich vor dem König nieder; und der König hörte auf sie.

Est 3,2 Und alle Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, beugten die Knie und warfen sich nieder vor Haman, denn so hatte der König es in Bezug auf ihn befohlen. Aber Mordechai beugte seine Knie nicht und warf sich nicht nieder.

Est 8,3 Und noch einmal redete Ester vor dem König und fiel vor seinen Füßen nieder. Und sie weinte und flehte ihn an, das von Haman, dem Agagiter, vorbereitete Unheil abzuwenden und seinen Anschlag, den er gegen die Juden geplant hatte.

Jes 49,23 Und Könige werden deine Betreuer sein und ihre Fürstinnen deine Ammen. Sie werden sich vor dir niederwerfen mit dem Gesicht zur Erde und den Staub deiner Füße lecken. Da wirst du erkennen, dass ich der HERR bin; die auf mich hoffen, werden nicht beschämt werden.

Jes 60,14 Und gebeugt werden zu dir kommen die Söhne deiner Unterdrücker, und alle, die dich geschmäht haben, werden sich niederwerfen zu deinen Fußsohlen. Und sie werden dich nennen: Stadt des HERRN, Zion des Heiligen Israels.

Dan 2,46 Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich vor Daniel nieder. Und er befahl, ihm Opfer und Räucherwerk darzubringen.

Dan 3,18 oder ob nicht: Es sei dir jedenfalls kund, König, dass wir deinen Göttern nicht dienen und uns vor dem goldenen Bild, das du aufgestellt hast, nicht niederwerfen werden.


bis hier AT, ab hier NT

Mt 2,2 Wo ist der König der Juden, der geboren worden ist? Denn wir haben seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen.

Mt 2,8 und er sandte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht genau nach dem Kind! Wenn ihr es aber gefunden habt, so berichtet es mir, damit auch ich komme und ihm huldige.

Mt 2,11 Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm, und sie öffneten ihre Schätze und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe.

Mt 8,2 Und siehe, ein Aussätziger kam heran und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.

Mt 9,18 Während er dies zu ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher herein und warf sich vor ihm nieder und sprach: Meine Tochter ist eben jetzt verschieden; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben.

Mt 14,33 Die aber in dem Boot waren, warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!

Mt 15,25 Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!

Mt 18,26 Der Knecht nun fiel nieder, bat ihn kniefällig und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen.

Mt 20,20 Dann trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm und warf sich nieder und wollte etwas von ihm erbitten.

Mt 28,9 Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüßt! Sie aber traten zu ihm, umfassten seine Füße und warfen sich vor ihm nieder.

Mt 28,17 Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige aber zweifelten.

Mk 3,11 Und wenn die unreinen Geister ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes.

Mk 5,6 Und als er Jesus von weitem sah, lief er und warf sich vor ihm nieder.

Mk 7,25 Aber sogleich hörte eine Frau von ihm, deren Töchterchen einen unreinen Geist hatte, kam und fiel nieder zu seinen Füßen

Mk 15,19 (im Spott) Und sie schlugen ihn mit einem Rohr auf das Haupt und spien ihn an, und sie beugten die Knie und huldigten ihm.

Lk 8,41 Und siehe, es kam ein Mann mit Namen Jaïrus - und er war Vorsteher der Synagoge - und fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen.

Lk 17,16 und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und das war ein Samariter.

Lk 24,52 Und sie warfen sich vor ihm nieder und kehrten nach Jerusalem zurück mit großer Freude.

Joh 9,38 "Glaubst du an den Sohn des Menschen?" [...] Er aber sprach: Ich glaube, Herr. Und er warf sich vor ihm nieder.

Joh 11,32 Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben.

Apg 5,10 Sie fiel aber sofort zu seinen Füßen nieder und verschied. Und als die jungen Männer hereinkamen, fanden sie sie tot; und sie trugen sie hinaus und begruben sie bei ihrem Mann.

Apg 10,25 Als es aber geschah, dass Petrus hereinkam, ging Kornelius ihm entgegen, fiel ihm zu Füßen und huldigte ihm.

Heb 1,6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: "Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!"

Off 1,17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot. Und er legte seine Rechte auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte.

Off 3,9 Siehe, ich gebe Leute aus der Synagoge des Satans, von denen, die sich Juden nennen und es nicht sind, sondern lügen; siehe, ich werde sie dahin bringen, dass sie kommen und sich niederwerfen vor deinen Füßen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.

Off 5,8 Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voller Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen.

Off 5,14 Und die vier lebendigen Wesen sprachen: Amen! Und die Ältesten fielen nieder und beteten an.

Off 19,4 Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebendigen Wesen fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sagten: Amen, Halleluja!

Off 19,10 Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, ihn anzubeten. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. Bete Gott an! Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Weissagung.

Off 22,8-9 Und ich, Johannes, bin der, welcher diese Dinge hörte und sah; und als ich sie hörte und sah, fiel ich nieder, um anzubeten vor den Füßen des Engels, der mir diese Dinge zeigte. Und er spricht zu mir: Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!

Es mag noch weitere Stellen geben, welche vom Niederfallen sprechen, aber an dieser umfangreichen Sammlung hier wird m.E. sehr deutlich, dass keineswegs jemand als "Gott" angesehen werden muss, nur weil sich ein anderer vor ihm beugt oder niederwirft. Auch der Herr Jesus wird dadurch nicht zum Gott.

Zum Beispiel wird in Mt 14,33 von den Jüngern und in Mk 3,11 Jesus von den Dämonen ausdrücklich als der Sohn Gottes benannt. Der Sohn Gottes ist aber ebenso wenig Gott wie der Sohn des Königs der König ist oder der Sohn des Präsidenten der Präsident.

Auch im Buch der Offenbarung verschwimmen nicht die Grenzen zwischen dem, der auf dem Thron sitzt: Gott, und dem Lamm Gottes: Jesus Christus. Er, Jesus, der Gesalbte Gottes, hat von seinem Gott und Vater alle Macht erhalten, bleibt ihm aber weiterhin untertan und handelt in alle Ewigkeit im Namen und Auftrag Gottes.

 

Weitere Fragen und Überlegungen

Das sind Punkte, worüber ich selbst nachdenke und hier keine fertige Antwort präsentiere:

♦ Jesus Christus hat nie gesagt, dass seine Nachfolger zu ihm beten sollen, auch nicht nach seiner Himmelfahrt. Er hat ausschließlich gelehrt, zum Vater zu beten (und das in seinem Namen).

♦ Wenn jemand den auferstandenen Herrn Jesus persönlich gesehen hat, Scheint es mir völlig normal, dass er auch mit oder zu ihm geredet hat, wie z.B. Stephanus in der Apostelgeschichte (kurze Zeit vor seiner Steinigung) oder Johannes in der Offenbarung. Daraus lässt sich m.E. aber nur schwerlich eine Lehre ableiten.

♦ Wenn Jesus das Bild des unsichtbaren Gottes ist (Kol 1,15), dann wird ein "Bild" angebetet, wenn Jesus Christus angebetet wird. Kann man das so sagen?

♦ In Röm 1,25 steht tadelnd geschrieben, dass sie dem Geschöpf statt dem Schöpfer Verehrung und Dienst darbringen. Geht man zu weit, wenn man mit diesem Vers die Anbetung Jesu kritisiert? Siehe auch Heb. 2,11 und Joh 17,14+16; demnach ist Jesus ebenso ein Geschöpf wie die Gläubigen.

♦ Wenn Jesus verehrt wird für das, wofür Gott die Ehre zusteht, dann raubt man Gott seine Ehre.

♦ Steht das im Widerspruch oder Konkurrenz zu Jesu Aussage, dass alle den Sohn ehren sollen wie sie den Vater ehren? (Joh 5,23) Ich meine jedenfalls, dass ehren und anbeten zwei völlig unterschiedliche Dinge sind. Wir sollen einander Ehre erweisen, den König ehren, Ehre ge-ben, wem Ehre gebührt – das hat jedoch meines Erachtens nichts mit beten oder gar anbeten zu tun.

♦ Jesus hat gesagt, er ist der Weg, der Vater ist das Ziel (Joh 14,6) Das passt haargenau damit zusammen, dass wir Gott, dem Vater, danken sollen durch Jesus Christus bzw. in Jesu Namen (Joh 16,26-27; Kol 3,17; Eph 5,20, weiter vorne zu finden).

♦ Jesus selbst war ein Anbeter (Joh 4 … wir beten an, was wir kennen) und sprach von seinem Gott. So wird der Herr Jesus auch mehrfach der Knecht Gottes genannt. Sollte Gottes Knecht angebetet werden?

♦ Da Jesus über alles erhöht worden ist, was im Himmel und auf der Erde ist (außer über Gott selbst), wäre es schon naheliegend, ihn zu ehren. Er sagte auch: "damit alle den Sohn ehren gleichwie sie den Vater ehren" (Joh 5,23). Einige Verse weiter aber sagte er: "Ich nehme nicht Ehre von Menschen" (Joh 5,41).

♦ Da Jesus Christus der "General-Bevollmächtigte" Gottes ist, wäre es durchaus logisch, sich in allen Anliegen an ihn zu wenden. So hat auch der Pharao alle Ägypter zu Joseph geschickt (1.Mo 41,55). Da der Mensch Jesus Christus der einzige Mittler ist zwischen Gott und den Menschen, scheint es ebenfalls nur logisch zu sein, unsere Anliegen zu ihm zu bringen, damit er sie vor Gott bringt. Aber dieser Logik folgt die Bibel nicht.

♦ Es erscheint mir vernünftig, dem Retter / Heiland für die Erlösung zu danken. Der erste Gedanke ist: Das ist Jesus Christus (1.Tim 2,5-6).

♦ Nach Jud 25ist allerdings Gott unser Retter / Heiland (Er tat es durch Jesus Christus).

♦ Ist Abraham dafür zu danken, dass er bereit war, Isaak zu opfern? Oder ist Isaak zu danken, dass er bereit war, geopfert zu werden? Abraham ist der eindeutige Segensträger. Somit gebührt der Dank für die Erlösung zuerst dem, der seinen Sohn dafür dahingegeben hat, nämlich Gott.

 

Gebete in der Bibel (NT)

Es ist wunderbar, dass uns in der Bibel hin und wieder Einblick gewährt wird, wie der Herr Jesus Christus selbst, aber auch die Gemeinde, gebetet hat, ja sogar wie Gott und das Lamm im Himmel verherrlicht werden. Ein paar von diesen Beispielen habe ich hier wiedergegeben.


Das "Vater Unser"

Mt 6,9-13 Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden! Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben haben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns von dem Bösen! Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.* (Der letzte Satz ist in etlichen Handschriften nicht enthalten)

Lk 11,2-4 Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater (unser), geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; unser nötiges Brot gib uns täglich; und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung.


Das "Hohepriesterliche Gebet"

Joh 17 Dies redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, wie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, dass er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe! Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte. Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und mir hast du sie gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist; denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast. Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, denn sie sind dein - und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein -, und ich bin in ihnen verherrlicht. Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir! Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde. Jetzt aber komme ich zu dir; und dieses rede ich in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, wie ich nicht von der Welt bin. Heilige sie durch die Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit. Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind - ich in ihnen und du in mir -, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt. Gerechter Vater! Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, womit du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen.


Gebet der Gemeinde

Apg 4,24-31 Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist; der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte. Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden; indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.


Anbetung Gottes

Off 15,3-4 Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Nationen! Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.

 

Mein Fazit

Ich war es von Kindheit an gewohnt, fast ausschließlich zu Jesus Christus zu beten. Zeitweise fand ich es sogar seltsam, wenn jemand zum Vater gebetet hat. Irgendwann beschäftigte ich mich aber selbst über einen längeren Zeitraum hinweg mit der Frage, zu wem wir beten sollen. Dass zum Heiligen Geist nirgends in der Bibel gebetet wurde, war mir zu dem Zeitpunkt längst klar. Aber sollen wir nun zum Vater oder zu Jesus Christus beten, oder zu beiden? Von manchen Geschwistern wurde mir gesagt, das sei egal, es kommt so oder so an.

Da ich gerne eine Antwort wollte, die auf der Heiligen Schrift gegründet ist, machte ich mich selbst auf die Suche. Zunächst schrieb ich einfach nur die entsprechenden Bibelstellen bei mir selbst auf. Das Ergebnis war überraschend. Die allergrößte Mehrzahl der Stellen hatte Gott, den Vater, als Ansprechperson der Gebete, sowohl in der Lehre als auch in der biblischen Praxis. Da waren die vielen Aufforderungen Jesu, zum Vater zu beten. Nun ja, damals war der Herr Jesus ja noch nicht im Himmel – so dachte ich erst. Aber auch im weiteren Verlauf des NT war nur ausnahmsweise vom Gebet zu Jesus die Rede bzw. davon, seinen Namen anzurufen. Was nun, so fragte ich mich? Die klaren Aufforderungen lauten: Bete Gott an oder auch betet zum Vater und: lasst Eure Anliegen vor Gott kund werden usw.

Ein klassisches Beispiel für eine solche Aufforderung war (und ist es bis heute) Kol. 3,17:

Und alles, was ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!


So habe ich mich vom Gebet zum Herrn Jesus abgewandt und ich bete zu Gott, dem Vater. Und das tue ich im Namen des Herrn Jesus, durch ihn, bzw. im Bewusstsein, dass ich nur durch Jesus Christus zu Gott kommen kann. Er ist der einzige Weg zum Vater.
Anfangs (und teilweise bis heute) habe ich das Gebet zu Jesus Christus vermisst. Aber um der Worte unseres Herrn Jesu selbst willen, die er im Namen und Auftrag seines Vaters geredet hat, und um dessen willen, was auch seine Apostel gelehrt haben, will ich weiterhin im Namen des Herrn Jesus Christus zum Vater beten.

Manche unterscheiden, zu wem sie beten, anhand des Anliegens. Zum Beispiel bitten sie den Herrn Jesus um Führung oder danken ihm für die Erlösung, sie preisen ihn als Herrn und bringen ihm ihre Schuld, wie einst das Volk Israel zum Priester / Hohepriester ging.
Gott, dem Vater allein aber bringen sie die Ehre und Anbetung, die ihm als dem alleinigen Gott zusteht. Sie ehren und verherrlichen IHN als den einen, der auf dem Thron sitzt, der alleiniger Machthaber ist und zu unserer Erlösung seinen Sohn dahingab. Diese Unterscheidung kann ich gut nachvollziehen und möchte das keineswegs in Abrede stellen. Es ist - logisch betrachtet - auch mehr als naheliegend, sich an denjenigen zu wenden, welcher der Mittler ist zwischen Gott und uns


Ich selbst möchte allein zu Gott, unserem Vater, beten, solange er mir aufgrund der Heiligen Schrift keine andere Erkenntnis schenkt, wie geschrieben steht:

Seid um nichts besorgt, sondern in allem sollen durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. (Phil 4,6)

 und

Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus! 
(Eph 5,20) 

 

Jesus Christus ist auferstanden pdf

Darüber ist an Ostern in vielen Predigten viel erfreuliches zu hören. Jesus ist auferstanden! Das ist wirklich wunderbar und der Grund, warum wir von einer "lebendigen Hoffnung" reden können. Er lebt, und er hat sich vielen Menschen gezeigt, ehe er in den Himmel aufgefahren ist. Davon berichten viele Stellen der Heiligen Schrift, besonders auch das 15. Kapitel im ersten Korintherbrief. Der Herr Jesus ist auferstanden. Wenn das nicht wäre, so wäre sowohl unser Glaube als auch unsere Predigt inhaltslos (Vers 14).

Paulus fährt dann fort, dass die Apostel falsche Apostel wären, wenn Jesus nicht auferweckt worden wäre, da sie gegen Gott bezeugt hätten, dass er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt (1.Kor 15,15-16).

Das ist der Punkt, den ich hervorheben will: Jesus Christus wurde von Gott auferweckt. In vielen (Oster)predigten ist zu hören, dass Jesus auferstanden sei. Das ist auch vollkommen richtig. Die Frage ist hierbei aber: Wie kam es dazu? Hat er sich selbst auferweckt oder hat es jemand anders getan?

Wenn gepredigt wird, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, so ist das ein erstaunliches Geschehen und man staunt über ihn. Aber, wie mag das zugegangen sein? Hat Jesus sich selbst auferweckt? Es gibt nicht wenige Zeitgenossen unter den Christen, die wirklich glauben, dass er sich selbst auferweckt habe. Sie können aber die Frage nicht beantworten, wie ein Toter sich selbst auferwecken kann, sie können auch keine entsprechende Bibelstelle nennen. Manche sagen in Anlehnung an die Zwei-Naturen-Lehre", dass der "göttliche Jesus" den "menschlichen Jesus" auferweckt habe. Bibelstellen dazu? Fehlanzeige.

Die Bibel lehrt uns aber an vielen Stellen, dass der Herrn Jesus Christus von Gott auferweckt wurde. Nicht nur 1.Kor. 15 redet ausführlich davon, sondern z.B. auch Ap 2,24; Röm 4,24; 1.Thess 1,9-10; 1.Pet 1,21 (und weitere).

Was ist der Unterschied? Ich will ein einfaches Beispiel gebrauchen: Der Wecker weckt uns und wir stehen auf. Der Wecker "steht uns nicht auf" und wir können uns nicht selbst wecken. So konnte ein toter Jesus sich nicht selbst auferwecken, sondern musste auferweckt werden. Gott hat ihn auferweckt.

Das passt natürlich nicht mit der "Jesus ist Gott-Lehre" der Trinitarier zusammen und ich vermute schon länger, dass deswegen auch nie ausdrücklich darüber gepredigt wird. Kürzlich hatte ich Besuch von einem jungen Mann, der gerade in der letzten Phase seines Theologie-Studiums ist. Er ist Trinitarier (wie üblich mit seiner individuellen Sichtweise) und bestätigte ohne Zögern meine Vermutung.

"Heilsnotwendig ist dieser Punkt aber nicht" höre ich recht oft als Einwand. Dagegen sagt aber die Bibel in Röm 10,9:

wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet werden.

Es handelt sich hier also keineswegs um eine Nebensächlichkeit, sondern ist von entscheidender Bedeutung. Wie sollen die Menschen aber glauben, dass der Herr Jesus von Gott auferweckt wurde, wenn es nicht gepredigt wird?


Und noch ein Aspekt soll genannt werden: Ehrensache.

Wenn man glaubt, dass Gott den Herrn Jesus auferweckt hat, so wird Gott bewundert, geehrt und verherrlicht für seine Macht, die er an Jesus Christus wirksam werden ließ. Wenn Gottes Handeln in dieser Sache aber unterschlagen wird - was leider in so gut wie allen Predigten geschieht - erhält er nicht die Ehre, die Ihm als dem allmächtigen und alleinigen Gott gebührt. Es ist Gott nicht egal, wen oder was wir ehren und anbeten:

Jes 42,8 Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen noch meinen Ruhm den Götterbildern.

Joh 4,24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.

Röm 1,25 sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen.

 

Jesus Christus ist auferstanden aus den Toten, denn Gott hat ihn auferweckt.
Davon bin ich überzeugt und das will ich gerne und zur Ehre Gottes bezeugen.

 

Wird Jesus Christus nicht auch Gott genannt? pdf

Doch. Und das sogar mehrmals.

Oft hört oder liest man in trinitarisch geprägten Kreisen den Begriff "Gott, der Sohn". Allerdings nirgendwo in der gesamten Heiligen Schrift. Jesus Christus ist nicht "Gott", auch nicht "Gott, der Sohn", obwohl er an einigen Stellen in der Bibel Gott genannt wurde. Diese möchte ich hier zitieren und auch so gut ich es kann darauf eingehen, um meine Überzeugung zu begründen.

Es sind die folgenden Stellen:

- Joh 1,1ff (Am Anfang war das Wort)

- Joh 20,28 (Thomas: Mein Herr und mein Gott)

- Jes 9,5 (starker Gott)

- Röm 9,5 (der über allem Gott ist)

- 1.Joh 5,20 (Dieser ist der wahrhaftige Gott)

- Heb 1,8 (Dein Thron, o Gott)

.

Eine der bekanntesten dieser Stellen dürfte der sog. "Johannes-Prolog" sein. Zugleich ist das eine Stelle, mit welcher sehr viele Theologen größte Mühe haben und nach ihrer eigenen Aussage mit am schwersten zu verstehen ist. Deswegen wird sie wohl so sehr oft thematisiert. Ich getraue mich hier, eine weitere Auslegung hinzuzufügen. Es ist mein Verständnis dieser Verse und ich behaupte nicht, dass es eine völlig richtige Sichtweise ist. Vielleicht hilft es aber dem einen oder anderen, sein eigenes Verständnis dieser Verse zu ergänzen. Der Text lautet:

Joh 1,1-3 und 14 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. 2 Dieses war im Anfang bei Gott. 3 Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist ... 14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns...

Das vielbemühte Wort in diesem Abschnitt ist das Wort "Wort". Dahinter wiederum steht der griechische Begriff "Logos". Logos hat eine ganze Reihe von möglichen Übersetzungen und Bedeutungen. Ich selbst kann kein Griechisch, habe mir aber sagen lassen, dass fast eine ganze Seite mit diesen möglichen Begriffen gefüllt werden kann - und dass Logos niemals eine Person bedeutet (siehe auch Strong-Verzeichnis).

Gewöhnlich glaubt man nicht, dass hier in Joh 1,1ff mit Wort (griechisch: Logos) auch wirklich Wort im Sinn von Rede gemeint sei, denn wenn Trinitarier diese Verse zitieren, so wird dabei gerne "Wort" und "Jesus" bzw. "Wort" und "der Sohn Gottes" gleichgesetzt. Folgt man nun dieser Logik, so lauten diese beiden Verse sinngemäß:

Am Anfang war Jesus, und Jesus war bei Gott, und Jesus war Gott. Dieser (Jesus = Gott) war am Anfang bei Gott.

oder eben:

Am Anfang war der Sohn Gottes, und der Sohn Gottes war bei Gott, und der Sohn Gottes war Gott. Dieser (der Sohn Gottes = Gott) war am Anfang bei Gott.

Mit anderen Worten: Gott war bei Gott

Gott war bei Gott? Achtung! Das sind zwei Götter: Jesus, der Sohn Gottes, der nach trinitarischem Verständnis auf Biegen und Brechen Gott sein muss, und dann eben der Gott, bei dem Jesus am Anfang war. Zwei. (Der Vers 2 wird dabei auch gerne weggelassen, weil er zu deutlich von zwei spricht, schließlich kann einer nicht "bei sich selbst" sein.)

Die Annahme eines persönlichen Wesens mit dem Namen Logos als "Schöpfungsmittler" stammt nicht aus der Bibel, sondern aus der Philosophie des Plato, ca. 400 Jahre vor Christus. Es ist also keine Übersetzung, sondern eine philosophische Umdeutung des Begriffs "Logos".

Die Alternative:

Nun kann man auch glauben, dass mit Wort auch wirklich Wort im Sinn von Wort,Rede, Sprache, Zusage, Verheißung oder auch Plan, Beschluss, Absicht usw. gemeint ist, denn das alles und noch viele mehr sind mögliche Übersetzungsvarianten von "Logos". Es muss also keineswegs eine Person damit gemeint sein wie in der Philosophie und Theologie behauptet wird, sondern so wie es geschrieben steht: das Reden Gottes, sein Wort.

Gott ist der Höchste, denn Jesus wird gelegentlich "Sohn des Höchsten" genannt z.B. in Luk 1,32 und sein Wort ist das Höchste.

Daraus ergeben sich sinngemäß mindestens zwei Möglichkeiten:

- Am Anfang war das Wort, und das Wort war beim Höchsten, und das Wort war das Höchste. Dieses war am Anfang beim Höchsten.

- Am Anfang war der Plan, dieser Plan war bei Gott, es war ein göttlicher Plan. Diesen Plan (diese Absicht) hatte Gott von Anfang an.

(Ich möchte betonen, dass dies keine Übersetzung ist, sondern eine sinngemäße Wiedergabe, eine Übertragung.)

Die Bibel bezeugt oft, dass alles durch das Reden Gottes, durch seinen Befehl und sein Gebot entstand. Diese Macht, des von Gott gesprochenen oder beauftragten Wortes, hat Mose gezeigt am Felsen in der Wüste, haben die Propheten gezeigt, und sie wurde an der Handlungsweise Jesu und der Apostel deutlich. Gelegentlich wurden zusätzliche Hilfsmittel wie Handauflegung, ein Stab über das Wasser, Tücher o.ä. benutzt, aber die eigentliche Kraft lag im von Gott bevollmächtigten Wort, in der Rede.

Psalm 33 enthält einige hilfreiche Aussagen hierzu:

Ps 33,6 Durch des HERRN Wort ist der Himmel gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.

Vers 9 Denn er sprach, und es geschah; er gebot, und es stand da.

Ebenso der Hebräer-Brief:

Heb 11,3 Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, so dass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist.

Und Gott selbst sagte:

Jes 44,24 So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der den Himmel ausspannte, ich allein, der die Erde ausbreitete - wer war da bei mir?

Doch zurück zum ersten Kapitel im Johannes-Evangelium: Gott allein hat alles durch sein Reden erschaffen. Sein Wort steht über allem, so wie er selbst über allem steht. Er ist der Höchste, sein Wort ist das Höchste. Und er hat von Anfang an davon geredet, dass einmal ein Nachkomme der Frau als Erlöser kommen werde. Diese Verheißung hat Gott oft wiederholt und erweitert bzw. präzisiert. Er sollte ein Sohn Davids sein und in Ewigkeit auf dessen Thron sitzen und vieles mehr. Als die Zeit erfüllt war, machte Gott sein Wort wahr, er erfüllte seine Verheißungen, er zeugte durch den Heiligen Geist den Herrn Jesus in Maria, als Nachkomme Davids. Das Wort wurde Fleisch, das Versprechen in die Tat umgesetzt.

Bis zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte und bis zu diesem Vers im Text war es Wort, Rede, Plan, Vorsatz, konkretes Vorhaben etc. und in sich logisch. Hinter allem, was Gott getan hatte und tut steht eine Logik mit viel Weisheit. Gott hat nichts Unlogisches oder etwas ohne Plan gemacht, und er hat es immer zuvor angekündigt (Amos 3,7). Das ist mein Verständnis dieser Stelle.

Wer nun aber daran festhält, dass mit "Wort" (Logos) Jesus Christus als Person gemeint sei, der sollte zugeben, dass hier von zwei Göttern die Rede ist (Das Wort war bei Gott, Verse 1 u. 2). Dann lautet der Text sinngemäß so: Im Anfang war Jesus Christus, und Jesus Christus war bei Gott, und Jesus Christus war Gott. Dieser Gott Jesus Christus war im Anfang bei Gott.(siehe hierzu auch Kommentare)

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• Thomas sagte, als er dem auferstandenen Jesus Christus begegnete:

Mein Herr und mein Gott! (Joh 20,28)

Diese Aussage wird sehr gerne als Beleg angeführt dafür, dass Jesus Gott sei. Wäre dies nun die einzige Aussage zu diesem Thema, könnte man dem auch ohne weiteres zustimmen. Als Ergebnis hätte man dann aber zwei Götter, denn mit dem was Thomas sagt, wird Jesus nicht zum Vater gemacht, sondern eben einfach Gott genannt, der Vater bleibt dabei weiterhin auch Gott, also zwei.

Was aber, wenn man den Kontext mit einbezieht? Ein paar Verse zuvor (V.17) sagt Jesus von sich, dass er zu seinem Gott auffahren werde. Und drei Verse weiter (V.31) schreibt Johannes als Verfasser dieses Evangeliums, dass er dies geschrieben habe, damit ihr glaubt, dass Jesus … der Sohn Gottes ist. In Kap. 17,3 (vom selben Verfasser) sagt Jesus, dass der Vater allein wahrer Gott ist.

Wenn Jesus von Thomas Gott genannt wird, Jesus selbst aber sagt, dass der Vater allein wahrer Gott ist, dann stellt sich vielleicht die Frage, wessen Aussage mehr Gewicht hat, die von Jesus oder die von Thomas. Im Grunde sollte das aber keine Frage sein, zumal auch etliche andere Menschen in der Bibel Gott genannt wurden, ohne dass dadurch die Einzigartigkeit Gottes in Frage gestellt wird (siehe weiter unten).

Dementsprechend steht geschrieben:

1.Kor 8,5-6a Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind...

Mit "Göttern" sind hier nicht Götzen im Sinn von "Nichtse" gemeint, sondern hochgestellte Persönlichkeiten. Von Gott steht geschrieben, dass er der Gott aller Götter ist (5.Mo 10,17) und der Herr Jesus sagte, dass Gott nicht der Gott von Toten sei (Mk 12,26-27). Demnach gibt es im Himmel viele, die "Gott" genannt werden, ebenso auf der Erde, auch wenn wir hier nicht mehr Einblick in die Himmelswelt erhalten. Die Mehrzahl von Gott ist Götter, deswegen ist im obigen Vers von sogenannten Göttern die Rede.

Ein weiterer Beleg:

Psalm 82,1 Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er ... Vers 6 u. 7 Ich sagte zwar: Ihr seid Götter, Söhne des Höchsten seid ihr alle! Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, wie einer der Obersten werdet ihr fallen.

Diese Stelle greift der Herr Jesus in Joh 10,34-36 auf:

Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?

Manche sagen, dass Thomas im auferstandenen Jesus den wahren Vertreter und Gesandten Gottes erkennt und ihn deshalb Gott nennt. Andere meinen, dass Thomas mit "Gott" den Vater meint und mit "Herr" den Herrn Jesus.

Gelegentlich kann man auch den Einwand hören, dass Jesus gerade in einer so wichtigen Sache dem Thomas nicht widerspricht, wenn er ihn denn tatsächlich Gott nennt. Ja, das verwundert mich auch. Der Herr Jesus sagt hier gar nichts dazu, weder Widerspruch noch Bestätigung. Der Kontext (Verse 17 u. 31, siehe weiter oben) macht aber bereits deutlich, dass Jesus nicht der wahre Gott ist und in Joh. 17,3 sagt er unmissverständlich, dass der Vater allein der wahre Gott ist. So sollte man nicht meinen, das Schweigen Jesu besser interpretieren zu können als sein Reden in Klartext. Das liefe im Extremfall darauf hinaus, dass man die Finsternis d.h. das Verborgene, nicht Definierte mehr liebt als das Licht das Klare, Offensichtliche, Verständliche.

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Im AT steht in Jes. 9,5:

Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.

Zunächst sei angemerkt, dass es hier unterschiedliche Übersetzungen gibt. Zum Vergleich:

Lut 1912: ...er heißt Wunderbar, Rat, Held, Ewig-Vater, Friedefürst

GNB: ...die Ehrennamen ...: umsichtiger Herrscher, mächtiger Held, ewiger Vater, Friedensfürst.

Zum anderen halte ich es für klug, mit Prophetie und ihrer Auslegung vorsichtig umzugehen, da ebenfalls bei Jesaja gesagt wurde, dass der Messias Immanuel heißen sollte, sein Name war aber Jesus (hebr. Jaschuah). In Psalm 16 ist von der Auferstehung geschrieben, und davon, dass David nicht die Verwesung sehen würde. Allerdings, und das wird wiederholt in der Apostelgeschichte dargelegt, bezieht sich diese Verheißung ausschließlich auf den Herrn Jesus, Davids Sohn. In Psalm 89 steht, dass Gott David zum Erstgeborenen machen werde (Ps 89,28ff), aber wiederum geht es meiner Meinung nach um den Herrn Jesus.

Auf dem Verlesen des AT liegt eine Decke, wie 2.Kor 3,14 sagt, die nur in Christus beseitigt wird. An der Erfüllung können wir erkennen, wie es gemeint ist.

Ein Drittes: Oft wird behauptet, derjenige, der geboren wurde, sei der "menschliche Jesus" gewesen, der in Schwachheit einherging, gelitten hat und schließlich gestorben sei, während der "göttliche Jesus" von alle dem unberührt blieb und auch nicht gestorben sei. Hier in der Jesaja-Stelle wird jedoch das Kind, das geboren werden sollte, "Starker Gott" genannt, also ein Gott, der geboren wird und für die Sünde der ganzen Welt starb? Im weiteren Verlauf des Jesaja, besonders in Kap. 53, ist er der Knecht Gottes, was mit Mose vergleichbar ist, welcher sowohl Gott und als auch Knecht Gottes genannt wurde. (2.Mo 4,16 und 7,1, weiter unten zitiert)

Da Gott bereits seinen Christus gesandt hat, sollte niemand unter der Decke bleiben, die über der Verlesung des AT liegt.

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Längere Zeit war ich überzeugt, dass Jesus an einer Stelle im Römerbrief eindeutig Gott genannt werde. Es ist die folgende:

Röm 9,5 deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Ich fragte mich, wie das einzuordnen sei, da es im Widerspruch zu Jesu eigener Aussage stand (...der Vater allein ist der wahre Gott in Joh 17,3) und auch zur Gesamtaussage der Bibel, dass es nur einen Gott gibt und der Herr Jesus dessen Sohn ist. Auch der nähere Kontext ergab einen Konflikt.

Röm 8,28-29 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind. Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.

Röm 10,9 dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst.

Röm 15,6 Der Gott des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleichgesinnt zu sein untereinander, dem Gesalbten (= Christus) Jesus gemäß, damit ihr einmütig, mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht.

Allein innerhalb des Römerbriefes wäre das eine unvereinbare Aussage, dass Jesus der Gott über allem sein sollte. In Römer 8,29 wird vom Erstgeborenen unter vielenBrüdern gesprochen - somit wären die Gläubigen "Brüder Gottes". Weiter ist da in Römer 10,9 die Unterscheidung zwischen Herr und Gott. Hebt man diese auf, so hat der eine Gott den anderen Gott aus den Toten auferweckt; und in Römer 15,6 ist vom Gott dessen die Rede, der über allem Gott sein soll? Soviel Widerspruch konnte ich mir nicht erklären, zumal es auch mit dem biblischen Gesamtzeugnis unvereinbar wäre.

Ich war allerdings einige Zeit ratlos.

Eine Inter-Linear-Übersetzung brachte mich dann der Lösung näher. Dort kommt nach "...aus denen dem Fleisch nach der Christus ist" ein Punkt und ein neuer Satz beginnt: Der über allem seiende Gott sei gepriesen in die Ewigkeiten! Amen. Inzwischen habe ich auch herausgefunden, dass die ursprünglichen griechischen Schriften keine Satzzeichen enthielten und somit der angegebene Sinn dieser Worte vom jeweiligen Übersetzer abhängig ist.

Ich kann also verstehen, wenn jemand weiterhin daran festhält, dass mit Röm 9,5 ausgesagt werde, dass der Christus (der von Gott Gesalbte) der "Gott über allem" ist. Ich selbst stimme dem aber nicht mehr zu.

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Einer der stärksten Beweise dafür, dass Jesus Christus der wahrhaftige Gott ist, sah ich lange Zeit in 1.Joh 5,20 und meinte, da stünde das doch unwiderlegbar.

1.Joh 5,20 Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

Einen gewissen Konflikt sah ich schon: Wenn der Sohn des Wahrhaftigen der wahrhaftige Gott ist, wie es hier heißt, was bleibt dann noch für seinen Vater übrig. Und überhaupt: Hat der wahrhaftige Gott einen Vater bzw. wessen Sohn ist der wahrhaftige Gott?

Die Argumentation fokussierte sich auf das Wörtchen "Dieser". Ich war der Überzeugung, dass es sich auf den zuletzt Genannten bezog, auf "seinen Sohn Jesus Christus" und keinesfalls auf "den Wahrhaftigen", dessen Sohn Jesus Christus ist. Mir waren bis dahin die Bibelstellen nicht aufgefallen, in welchen sich das "dieser" eindeutig nicht auf den zuletzt Genannten bezieht:

2.Joh 7 Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist.

Ganz sicher ist Jesus Christus nicht der Antichrist.

Apg 4,10-11 Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten - in diesem Namen steht dieser gesund vor euch. Das ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, verachtet, der zum Eckstein geworden ist.

"Diesem" bezieht sich auf Jesus Christus; "dieser" bezieht sich aber nicht auf Gott, sondern auf den bis dahin Gelähmten; und "Das ist der Stein" ist wiederum nicht der ehemals Gelähmte sondern der Herr Jesus Christus.

Diese beiden Beispiele mögen genügen. Wer beim Bibellesen danach Ausschau hält, wird noch viel mehr solcher Stellen finden. Wer hingegen darauf beharrt, dass laut 1.Joh 5,20 Jesus Christus der wahrhaftige Gott ist, der lässt sich erfahrungsgemäß auch durch biblische Belege nicht davon abbringen. (So erging es mir auch.)

Ich glaube, wenn wir in Jesus Christus sind, dass wir dann in dem wahrhaftigen Gott sind. Nicht, weil er der wahrhaftige Gott ist, sondern weil er seinerseits im wahrhaftigen Gott ist. Es gibt für uns keine andere Möglichkeit, im wahrhaftigen Gott zu sein, als in dem Herrn Jesus Christus, in dem Sohn des wahrhaftigen Gottes zu sein.

Übrigens: "Dieser" bezeichnet einen allein, nicht zwei oder mehr. Entweder ist Gott der wahrhaftige Gott, oder sein Sohn Jesus Christus. Nur einer von beiden.

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Eine weitere Stelle, in der Jesus Gott genannt wird, findet man im Hebräerbrief, und wer diese Stelle zitiert, um die Gottheit Jesu zu beweisen, lässt sehr gerne den nächsten Vers weg.

Heb 1,8 ...von dem Sohn aber: "Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches.

Gleich der nächste Vers zeigt aber auf, dass der Sohn Gottes niemals Gott im absoluten Sinn ist, denn da ist von seinem Gott die Rede:

Heb 1,9 Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten."

Dazu ein trauriges Beispiel aus der Praxis:

Als ich einmal im Gespräch war mit jemandem, der aufgrund dieser Stelle beweisen wollte, dass Jesus Gott ist, bat ich ihn, Vers 9 vorzulesen, da er seine Bibel hier aufgeschlagen hatte. Zuerst las er lautlos für sich, um dann mit eigenen Worten zu sagen, dass der Vater seinen Sohn gesalbt habe. Ich bat ihn noch einmal, einfach vorzulesen, was in seiner Bibel steht. Er brachte es fast nicht über seine Lippen, dass der Sohn Gottes von seinem Gott gesalbt wurde.

Aus trinitarischer Sicht ist das zwar verständlich, allerdings umgeht man damit einmal mehr die biblische Aussage.

Heb 1,8-9 von dem Sohn (sagt Gott) "Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten."

Auch Mose wurde von Gott selbst zweimal Gott genannt, und niemand wird ernsthaft annehmen, dass damit die Einzigartigkeit des lebendigen Gottes infrage gestellt wurde.

2.Mo 4,16 Aaron aber soll für dich (Mose) zum Volk reden. Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott (Elohim) sein.

2.Mo 7,1 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Gott (Elohim) eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein.

Paulus sagte einmal in 2.Kor 3,6b: Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. So halte ich es für sinnvoll, nicht auf einzelnen Buchstaben zu beharren, sondern nach dem Sinn der Worte zu fragen und den unmittelbaren Kontext sowie das Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift zu beachten.

Inzwischen habe ich mehr als 20 Bibelstellen im AT und NT gefunden, die vom Gott des Herrn Jesus reden, sowohl vor als auch nach seinem Sterben und Auferstehen. Diese Sammlung kann hier angesehen werden.

Einen Vers daraus möchte ich zum Schluss dieses Abschnittes besonders hervorheben, denn da spricht Jesus Christus selbst, nachdem er bereits etwa 60 Jahre lang im Himmel war:

Off 3,12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.

 

Wenn Jesus Christus Gott selbst ist... pdf

Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes macht gewöhnlich aus Jesus Christus einen zweiten, genau gleichen, Gott neben seinem Vater (und den Heiligen Geist zu einem dritten ebensolchen Gott, die oft so genannte "dritte Person Gottes"), um zugleich zu behaupten, dass es dennoch nur einer sei. Darum geht es hier nun nicht im Einzelnen, sondern mehr um den Herrn Jesus allein. 

Vielen Predigten, Aufsätzen, Büchern und anderen Äußerungen kann man entnehmen, dass Jesus Christus Gott selbst sei. Weithin gebräuchliche Formulierungen sind etwa folgende:

- Gott wurde Mensch.

- Nur Gott selbst kann für unsere Sünden bezahlen.

- Die Wunder, die Jesus getan hat, beweisen, dass er Gott ist.

- Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott.

- JHWH im Alten Testament ist Jesus im Neuen Testament.

- Jesus ist der Schöpfer aller Dinge.

und ähnliche Aussagen.

Wenn aber Jesus Christus wirklich Gott selbst wäre, dann hätten wir ein ernsthaftes Problem, wie ich an einigen Beispielen deutlich machen möchte und ein paar wenige Bibelstellen dazu nenne.

Manch ein Kritiker mag vielleicht einwenden, dass ich hier logische Argumente anführe, Gott aber nicht mit unserer Logik erfasst werden könne. Dem möchte ich entgegen halten, dass ich zuallererst für jedermann verständliche Bibelstellen anführe und es zudem nicht darum geht, alles über Gott zu wissen. Mehr noch: Die gesamte Konstruktion der Dreieinigkeitslehre entstammt nicht der Bibel, sondern ist ihrerseits ein Resultat mehr oder weniger logischer Überlegungen, dargelegt in unbiblischen Begriffen der Philosophie. So sind auch alle oben genannten Behauptungen durchweg das Ergebnis menschlicher Logik. Sie entstammen nicht der Heiligen Schrift.

Wenn Jesus Christus Gott selbst ist ...

... dann ist er nicht das Lamm Gottes und somit wurde die Sünde der Welt (unsere Sünde) nicht weggenommen und niemand wurde für Gott erkauft.

Joh 1,29 Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!

Off 5,9 Und sie singen ein neues Lied und sagen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen für Gott erkauft aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation

Heb 9,22b ...und ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung.

Natürlich werden etliche Trinitarier nun einwenden, dass Jesus als Mensch sein Blut zur Vergebung vergossen hat und für uns gestorben ist, nicht als Gott. Das würde jedoch bedeuten, dass - entgegen ihrer Behauptung - doch nicht ein Gott, sondern ein Mensch für die Erlösung der Menschheit bezahlt hat. 

 

... dann wird Gott zum Lügner gemacht, weil er u.a. Petrus eine falsche Offenbarung gegeben hat

Mt 16,16-17 Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus (d.h.: der Gesalbte), der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.

1.Joh 5,10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.

Heb 5,5-10 So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt." Wie er auch an einer anderen Stelle sagt: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks." Der hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod erretten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam; und vollendet ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott begrüßt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks.

 

... dann haben wir niemanden, der für uns vor Gott eintritt

Röm 8,34 Wer ist, der verdamme? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.

1.Tim 2,5 Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus

Heb 9,24 Denn Christus ist nicht hineingegangen in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, ein Abbild des wahren Heiligtums, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen.

 

... dann gibt es keinen Weg zu Gott

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Heb 10,19 ff Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum, den er uns eröffnet hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang - das ist durch sein Fleisch -, und einen großen Priester über das Haus Gottes, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewissheit des Glaubens...

Heb 7,25 Daher kann er die auch völlig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden.

 

... dann sollte die Bibel in sehr vielen ihrer Passagen umgeschrieben werden

Joh 3,16 könnte dann etwa so lauten: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er selbst Mensch wurde, um für die Sünden der Menschen sich von seinen Geschöpfen ans Kreuz schlagen zu lassen, damit alle, die das glauben in den Himmel kommen. - das ist natürlich völliger Unsinn.

Sehr viele solcher Um-Schreibungen von Bibelversen sind in einem separaten Artikel aufgelistet unter dem Titel: Wenn Jesus Christus Gott ist... Es ist geradezu lästerlich, wenn man konsequent weiterdenkt, was die "Jesus ist Gott-Lehre" für Folgen hat. Einmal mehr sei hier wiederholt, was der Herr Jesus selbst über den wahren Gott gesagt hat:

Joh 17,3 Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

 

Gute Trinitarier lassen aber nicht locker und sagen fleißig, dass Jesus auch dies nur auf sich als Mensch bezogen habe. Somit lassen sie Jesu Worte nur wenige Wochen gelten (er sagte dies kurz vor seinem Tod), obwohl Jesus selbst sagte, dass seine Worte nicht vergehen werden. 

 

Wenn Jesus Christus Gott ist... pdf

(zusammengestellt von Jürgen Laub)

  • dann hat es sich mit dem Ursprung GOTTES aber so verhalten: Maria, seine (Gottes) Mutter, wurde schwanger befunden von GOTT. (Matth 1,18)
  • dann hat Matthäus bestätigt, dass GOTT ‘Nazoräer’ genannt werden soll. (Matth 2,23)
  • dann musste GOTT getauft werden, um alle Gerechtigkeit zu erfüllen. (Matth 3,15)
  • dann ist GOTT der ‘geliebte Sohn’ einer Stimme aus dem Himmel gewesen, die Wohlgefallen an GOTT gefunden hat. (Matth 3,17)
  • dann stellt GOTT die Menschen auf dem Berg der Seligpreisungen vor ein Rätsel, die IHN doch vor Augen haben, wenn ER sagt: ‘Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden GOTT schauen.’ (Matth 5,8)
  • dann hat GOTT sehr oft davon gesprochen, dass ER und wir einen Vater haben, der in den Himmeln ist. (Matth 7,21 u.v.a.)
  • dann hat GOTT sehr häufig davon gesprochen, dass wir den Willen Seines Vaters tun sollen. (Matth 7,21)
  • dann ist GOTT von einem anderen gesandt worden. (Matth 10,40 u.v.a.)
  • dann hat GOTT einen anderen gepriesen, den ER ‘Vater’ und ‘Herr des Himmels und der Erde’ genannt hat. (Matth 11,25)
  • dann spricht GOTT davon, dass ER ein Knecht ist, den ein anderer erwählt hat, und ein Geliebter, an dem die Seele eines anderen Wohlgefallen gefunden hat, der Seinen Geist auf IHN (GOTT) legen wird. (Matth 12,18)
  • dann hatte GOTT auch nach dem Zeugnis von Matthäus Brüder und Schwestern. (Matth 12,50)
  • dann ist GOTT von Beruf Zimmermann gewesen. (Mark 6,3)
  • dann ist GOTT nach dem Bericht von Markus der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon gewesen. Und Schwestern hatte ER auch noch. (Mark 6,3)
  • dann hat GOTT vor der Speisung seiner hungrigen Zuhörer zum Himmel hinauf geblickt und gedankt! Wem muss GOTT danken? (Matth 14,19; s.a. 15,36)
  • dann stellt sich die Frage, wie GOTT denn ‘wahrhaftig GOTTES Sohn’ sein kann? (Matth 14,33)
  • dann hat GOTT Simon Petrus glückselig gepriesen, dem von GOTTES Vater offenbart worden ist, dass GOTT ‘der Christus, der Sohn des lebendigen GOTTES’ ist. (Matth 16,16)
  • dann hat GOTT nach seiner ersten Leidensankündigung den Petrus wohl zu Recht getadelt, als der zu IHM sagte: ‘GOTT behüte dich, HERR!’ (Matth 16,22)
  • dann stellt sich die Frage, was GOTT damit meint, wenn ER sagt, dass ‘ER kommen wird in der Herrlichkeit Seines Vaters’? (Matth 16,27)
  • dann steht es GOTT offensichtlich nicht zu, zu entscheiden, wer in Seinem kommenden Reich einmal zu Seiner Linken und Rechten sitzen wird. Denn diese Entscheidungsbefugnis ist laut der Aussage GOTTES einem anderen vorbehalten, - Seinem Vater. (Matth 20,23)
  • dann ist GOTT der Prophet aus Nazareth in Galiläa gewesen. (Matth 21,11)
  • dann ist zu klären, was es heißt, dass GOTT ‘im Namen des HERRN’ kommen wird. (Matth 23,39)
  • dann besteht in den letzten Tagen die Gefahr, dass andere Menschen wohl mit dem wiederkommenden GOTT verwechselt werden können. (Matth 24,23 ff.)
  • dann ist GOTT nicht allwissend, denn ER hat bekannt: ‘Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht GOTT, sondern der Vater allein.’ (Matth 24,36)
  • dann wird GOTT am Tag des Gerichts zu den zu seiner Rechten Stehenden sagen: ‘Kommt her, Gesegnete eines anderen’ (Matth 25,34)
  • dann hat GOTT in Gethsemane zu GOTT gebetet: ‘Nicht wie ICH will, sondern wie DU willst.’ (Matth 26,39)
  • dann ist GOTT ausgezogen, verspottet, angespuckt, geschlagen und ans Kreuz genagelt worden. (Matth 27,27 ff.)
  • dann ist GOTT kurz vor seinem Tod am Kreuz von einem anderen GOTT verlassen worden, denn ER hat mit lauter Stimme geschrien: ‘Elí, Elí, lemá sabachtháni? Das heißt: Mein GOTT, mein GOTT, warum hast DU mich verlassen?’ (Matth 27,46)
  • dann stellt sich die Frage, wer den verstorbenen GOTT am dritten Tag von den Toten auferweckt hat? (Matth 28,7)
  • dann ist GOTT alle Macht im Himmel und auf Erden von GOTT gegeben worden. (Matth 28,18)
  • dann ist GOTT der Heilige GOTTES gewesen. (Mark 1,24)
  • dann ist GOTT aber nicht der GOTT Abrahams und der GOTT Isaaks und der GOTT Jakobs und der GOTT Israels, denn in Bezug auf diesen GOTT spricht GOTT von einem ‘ER’ und ER sagt über IHN: ‘Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR’. (Mark 12,27+29)
  • dann hat GOTT bestätigt, dass ER der Sohn des ‘Hochgelobten’ ist. (Mark 14,61+62)
  • dann ist GOTT kurze Zeit nach seiner Auferweckung in den Himmel aufgenommen worden und hat sich zur Rechten GOTTES gesetzt. (Mark 16,19)
  • dann sollte Maria nach der Verheißung des Engels Gabriel schwanger werden und GOTT gebären und IHM den Namen Jesus geben. (Luk 1,31)
  • dann sollte GOTT nach der Verheißung Gabriels groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. (Luk 1,32)
  • dann ist David der Vater GOTTES gewesen; sein Thron sollte GOTT von GOTT gegeben werden. (Luk 1,32)
  • dann ist GOTT die gesegnete Frucht von Marias Leib gewesen. (Luk 1,42; ‘der Same der Frau’ 1.Mo 3,15)
  • dann hat Maria GOTT geboren, ihren erstgeborener Sohn, und IHN in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt. (Luk 2,7)
  • dann sollten die Hirten nach Mitteilung eines Engels GOTT finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend, obwohl die himmlischen Heerscharen GOTT lobten und sprachen: ‘Ehre sei GOTT in der Höhe.’ (Luk 2,12-14)
  • dann ist GOTT an seinem achten Lebenstag beschnitten worden und man hat IHM an diesem Tag den Namen ‘Jesus’ gegeben. (Luk 2,21)
  • dann haben die Eltern GOTTES GOTT nach Jerusalem hinaufgebracht, um IHN dem Herrn darzustellen. (Luk 2,22)
  • dann war Simeon von GOTT eine göttliche Zusage zuteilgeworden, dass er den Tod nicht sehen solle, ehe er GOTT gesehen habe. (Luk 2,26)
  • dann haben die Eltern GOTT in den Tempel gebracht, um mit IHM nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun und Simeon hat GOTT in seine Arme genommen und IHN gelobt. (Luk 2,27-28)
  • dann ist GOTT gewachsen und erstarkt; ER ist mit Weisheit erfüllt worden und die Gnade GOTTES war auf GOTT. (Luk 2,40)
  • dann ist GOTT, als er 12 Jahre alt war, mit seinen Eltern zum Passahfest hinauf nach Jerusalem gegangen und hat Seinen Eltern während der Rückreise einige Sorgen und Schmerzen bereitet. (Luk 2,42ff.)
  • dann ist GOTT mit ihnen hinabgegangen und nach Nazareth gekommen und war ihnen untertan. (Luk 2,51)
  • dann hat GOTT an Weisheit und Alter und Gunst bei GOTT und Menschen zugenommen. (Luk 2,52)
  • dann ist GOTT getauft worden und als ER betete, ist GOTT in leiblicher Gestalt einer Taube auf GOTT herabgestiegen und trotzdem ist noch eine Stimme aus dem Himmel gekommen. (Luk 3,21f.)
  • dann ist GOTT, als ER ungefähr dreißig Jahre alt war, öffentlich aufgetreten. (Luk 3,23)
  • dann ist GOTT, voll Heiligen Geistes, durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umher geführt und von dem Teufel versucht worden. (Luk 4,1+2)
  • dann hat der Teufel bei seinen Versuchungen GOTT nicht gekannt oder erkannt, denn er hat seinen Gegenüber zweimal mit ‘Sohn GOTTES’ angesprochen. (Luk 4,3+9)
  • dann haben die Dämonen GOTT nicht gekannt, weil sie gemeint haben, in ihrem Gegenüber ‘den Heiligen GOTTES’, ‘den Sohn GOTTES’, ‘den Sohn des Höchsten’ oder ‘den Christus’ erkannt zu haben. (Luk 4,34,41 u.a.)
  • dann hat GOTT Nächte im Gebet zu GOTT verbracht. (Luk 6,12 u.a.)
  • dann hat GOTT gesagt: ‘Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort GOTTES hören und tun.’ (Luk 8,21)
  • dann hat GOTT einen anderen ‘Herr des Himmels und der Erde’ genannt. (Luk 10,21)
  • dann hat GOTT seine Jünger irregeleitet, als sie IHN um das rechte Beten gefragt haben; GOTT hat sie angewiesen, zu einem anderen beten: zu einem ‘Vater!’ (Luk 11,2)
  • dann hat GOTT mit einem ‘Gewiss!’ bestätigt, dass Marias Leib IHN getragen und ER an ihren Brüsten gesogen hat. (Luk 11,27-28)
  • dann hat GOTT einen reichen Obersten wohl etwas irre gemacht, als ER zu ihm sagte, nachdem dieser IHN ‘Guter Lehrer’ genannt hatte: ‘Was nennst du Mich gut? Niemand ist gut als nur einer, GOTT.’ (Luk 18,19)
  • dann ist GOTT der ‘Sohn des Menschen’! Denn so hat GOTT sich im NT zig Mal genannt. (Luk 19,10 u.v.a.)
  • dann ist GOTT der König, der da kommt ‘im Namen des HERRN’!?! (Luk 19,38)
  • dann hat GOTT seinen Jüngern ein Reich übergeben, genauso wie GOTT es IHM übergeben hat. (Luk 22,29)
  • dann hat GOTT in Gethsemane gebetet: ‘Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!’ (Luk 22,42)
  • dann hat GOTT bestätigt, dass ER der ‘Christus’ [der von GOTT auserwählte, gesandte Gesalbte], der ‘Sohn GOTTES’ ist. (Luk 22,67+70)
  • dann hat GOTT gesagt, dass er zur Rechten der Macht GOTTES sitzen wird. (Luk 22,69 u.v.a.)
  • dann hat GOTT am Kreuz einen anderen gebeten: ‘Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.’ (Luk 23,34)
  • dann ist GOTT nicht von Ewigkeit her, denn Johannes der Täufer hat von IHM gesagt: ‘ER ist vor mir geworden’. (Joh 1,15)
  • dann hat GOTT, der in GOTTES Schoß ist, den unsichtbaren GOTT kundgemacht. (Joh 1,18)
  • dann ist GOTT nach der Aussage des Täufers Johannes ‘das Lamm’ und ‘ein Mann’ (Joh 1,29+30)
  • dann ist der Geist erst dann auf GOTT geblieben, als ER getauft worden ist. (Joh 1,33)
  • dann ist GOTT nach dem Zeugnis des Nikodemus von GOTT gekommen und außerdem sei GOTT mit GOTT gewesen. (Joh 3,2)
  • dann ist GOTT von GOTT gegeben und in die Welt gesandt worden und hat die Worte GOTTES geredet. (Joh 3,16+17+34)
  • dann hat Johannes der Täufer unterstellt, dass auch er hätte GOTT sein können. (Joh 3,28)
  • dann hat GOTT die Worte GOTTES geredet, der IHM den Geist nicht nach Maß gegeben hat. (Joh 3,34)
  • dann hat GOTT zusammen mit seinen jüdischen Brüdern und Schwestern einen anderen angebetet (‘wir beten an’). (Joh 4,22)
  • dann ist GOTT, der in Fleisch und Blut vor der Frau am Jakobsbrunnen steht, widersprüchlich gewesen, als ER gesagt hat, dass GOTT Geist ist? (Joh 4,24)
  • dann hat GOTT bezeugt, dass ER den Willen eines anderen tut und dessen Werk vollbringt. (Joh 4,34)
  • dann hat GOTT gesagt, dass ER nichts von sich selbst tun kann. (Joh 5,19 u.v.a.)
  • dann hat GOTT von dem ‘alleinigen GOTT’ gesprochen und nicht sich selbst damit gemeint. (Joh 5,44)
  • dann hat GOTT gesagt, dass er von GOTT beglaubigt/bestätigt/versiegelt worden ist. (Joh 6,27)
  • dann hat GOTT gesagt, dass er von GOTT ist und diesen gesehen hat. (Joh 6,46)
  • dann hat Simon Petrus sich geirrt, als er zu GOTT gesagt hat: ‘DU bist der Heilige GOTTES’ (Joh 6,69)
  • dann muss man auch glauben, dass GOTT Brüder hatte, die von der gleichen Mutter geboren worden sind. (Joh 7,3+5+10)
  • dann muss man auch zur Kenntnis nehmen, dass GOTT die Lehre eines anderen lehrt. (Joh 7,16)
  • dann ist es ein Rätsel, warum GOTT immer wieder zwischen sich und GOTT unterscheidet. (Joh 7,17 u.a.)
  • dann stellt sich die Frage, warum GOTT im Tempel zu seinen Zuhörern sagen konnte, dass sie IHN kennen, aber den Wahrhaftigen nicht? (Joh 7,28)
  • dann wundert man sich, dass GOTT nicht sagt, dass ER der Wahrhaftige ist, sondern nur, dass ER IHN kennt und von IHM gesandt worden ist. (Joh 7,29)
  • dann hat es Zeiten gegeben, in denen GOTT noch nicht verherrlicht worden war. (Joh 7,39)
  • dann muss man sich die Frage beantworten, warum GOTT dann fast ununterbrochen von einem anderen spricht, der IHN gesandt hat, der IHN nicht allein lässt, der von IHM zeugt, der wahrhaftig ist, der IHM mitteilt, was ER der Welt zu sagen hat, dem ER allzeit das IHM Wohlgefällige tut, usw. (Joh 8)
  • dann hat GOTT gesagt, dass ER ein Mensch ist, ‘der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von GOTT gehört habe.’ (Joh 8,40)
  • dann hat GOTT gesagt, dass ER ‘von GOTT ausgegangen und gekommen ist; denn ICH bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern ER [der Andere, den GOTT ‘GOTT’ nennt] hat mich gesandt.’ (Joh 8,42)
  • dann hat GOTT gesagt, dass ER den GOTT der Juden kennt (‘mein Vater’). ‘Wenn ICH sagte: ICH kenne IHN nicht, so würde ICH euch gleich sein: ein Lügner.’ (Joh 8,55)
  • dann hat GOTT gesagt, dass ER zusammen mit seinen Jüngern die Werke des anderen GOTTES wirken muss, der IHN gesandt hat. (Joh 9,4)
  • dann hat GOTT sich seinen Zeitgenossen aber nicht als solcher zu erkennen gegeben, und hat sie auch als nicht richtig zu durchschauender Mensch über sein Gottsein nicht offen informiert. (Joh 9,16 ff.)
  • dann ist GOTT ein Gott, der Gebote von einem anderen empfängt und hält. (Joh 10,18; 15,10)
  • dann ist GOTT ein Gott, der die Werke im Namen eines anderen tut. (Joh 10,25)
  • dann ist GOTT ein Gott, den ein anderer geheiligt hat. (Joh 10,36)
  • dann ist GOTT ein Gott, der seine opponierenden Zeitgenossen, die IHN fast schon als GOTT erkannt haben, mit dem Zitat einer alttestamentlichen Bibelstelle irritiert, die zum Inhalt hat, dass auch Menschen ‘Götter’ genannt werden können. (Joh 10,36)
  • dann ist GOTT ein Gott, dem (ein anderer) GOTT geben wird, was ER von GOTT bitten mag. (Joh 11,22)
  • dann hat GOTT zum Himmel geblickt und einem anderen gedankt, dass ER IHN erhört hat. (Joh 11,41)
  • dann ist GOTT ein Gott, der trotz der Unsterblichkeit GOTTES oft von seinem bevorstehenden Tod gesprochen hat. (Joh 12,33 u.v.a.)
  • dann ist GOTT ein Gott, der im Bewusstsein lebt, dass IHM von einem anderen alles in die Hände gegeben ist und dass ER von GOTT ausgegangen war und zu GOTT hingehe. (Joh 13,3 u.a.)
  • dann ist GOTT ein Gott, in dem GOTT verherrlicht ist. (Joh 13,31+32)
  • dann ist GOTT ein Gott, der von denen, die bereits an GOTT glauben, fordert, dass sie auch an IHN glauben sollen. (Joh 14,1)
  • dann ist GOTT ein Gott, der nur der Weg, aber nicht das Ziel ist. (Joh 14,6)
  • dann ist GOTT ein Gott, der einen anderen kennt, der größer ist als ER. (Joh 14,28)
  • dann ist GOTT ein Gott, der gesagt hat, dass ER nur der Weinstock, aber nicht der Weingärtner ist. (Joh 15,1)
  • dann hat GOTT zu GOTT gesagt: ‘DU bist der allein wahre GOTT!’ (Joh 17,3)
  • dann ist GOTT ein Gott, der Herrlichkeit von einem anderen erhalten hat und diese Herrlichkeit dann an Menschen weitergibt. (Joh 17,22)
  • dann heißt GOTT ‘Jesus, der Nazoräer’. (Joh 18,5+7)
  • dann ist GOTT ein Gott, der selbst bezeugt hat, dass ER geboren worden ist. (Joh 18,37)
  • dann hat GOTT am Kreuz zu seiner Mutter gesprochen. (Joh 19,26)
  • dann ist GOTT ein Gott, der den gleichen GOTT über sich hat, wie Maria und seine Brüder auch: ‘Ich fahre auf zu meinem GOTT und eurem GOTT!’ (Joh 20,17)
  • dann hat der Apostel Johannes sich gewaltig geirrt, denn er hat geglaubt, ‘dass Jesus der Christus ist, der Sohn GOTTES.’ (Joh 20,31)
  • dann hat Petrus am Pfingstfest trotz der Erfüllung mit heiligem Geist katastrophal Falsches gepredigt: ‘Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von GOTT euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die GOTT durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisst - diesen Mann, der nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis GOTTES hingegeben worden ist, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen an das Kreuz geschlagen und umgebracht. Den hat GOTT auferweckt.’ (Apg 2,22-24)
  • dann ist GOTT ein Nachkomme Davids, denn ein anderer GOTT hatte David ‘mit einem Eid geschworen, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen’. (Apg 2,30)
  • dann ist GOTT von GOTT auferweckt worden. (Apg 2,32 u.a.)
  • dann ist GOTT durch die Rechte GOTTES erhöht worden und hat die Verheißung des heiligen Geistes von diesem anderen GOTT empfangen. (Apg 2,33)
  • dann ist GOTT von GOTT ‘sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht worden.’ (Apg 2,36)
  • dann ist GOTT der Knecht des GOTTES Abrahams, Isaaks und Josephs, des GOTTES der Väter. (Apg 3,13)
  • dann hat GOTT leiden müssen, weil sein GOTT damit erfüllt hat, ‘was ER durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat.’ (Apg 3,18)
  • dann ist GOTT der Prophet gewesen, von dem Mose schon gesagt hat: ‘Einen Propheten wird euch der HERR, euer GOTT, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir.’ (Apg 3,22)
  • dann ist GOTT ein Knecht eines GOTTES, der IHN erweckt und gesandt hat, um uns Menschen zu segnen. (Apg 3,26)
  • dann ist GOTT der Gesalbte und heilige Knecht des GOTTES, zu dem die Gemeinde in Jerusalem gebetet hat. (Apg 4,26 ff.)
  • dann ist GOTT von dem GOTT, an den Petrus und die Apostel geglaubt haben, dem GOTT der Väter, auferweckt und erhöht worden. (Apg 5,30+31)
  • dann hat Stephanus GOTT zur Rechten GOTTES und neben der Herrlichkeit GOTTES stehen gesehen. (Apg 7,55)
  • •dann hat Paulus wohl sogleich in den Synagogen gepredigt, dass GOTT der Sohn GOTTES ist!?? (Apg 9,20)
  • dann stimmt es wohl, dass Paulus die in Damaskus wohnenden Juden in Verwirrung gebracht hat, indem er bewies, dass dieser GOTT der Christus (der Gesalbte GOTTES) ist. (Apg 9,22)
  • dann ist GOTT ein Gott, den GOTT mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat und mit dem GOTT war. (Apg 10,38)
  • dann ist GOTT ein Gott, den GOTT am dritten Tag auferweckt hat und hat sichtbar werden lassen. (Apg 10,40)
  • dann ist GOTT der von GOTT verordnete Richter der Lebenden und der Toten. (Apg 10,42)
  • dann ist GOTT der Retter aus der Nachkommenschaft Davids, den GOTT der Verheißung nach Israel gebracht hat. (Apg 13,22+23)
  • dann ist GOTT der Sohn eines GOTTES, der IHN in der Zeit (‘heute’) gezeugt hat. (Apg 13,33)
  • dann ist GOTT der Fromme eines GOTTES, der nicht zugelassen hat, dass Ersterer die Verwesung gesehen hat. (Apg 13,35)
  • dann ist GOTT ein Mann, den der GOTT, der die Welt gemacht hat, dazu bestimmt hat, den Erdkreis zu richten. (Apg 17,31)
  • dann ist GOTT der eigene Sohn des GOTTES, der sich die Gemeinde durch dessen Blut erworben hat. (Apg 20,28)
  • dann ist GOTT der Gesalbte GOTTES (‘Christus’), der GOTT, der als Erster durch Totenauferstehung Licht verkündigen sollte.’ (Apg 26,23)
  • dann ist GOTT ein Sohn GOTTES, ‘der aus der Nachkommenschaft Davids gekommen ist dem Fleische nach, und als Sohn GOTTES in Kraft eingesetzt dem Geist der Heiligkeit nach aufgrund der Totenauferstehung.’ (Röm 1,3)
  • dann ist dieser GOTT nicht der Gott des Paulus, denn der dankt seinem GOTT durch Jesus Christus. (Röm 1,8)
  • dann ist GOTT ein Gott, durch den der GOTT, von dem Paulus spricht, das Verborgene der Menschen richten wird. (Röm 2,16)
  • dann ist GOTT ein Gott, den der GOTT, von dem Paulus spricht, als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut hingestellt hat. (Röm 3,25)
  • dann ist GOTT ein Mensch. (Röm 5,15)
  • dann ist er ein GOTT, durch den Paulus GOTT dankt. (Röm 7,25)
  • dann sind wir Miterben GOTTES (Röm 8,17)
  • dann ist GOTT der Erstgeborene unter vielen Brüdern. (Röm 8,29)
  • dann ist er ein GOTT, den GOTT nicht verschont, sondern für uns alle hingegeben hat. (Röm 8,32)
  • dann hat GOTT einen GOTT und Vater (Röm 15,6 u.v.a.)
  • dann ist dieser GOTT doch nicht der ewige, allein weise GOTT. (Röm 16,26+27)
  • dann war Paulus durch GOTTES Willen berufener Apostel GOTTES. (1.Kor 1,1)
  • dann hat Paulus die Gemeinde doppelt von GOTT gegrüßt: ‘Gnade euch und Friede von GOTT und von GOTT!’ (1.Kor 1,3 und alle Briefanfänge)
  • dann sind die Korinther durch den GOTT, der treu ist, in die Gemeinschaft seines GOTTES berufen worden, der unser Herr ist. (1.Kor,1,9)
  • dann ist GOTT GOTTES Kraft und GOTTES Weisheit. (1.Kor 1,24)
  • dann ist GOTT uns Weisheit von GOTT und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung geworden. (1.Kor 1,30)
  • dann sind wir GOTTES. GOTT aber ist GOTTES! (1.Kor 3,23)
  • dann ist GOTT unser Passahlamm, das für uns geschlachtet ist. (1.Kor 5,7)
  • dann ist GOTT aber durch GOTT auferweckt worden. (1.Kor 6,14)
  • dann sind unsere Leiber Glieder GOTTES. (1.Kor 6,15)
  • dann haben Christen auf geheimnisvolle Weise zwei GÖTTER, denn es heißt: ‘So ist doch für uns ein GOTT, der Vater, und ein GOTT, Jesus Christus. Denn wir wissen, dass kein GOTT ist, als nur EINER! (1.Kor 8,4+6)
  • dann hat Paulus GOTT gesehen. (1.Kor 9,1)
  • dann ist der Kelch des Segens die Gemeinschaft des Blutes GOTTES und das Brot, das wir brechen die Gemeinschaft des Leibes GOTTES! (1.Kor 10,16)
  • dann ist Paulus in Nachahmer GOTTES. (1.Kor 11,1)
  • dann sollen wir wissen, dass GOTT das Haupt eines jeden Mannes ist; das Haupt GOTTES aber ist GOTT. (1.Kor 11,3)
  • dann hat GOTT in der Nacht, in der ER überliefert wurde, das Brot genommen und gedankt [Wem?], ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und gesprochen: ‘Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis!’ Und: ‘Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem [GOTTES ] Blut, dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis! (1.Kor 11,24+25)
  • dann verkündigen wir, sooft wir dieses Brot essen und den Kelch trinken, den Tod GOTTES, bis ER kommt. (1.Kor 11,26)
  • dann wird ein Mensch am Leib und am Blut GOTTES schuldig sein, wenn er unwürdig das Brot isst oder den Kelch GOTTES trinkt. (1.Kor 11,27)
  • dann isst und trinkt sich der selbst zum Gericht, der den Leib GOTTES nicht richtig beachtet. (1.Kor 11,29)
  • dann ist GOTT für unsere Sünden gestorben nach den Schriften und begraben und auferweckt worden am dritten Tag nach den Schriften, dann Kephas erschienen, dann den Zwölfen … und dann auch Paulus. (1.Kor 15,4-8)
  • dann werden wir als falsche Zeugen GOTTES befunden, wenn wir nicht bezeugen, dass GOTT GOTT auferweckt hat. (1.Kor 15,15)
  • dann ist GOTT der Erstling der Entschlafenen. (1.Kor 15,20)
  • dann müssen wir verkündigen, dass, so wie durch GOTT der Tod gekommen ist, so auch durch GOTT die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in GOTT alle lebendig gemacht werden. Als Erstling GOTT, dann die, die GOTT angehören bei seiner Wiederkunft. (1.Kor 15,21-23)
  • dann übergibt GOTT am Ende das Reich GOTT und GOTT wird GOTT unterworfen sein, wobei GOTT, der GOTT alles unterworfen hat, ja selbstverständlich von jeder Unterwerfung ausgenommen ist, damit GOTT alles in allem sei. (1.Kor 15,24-28)
  • dann war der erste Adam auch GOTT, denn es steht geschrieben: ‘Der erste Mensch [also GOTT – ein Geheimnis, das wir im Glauben annehmen müssen], Adam, wurde zu einer lebendigen Seele, der letzte Adam [ein eindeutiger Bezug auf GOTT] zu einem lebendig machenden Geist.’ Der erste GOTT ist von der Erde, irdisch; der zweite GOTT vom Himmel. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen. (1.Kor 15,45-49)
  • dann müssen wir GOTT danken, der uns den Sieg gibt durch unseren GOTT! (1.Kor 15,57)
  • dann sei der GOTT unseres GOTTES gepriesen. (2.Kor 1,3)
  • dann haben Paulus, Silvanus und Timotheus den Sohn GOTTES, also GOTT, unter den Korinthern gepredigt. (2.Kor 1,19)
  • dann werden wir in GOTT gefestigt durch GOTT. (2.Kor 1,21)
  • dann sind wir ein Wohlgeruch GOTTES für GOTT. (2.Kor 2,15)
  • dann reden wir in GOTT vor GOTT. (2.Kor 2,17; 12,19)
  • dann haben wir Vertrauen durch GOTT zu GOTT. (2.Kor 3,4)
  • dann ist GOTT GOTTES Bild. (2.Kor 4,4)
  • dann ist uns im Angesicht GOTTES die Herrlichkeit GOTTES aufgeleuchtet. (2.Kor,4,6)
  • dann hat GOTT uns mit sich selbst versöhnt durch GOTT, denn GOTT war in GOTT (2.Kor 5,18+19)
  • dann wurde GOTT für uns zur Sünde gemacht, damit wir in diesem sündigen GOTT GOTTES Gerechtigkeit würden. (2.Kor 5,21)
  • dann ist GOTT ein Mann, denn Paulus hat die Korinther einem Mann verlobt, vor den er sie als eine keusche Jungfrau hingestellt hat. (2.Kor 11,2)