Anthony Buzzard
ist Autor mehrerer Bücher und WebSite-Betreiber (www.focusonthekingdom.org). Einige seiner Artikel und Bücher wurden ins Deutsche übersetzt. Manche davon sind hier zu finden.
Bücher:
Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes (Buch, neu aufgelegt
Jesus was not an Trinitarian (englisch, z.B. bei Amazon erhältlich)
Übersetzung: Jesus war kein Trinitarier (steht in deutsch als PDF zur Verfügung)
Einige kleinere Beiträge von Anthony Buzzard wurden auch ins Deutsche übersetzt und sind hier mit freundlicher Genehmigung des Autors und des Übersetzers abrufbar.
Die Zeugung des Sohnes im Leib Marias
Die berühmteste Identitätsgeschichte der Welt; die Geburtsurkunde von Jesus
Anthony Buzzard in Focus on the Kingdom; Dezember 2015 (das Original als PDF)
In Raymond Browns Die Geburt des Messias, dem klassischen Kommentar zu Matthäus 1 und Lukas 1, heißt es:
„Das Handeln des heiligen Geistes und die Kraft des Höchsten kam nicht über den davidischen König sondern über seine Mutter. Wir haben es hier nicht mit der Adoption eines Daviden bei seiner Krönung zum Sohn GOTTES oder SEINEM Stellvertreter zu tun; wir befassen uns mit der Zeugung des Sohnes GOTTES im Leib Marias - bewirkt durch GOTTES schöpferischen Geist … Die Verbindung der christologischen Formel [„Heute habe ICH dich gezeugt“ aus Psalm 2,7] mit der Empfängnis hat mehr mit einer buchstäblichen Zeugung zu tun. Das ‚über dich kommen‘ des heiligen Geistes in Lukas 1,35b (womit erklärt wird, weshalb das Kind in 1,35b ‚das Heilige‘ genannt wird) und das Überschatten der Kraft des Höchsten in 1,35c (womit erklärt wird, warum das Kind in 1,35d Sohn GOTTES genannt wird) ist wirklich die Zeugung des Kindes als GOTTES Sohn – es gibt hier keine Adoption … Es gibt vielmehr einen Bezug zu einem schöpferischen Handeln [dem Anfang einer neuen Schöpfung und einem Adam].
Maria ist nicht unfruchtbar und in ihrem Fall entsteht das Kind auch nicht, weil GOTT in das generative Unvermögen des Ehemannes eingreift und die Sterilität beseitigt. Maria ist vielmehr eine Jungfrau, die nicht von einem Mann gewusst hat, und deshalb ist das Kind allein GOTTES Werk - eine neue Schöpfung - … Ich habe in den Anmerkungen zu Lukas 1,32 und 35 besonders hervorgehoben, dass Sohn des Höchsten oder Sohn GOTTES ‚genannt‘ zu werden, hier gleichbedeutend ist, mit Sohn GOTTES zu sein und dass Lukas hier keinesfalls an einen präexistierenden Sohn GOTTES denkt … Natürlich erreicht kein neutestamentliches Buch die Klarheit des Konzils von Nicäa, das ihn „wahrer Gott vom wahren Gott“ nennt.“ (S. 312-314; 150; 158).
Weiter schreibt Raymond Brown: „Maria wurde dann ‚befunden‘, d.h. sie war schwanger … Der Akt der Zeugung impliziert hier eher ein schöpferisches als ein sexuelles Handeln … Die Worte ‚Heiliger Geist‘ sollten den christlichen Leser nicht zu der Annahme verleiten, dass Matthäus und Lukas damit eine Theologie des Geistes als eine Person entfaltet hätten, geschweige denn als die dritte Person der Dreieinigkeit … Was die Großschreibung betrifft, folge ich der neueren biblischen Gepflogenheit, nicht vorauszusetzen, dass ein Abschnitt entweder eine Personalität oder ein trinitarisches Konzept der Gottheit vermittelt. In den ersten englischsprachigen protestantischen Bibeln wurde weder ‚Heiliger‘ noch ‚Geist‘ großgeschrieben. In den katholischen Rheims-Bibeln wurden beide Worte großgeschrieben; in der King James Bibel wurde bis zum 18. Jahrhundert nur das Wort ‚Geist‘ großgeschrieben (S. 124-125).
[Ohne das Traumerlebnis hatte Joseph nicht annehmen können] dass das Kind durch ein schöpferisches Handeln des Heiligen Geistes gezeugt worden ist … [In Matth 1,20] heißt es wörtlich ‚Das in ihr Gezeugte‘ … ist von dem Heiligen Geist. ‚Gezeugt‘ bezieht sich auf genesis in Matth 1,1+18 und noch enger auf ‚gezeugt, war der Vater von‘, wie es regelmäßig in den Geschlechtsregistern verwendet wird … [Das Gezeugte] ist in wörtlicher Reihenfolge gelesen ‚von einem Geist, der heilig ist‘ … Jemandes Namen X zu nennen ist ein Semitismus für ‚Jemanden X nennen‘ …“ (S. 127+130)
Nach meinem Dafürhalten gehört die Frage, ob Maria für den Rest ihres Lebens Jungfrau geblieben ist, zu einer nachbiblischen Theologie.
‚Was haltet ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er?‘ … Der Jesus von Matthäus, der die davidische Sohnschaft nicht verneint, weist auf einen erhöhten Status des Messias hin, einen Status, der nicht allein mit ein Nachkomme von David zu sein, erklärt werden kann, denn dieser Messias ist sogar Herr über David [Psalm 110,1] (S. 134).
Es stimmt, dass der Titel „Sohn GOTTES“ in Matthäus 1,18-25 nicht vorkommt; dennoch ist das Thema der göttlichen Sohnschaft hier präsent, weil in Matthäus 1,20 die Worte ‚das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist‘ als Gegenerklärung zu einer menschlichen Elternschaft dargeboten werden … Wenn die davidische Messiasschaft und die göttliche Sohnschaft auf die Empfängnis Jesu zurückgeführt werden, dann steht die bildhafte Sprache von der Zeugung jetzt in einem Kontext, in der sie in einem realistischeren Sinne zu verstehen ist … Wenn Matthäus uns sagt, dass Jesus, der durch Josefs Anerkennung als Sohn der Nachkomme aus der königlichen Linie Davids ist, im Leib einer Jungfrau durch GOTTES heiligen Geist gezeugt worden ist, dann sieht er eine sehr enge Verbindung zwischen der davidischen und der göttlichen Sohnschaft. Für Matthäus ist es eine absolut buchstäbliche Erfüllung der Verheißungen, die GOTT David durch Nathan gemacht hat [2.Sam 7,12+14]: ‚ICH will dir einen Nachkommen erwecken … ICH will sein Vater sein und er soll MEIN Sohn sein‘ [vergl. Apg 13,33, wo uns ebenfalls von dem Ursprung Jesu berichtet wird und wo sich Vers 34, nicht aber Vers 33, auf die Auferweckung bezieht: ‚aus den Toten auferweckt‘] (S. 135+137).
Die Tatsache, dass Matthäus in Kapitel 1,16+20+28 von Jesus als Gezeugtem [Passiv von gennao) sprechen kann, legt nahe, dass für ihn die Empfängnis durch das Wirken des Heiligen Geistes mit dem Sohn GOTTES werden, gleichzusetzen ist.
Empfängnis-Christologie und Präexistenz-Christologie waren zwei unterschiedliche Antworten auf den Adoptianismus. In der ersteren zeugt das schöpferische Handeln GOTTES bei der Empfängnis Jesu (negativ attestiert durch das Fehlen einer menschlichen Vaterschaft) Jesus als den Sohn GOTTES. Die göttliche Sohnschaft ist hier ganz eindeutig keine Adoptiv-Sohnschaft; es gibt hier aber auch keinen Hinweis auf eine Inkarnation, bei der eine Gestalt, die zuvor bei Gott war, Fleisch angenommen hat. Inkarnatorisches Denken deutet auf die Präexistenz-Christologie hin … Für die Präexistenz-Christologie ist die Empfängnis Jesu der Beginn seines irdischen Werdegangs, aber nicht die Zeugung des Sohnes GOTTES.
Ich hebe diesen Unterschied zwischen der Empfängnis-Christologie und Präexistenz-Christologie hervor, weil die christliche Theologie diese beiden Vorstellungen bald harmonisiert hat, so dass das präexistierende Wort GOTTES schon bald so beschrieben wurde, dass es im Leib der Jungfrau Maria Fleisch angenommen hat. Die jungfräuliche Empfängnis wurde nicht mehr länger als die Zeugung des Sohnes GOTTES gesehen [d.h. die Schrift wurde abgelehnt und ihr widersprochen!], sondern als die Inkarnation des Gottessohns; und dieses wurde die orthodoxe christliche Lehre …
Matthäus spricht von „einer Sohnschaft, die nicht durch eine sexuelle Beziehung mit Josef entstanden ist … Die beiden Elternteile hatten eine harmonische Aufgabe zu erfüllen, in der sie Jesus zu dem machten, was er ist. Obwohl sie bei der Zeugung körperlich nicht vereinigt waren … ist Maria diejenige, durch die er als der Sohn GOTTES gezeugt worden ist (S. 141-142; Matth 1,20 ‚das in ihr Gezeugte‘).
Beachte zum Abschluss auch die Prophezeiungen der übernatürlichen Zeugung, des Entstehens des Sohnes in der LXX und einigen hebräischen Handschriften, die häufig im griechischsprachigen Neuen Testament zitiert werden.
Psalm 110,3: Dein Volk ist voller Willigkeit am Tage deiner Macht. In heiliger Pracht, aus dem Schoß der Morgenröte habe ICH dich wie Tau gezeugt.
Jesaja 9,5: Denn ein Kind ist uns geboren – die Zeitform Aorist des gleichen griechischen Wortes finden wir in Matthäus 1,20 ‚das in ihr Gezeugte‘, und dann auch in 1.Johannes 5,18 (so nicht in allen Übersetzungen zu finden): ‚der von GOTT Gezeugte‘ [EinhÜ] (Jesus) bewahrt die Christen. Der Vater ist derjenige, der in 1.Johannes 5,1 ‚geboren/gezeugt hat‘. Das alles ist einfach und klar. Maria hat auf übernatürliche Weise ein Baby bekommen.
Bist du wirklich sicher, dass du an eine Lehre über einen dreieinigen Gott glauben willst, die von dir verlangt, dass du folgenden Aussagen zustimmst?
Anthony Buzzard in Focus on the Kingdom; Dezember 2015 (das Original als PDF)
- "Die Dreieinigkeit ist in ihren Teilen unteilbar."
- "Der Sohn ist ewig gezeugt und deshalb hat er einen anfanglosen Anfang."
- "Jesus ist ganz Mensch und ganz Gott."
- "Jesus ist Mensch aber nicht ein Mensch."
- "Die Dreieinigkeitslehre lehnt das jüdische Konzept von GOTT ab."
(womit klar ist, dass auch Jesus von den Kirchenvätern abgelehnt wurde!)
In der Dreieinigkeitslehre wird behauptet, dass Gott ein Wesen (ousia), aber drei Personen (Hypostasen) ist. Das sind Begriffe, die aus der griechischen Philosophie stammen. GOTT wird in der Bibel niemals "ein Wesen" (ousia) genannt.
Dass Jesus "Gott der Sohn" ist, steht auch nicht in der Bibel. Das griechische Wort für "präexistieren" wird in der Bibel niemals im Bezug auf Jesus verwendet.
Bis zum Ende des 4. Jahrhunderts gab es keine einheitliche Meinung über den heiligen Geist. Warum willst du glauben, dass der heilige Geist verehrt werden kann und dass man zu ihm beten soll, wenn es doch keine Bibelstelle gibt, die dies gestattet? Ist dir schon einmal aufgefallen, dass es in der Bibel keine Grüße von dem heiligen Geist gibt?
Der Jude, der Jesus zugestimmt hat, ist ein aussagekräftiges Beispiel: "Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn ER ist einer, und es ist kein anderer außer IHM" (Markus 12,32).
Wenn wir behaupten, wir würden Jesus nachfolgen, dann stellt sich die Frage, warum wir dann nicht auch an den von ihm vertretenen Monotheismus glauben? Warum definieren wir GOTT nicht so, wie Jesus es tat und verwenden dafür seine Worte? Will irgendjemand behaupten, dass die Heilige Schrift mit all ihren 66 Büchern etwas anderes ist, als ein unitarisches Dokument?
Zusätzlich zu den o.a. Versen gibt es viele Tausend singuläre Personalpronomen in der Bibel, die GOTT als ein ICH, MEIN, ICH SELBST, MICH, DU, DIR, DICH, DEIN, ER; IHM, IHN, SEIN, ER SELBST definieren. Singuläre Personalpronomen bezeichnen, wie wir alle wissen, eine Person. Absolut verwirrend ist dann die Aussage, dass Gott drei Personen ist!
Wörterbücher zur Bibel und Bibelkommentare beschreiben GOTT durchgängig als eine Person. Die Zahl der Beweise ist riesig und überwältigend. Die Juden als die Hüter der hebräischen Bibel (Röm 3,2) definieren GOTT immer als eine göttliche Einzelperson. In Jesaja 44,24 heißt es, dass ER bei der Schöpfung ganz alleine und ohne Begleitung war: "ICH, bin es, der alles wirkt, ICH allein, wer war da bei MIR?" Die Antwort auf diese rhetorische Frage lautet natürlich: "Niemand!"
Wer ist GOTT, der EINE GOTT?
Hier folgen 21 eindeutige Schriftstellen.
- 5.Mose 4,35: Du hast es zu sehen bekommen, damit du erkennst, dass der HERR der alleinige GOTT ist. Außer IHM gibt es sonst keinen.
Und Vers 39: So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen, dass der HERR der alleinige GOTT ist im Himmel oben und auf der Erde unten, keiner sonst! - 5.Mose 6,4: Höre, Israel: Der HERR ist unser GOTT, der HERR allein!
(Beachte wie Jesus und der jüdische Schriftgelehrte, den er getroffen hat, diesen Vers in Markus 12,28-34 als das größte und vornehmste Gebot bekräftigen.) - 5.Mose 32,39: Seht nun, dass ICH, ICH es bin und kein GOTT neben MIR ist! ICH, ICH töte, und ICH mache lebendig, ICH zerschlage, und ICH, ICH heile; und es gibt keinen, der aus MEINER Hand rettet!
- 2.Samuel 7,22: Darum bist DU groß, HERR, GOTT! Ja, niemand ist DIR gleich, und es gibt keinen GOTT außer DIR, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben.
- 1.Könige 8,60: Damit alle Völker der Erde erkennen, dass der HERR GOTT ist und sonst keiner!
- 2.Könige 5,15: Und er kehrte zu dem Mann GOTTES zurück, er und sein ganzes Gefolge, und er kam und trat vor ihn und sagte: Siehe doch, ich habe erkannt, dass es keinen GOTT auf der ganzen Erde gibt als nur in Israel. Und nun nimm doch ein Segensgeschenk von deinem Knecht!
- 2.Könige 19,15: Und Hiskia betete vor dem HERRN: HERR, GOTT Israels, der DU über den Cherubim thronst, DU bist es, der da GOTT ist, DU allein für alle Königreiche der Erde. DU hast den Himmel und die Erde gemacht.
- 1.Chronik 17,20: HERR, niemand ist DIR gleich, und es gibt keinen GOTT außer DIR, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben.
- Nehemia 9,6: DU, HERR, bist es, DU allein. DU, DU hast den Himmel gemacht, die Himmel der Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Und DU machst dies alles lebendig, und das Heer des Himmels wirft sich vor DIR nieder.
- Psalm 18,32: Denn wer ist GOTT außer dem HERRN? Und wer ist ein Fels als nur unser GOTT?
- Psalm 86,10: Denn groß bist DU und tust Wunder, DU bist GOTT, DU allein.
- Jesaja 37,16+20: HERR der Heerscharen, GOTT Israels, der DU über den Cherubim thronst, DU bist es, der da GOTT ist, DU allein, für alle Königreiche der Erde. DU hast den Himmel und die Erde gemacht. Nun aber, HERR, unser GOTT, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, dass DU allein der HERR bist!
- Jesaja 43,10-11: Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und MEIN Knecht, den ICH erwählt habe, damit ihr erkennt und MIR glaubt und einseht, dass ICH es bin. Vor MIR wurde kein GOTT gebildet, und nach MIR wird keiner sein. ICH, ICH bin der HERR, und außer MIR gibt es keinen Retter.
- Jesaja 44,6+8: So spricht der HERR, der König Israels und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: ICH bin der Erste und bin der Letzte, und außer MIR gibt es keinen GOTT. Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ICH es dich nicht schon längst hören lassen und es dir verkündet? Und ihr seid MEINE Zeugen: Gibt es einen GOTT außer MIR? Es gibt keinen Fels, ICH kenne keinen.
- Jesaja 45,21: Berichtet und bringt Beweise herbei! Ja, sollen sie sich miteinander beraten! Wer hat dies von alters her hören lassen, schon längst es verkündet? Nicht ICH, der HERR? Und sonst gibt es keinen GOTT außer MIR. Einen gerechten und rettenden GOTT gibt es außer MIR nicht!
- Jesaja 46,9: Gedenket des Früheren von der Urzeit her, dass ICH GOTT bin. Es gibt keinen sonst, keinen GOTT gleich MIR.
- Hosea 13,4: ICH aber bin der HERR, dein GOTT, vom Land Ägypten her. Einen GOTT außer MIR kennst du nicht, und es gibt keinen andern Retter als MICH.
- Joel 2,27: Und ihr werdet erkennen, dass ICH in Israels Mitte bin und dass ICH, der HERR, euer GOTT bin und keiner sonst. Und MEIN Volk soll nie mehr zuschanden werden.
- Sacharia 14,9: Und der HERR wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tag wird der HERR einzig sein und SEIN Name einzig.
- Markus 12,29-34: Jesus antwortete ihm: Das erste ist: "Höre, Israel: Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR; und du sollst den HERRN, deinen GOTT, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!" Das zweite ist dies: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" Größer als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn ER ist EINER, und es ist kein anderer außer IHM; und IHN zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer. Und als Jesus sah, dass er verständig geantwortet hatte, sprach er zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich GOTTES. Und es wagte niemand mehr, ihn zu befragen.
- Johannes 17,3: Dies aber ist das ewige Leben, dass sie DICH, den allein wahren GOTT, und den DU gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
Dieses sind die Worte von Jesus, dem Rabbi, der ganz offensichtlich GOTT genauso definiert hat, wie die hebräische Bibel. Der GOTT der Juden ist auch der GOTT der Heiden (Röm 3,29). Ein Schüler soll so sein wie sein Lehrer (Luk 6,40). Das Heil ist aus den Juden (Joh 4,22). Die biblische Vorstellung von GOTT wird in Maleachi 2,10 sehr gut zusammengefasst: "Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein GOTT uns geschaffen?"
Paulus, der das Shema so zitiert hat wie Jesus, sagt in 1.Korinther 8,4+6: "So wissen wir, dass kein GOTT ist als nur EINER … So ist doch für uns EIN GOTT, der Vater." Das ist genau der unitarische Monotheismus, den auch Jesus in Johannes 17,3 zum Ausdruck gebracht hat: "DU, Vater, bist der EINZIGE, der alleine der wahre GOTT ist."
Zum Schluss ein Zitat aus: Wikipedia (US), "God in Judaism"
"Das Verständnis von GOTT im Judentum ist streng monotheistisch. GOTT ist das absolut Eine, unteilbare und mit nichts und niemand vergleichbare Wesen, das die eigentliche Ursache alles Seins ist. Die jüdische Tradition lehrt, dass die vollumfängliche Erscheinung GOTTES nicht zu begreifen und nicht zu verstehen ist und dass es nur die von GOTT offenbarte Erscheinungsform ist, die das Universum in Existenz gebracht hat und mit der Menschheit und der Welt in Kontakt tritt. Im Judentum ist der eine GOTT Israels der GOTT Abrahams, Isaaks und Jakobs; ER ist der Lenker und Führer der Welt, der die Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens befreit hat und ihnen das Gesetz Moses an dem biblischen Berg Sinai gegeben hat, wie es in der Torah beschrieben ist."
Die Jüdische Enzyklopädie und das Glaubensbekenntnis Jesu
Aus: Focus on the Kingdom; Nov. 2015 http://focusonthekingdom.org/182.pdf
"Das Judentum ist immer streng unitarisch gewesen. Der Deismus, als Ablehnung der Erbsünde und der darauf gegründeten Soteriologie, stimmt auch mit der jüdischen Lehre überein. Aber die Deismuslehre, die GOTT nach der Schöpfung in die passive Rolle eines desinteressierten Zuschauers verbannt, steht im Gegensatz zu den Lehren des Judentums. [In der jüdischen Glaubenslehre] steuert GOTT den Verlauf der Geschichte und das Schicksal des Menschen (2.Mo 19,4; 20,2; 5.Mo 32,11-12, 22-23 u. 29; Psalm 33,13; 145,16; Jer 32,9). GOTT schlummert und schläft nicht. ER ist der Hüter Israels (Psalm 121). Die Völker mögen Pläne schmieden und toben, aber GOTTES Verfügungen werden geschehen (Psalm 2)" (Jüdische Enzyklopädie)
Was mich erstaunt, ist, dass der World Biblical Commentary mit Bezug auf Markus 12,29 sagt: "Das Shema ["Höre Israel" aus 5.Mo 6,4] ist weder bemerkenswert noch spezifisch christlich." Mit anderen Worten: Obwohl der Vater sagt: "Hört auf MEINEN Sohn" (Matth 17,5), steht es Christen, die behaupten, Jesus nachzufolgen, also frei, das nicht zu beachten, was Jesus bezüglich des höchsten aller Gebote gesagt hat (Mark 12,29)! Der christliche Glaube gründet sich demnach nicht auf Christus?!! Ist das nicht Grund genug, die Alarmglocken läuten zu lassen?!! Christen müssen auf Jesus hören und seinen Worten gehorchen, um gerettet werden zu können (Hebr 5,9 u.a.)
Bischof Wright sagt sehr richtig, dass "das Shema völlig unumstritten ist" (Mark 12,29) und räumt damit ein, dass es jüdisch und unitarisch war und immer noch ist. "Das Shema war die zentrale Aussage des jüdischen Glaubens und ist es auch noch heute." (Jesus and the Victory of God, S. 305). Das Gleiche sagt auch Professor Hodgson, der in Oxford über die Dreieinigkeit lehrt: "Der Monotheismus des Judentums war damals, so wie er es auch heute noch ist, unitarisch." (Christian Faith and Practice, S. 72)
Aber dann versuchen Bischof Wright und die Doktoren Bauckham und Hurtado das sinkende Schiff zu retten, indem sie sagen, dass Paulus später in 1.Korinther 8,4-6 Jesus in das Shema eingefügt hätte!
Was nun das Essen von Götzenopferfleisch betrifft, so wissen wir, dass es keinen Götzen in der Welt gibt und dass kein Gott ist als nur einer. Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden - wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn. (1.Kor 8,4-6)
Sie nennen diese radikale Abänderung eine "Mutation", "Neuinterpretation", "Aufteilung" oder "Erweiterung" des Shema! Dies ist natürlich eine ungeheuerliche Behauptung, aber sie hilft uns, die wir für das Glaubensbekenntnis Jesu in Markus 12,29 werben, auf Folgendes hinzuweisen: Diese "Giganten" der Christologie gestehen damit ungewollt ein, dass Jesus das Shema nicht erweitert oder "ausgestaltet" hat, als er es in Markus 12,29 in voller Übereinstimmung mit dem jüdischen Schriftgelehrten bestätigt und bekräftigt hat! Jesus ist in seinem Verständnis und in der Definition des einen wahren GOTTES voll und ganz jüdisch. Die Lehren Jesu und der Apostel sind für die Christen bindend. In 1.Korinther 8,4-6 stellt Paulus den Herrn Jesus, den Messias, (und nicht GOTT, den HERRN) neben den EINEN GOTT, genauso wie es in Psalm 110,1 der Fall ist. Paulus folgt Jesus absolut gewissenhaft. Jesus selbst hatte, wie wir in den Evangelien gesehen haben, schon Psalm 110,1 zitiert, um alle seine Widersacher zum Schweigen zu bringen, als er gelehrt hatte, dass er, der Sohn Davids, hoch erhöht, einmal zur Rechten des EINEN GOTTES sitzen wird (Mark 12,35-37). Es ist ganz einfach so, dass Jesus der "Herr und Messias" ist, der geboren wurde (Luk 2,11); er ist auch der Messias GOTTES, des HERRN (Luk 2,26). Jesus ist nicht GOTT. Er ist der Messias. GOTT kann nicht geboren werden und GOTT kann nicht sterben (1.Tim 6,16)! Diese Topgelehrten setzen sich selbst dem Vorwurf aus, dass sie die zentrale Lehre Jesu, die er in Markus 12,29 zum Ausdruck gebracht hat, nicht wirklich interessiert! Ich möchte darauf hinweisen, dass das NT eine nachhaltige Warnung für alle ist, die behaupten, Jesus anzuerkennen, während sie ihn in Wirklichkeit jedoch ablehnen. Die Tatsache, dass Wright, Bowman, Hurtado und Baukham sagen, dass Paulus in 1.Korinther 8,4-6 erstmals das Shema erweitert oder verändert habe, um Jesus darin mit einzuschließen, beweist, dass Jesus es nicht erweitert hat, als er über dessen Wichtigkeit gesprochen hat! Es geht also um Folgendes: Hören wir auf Jesus und gehorchen wir ihm, oder tun wir das nicht? (Hebr 5,9; Joh 3,36; 1.Tim 6,3) Das ist eine ganz ernste Sache.
Wer nicht auf die Worte Jesu in Markus 12,29 hört und ihnen nicht glaubt, zeigt damit, dass er ein völlig falsches Verständnis hat. In Übereinstimmung mit einem freundlichen jüdischen Schriftgelehrten hat Jesus das Shema, das unitarische Glaubensbekenntnis Israels, bestätigt und ihm den höchsten Rang von allen Geboten gegeben. Der jüdische Schriftgelehrte war selbstverständlich ein Unitarier, da Juden niemals etwas anderes als Unitarier gewesen sind. Jesus war in seiner Definition von GOTT vollkommen orthodox; für ihn war GOTT eine einzige göttliche Person, neben DER es keine anderen Gottpersonen gibt.
Jesus hat die spätere fatale Abwendung von dem Shema wohl vorausgeahnt, denn er ging sofort in die Offensive und stellte ihnen eine Frage, indem er den Psalm 110,1 zitierte. Dieser Vers ist im NT (mit Abstand) der meist zitierte Vers aus dem AT: JAHWE spricht zu "meinem Herrn." Sehr wichtig ist, dass dieses Wort im Hebräischen (adoni – mein Herr - und nicht mein HERR) niemals für eine Gottheit benutzt wurde! Adoni meint niemals GOTT, sondern immer jemanden, einen Höhergestellten, der nicht GOTT ist. Adoni kommt 195 Mal in der hebräischen Bibel (AT) vor. Auf diese Weise bestätigt Jesus nochmals seinen unitarischen Monotheismus, der im Shema, dem größten und wichtigsten Gebot, dargelegt ist. Die fachkundigen Christologen, die Doktoren Hurtado und Bauckham, und Bischof Wright räumen ein, dass das von Jesus im Markusevangelium ausgesprochene Glaubensbekenntnis streng monotheistisch und nicht trinitarisch ist. In ihrer Verzweiflung behaupten sie dann aber, dass Paulus das Shema in 1.Korinther 8,4-6 neu definiert oder aufgespaltet oder erweitert habe, um Jesus darin mit einzuschließen. Bitte beachte jedoch, dass sie damit ungewollt zugeben, dass Jesus das nicht gemacht hat. Die christlichen Kirchen sollten sich der peinlichen Tatsache stellen, dass sie Jesus in Markus 12,29 nicht zur Kenntnis nehmen. Sie ignorieren ihn im Zusammenhang mit der grundlegendsten Frage aller Fragen: Wer ist GOTT? Beachte die interessanten Worte eines führenden jüdischen Gelehrten, der früher in Oxford lehrte. Mit einem feinen Gespür für Geschichte und Fakten stellt er fest: "Jesus hat niemals gedacht, dass er GOTT ist. Für einen frommen israelitischen Juden seiner Zeit wäre diese Vorstellung undenkbar und eine pure Gotteslästerung gewesen." (Vermes, Jesus the Jew, S. 224.)
Denke auch über folgende Aussagen nach, die ein deutscher Professor, der in seinen Studien sehr ehrlich war, geschrieben hat. Karl-Heinz Ohlig hat in seinem Buch Ein Gott in drei Personen? Vom Vater Jesu zum >>Mysterium<< der Trinität die Geschichte der Trinitätslehre sehr großartig zusammengefasst:
Religionswissenschaftlich betrachtet, ist die Trinitätslehre erwachsen aus dem Synkretismus von Judentum und Christentum mit dem Hellenismus … Gregor von Nyssa (Oratio 3:2) war der Meinung, dass die Trinitätslehre "die Mitte zwischen beiden Meinungen", zwischen Polytheismus und jüdischem Monotheismus darstelle. "Behalten wir aus der jüdischen Lehre die Einheit der Natur, aus der heidnischen aber bloß die Unterscheidung der Personen, so ist auf beiden Seiten die Gottlosigkeit durch die entsprechenden Heilmittel geheilt." Was der Religionswissenschaftler einfachhin konstatieren kann, bedeutet aber zugleich eine Anfrage an die Theologie nach der Legitimität eines solchen Konstrukts.
Wenn feststeht – und daran scheint kein Weg vorbeizuführen -, dass Jesus selbst nur vom Gott Israels, den er Vater nannte, und nichts von seiner eigenen späteren Vergottung wusste, mit welchem Recht kann dann eine Trinitätslehre normativ sein? … Wie also ist eine Lehrentwicklung zu legitimieren, die eigentlich erst im zweiten Jahrhundert begann? … Wie auch die einzelnen Etappen zu interpretieren sein mögen, so steht doch fest, dass die Trinitätslehre, wie sie sowohl im Osten wie – erst recht – im Westen am Ende "Dogma" wurde, keinerlei biblische Grundlage besitzt und auch keine "ununterbrochene Aufeinanderfolge" (continua successio) kennt. … Allmählich muss sich die Theologie den Fakten stellen. … Diese Folgerung ist … Resultat der historischen Gegebenheiten, die eben nicht anders waren. (S. 123-124)
Psalm 110,1 muss sehr genau untersucht werden, weil Jesus diesen Vers benutzt hat, um alle Aspekte zu klären und alle Fragen zum Schweigen zu bringen. Nachdem er das unitarische Glaubensbekenntnis Israels als das wichtigste aller Gebote herausgestellt hat, fuhr er fort, die Beziehung des Messias (der er selbst war) zu dem EINEN GOTT zu definieren. GOTT dem HERRN wird ein Herr, ein Hochstehender, der nicht GOTT ist, gegenübergestellt.
Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße! (Ps. 110,1)
In den folgenden 34 Versen wollen wir deutlich diesen offensichtlichen Unterschied zwischen GOTT und dem Menschen zeigen. In jedem dieser Verse wirst du genau erkennen, wie der HERR (JAHWE) einem nichtgöttlichen Oberen gegenübersteht. Den gleichen Unterschied zwischen GOTT und Mensch findest du in Psalm 110,1. "Der HERR" (alles in Großbuchstaben geschrieben) ist die Übersetzung von JAHWE, dem EINEN GOTT Israels. "Mein Meister" oder "mein Herr" ist die Übertragung von adoni, ein Oberer, der nicht GOTT ist! Der letzte Vers auf unserer Liste, Psalm 110,1, ist im Neuen Testament der meist zitierte Vers aus dem Alten Testament. Er bestimmte das Denken aller neutestamentlichen Schreiber, die niemals glaubten, dass der Messias Jesus GOTT ist, was im Übrigen zwei Götter ergeben würde. (Diese Information wirst du in Strongs Wörterbuch nicht finden und viele Ausleger machen in Wirklichkeit unkorrekte Angaben über den zweiten Herrn)
1.Mose 24,12: "Und er sagte: HERR, GOTT, meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute begegnen, und erweise Gnade an meinem Herrn Abraham!"
1.Mose 24,27: "Gepriesen sei der HERR, der GOTT meines Herrn Abraham, DER SEINE Gnade und Treue gegenüber meinem Herrn nicht hat aufhören lassen! Mich hat der HERR den Weg zum Haus der Brüder meines Herrn geführt."
1.Mose 24,35: "Der HERR hat meinen Herrn sehr gesegnet, so dass er groß geworden ist. ER hat ihm Schafe und Rinder gegeben, Silber und Gold, dazu Knechte und Mägde, Kamele und Esel."
1.Mose 24,42: "So kam ich heute zu der Quelle und sprach: HERR, GOTT meines Herrn Abraham, wenn DU doch Gelingen geben wolltest zu meinem Weg, auf dem ich gehe!"
1.Mose 24,44: "und dass sie dann zu mir sagt: Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen, dass dies die Frau sei, die der HERR für den Sohn meines Herrn bestimmt hat!"
1.Mose 24,48: "Dann verneigte ich mich und warf mich vor dem HERRN nieder und dankte dem HERRN, dem GOTT meines Herrn Abraham, DER mich den rechten Weg geführt hatte, die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen."
1.Mose 24,56: "Er aber sagte zu ihnen: Haltet mich nicht auf, da der HERR meine Reise hat gelingen lassen; entlasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe!"
4.Mose 32,27: "Deine Knechte aber, alle zum Heeresdienst Gerüsteten, werden vor dem HERRN hinüberziehen in den Kampf, wie mein Herr redet."
4.Mose 36,2: "Der HERR hat meinem Herrn befohlen, den Söhnen Israel das Land durchs Los als Erbteil zu geben; und meinem Herrn ist von dem HERRN befohlen worden, das Erbteil Zelofhads, unseres Bruders, seinen Töchtern zu geben."
Richter 6,13: "Gideon aber sagte zu ihm: Bitte, mein Herr, wenn der HERR mit uns ist, warum hat uns denn das alles getroffen? Und wo sind all SEINE Wunder, von denen uns unsere Väter erzählt haben, wenn sie sagten: Hat der HERR uns nicht aus Ägypten heraufkommen lassen? Jetzt aber hat uns der HERR verworfen und uns in die Hand Midians gegeben."
1.Samuel 1,15: "Aber Hanna antwortete und sagte: Nein, mein Herr! Ich bin nichts anderes als eine betrübte Frau. Wein und Rauschtrank habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet."
1.Samuel 1,26: "Und sie sprach: Bitte, mein Herr! So wahr du lebst, mein Herr, ich bin die Frau, die hier bei dir stand, um zum HERRN zu beten."
1.Samuel 24,7: "Und er sagte zu seinen Männern: Das sei vor dem HERRN fern von mir, dass ich so etwas an meinem Herrn, dem Gesalbten des HERRN, tun sollte, meine Hand an ihn zu legen, denn er ist der Gesalbte des HERRN!"
1.Samuel 24,11: "Siehe, an diesem Tag haben deine Augen gesehen, dass der HERR dich heute in meine Hand gegeben hat in der Höhle. Und man drängte mich, dich umzubringen. Aber ich habe dich verschont und dachte: Ich will meine Hand nicht an meinen Herrn legen, denn er ist der Gesalbte des HERRN!"
1.Samuel 25,26: "Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und du selbst lebst, der HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu helfen! So sollen nun deine Feinde und alle, die meinem Herrn übelwollen, wie Nabal werden!"
1.Samuel 25,28: "vergib doch deiner Magd die Anmaßung! Denn sicher wird der HERR meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, weil mein Herr die Kämpfe des HERRN kämpft. Und möge dein Leben lang nichts Böses an dir gefunden werden!"
1.Samuel 25,29: "Und ist ein Mensch aufgestanden, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu trachten, so möge das Leben meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebendigen bei dem HERRN, deinem GOTT! Aber das Leben deiner Feinde soll er fortschleudern mit der Schleuderpfanne!"
1.Samuel 25,30: "Und es wird geschehen, wenn der HERR meinem Herrn all das Gute tun wird, das ER dir zugesagt hat, und dich zum Fürsten über Israel bestellt…"
1.Samuel 25,31: "so wird dir, meinem Herrn, das kein Anstoß und kein Vorwurf des Herzens sein, dass du ohne Ursache Blut vergossen habest und dass mein Herr sich mit eigener Hand geholfen habe. Und wenn der HERR meinem Herrn wohltun wird, so denke an deine Magd!"
1.Samuel 26,19: "Und nun, höre doch mein Herr, der König, auf die Worte seines Knechtes: Wenn der HERR dich gegen mich aufgebracht hat, so lasse man ihn ein Speisopfer riechen. Wenn es aber Menschensöhne sind, so seien sie verflucht vor dem HERRN, weil sie mich heute vertrieben haben und mich nicht an dem Erbteil des HERRN teilhaben lassen und sagen: Geh hin, diene andern Göttern!"
2.Samuel 4,8: "Und sie brachten Isch-Boschets Kopf zu David nach Hebron und sagten zum König: Siehe da, der Kopf Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der nach deinem Leben trachtete! So hat der HERR meinem Herrn, dem König, an diesem Tag Rache verschafft an Saul und seinen Nachkommen."
2.Samuel 14,17: "Und deine Magd sagte sich: Das Wort meines Herrn, des Königs, möge doch zur Beruhigung für mich sein. Denn wie der Engel GOTTES, so ist mein Herr, der König, um das Gute und das Böse anzuhören. Und der HERR, dein GOTT, sei mit dir!"
2.Samuel 15,21: "Aber Ittai antwortete dem König und sagte: So wahr der HERR lebt und mein Herr, der König, lebt, wahrlich, an dem Ort, wo mein Herr, der König, sein wird, sei es zum Tod, sei es zum Leben, nur dort wird dein Knecht sein!"
2.Samuel 18,28: "Und Ahimaaz rief und sagte zum König: Friede! Und er warf sich vor dem König auf sein Gesicht zur Erde nieder. Und er sagte: Gepriesen sei der HERR, dein GOTT, DER die Männer, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben haben, in deine Hand ausgeliefert hat!"
2.Samuel 18,31: "Und siehe, da kam der Kuschit, und der Kuschit sagte: Mein Herr, der König, lasse sich Freudenbotschaft bringen! Denn der HERR hat dir heute Recht verschafft vor der Gewalt aller, die sich gegen dich erhoben haben."
2.Samuel 24,3: "Joab aber sagte zum König: Der HERR, dein GOTT, mag zu dem Volk, so viele sie auch sein mögen, noch hundertmal mehr hinzufügen, während die Augen meines Herrn, des Königs, es sehen! Aber mein Herr und König! Warum denn hat er Gefallen an einer solchen Sache?"
2.Samuel 24,21: "Und Arauna sagte: Weshalb kommt mein Herr, der König, zu seinem Knecht? David sagte: Um die Tenne von dir zu kaufen, um auf ihr dem HERRN einen Altar zu bauen, damit die Plage vom Volk abgewehrt wird!"
1.Könige 1,17: "Und sie sagte zu ihm: Mein Herr, du selbst hast ja deiner Magd bei dem HERRN, deinem GOTT, geschworen: "Dein Sohn Salomo soll nach mir König sein, und er soll es sein, der auf meinem Thron sitzen wird.""
1.Könige 1,37: "So wie der HERR mit meinem Herrn, dem König, gewesen ist, so möge ER mit Salomo sein und seinen Thron noch größer machen als den Thron meines Herrn, des Königs David!"
1.Könige 18,10: "So wahr der HERR, dein GOTT, lebt, wenn es eine Nation oder ein Königreich gibt, wohin mein Herr nicht gesandt hat, um dich zu suchen! Und sagten sie: Er ist nicht hier, dann ließ er das Königreich und die Nation schwören, dass man dich nicht gefunden habe."
1.Könige 18,13: "Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN umbrachte? Dass ich von den Propheten des HERRN hundert Mann versteckte, fünfzig hier und fünfzig da, jeweils in einer Höhle, und dass ich sie mit Brot und Wasser versorgte?"
2.Könige 5,18: "In dieser einen Sache wolle der HERR deinem Knecht jedoch vergeben: Wenn mein Herr in das Haus Rimmons geht, um sich dort niederzubeugen, dann stützt er sich auf meinen Arm, und auch ich beuge mich nieder im Haus Rimmons. Wenn ich mich nun dabei niederbeuge im Haus Rimmons, dann möge doch der HERR deinem Knecht in dieser Sache vergeben!"
1.Chronik 21,3: "Und Joab sagte: Der HERR möge zu SEINEM Volk, so viele sie sein mögen, hundertmal mehr hinzufügen! Sind sie nicht alle, mein Herr und König, die Knechte meines Herrn? Warum verlangt mein Herr das? Warum soll es Israel zur Schuld werden?"
Psalm 110,1: " Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu MEINER Rechten, bis ICH deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!"
Beachte, dass in diesem letzten Vers, Psalm 110,1, der nach der Aussage Jesu den Messias definiert, das Wort "Herr" nicht mit Großbuchstaben geschrieben wird. Das hebräische Wort adoni bedeutet auch hier "mein Herr", wie in allen anderen Versen, in denen adoni vorkommt, - insgesamt 195 Mal. Es gibt Übersetzungen, die führen den Leser in die Irre, indem sie [im Englischen] den zweiten Herrn fälschlicherweise großschreiben [Lord] [oder in deutschsprachigen Übersetzungen keinen Unterschied in der Schreibweise machen]. Nur in diesem einen Vers machen sie das so. Diese Vorgehensweise setzt sich jedoch über den hebräischen Text hinweg, in dem adoni, "mein Herr", und nicht Adonai, "HERR" (GOTT) steht. Adoni nimmt niemals Bezug auf GOTT, sondern bezieht sich immer auf einen menschlichen Oberen, vor allem auf den König oder gelegentlich auf einen Engel.
Im Gegensatz dazu bedeutet Adonai etwa 450 Mal Gottheit, GOTT der HERR, höchster HERR. Im gleichen Psalm 110 haben wir in Vers 5 ein anderes Bild. In diesem Vers ist es GOTT der HERR (Adonai), DER den Messias unterstützt. Dieses biblische Bild finden wir auch in Psalm 16,8. Es ist ein großes Privileg, GOTT zur Rechten zu haben, DER für dich kämpft. Zeige deinen Freunden diese erstaunliche Genauigkeit und Detailliertheit der hebräischen Schriften, die, wie Jesus sagt, "nicht aufgehoben" werden können. Beziehe Position zu diesem größten aller Gebote in Markus 12,29. Rede wie Jesus, habe sein Denken und seinen Geist. Die Worte von Jesus sind, wie er in Johannes 6,63 sagt, "Geist und Leben", geladen mit lebenspendender Energie, die schließlich in der Auferweckung und im Königreich GOTTES zur Unsterblichkeit führen wird (1.Kor 15,22-23 u. 53).
Jesus war jüdisch und er glaubte an den GOTT Israels
Aus Fokus on the Kingdom, Oktober 2015 (http://focusonthekingdom.org/181.pdf)
Ein klassisches Werk der Dreieinigkeitslehre beginnt mit dieser großartigen Feststellung: "Unser Herr Jesus Christus war ein Jude und die christliche Bewegung war in ihren Anfängen eine Bewegung innerhalb des Judentums. Auch das vierte Evangelium, das nach Meinung vieler Gelehrter mit der Absicht geschrieben wurde, den Griechen Jesus nahezubringen, ist in seiner Aussage klar, dass ‚das Heil aus den Juden kommt‘ (Joh 4, 22). Das Christentum setzt den jüdischen Glauben an GOTT voraus und sieht in ihm etwas Selbstverständliches. Seine unverwechselbare geistliche Dynamik geht immer dann verloren, wenn der lebendige GOTT der Religion aus praktischen Gründen hinter den Abstraktionen einer philosophischen Theologie verloren geht. Der Glaube an den lebendigen GOTT war das Geschenk Judäas für die Welt." (Aufsätze zur Dreieinigkeit und der Inkarnation; Herausgeber Dr. Rawlinson; 1928; S. 3). Im Verlauf dieses betreffenden Aufsatzes beginnt der Autor sich dann jedoch zu widersprechen und seine eigene hervorragende Aussage rückgängig zu machen!
Einen großen Seelenfrieden können sich unsere Leser jedoch sichern, wenn sie sich auf dieses zuerst genannte großartige Eingeständnis eines führenden trinitarischen Gelehrten stützen! Jesus, so sagt er, war ein Jude; das Christentum wurde in einem jüdischen Umfeld geboren; der GOTT von Jesus war der GOTT der hebräischen Bibel (AT), der GOTT der Schrift und der eine GOTT Abrahams, Isaaks und Jakobs. "Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein GOTT uns geschaffen?" (Mal 2,10).
Welch eine wunderbare Einfachheit! Wie herrlich verschieden gegenüber den qualvollen Argumentationen und Streitereien, die die nachbiblische Modifizierung des Monotheismus von Jesus hin zu einer Definition von einem sogenannten dreieinigen Gott gekennzeichnet haben. Beachte jetzt bitte genau "den Elefant im Wohnzimmer" (das ist im Englischen die Beschreibung für ein Problem, das nie angesprochen wird, aber trotzdem eine Familie belastet). Einer der führenden Vertreter der späteren Dreieinigkeitslehre, Gregor von Nyssa, gibt zu, dass der Trinitarismus ein Mittelweg zwischen dem jüdischen Monotheismus und dem griechischen Polytheismus ist (Große Katechese, Kapitel 3,2). Hast du das gehört? Halte bitte ein wenig inne und denke über diese Aussage nach. Dieser äußerst einflussreiche Kirchenvater lehnt in der Tat den Monotheismus von Jesus ab, den er "die jüdische Auffassung" nennt! Er schreibt in einer Zeit, als die sogenannte christliche Gemeinde bereits vergessen hatte, dass sie eigentlich auf die Worte Jesu achten und sie befolgen sollte! (Joh 12,44 ff.; 3,36; 2. Joh 9; 1. Tim 6,3; Hebr 5,9).
Jesus warnte immer wieder vor den Menschen, die behaupteten, sie würden ihm nachfolgen, während sie jedoch in Wirklichkeit seinen Lehren keine Beachtung schenkten. "Was nennt ihr mich aber: Herr, Herr! und tut nicht, was ich sage?" (Luk 6,46). Jesus hat uns gesagt, dass das wichtigste aller Gebote lautet: "Höre, Israel: Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR." Der Vater schaltete sich bei der Verklärung Jesu ein und ließ SEINE Stimme vom Himmel erschallen: "Dieser ist MEIN geliebter Sohn, ihn hört!" (Matth 17,5; Mark 9,7; Luk 9,35).
Hört die Kirche auf Jesus, wenn sie in ihren Satzungen und Glaubensaussagen schreibt, dass Gott "drei in einem" ist? Wie lässt sich das mit der Aussage Jesu in Markus 12,29 vereinbaren? Und mit der Aussage des jüdischen Schriftgelehrten, der Jesus hierbei völlig zustimmte (V. 33), oder mit Paulus, der in 1. Korinther 8,4-6 schreibt: "Für uns Christen gibt es nur einen GOTT, den Vater, und keinen anderen Gott als nur IHN!" Das sind die Worte, welche Paulus in einem Abschnitt verwendet, in dem er vor Götzen und Götzendienst warnt.
Aus einer Korrespondenz erhielten wir folgende gute Aussage: "… Ebensowenig würde ich behaupten, dass der trinitarische Monotheismus das Gleiche ist wie der strikte Monotheismus des Judentums." Professor J.A.T. Robinson gibt die Tatsachen genau wieder, wenn er schreibt: "Johannes ist ein ebenso unerschütterlicher Zeuge für den unitarischen Monotheismus des Judentums wie jeder andere neutestamentliche Schreiber auch. Es gibt nur einen wahren GOTT. Alles andere sind Götzen. (1. Joh 5,21)"
Großartig! Wenn Jesus also ganz offensichtlich an den Monotheismus des Judentums glaubte (Mark 12,29), dann lautet die Schlüsselfrage, die sich jeder beantworten sollte: "Gehorchen wir Jesus oder gehorchen wir ihm nicht?" (Hebr 5,9; Joh 3,36; Joh 12,44ff.)
Eric Chang schreibt in seinem Buch The Only True God (kostenlos online zu lesen unter "theonlytruegod.org") sehr deutlich, dass sich die Wortbedeutung von GOTT verändert hat! Dies geschah, als die Christenheit aus dem EINEN GOTT der Bibel einen mysteriösen "drei in einem" gemacht hat. Heute sind deshalb Millionen von Juden und Muslimen zu Gegnern des Christentums geworden!
Dr. James McGrath sieht ein, dass uns das Neue Testament keine Dreieinigkeit präsentiert (The Only True God: Early Christian Monotheism in its Jewish Context, S. 102). Er spricht zu Recht von "der wesentlichen Kontinuität zwischen der frühen Christenheit und dem Judentum, was das Thema der Einheit GOTTES betrifft." Dann sagt er allerdings auch, indem er die biblische Grundlage verlässt: "Die Idee von der Trinität ist äußerst hilfreich … dass Gott ewig und die Natur Gottes Liebe ist. Wie kann eine einzige Person wirklich liebevoll sein? Das ist nur schwer vorstellbar. Die Dreieinigkeitslehre umgeht diese alleinige Einsamkeit … und fügt in die Natur Gottes die Vorstellung von interpersonellen Beziehungen der Liebe ein. Dieses war nicht Teil des Denkens des frühen Judentums oder der frühen Christenheit. Es ist jedoch eine beeindruckende und inspirierende Entwicklung, die, wenn auch nicht aus biblischen Gründen, so doch gerechtfertigt sein mag" (S. 101). Gott, so sagt er, muss jemand anderes neben sich haben, um von Ewigkeit an lieben zu können!
Dr. McGrath warnt weiter davor, dass Theologen nicht "einfach die Lehren und Praktiken ihrer Tradition unkritisch übernehmen dürfen, weil dann die Möglichkeit eines prophetischen Rufes zur Umkehr völlig ausgeschlossen zu sein scheint" (S. 103-104; Hervorhebung durch mich).
Es kommt mir so vor, als würden diese Akademiker ein gefährliches und unehrliches Geschäft betreiben! Sie lieben Menschen und die Tradition, anstatt GOTT und die Heilige Schrift. Es scheint, als haben sie das Hören auf Jesus und das Befolgen seiner Lehren als letztgültigen Maßstab aufgegeben! GOTT aber sagte: "Hört auf meinen Sohn!" Machen wir das, wenn wir dem unitarischen Monotheismus von Jesus keine Aufmerksamkeit schenken, den er in Übereinstimmung mit der alten Aussage in 5.Mose 6,4 als das höchste Gebot betont und hervorgehoben hat, dass wir das nicht falsch verstehen und nicht unbeachtet lassen dürfen. Wenn alles erlaubt ist, was gefällt, stellt sich die Frage, wie wir dann den Abfall und das Lossagen von dem "ein für alle Mal den Heiligen überlieferten Glauben" (Judas 3) definieren wollen? Behaupten die Protestanten nicht, dass sie allein der Bibel folgen (sola scriptura)? Klingt diese Behauptung jedoch nicht unaufrichtig und verlogen, wenn man in Wirklichkeit die Lehren Jesu und der "heiligen Apostel" beiseiteschiebt? Jesus hat wohl geahnt, dass er zu einem zweiten Gott gemacht werden würde, als er zuerst das Shema (Mark 12,29) zitierte: "Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR" und dann unmittelbar Psalm 110,1 hinzufügte. Psalm 110,1 definiert den zweiten Herrn als "Herrn" (adoni) und nicht als "HERRN" (adonai, urspr. der Name Gottes: JHWH), wie es in vielen Übersetzungen falsch übersetzt wird.
Der fachkundige Christologe Dr. James Dunn hat die richtige Antwort für die Identität Jesu gegeben: "Jesus ist nicht JAHWE, er ist nicht der GOTT Israels." (Did the First Christians Worship Jesus? S. 144, 142.) Allerdings hat er 1977 den zweiten Herrn des Psalms 110,1 als Adonai (HERR) falsch zitiert, der in Wirklichkeit adoni "Herr" (und somit kein Gott) ist. Er schrieb: "In dem Hebräisch des Psalms 110,1 werden zwei verschiedene Worte verwendet: JAHWE und Adonai" (Unity and Diversity in the New Testament S.393, Nr. 43.). Dr. Hurtado macht bezüglich des "Herrn" den gleichen Fehler in seinem Kommentar zum Markusevangelium, wenn er sagt, dass der zweite Herr Adonai ist. ( Mark, A Good News Commentary, S. 197.)
Solche Fehler haben leider tragische Auswirkungen.
Nur ein paar Gedanken
Anthony Buzzard; Focus on the Kingdom Januar 2015
Angenommen, du zeigst auf einen Stuhl und sagst zu deinem zweijährigen Kind: "Das ist ein Stuhl." Dann zeigst du auf einen anderen Stuhl und sagst: "Das ist auch ein Stuhl." Dann erklärst du deinem Kind: "Diese beiden Stühle ergeben dann einen Stuhl." Mit dieser Aussage wirst du Stress und Verwirrung erzeugen! Du bringst die innere Sicherheit deines Kindes durcheinander! Du gibst mit dieser Aussage ganz offensichtlich Unsinn von dir.
Leider werden Menschen in den christlichen Kirchen der gleichen Verwirrung ausgesetzt. In dem Titel eines Artikels der Siebenten-Tags-Adventisten (mehrere Millionen Mitglieder) hieß es: "1+1+1=1"; der Grundpfeiler unserer Theologie." Auch diese Aussage stiftet Verwirrung. Sie ergibt keinen Sinn, d.h. sie ist "Unsinn." Irgendwie kann man in den Kirchen und Gemeinden mit Unsinn im Namen der "Religion" oder im Namen eines "Geheimnisses" ungestraft davonkommen! Ist es aber in Ordnung und aufrichtig, von einem Geheimnis zu sprechen, wenn man in Wirklichkeit Irreführung meint?
Was ist mit den Millionen von Kirchenmitgliedern, die auch in der vergangenen Weihnachtszeit wieder in den von ihnen vorgetragenen Liedern erklärten, dass sie glauben, dass der Sohn GOTTES, Jesus, "gezeugt, aber nicht geschaffen" wurde? Wenn du sie einzeln fragen würdest, was sie damit meinen (du kannst dieses Experiment ja einmal behutsam machen), würdest du dann eine klare und eindeutige Antwort bekommen? Ist es von Bedeutung, dass wir verstehen, was wir sagen, wenn wir vor GOTT und Menschen Erklärungen abgeben? Ich glaube ja. Wird es GOTT und Jesus gefallen, wenn wir in unseren feierlichsten Momenten Worte aus unserem Mund und Verstand herauskommen lassen, für die wir keine vernünftige Erklärung geben können – wie z.B. "gezeugt, nicht geschaffen"? Was soll an dieser Aussage besser sein, als bei der Erklärung, dass ein Gegenstand "handgemacht, aber nicht von Hand gemacht" ist?
(aus: Trinity and Incarnation: In Search of Contemporary Orthodoxy," Ex Auditu, 1991, p. 83.)
Ist es Nächstenliebe, wenn du deinem Nachbarn mit einer unsinnigen Aussage über ihn schadest? Ist es fair, jemandem eine Vorstellung aufzuoktroyieren, die nach den allgemein anerkannten Sprachregeln keinen Sinn ergibt? Die "höchste" Definition Gottes, der offizielle Glaube der Kirche besagt: "Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott und der Heilige Geist ist Gott; und diese sind ein Gott."
Dr. Collin Brown vom Fuller Seminar, bekannt durch seine langjährige Arbeit über Fragen des biblischen Verständnisses, sagt Folgendes: "Praktisch gesehen, lösen Christen das trinitarische Problem auf zwei verschiedene Weisen. Die eine ist, … das Nachdenken darüber, soweit es geht, hinauszuschieben.[!] Der andere Weg, sich mit der Dreieinigkeit zu beschäftigen, ist Tritheismus zu praktizieren, ohne es so zu nennen. So werden Vater, Sohn und Heiliger Geist als drei verschiedene Gottheiten angebetet und ihnen verschiedene Funktionen zugewiesen.
Die furchtbare Kompliziertheit der späteren, in nachbiblischer Zeit entstandenen, offiziellen Glaubensbekenntnisse, führte zu einer Abkehr von den ursprünglichen Lehren Jesu und der Apostel. Diese Bekenntnisse wurden in extremen und aufreibenden Auseinandersetzungen ausgearbeitet und dann mit aus der griechischen Philosophie stammenden Begriffen ("Hypostasen", "Wesen", "zwei Naturen", "ewige Zeugung") den ahnungslosen Kirchenmitgliedern auferlegt. Der gewöhnliche Bibelleser kann bis zum heutigen Tag nicht erklären, was diese Glaubensbekenntnisse bedeuten. Aber sie sind durch eine über eine lange Zeit lieb gewonnene Tradition verpflichtet, sie hinzunehmen, während andere Sichtweisen als "häretisch" oder sektiererisch eingestuft werden. Zu einer unabhängigen Untersuchung der zentralen Lehren wird selten ermutigt.
Ein führender methodistischer Bibelschullehrer und Theologe lag nicht falsch, als er mir berichtete, dass "die Griechen das Konzept der rechtmäßigen Stellvertreterschaft Jesu hin zu einer seinsmäßigen Identität verfälschten, indem sie eine widersprüchliche Reihe von Glaubensbekenntnissen und Lehren schufen, um für spätere Generationen von Christen Verwirrung und Erschrecken herbeizuführen." Mit anderen Worten: Dieser Gott wurde mit griechisch-philosophischen Begriffen als ein "Wesen" definiert, das aus drei Personen besteht. Es stellt sich aber die Frage, ob Jesus an solch einer Sprache, die so fremd für seine eigene hebräische Sichtweise und sein im Alten Testament liegendes hebräisches Erbe war, das geringste Interesse hatte?
(aus: Dr. G.W. Buchanan, correspondence, 1994)
Die Leser sollten einmal aufmerksam und sorgfältig über diese fundamentale Verwirrung nachdenken, die die Kirchen nicht lange nach dem Tod der Apostel überrollte. Dr. James Dunn sagt: "In den Jahrhunderten, die dem NT folgten, wurde das Spannungsverhältnis zwischen dem "Herr"-sein Jesu und der Einheit GOTTES zu dem zentralen Problem der Theologie. Und bis zum heutigen Tag bleibt dies das größte Hindernis im christlich-jüdischen und christlich-muslimischen Dialog. Zu einem großen Teil ist dies auch das grundlegende Problem, das vieles in der modernen christlichen Theologie kennzeichnet: Wie muss man heute über GOTT und Jesus sprechen?"
Warum müssen die "Theologie" und damit Glaubensfragen so oft "ein Problem" sein und die Ursache für "Spannungen"? Die Bibel hat eine sehr einfache Definition für GOTT. ER ist ein einzelnes göttliches Selbst, eine einzelne Person. ER ist "der GOTT und Vater unseres Herrn Jesus." Der Vater ist auch der GOTT Israels und "der GOTT Abrahams, Isaaks und Jakobs." Jesus zitierte und bestätigte in Markus 12,28 ff. in Übereinstimmung mit einem unitarischen jüdischen Zeitgenossen das unitarische Glaubensbekenntnis seines jüdischen Erbes. Es gab hier keinerlei Spannung oder "Problem"! Nur die klare Tatsache und die klare Logik und Sprache. "Der HERR, unser GOTT", sagte Jesus, "ist ein HERR." Oder wie der griechische Text auch übersetzt werden kann: "Der HERR ist unser GOTT. Der HERR ist eine Person."
Wir sollten zu unserer eigenen geistlichen Gesundheit und Sicherheit in einfachem Glauben an den Worten Jesu festhalten, den wir als unseren "Herrn" bekennen. Etwas anderes zu tun ist unredlich und gefährlich (lies Joh 12,28 ff., um die ganze Bedeutung der "Warnung" Jesus zu verstehen). Jesus fasste hier mit erhobener Stimme den Anspruch zusammen, den er an uns hat. Seine Worte zu vergessen, heißt geistlichen Selbstmord zu begehen (s.a. 1.Tim 6,3; 2.Joh 7-19; Hebr 5,9 und das gesamte Johannesevangelium). In Matthäus 7,21 ff. werden wir sehr ernst vor der Selbsttäuschung gewarnt, der wir erliegen, wenn wir die Worte und Lehren Jesu missachten.
"Der HERR, unser GOTT, ist ein einziger HERR" (Mark 12,29). Das ist eine Kernaussage, die einfach und somit völlig unkompliziert ist. Bis zum heutigen Tag wissen Juden und Muslime, dass GOTT ein einzelnes göttliches Selbst ist. Mindestens 1.300 Mal im NT bezieht sich das Wort "GOTT" (gr. ho theos, der GOTT) auf den Vater. Jesus sagte, dass der Vater "der allein wahre GOTT" ist (Joh 17,3). Er sagte uns auch: "Ihr glaubt an GOTT; glaubt auch an mich." (Joh 14,1).
Ab dem 2. Jahrhundert kam es zu einer katastrophalen Entwicklung, die zur Preisgabe der von Jesus bestätigten Definition von GOTT führte. Während die Schrift Jesus als "Christus, der Herr" definierte (Luk 2,11), der in Bethlehem geboren wurde (Niemand konnte sich vorstellen, dass GOTT geboren werden oder dass GOTT sterben konnte!), hat die Kirche sich nach mehreren Jahrhunderten langen heftigen Streitereien schließlich für ein Glaubensbekenntnis entschieden, das sehr widersprüchlich zu dem von Jesus war. Die Konzile verkündigten ihre offizielle Sichtweise, dass Jesus Gott, der Herr, war, die zweite Person eines ewigen dreieinigen Gottes.
Es ist eine beschämende Tatsache, dass die meisten Christen über den Verlust der von Jesus bestätigten Definition von GOTT nicht beunruhigt zu sein scheinen, - einen Verlust, der zu einer radikalen Veränderung führte, die Jesus und Paulus sich wohl niemals vorstellen konnten.
Die blindmachenden Nebelschwaden der Tradition scheinen das kritische Denken erstickt zu haben, das von Pädagogen auf jedem anderen Feld gefordert wird, außer beim Nachdenken darüber, wer GOTT und Jesus sind. Wie viele Predigten sind über die unglaublich wichtigen Worte Jesu in Markus 12,28 ff. gehalten worden, wo er die kostbarste aller Wahrheiten verkündigte, dass der wahre GOTT ein einziger HERR ist, der Vater, den Jesus als seinen GOTT angesprochen hat? Kann der ewige GOTT einen GOTT haben?
Die Unterdrückung dieser sehr einfachen und schlichten monotheistischen Wahrheit, nach der Art Jesu, hat zu unendlicher Spaltung und Verwirrung geführt. Würde man das herausstellen und bereuen, so wäre das Ergebnis eine Befreiung der theologischen Welt von ihrem zentralen "Problem" und von den unübersehbaren Spannungen, die dadurch für den muslimischen und jüdisch-christlichen Dialog geschaffen wurden. Von der einfachsten Ebene her gesehen, ist es nicht schwer, zu verstehen, dass Jesus kein Trinitarier war. Und da er das ist, sind ihm auch die trinitarischen Glaubensaussagen der sogenannten bibelgläubigen Kirchen fremd.
Dr. Anthony Harvey, Dozent für Theologie in Oxford und Mitglied des Wolfson Colleges, bringt diese einfache historische Tatsache auf den Punkt: "Von Jesus wird berichtet, dass er das [als wichtigstes von allem] maßgebliche jüdische Bekenntnis des Monotheismus (Mark. 12,29) bestätigt und das Verbot anerkannt hat, das jeglichen moralisch einwandfreien Vergleich zwischen ihm und GOTT (Mark 10,18) beinhaltet hat. Am deutlichsten bringt die Antwort Jesu in Johannes 10,33 - semantisch gesehen - es auf den Punkt, dass es ein Beispielsfall in seiner eigenen Kultur ist, das Wort Theos [Gott] auch für Personen zu verwenden, die andere sind, als der eine GOTT; aber der Schwerpunkt seiner Antwort ist, wie durchweg im Evangelium, dass er, weit ab davon, ein zweiter oder konkurrierender Gott zu sein, total abhängig von dem Vater und mit IHM verbunden ist."
Psalm 110,1 ist ein alles überspannender Text, der auch über dem ganzen NT steht und erklärt, dass GOTT eine einzige Person ist und dass der Messias Jesus der höchste menschliche Herr ist. Viele mit theologischer Literatur gefüllte Seiten bestätigen in vollem Umfang, dass dieser Psalm einen goldenen Schlüssel liefert, um den Geist Christi und den Geist des NT zu verstehen.
Der zweite Herr, der jetzt zur Rechten des einen GOTTES sitzt, ist adoni, "mein Herr". Adoni kommt 195 Mal in der hebräischen Bibel vor, und überall ist dieses Wort niemals eine Bezugnahme auf die Gottheit, sondern auf einen menschlichen Oberen, gelegentlich auch auf einen Engel. Diese einfache Tatsache scheint den Theologen entgangen zu sein, die andererseits die Bedeutung von ursprünglichen hebräischen und griechischen Worten aufmerksam analysieren!
Ein Medikament für die Heilung von Krebs würde, wenn es entdeckt worden wäre, aller Voraussicht nach weltweit bejubelt werden. Ein Mittel gegen die Verwirrung über GOTT und Jesus steht schon fertig zur Verfügung. Jesus ist der Herr, aber nicht der HERR zur Rechten des EINEN GOTTES (Psalm 110,1). Adoni ist nie ein Titel der Gottheit. Aber diese einfache Tatsache wurde (unbewusst?) der Öffentlichkeit vorenthalten. Jesus wird danach aufgrund seines eigenen jüdischen Erbes als der Verfechter des unitarischen Glaubens offenbart. Die Definition GOTTES, die Jesus verkündigt hat, unterscheidet sich in keiner Weise von der Definition GOTTES, die er aus der Schrift gelernt hat.
Johannes wird manchmal so dargestellt, als widerspreche er der einfachen Aussage, die er von dem berühmten letzten Gebet Jesu berichtet hat! Jesus hat "das Leben des kommenden Zeitalters" definiert und er hat GOTT definiert: "Das aber ist das Leben des Zeitalters, das kommen wird, dass sie DICH, Vater, erkennen sollen, den EINEN und EINZIGEN, der der wahre GOTT ist, und Jesus Christus, den DU gesandt hast" (Joh 17,3). Was könnte weniger problematisch sein, als diese fantastische Lehre Jesu? Warum aber stellen die christlichen Gemeindeglieder nicht sicher, dass ihr eigenes Denken sich dieser eindeutigen und klaren einfachen Definition von GOTT und der Errettung im kommenden Zeitalter unterwirft? Hätte Jesus sich noch klarer ausdrücken können? Hatte er die Absicht, uns etwas anderes an die Hand zu geben, als eine unstrittige und definitiv einfache und klare Definition von GOTT?
Ja, Jesus und Paulus, der unter der Inspiration von Jesus gearbeitet hat, haben die körperliche Beschneidung oder auch Speisegebote außer Acht gelassen (Markus 7,19; Römer 14,14+20; etc.), ebenso die Beachtung des jüdischen Kalenders, der als "die jährlichen heiligen Tage, Neumonde und wöchentliche Sabbate" definiert war (Kolosser 2,16-17). Aber Jesus und Paulus würden entsetzt über die Vorstellung sein, dass GOTT auf mysteriöse Weise zu einem DREI in EINEM geworden ist, wo doch jeder weiß, dass ER ein einziges göttliches Selbst, der Vater und der GOTT Jesu ist. "Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein Gott uns geschaffen?" (Mal 2,10). Was ist daran schwierig?
Es ist doch ganz einfach zu erkennen, dass Johannes wollte, dass uns eine Tatsache bewusst ist. Er hat nie davon gesprochen, dass er sein Evangelium geschrieben hat, um zu beweisen, "Jesus ist GOTT". Er hat es mit der ausdrücklichen Absicht geschrieben, zu beweisen, dass Jesus "der Messias, der Sohn GOTTES" ist (Johannes 20,31). Er wiederholte seine zentrale Lehre, als er in seinem Brief erklärte, dass es ein fataler Fehler ist, nicht zu glauben, dass Jesus der Messias und Sohn GOTTES ist (1.Johannes 5,1+5). Freue dich in der Gewissheit, dass du in Übereinstimmung mit Jesus denkst und glaubst, wenn du den allein wahren GOTT so definierst, wie Jesus es in Johannes 17,3 getan hat.
Lukas verloren und zu Johannes gesprungen
Anthony Buzzard, Focus on the Kingdom – August 2014
Übersetzt von Jürgen Laub
Christen neigen dazu, den "Jesus", der ihnen in ihrer Kirche oder Gemeinde präsentiert wird, ohne sorgfältiges Prüfen einfach so zu akzeptieren. Dabei ist die Frage des Ursprungs einer Person entscheidend. Eine Person wird von ihrem Ursprung her definiert. Häufig suchen wir nach dieser Information, wenn wir fragen: "Wo kommst du her?"
Die wichtigste Frage, die in Bezug auf den Sohn GOTTES gestellt werden muss, ist die nach seinem Ursprung. Wo kam er her? Wie und wann ist er gekommen? Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen einer Person, die von Ewigkeit an als ewiger Gott existiert hat, bevor sie als ein Mensch erschienen ist, und einer Person, die im Leib ihrer Mutter zu existieren beginnt!
Ebenso besteht ein Unterschied zwischen einer Person, die als Engel entstanden ist und sich dann kleingemacht hat, oder von Gott auf einen Fetus reduziert und von einer Frau geboren worden ist. In Hebräer 1,5 und 1,13 wird zweimal definitiv gesagt, dass Jesus niemals ein Engel gewesen ist! Das hindert aber fast sieben Millionen Zeugen Jehovas nicht daran, das Gegenteil zu behaupten, - sie sagen, dass Jesus in Wirklichkeit der Engel Michael war. Das zeigt, welche Macht eine Verführung großen Stils immer noch hat!
Um der verheißene Messias sein zu können, musste Jesus ein Mensch sein, ein direkter, blutmäßiger Verwandter und Nachkomme des Königs David. Aus Psalm 132,11 und Psalm 89,35-37 (s.a. Luk 1,69) geht das klar hervor. Der Messias muss ein direkter biologischer Nachkomme des Königs Israels sein (Der Stammbaum Josephs, der dem Gesetz nach der Vater Jesu war, und der Stammbaum Marias, die seine richtige Mutter war, sind in den Evangelien zu finden; lassen sich auf die königliche Linie bis zu Nathan, den Sohn Davids zurückführen; Luk 3,31).
Der Messias wird in der Tat der höchste und letztendliche königliche Herrscher Israels sein und er wird Frieden in unsere von Kriegen zerrissene Welt bringen. Das ist der wichtigste Punkt in der Botschaft von dem kommenden Königreich. Die Herrschaft über diese Welt wird auf seinen Schultern ruhen (Jesaja 9,5). Wir brauchen uns doch nur umzuschauen, um sicher zu sein, dass dies bis jetzt noch nicht geschehen ist! Aber es wird geschehen!
Lukas war ein sorgfältiger, geschulter christlicher Historiker und dazu bestimmt, den genauen Inhalt des christlichen Glaubens der Reihe nach darzulegen (Luk 1,3-4), sodass Theophilus, an den Lukas sein Evangelium schrieb, sicher sein konnte, dass die ihm mitgeteilten Ereignisse aus dem Leben Jesu Christi absolut genau und richtig sind und den einzigen wahren Glauben darstellen.
Auch wir können uns überaus glücklich schätzen, dass wir diese inspirierte Worte von Lukas haben, die den wahren Jesus und den wahren christlichen Glauben in einer ursprünglichen Einfachheit genau beschreiben und dass sie uns nach so langer Zeit immer noch zur Verfügung stehen.
Die entscheidende Frage ist, ob wir bereit sind, an den Jesus zu glauben, der voll und ganz ein Mensch war, der von David abstammte, - der zweite Adam, der selbstverständlich auf übernatürliche Weise gezeugt und im Leib seiner Mutter durch eine Wunder in Existenz gebracht wurde (Luk 1,35; Matth 1,18+20; 1.Joh 5,18 – Der letztgenannte Vers wird in der KJV und vielen anderen Bibeln leider nicht so übersetzt).
Ich möchte in diesem Artikel zeigen, dass dieser wunderbar ausgearbeitete Bericht von Lukas über den Ursprung Jesu, den Sohn GOTTES, später auf subtile Weise untergraben worden ist und von den Gottesdienstbesuchern heute in Wirklichkeit abgelehnt und verworfen wird, weil sie in ihren Kirchen und Gemeinden in einer langen Tradition unwissentlich und fern jeder Kritik eine Botschaft über Jesus zu hören bekamen und immer noch bekommen, die den von Lukas (und Matthäus) verfassten Bericht negiert, verwischt und bestreitet. Dabei geht es um die sehr ernste Frage nach einer Identität oder einer womöglich missverstandenen Identität! Dieses Thema ist es wert, dass wir es als Beröer (Apg 17,11) ernsthaft und aufrichtig untersuchen.
Die Wahrheit über die Identität des einzig wahren Jesus der Bibel war von solch wichtiger Bedeutung, dass GOTT sich entschieden hat, den Engel Gabriel zu senden, um die wesentlichen Tatsachen bezüglich dieser Identität zu kommunizieren, die für ein klares Verständnis notwendig sind. Wenn Engel sprechen, sollten wir besonders aufmerksam sein! Wenn Engel etwas sagen, sollten wir es als selbstverständlich voraussetzen, dass sie mit Worten so fachgemäß umgehen können, dass sie leicht zu verstehen sind.
Die Bibel war nie dazu gedacht, ein Hirn zerbrechendes, rätselhaftes Puzzle zu sein, das nur von studierten Experten zu verstehen ist! Du, der du GOTT und Jesus aufrichtig liebst, kannst verstehen, wer Jesus ist! Und du musst es auch verstehen, da dir sonst nur ein gewaltiges Durcheinander und Missverständnis einer eigentlich einfachen Sprache bleibt.
Wir erinnern uns daran, dass der Engel Gabriel beauftragt war, bei zwei wichtigen Gelegenheiten einen Auftrag im Namen GOTTES zu erfüllen. Zuerst in Daniel 9, wo Daniel in tiefem Kummer über den trostlosen Zustand Jerusalems und des Tempels GOTT gebeten hat, seine eigenen Sünden und die Sünden seines Volkes zu vergeben und Frieden und Sicherheit für Israel wieder herzustellen. Daniels leidenschaftliche Bitten führen zu dem außergewöhnlichen Besuch des Engels Gabriel, der im Auftrag des EINEN GOTTES spricht. Daniel erhält als Antwort auf sein anhaltendes Fragen, "wann" es zu der letztendlichen Wiederherstellung kommen wird, eine Zusicherung. Ihm wird gesagt, dass am Ende einer Periode von 70 "Jahrwochen", das sind 490 Jahre, alles wieder in Ordnung sein wird. Jerusalem und Israel werden wieder hergestellt sein.
Die abstruse Vorstellung, dass diese prophetische Periode von 490 Jahren entweder im Jahre 33 n.Chr. oder alternativ im Jahre 70 n.Chr. geendet haben soll, sollte einfach als nicht wahr eingestuft werden! Es wäre übelster Zynismus, wenn man Daniel auf seine im Gebet vorgetragene Bitte eine "Lösung" anbietet, in der man ihm mitteilt, dass die Stadt am Ende der 490 Jahre ein weiteres, gleich schreckliches Desaster erfahren wird! Wie allseits bekannt ist, haben die Römer Jerusalem zerstört, den Tempel niedergebrannt und gut über eine Million Juden getötet oder deportiert! Dies geschah im Jahr 70 n.Chr.! Dieses Ereignis ist mit Sicherheit nicht die Erfüllung einer Prophetie über eine Wiederherstellung gewesen!
All die großartigen Prophezeiungen im Buch Daniel, der im 6. Jahrhundert v.Chr. gelebt hat, enden in dem einzigen Höhepunkt, der letztendlich zählt, und das ist die noch in der Zukunft liegende Aufrichtung des messianischen Königreichs GOTTES auf dieser Erde, das von Jesus mit seiner Wiederkunft eingeführt werden soll (Kap. 2,7,8,9,11,12).
Das andere ebenfalls bedeutsame Ereignis, zu dem der Engel Gabriel mit einem erstaunlichen Auftrag gesandt worden ist, war der Besuch bei einer jungen Jüdin, der Jungfrau Maria, die mit Joseph verlobt war. Wie in den allgemein bekannten Stammbaumaufzeichnungen sorgfältig vermerkt war, waren beide Angehörige des königlichen Hauses Davids, das gegenwärtig natürlich nicht als königliche Familie herrschte, und aus dieser Familie sollte der Messias geboren werden. Die Zuverlässigkeit der gesamten Schrift stand auf dem Spiel.
Lukas ist in seiner Schilderung bezüglich der Frage, wie und wann und wo der verheißene Messias ins Dasein gerufen werden sollte, sehr präzise. Die erste wichtige zu beachtende Tatsache ist, dass Lukas nicht die Ankunft einer "präexistierenden" zweiten Person einer dreieinigen Gottheit von irgendwoher außerhalb des Leibes beschreibt. Es ist bedauerlich und irreführend, wenn man die eigenen Traditionen in den Bericht von Lukas hineinliest und ihn damit drastisch verändert und verfälscht. Das ist eine durch nichts zu rechtfertigende Misshandlung der Heiligen Schrift. Lukas schließt bewusst jegliche Vorstellung aus, dass der Sohn GOTTES, von dem er sagt, dass er durch ein Wunder in Maria gezeugt und von Maria geboren wurde, bereits gelebt hat, bevor er empfangen wurde! Kann es sein, dass deine Kirche oder Gemeinde mit ihrer falschen Lesart von Lukas die Identität von Jesus durcheinanderbringt?
Hier die Zusammenfassung, wie Lukas dieses unermesslich wichtige Ereignis des Ursprungs und damit auch der Identität Jesu, des Sohnes GOTTES, im Detail beschreibt. Lukas weist zuerst darauf hin, dass Zacharias neun Monate lang mit dem Verlust seiner Sprachfähigkeit bestraft worden ist, weil er den eindeutigen Worten des Engels Gabriel nicht glauben wollte, dass seine schon recht betagte Frau Elisabeth entgegen jeglicher Vorstellung schwanger werden und Johannes den Täufer gebären sollte (Luk 1,19-20).
Dann, im 6. Monat der Schwangerschaft von Elisabeth, kommt es zu einem weiteren erstaunlichen und bedeutsamen Besuch des Engels Gabriel (Luk 1,26). Der Engel versichert Maria, die durch die Erscheinung eines Erzengels in ihrem Haus verständlicherweise sehr erschrocken war, dass sie sich nicht fürchten soll (Luk 1,30).
Gabriel erklärt dann in einer einfachen, klaren und präzisen Sprache, wie und wann der verheißene Messias in Existenz kommen soll. Die Worte der Bibel sind uns alle als kraftvolle und auferbauende Informationen geschenkt worden und ganz gewiss nicht als die Grundlage für Auseinandersetzungen oder Streit!
"Der Heilige Geist, die Kraft des Höchsten GOTTES" würde sie überschatten und "genau aus diesem Grund" (dio kai) sollte der, der gezeugt, der geboren werden wird, "Sohn GOTTES genannt werden" (Luk 1,35). Sohn GOTTES genannt zu werden, der Sohn GOTTES zu sein, ist eine Identitätsaussage. Sohn GOTTES würde genau derjenige sein, der gezeugt = in Existenz gebracht werden wird! In diesem einzigartigen Bericht gibt es nicht die geringste Schwierigkeit oder Kompliziertheit. Alles ist klar und eindeutig. Alle diese Aussagen müssen als das grundlegende Fundament des christlichen Glaubens geglaubt werden.
Alles sollte maßgebend, entscheidend und vertrauenswürdig sein; einigend und ermutigend. Jeder neutestamentliche Schreiber gründete sein Verständnis von dem, wer Jesus war und ist, auf diese inspirierten Beschreibungen Gabriels. Das Neue Testament spiegelt nicht die hoffnungslos verwirrte konfessionelle Szene unserer Tage wider. Dieses Chaos sollte uns auf die Tatsache aufmerksam machen, dass hier etwas schrecklich falsch gelaufen ist! Könnte das das Problem sein? "Die Christenheit hat, ohne es recht selber zu merken, das Christentum abgeschafft." (Søren Kierkegaard - Einübung im Christentum, Werke Bd. 12 S. 52f).
Der Messias sollte offensichtlich in Beziehung zu David stehen, indem er im Leib einer Frau gezeugt und empfangen werden würde, die aus dieser königlichen Blutlinie stammte und diese Person, die so gezeugt und empfangen werden würde, würde deshalb der Sohn GOTTES sein, - genau aus diesem einfachen Grund. GOTT war wegen eines biologischen Wunders, das ER durch den heiligen Geist, SEINE schöpferische Kraft, ausgeführt hat, der Vater Jesu. Dieses Wunder geschah im Leib Marias, der Mutter Jesu. Auf diese Weise ist der Sohn Marias/Sohn GOTTES auch als der zweite und letzte Adam zu betrachten, denn auch der erste ist Sohn GOTTES (Luk 3,38).
Wir können uns glücklich preisen, dass wir einen ausgezeichneten und detaillierten Bericht und Kommentar über die Geburtsgeschichten von dem verstorbenen Raymond Brown haben. Sie sind eine klassische Analyse der Details aus den Berichten von Lukas und Matthäus über den Ursprung des Sohnes GOTTES, des Messias Jesus.
Brown weist auf eine erstaunliche Tatsache hin! Die kirchliche Tradition von einer zweiten Person der Gottheit hat den von Lukas verfassten Bericht quasi ausgelöscht, in dem sie ihn verändert und wegerklärt hat. Browns Kommentierungen sollten zu einem dringend notwendigen Umdenken führen. Sie sollten uns alarmieren. Brown zeigt auf, dass es zu einer fundamentalen Verdunkelung der Worte von Lukas und dem Engel Gabriel gekommen ist, als die spätere Tradition den Bericht veränderte, indem sie ihm die fremde Vorstellung aufoktroyierte, dass der Sohn GOTTES seinen Anfang NICHT in dem Leib seiner Mutter hatte, wie ihn jeder Mensch per Definition haben muss.
Brown sagt: "Für die Präexistenz … ist die Empfängnis Jesu der Beginn einer irdischen Karriere, aber nicht die Zeugung [das in Existenz bringen] des Sohnes GOTTES." Die spätere Vorstellung von einem "präexistierenden" Sohn annullierte und widersprach dem Bericht von Lukas über den Beginn des Sohnes GOTTES. "Die jungfräuliche Empfängnis", sagt Brown sehr richtig, "wurde nicht mehr länger als die Zeugung des Sohnes GOTTES angesehen, sondern als die Inkarnation eines [präexistierenden] Sohnes, was dann zur orthodoxen Lehre wurde." (Die Geburt des Messias; S. 141). Ich hoffe, dass diese erstaunlichen Eingeständnisse bei unseren Lesern einen heilsamen Schock auslösen werden.
Beachte bitte, dass die spätere Sichtweise, die orthodox wurde, d.h. die als Dogma von jedem Kirchen- oder Gemeindemitglieder geglaubt werden musste, dem von Lukas verfassten Bericht direkt widersprochen und ihn für ungültig erklärt hat. Es ist so, wie Brown sagt. Sobald die spätere Präexistenztheorie zum maßgebenden orthodoxen Glauben erhoben worden war, "wurde die jungfräuliche Empfängnis/Zeugung nicht mehr länger als die Zeugung des Sohnes GOTTES angesehen." Mit anderen Worten gesagt: Man glaubte nicht mehr länger, dass Lukas und Gabriel den wahren Bericht von dem Ursprung des Sohnes GOTTES offenbart haben! Der Ort des Ursprungs, und damit auch die Identität Jesu, wurden radikal verändert. Die "Orthodoxie" widersprach und verdrängte Lukas, Gabriel und die Bibel! Diese Veränderung sollte ehrlicherweise als das bezeichnet werden, was sie in Wirklichkeit auch war und ist: Sie ist ein Abweichen von der Schrift, die dem Sohn GOTTES eine neue und andere Identität auferlegt hat. Warum ist niemand von dieser Neu-Identifikation des Sohnes GOTTES alarmiert? Sieht niemand die beunruhigende Möglichkeit, dass hierdurch ein "anderer Jesus", ein "anderer Christus", eingeschmuggelt worden ist? Die "Kirche" ist sehr viel häufiger der Ort von Verbrechen gewesen, als du es dir vielleicht vorstellen kannst!
Dieser neue außerbiblische Ursprung und diese neue Identität des Sohnes GOTTES haben den in der Bibel von GOTT durch den Engel Gabriel angekündigten Sohn ersetzt; diese neue unbiblische Botschaft ist in alle Denominationen als orthodox und als die allgemein übliche Lehre eingezogen. Nur wenige scheinen sich Gedanken über die Konsequenzen dieses Eingriffs in die Berichte von Lukas und Matthäus gemacht zu haben, die doch die Schlüssel zu dem wahren Sohn GOTTES sind.
Wir sahen, wie erfrischend frei Raymond Brown in seinem klassischen Bericht über "Die Geburt des Messias" geschrieben hat. Er wies auf die subtile Veränderung der Tradition hin, die Lukas und den Engel Gabriel negiert hat. Dem Bericht von Lukas war es "nicht mehr länger" gestattet, in der Kirche zu reden, nach dem die Tradition das Sagen übernommen hatte. Die Tradition überflutete Lukas und Gabriel und sie überflutet sie bis zu dem heutigen Tag.
Nachdem was Lukas geschrieben hat, ist Maria die einzige, durch die und in der der Sohn GOTTES in Existenz gebracht wurde, gezeugt durch ein Wunder, gezeugt als einzigartiger/einziggeborener Sohn GOTTES. Jesus ist der Sohn GOTTES von dem Moment seines Existenzbeginns an, d.h. seit der Empfängnis/Zeugung, die im Leib Marias stattgefunden hat. Dieser Bericht ist vollkommen klar und sollte eigentlich keine Diskussionen hervorrufen. Maria hat nicht mit dem Engel Gabriel diskutiert oder ihn missverstanden, aber heute sind viele bereit, die Wahrheit der Worte des Engels Gabriel mit hirnverdrehenden Argumentationen zu Grabe zu tragen!
Brown nimmt die "kriminelle Szene" zur Kenntnis, die sich den einfachen von Lukas verfassten Bericht unterworfen hat. "Einige Kirchenväter und Theologen des Mittelalters glaubten, dass die Bezugnahme in Lukas 1,35 [der Heilige Geist und die Kraft GOTTES] entsprechend auf die dritte und zweite Person der Dreieinigkeit verweisen würde, sodass die "Kraft" die zweite Person war, die herabkam, um im Leib Marias "Fleisch" anzunehmen. Wie wir aber noch sehen werden, gibt es keinen Hinweis, dass Lukas an die Inkarnation eines präexistenten Sohnes glaubte" (S. 290).
Diese tragischen heidnisch-philosophischen Vorstellungen von einer dreieinigen Gottheit, die man Lukas übergestülpt hat, sollten entlarvt und abgelehnt werden. Brown führt weiterhin aus, dass Lukas 1,35 für die Kirchenführer sehr unangenehm war. Er kommentiert das hochwichtige kausale "deshalb" in Lukas 1,35. Dieses verbindet die jungfräuliche Empfängnis ausdrücklich mit dem GOTTES Sohnsein Jesu. "Dieses hat viele orthodoxe Theologen verlegen gemacht, da in der [trinitarischen] Präexistenzchristologie eine Zeugung durch den Heiligen Geist im Leib Marias nicht die Existenz des Sohnes GOTTES bewirkt/herbeiführt hat. Lukas weiß von solch einer Christologie nichts. Für Lukas ist die Empfängnis ursächlich mit der göttlichen Sohnschaft verbunden" (S. 291). Es gibt einen krassen Unterschied zwischen Lukas und der Schrift und dem, was sich vom 2. Jahrhundert an als Dogma entwickelt hat.
Der eklatante Widerspruch der "Theologie" gegenüber Lukas darf nicht übersehen werden, da er die ganze Tradition der vergangenen 1900 Jahre in Frage stellt. Raymond Brown macht seinen Standpunkt klar: "Ich kann diesen Theologen nicht folgen, die die Nebenbedeutung in dem Wort "deshalb" umgehen wollen [die die Bibel umgehen wollen!], mit dem diese Linie beginnt. Sie behaupten, dass die Empfängnis des Kindes für Lukas nicht den Sohn ins Dasein gebracht hat, sondern dass er es uns nur möglich gemacht hat, ihn, der bereits Sohn GOTTES war, Sohn GOTTES zu nennen." Brown fasst seine biblischen Befunde so zusammen: "Beide Berichte entfalten das christologische Verständnis [wie die Identität des wahren Jesus zu bestimmen ist], dass Jesus vom ersten Augenblick seiner Empfängnis an der Sohn GOTTES war" (S. 561). Und nicht schon zuvor!
Das ist natürlich eindeutig und sachlich richtig und es sollte die Leser mit einer gewissen Dringlichkeit zu Fragen anregen, wenn sie den wahren Bericht von der wahren Identität des wahren Jesus der Geschichte, der Bibel und des Glaubens, kennenlernen.
Der Widerspruch ist einfach: Lukas und Matthäus gründeten die fundamentale Identität des Sohnes GOTTES, des Messias, auf dem großartigen Wunder, das GOTT in Maria bewirkt hat. Diese Verbindung ist logisch und absolut klar. Seine Bedeutung kann wirklich nicht ungültig gemacht werden. Der Engel Gabriel hat erfreulicherweise nicht diese verworrene, irritierende Sprache verwendet, die so häufig in verschiedenen Schriften über die Bibel zu finden ist.
Die Ursache für die endlosen Auseinandersetzungen und Uneindeutigkeiten, und häufig auch für einen heftigen Dogmatismus, ist in der Tat die kirchliche Tradition, die uns alle von der Schrift weggeführt hat. Würden wir die Tradition beiseitelegen, könnten wir alle die Freude erfahren, die eine direkte Verbindung mit den inspirierten Worten von Lukas und Matthäus und dem Engel Gabriel mit sich bringt.
Wir würden dann auch damit aufhören, Johannes zu verwenden, um Matthäus und Lukas zu widersprechen. Wir würden nicht zu Johannes 1,1 eilen und diesen Vers in einer Weise zu lesen, die Matthäus und Lukas durcheinanderbringt und verwirrt. Wir würden Johannes als den sehen, der den Plan und die Ausführungsweise GOTTES - das Wort, das von Anfang an war - bekanntgemacht hat. Nicht die Existenz eines zweiten GOTTES (der Sohn), der das Glaubensbekenntnis Israels und Jesu verletzt (Mark 12,29; Joh 17,3) und den offensichtlichen Unterschied zwischen dem EINEN GOTT (JAHWE) und dem Messias, dem "mein Herr" (adoni) aus Psalm 110,1, der nicht GOTT ist, negiert. Dies ist der meistzitierte Vers des AT im NT und er sollte als Warnung gegen jegliche Beeinträchtigung des wichtigsten aller Gebote dienen, das von Jesus in Markus 12,29 und Johannes 17,3 bekräftigt worden ist. GOTT ist eine einzige göttliche Person; ER wird von Tausenden singulären Personalpronomen so beschrieben!
Weiteres zu dem "Tatort" Kirche: "Nunc Stans"
"Was in aller Welt ist das?" wirst du vielleicht fragen. Dies ist ein lateinischer Ausdruck ("das zeitlose Jetzt"), der die Vorstellung beschreiben soll, dass für GOTT jede Zeit Gegenwart ist!
"Nunc Stans" ist das "ewige Jetzt", die Vorstellung, dass die Ewigkeit in der Gegenwart stillsteht. Du kannst dir vorstellen, dass du in der Ewigkeit bist und von dort aus alle geschichtlichen Ereignisse immer beobachten kannst. Die Vorstellung von "nunc stans" ist aber, dass du die ganze Zeitgeschichte in einem einzigen Augenblick erlebst, der niemals endet. Ein Gott, der "nunc stans" wahrnimmt, würde alles, was geschehen ist und was geschehen wird, im gleichen Augenblick für alle Ewigkeit wissen. Es wäre so, als könne man die ganze Zeit vor IHM in einer anderen Dimension oder in sonst etwas ausgebreitet sehen.
Jetzt kommt der Knackpunkt! Unsere Leser mögen kurz innehalten und nachdenken! In Psalm 2,7 lesen wir eine großartige Aussage über den Ursprung des Sohnes GOTTES. Es ist GOTT selbst, der folgende Aussage macht: "Du [der Messias] bist MEIN Sohn; HEUTE bin ICH dein Vater geworden = habe ICH dich in Existenz gebracht."
Wenn du in eine protestantische oder katholische Kirche gehst, bekennst du dich zu dem Glauben, dass das "Heute" der Zeugung, des in Existenzkommens des Sohnes (Ps 2,7; wiederholt in der LXX in Psalm 110,3) kein Tag in der Zeit ist, sondern ein endloser Tag, weil es bei GOTT kein Heute gibt!
Dieses Argument haben sich die Kirchenväter im 4. Jahrhundert ausgedacht, um ihren Glauben zu rechtfertigen, dass Jesus der ewige Sohn Gottes ist, der keinen Anfang in der Zeit hat. Einer der Kirchenväter schrieb: "Der Sohn hat einen anfanglosen Anfang."
Jetzt die kritische Frage: Ist die Vorstellung von einem "anfangslosen Anfang" und die damit verbundene Idee, dass "Heute" bei GOTT eine endlose Zeit bedeutet, ein aufrichtiges und ehrenwertes Konzept? Oder ist es nichts anderes als die Verdunkelung und Verwirrung einer einfachen Sprache?
Man fühlt sich an einen Arzneimittelhersteller erinnert, der ein neues Therapeutikum verkauft. Vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten, gibt es aber einige schlimme Nebenwirkungen. In der Kirche scheinen die Kirchenbankdrücker wenig an der Grundlage des Glaubens, zu dem sie sich bekennen, interessiert zu sein. Wissen sie oder machen sie sich Gedanken darüber, dass die Ingenieure und Hersteller ihrer zentralen Lehre über Jesus als "Gott, der Sohn" und "ewiggezeugter Sohn", ehrlich genug waren, zu sagen, dass der Glaube an "Gott, den Sohn" sie automatisch verpflichtet, zu glauben, dass "heute" bei GOTT nicht "heute" bedeutet und bedeuten kann? Ist "anfangloser Anfang" ein passender Ausdruck für rational denkende, intelligente Menschen? Was ist mit dem "1+1+1=1", das Millionen von Gläubigen nicht zögerlich macht, dies zu ihrem zentralen Dogma zu erklären?
Ich möchte mit der Einladung schließen, über die Worte des weltbekannten Christologen Dr. James Dunn nachzudenken: "Es besteht natürlich immer die Möglichkeit, dass ein ‚weit verbreiteter heidnischer Aberglaube‘ durch allmähliche Assimilation und Verbreitung des Glaubens auf der Ebene einer populären Frömmigkeit zu einem ‚weitverbreiteten christlichen Aberglauben‘ wurde." (Christologie in the Making; S. 251)
Der GOTT der Bibel ist eine Person
Anthony Buzzard, Focus on the Kingdom; April 2014
Christen, die in dem Glauben aufgewachsen sind, dass der wahre GOTT aus drei Personen besteht, werden überrascht sein (und hoffentlich eine Erleuchtung erfahren), wenn sie herausfinden, dass die Bibel sagt, dass GOTT in Wirklichkeit nur EINE Person ist. In Galater 3,20 schreibt Paulus: "GOTT aber ist nur einer". Diese grundlegende Lehre hat ihren Ursprung in dem bekannten Glaubensbekenntnis Israels: "Höre, Israel: Der HERR ist unser GOTT, der HERR allein." (5.Mo 6,4). Das ist das Glaubensbekenntnis, das Jesus gelehrt und geglaubt hat. Er zitierte es in Mark 12,29 ff. Jesus war hier mit seinem jüdischen Mitbruder bezüglich dieses höchsten und vornehmsten aller Gebote einer Meinung. Jesus glaubte, was Israel schon immer geglaubt hat, - dass GOTT ein HERR ist und nicht zwei oder drei!
Untersucht man das Wort "ein" in einer Vielzahl von Versen, wird deutlich, dass die Aussage "GOTT aber ist nur einer" ganz einfach bedeutet, dass ER nur eine Person ist. Man nehme zum Beispiel nur die folgenden Sätze: "Abraham war ein Einzelner" (Hes 33,24) oder "Denn ICH rief ihn [Abraham] als einen Einzelnen" (Jes 51,2). Hast du Schwierigkeiten damit, die Bedeutung von "einem Einzelnen" zu verstehen? Die Übersetzer haben erkannt, dass es bedeutet: "Abraham ist eine Person".
Nehmen wir ein anderes Beispiel. In Prediger 4,9+10 lesen wir: "Zwei sind besser daran als ein Einzelner … Denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Gefährten auf. Wehe aber dem Einzelnen, der fällt, ohne dass ein Zweiter [eine Person] da ist, ihn aufzurichten!" Mit "ein Einzelner" ist in diesen Versen natürlich "eine Person" gemeint und mit "ein Zweiter" selbstverständlich "eine zweite Person".
In Hoheslied 6,9 finden wir folgende Feststellung: "Eine nur ist meine Taube, meine Vollkommene. Sie ist die Einzige ihrer Mutter." In unserer heutigen Sprache ausgedrückt heißt das: "Meine Taube, meine Vollkommene, ist einmalig. Sie ist die einzige Tochter ihrer Mutter" (NASV). In all diesen und Hunderten anderen Fällen bedeutet "ein" (echad) ein oder ein einziges/einzelnes! Das ist die schlichte und einfache Bedeutung dieses Wortes.
Es ist erstaunlich, dass Bibelleser bisweilen mit Ratlosigkeit reagieren, wenn sie auf die biblische Aussage stoßen, dass "GOTT EINER IST". Warum soll das aber ein Problem sein? In der Amplified Bible wird Galater 3,20 so übersetzt: "GOTT ist nur eine Person. ER war der Einzige, der Abraham die Verheißung gegeben hat; das Gesetz aber wurde zwischen zwei Beteiligten abgeschlossen, zwischen GOTT und Israel." Nur wenige Verse zuvor wird Jesus in der gleichen Sprache als "ein Same" im Gegensatz zu vielen Samen beschrieben. In der Amplified Bible heißt es: "GOTT sagt nicht: ‚Und zu den Samen‘, als ob es sich auf viele Personen beziehen würde, sondern: ‚und zu deinem Same‘, was sich offensichtlich auf eine einzelne Person bezieht, und das ist Christus‘" "Christus ist einer" bedeutet ganz offensichtlich, dass er eine Person ist.
Kann etwas klarer sein, als die Tatsache, dass Christus eine Einzelperson ist und dass GOTT eine Person ist, eine Einzelperson, ein Vater? "Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein GOTT uns geschaffen?" (Mal 2,10). "GOTT ist nur eine Person" (Gal 3,20). "So wissen wir, … dass kein Gott ist als nur EINER … so ist doch für uns ein GOTT, der Vater" (1.Kor 8,4+6). Wenn Christen diese erstaunliche Offenbarung glauben würden, könnten die jahrhundertelangen Streitereien über die Frage, wer GOTT ist, ein für alle Mal beendet werden. Aber es scheint so, dass nur wenige von ihnen in der Lage sind, diese Wahrheit zu begreifen. Einige suchen lieber nach weiteren viel komplizierteren Vorstellungen von Gott. Sie wenden sich Johannes 10,30 zu, wo Jesus gesagt hat, dass er und der Vater "eins" sind. Unsere englischen Übersetzungen zeigen allerdings nicht, dass das Wort "eins" in diesem Vers eine sächliche Form des numerischen "ein" ist. Hier geht es um eine Sache, um ein Einssein in Vermögen und Willen. In diesem Vers ist keine Rede davon, dass der Vater und der Sohn ein Gott sind! Aber in Galater 3,20 und 5.Mo 6,4 wird ganz deutlich gesagt, dass GOTT eine Person ist. Hier ist das Wort "ein" nicht "eine Sache" (ein Neutrum), sondern "eine Person" (Maskulinum). Viele Tausend singuläre Personalpronomen, die dem EINEN GOTT zugeordnet sind, sagen uns, dass ER eine göttliche Einzelperson ist. Sein Name ist Jahwe, der in Verbindung mit singulären Verben und Pronomen 6.700 Mal in der Bibel vorkommt.
Nach dem biblischen Glaubensbekenntnis ist der Vater "der Einzige, der wahrer GOTT ist" (Joh 17,3), ER ist der "alleinige GOTT" (Joh 5,44). Das bedeutet natürlich, dass kein anderer GOTT ist – auch Jesus nicht, der der Sohn GOTTES, d.h. der Messias ist.
In Psalm 110,1 wird genau definiert, wer GOTT und wer Jesus ist. Der GOTT, der spricht, ist "Jahwe" und Sein Sohn wird als "adoni" angesprochen, mein Herr – nicht mit Adonai zu verwechseln, was ein anders Wort für GOTT ist. Untersuche dieses besondere Wort adoni genau. Es wird dir sagen, wer Jesus ist. Diese Form des Wortes "Herr" (adoni) ist in der Bibel in all den 195 Stellen, in denen es vorkommt, vor allem menschlichen Oberen vorbehalten, die von GOTT zu unterscheiden sind.1 Jesus ist der höchste menschliche Herr, aber er ist nicht GOTT. Er ist eine vom Vater zu unterscheidende Person. GOTT, sein Vater, "ist nur eine Person" (Gal 3,20). Paulus hat diese einfache Wahrheit in 1.Timotheus 2,5 zusammengefasst: "Denn einer ist GOTT [der Vater], und einer ist Mittler zwischen GOTT und Menschen, der Mensch Christus Jesus". Glaubst du das?
1 Gelegentlich kann auch ein Engel mit adoni –mein Herr – angesprochen werden.
Als die Kirche den wahren Gott definierte
Hat die Kirche bei ihrer grundlegenden Definition des wahren GOTTES Jesus und sein Glaubensbekenntnis außenvorgelassen?
Anthony Buzzard; Focus on the Kingdom; April 2014
In dem von Colin Brown herausgegebenen The New International Dictionary of New Testament Theology können wir Folgendes lesen: „Das Neue Testament ruht fest auf der Grundlage des Alten Testaments, wenn es über GOTT spricht. Aber seine Betonungen sind neu. Hier ist ER der GOTT, der nahe ist, ER ist der Vater von Jesus Christus, der durch seine Gnade freiwillig rechtfertigt. Sein Erwählungshandeln sprengt alle Exklusivitätsansprüche. Aber es ist der gleiche GOTT, der sich hier so offenbart wie im Alten Testament und dessen Erlösungsplan, der dort verheißen wurde, hier zur Erfüllung kommt. ‚Der GOTT‘, ho theos, ist im Neuen Testament die häufigste Bezeichnung für GOTT. Der Glaube an den einen, alleinigen und einzigen GOTT (Matth 23,9; Röm 3,30; 1. Kor 8,4+6; Gal 3,20; 1. Tim 2,5; Jak 2,19) ist ein festverankerter Teil der urchristlichen Tradition.
Jesus hat das grundlegende Bekenntnis des Judentums zu seinem eigenen gemacht und ausdrücklich das Shema Israel zitiert (5. Mo 6,4 ff.; Mark 12,29 ff.; vergl. Matth 22,32; Luk 10,27).
Dieses garantierte die Kontinuität zwischen dem Alten und dem Neuen Bund. Denn der GOTT, den die Christen anbeten [Tun sie das heute wirklich?], ist der GOTT der Väter (Apg 3,13; 5,30; 22,14), der GOTT Abrahams, Isaaks und Jakobs (Apg 3,13; 7,32; vergl. Matth 22,32; Mark 12,26; Luk 20,37), der GOTT Israels (Matth 15,31; Luk 1,68; Apg 13,17; vergl. 2. Kor 6,16; Hebr 11,16), und der GOTT Jesu Christi (2. Kor 1,3; Eph 1,3; 1. Petr 1,3). Die Gemeinde Jesu hatte keine falschen Götter neben IHM” (Band 2; S. 73).
Lies nun bitte die folgende, in direktem Widerspruch zu Professor Browns ausgezeichneter Darlegung stehende Aussage:
„Frühe christliche Änderung [d.h. die Abwendung von der unitarischen Sicht GOTTES zur trinitarischen Sicht]: Das Shema war natürlich ein vorchristliches jüdisches Bekenntnis [Somit ist Jesus vorchristlich!??], gegründet auf 5. Mo 6,4-9; 11,13-21; 4. Mo 15,37-41. Der griechische Wortlaut von 5. Mo 6,4 ist von besonderer Bedeutung: ‚Der Herr, unser GOTT, ist ein Herr‘“ (Dr. L.W. Hurtado; One God, One Lord; S. 93 + 162).
Wir wollen uns jetzt einmal anschauen, was hier geschehen ist. Man hat Jesus zur Seite geschoben und abgesetzt. Man hat Jesus zurück in das Judentum verbannt und seine Theologie ersetzt und verändert. Man hat Jesus außen vor und zurückgelassen, indem Heiden vorrückt und über ihn hinausgegangen sind (vergl. dieses mit der ernsten Warnung in 2. Joh 9: „Jeder, der weitergeht …“).
Die nachapostolische Kirche hat GOTT neu definiert und Jesus eine Ohrfeige gegeben. Johannes hat uns die ernste Warnung gegeben und gesagt: „Jeder, der … nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat GOTT nicht“ (Joh 2,9).
Wenn Dr. Hurtado sagt, dass das Glaubensbekenntnis Jesu vorchristlich ist, dann müssen wir jetzt in einem Nach-Christentum sein! Zugegebenermaßen müssen wir uns von Jesus weg und über ihn hinaus bewegt haben. Paulus wird zum Schuldigen gemacht.
Amerikaner beschweren sich bitterlich, dass man heute über die Verfassung hinaus geht, aber bekümmert es jemanden, dass man über das Bekenntnis, die Satzung und den Glauben Jesu hinaus geht? (Mark 12,29; Joh 17,3).
Wie kann es sein, dass Kirchenmitglieder sich unter dem Schirm einer Definition von GOTT versammeln, die von Jesus nicht anerkannt worden ist? Jesus war ein Jude, er war der Begründer des christlichen Glaubens und er war ein Unitarier, ein nichttrinitarischer Monotheist!
In Putting Jesus in His Place sagen Bowman und Komoszewski: „Wenn das Judentum ein Bekenntnis hat, dann sind es die Worte aus 5. Mo 6,4-5, die als das Shema bekannt sind, was das erste Wort dieses Verses ist und ‚Höre‘ bedeutet: ‚Höre, Israel, der HERR ist unser GOTT, der HERR allein‘. In der Septuaginta wird dieser Vers [wie im Neuen Testament] so übersetzt: ‚Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR‘ (kurios eis). Im Judentum des 1. Jahrhunderts waren die Bekenntnisworte „ein GOTT“ und „ein HERR“ synonym und bezogen sich auf das gleiche göttliche Wesen, auf Jahwe, den GOTT der Patriarchen, den GOTT Moses und der Propheten. Jesus bestätigte das Shema als das erste und höchste Gebot (Matth 22,36-38; Mark 12,28-30; Luk 10,25-28) und in dieser Hinsicht lag Jesu Sicht im Mainstream des Judentums … Paulus und andere Schreiber des Neuen Testaments geben das Shema wieder, wenn sie bestätigen, dass GOTT Einer ist oder dass es einen GOTT gibt (Röm 3,30; 1. Kor 12,6; Gal 3,20; Eph 4,6; 1. Tim 2,5; Jak 2,19; s.a. Röm 16,27; 1. Tim 1,17; 6,15-16; Jud 25 [vergl. Bauer: ‘the only one’]). Allerdings konnten Juden, die Paulus Bestätigung des ‚einen Herrn‘ (besonders im gleichen Atemzug mit der Bestätigung des einen GOTTES als eine Echo des Shema) gerade verstanden hatten, jedoch genauso verstehen, dass Paulus mit einer schockierenden ‚Verdrehung‘ den einen Herrn als Jesus Christus identifiziert“ (S. 166).
Beachte diese erstaunliche Aussage! Jesus ist von Paulus abgelöst worden. Paulus, so sagt man, hat die Begriffe des Glaubensbekenntnisses verändert, um eine zweite Person mit einzuschließen. Nach Bowman hat Paulus die von Jesus vorgegebene Definition GOTTES neu formuliert. Paulus würde geschockt sein, wenn er wüsste, dass er in dieser Weise gelesen wird. Paulus kannte natürlich den einen Herrn und Messias, aber er kannte keine zwei Personen, die der HERR und GOTT sind. Will niemand für Jesus Stellung beziehen? Paulus ist kein Jota von seiner Überzeugung und der Überzeugung von Jesus und Israel abgewichen, dass der EINE GOTT des wahren Monotheismus der Vater ist, und dass es keinen anderen neben IHM gibt (Vergl. Mark 12,29; 1. Kor 8,4-6).
Dr. Hugh Anderson spricht in dem New Century Bible Commentary on Mark von „der Kirche, die das Shema nicht mehr länger rezitiert.“ Die Kirche, die aus diesem Grund die Theologie und das Glaubensbekenntnis von Jesus vergessen hat. Sie hat Jesus vergessen, der nicht von seinen Worten getrennt werden kann, die in dem Shema auf den Punkt gebracht worden sind.
„Die Anfangsworte der Antwort Jesu auf die Frage des Schriftgelehrten nach dem höchsten Gebot ‚Höre, Israel, der HERR ist ein HERR‘ sind der Beginn des Shema (5. Mo 6,4), des Gebetes, das alle frommen Juden drei Mal am Tag rezitieren sollen und das im späten Judentum eine ähnliche Sonderstellung eingenommen hat, wie das Gebet des Herrn im Christentum [wobei dieses Shema aber auch das Glaubensbekenntnis des frommen Juden Jesus war, dem Gründer und Vorbild für den ursprünglichen christlichen Glaubens!]. Unter den Synoptikern finden wir diese Worte nur im Markusevangelium … Obwohl sie nicht ausdrücklich Teil des Gebotes sind [‚Höre‘ ist aber ein Befehl!], sind sie von wichtiger Bedeutung und müssen vorausgesetzt werden, allein aus dem Grund, dass GOTT Einer ist und dass ER für alle Menschen verehrenswert ist. Dass sie aus einer Not heraus angehalten waren, den Monotheismus in einem heidnischen Umfeld zu verteidigen, wie es bei Markus war, ist zweifelhaft … Die markianische Form geht auf die mündliche Überlieferung zurück, die von einer Kirche weitergegeben wurde, die das Shema nicht mehr länger rezitierte. Aber hier zumindest in seiner Aussage zum ersten Gebot steht Jesus unerschütterlich fest im Umkreis der jüdischen Frömmigkeit“ (S. 280) – was seine Nachfolger allerdings nicht tun! Wer hat gesagt, dass die neutestamentliche Kirche nicht mehr länger an das von seinem Gründer vorgegebene Bekenntnis glauben muss?
Dr. Harold O.J. Brown gibt in Heresies ungewollt zu, dass die Kirche den Kontakt zu Jesus in seiner Definition von GOTT verloren hat. Er bemerkt „die Veränderung in dem biblischen Monotheismus von dem unitarischen Monotheismus Israels [und Jesu!] hin zu dem Trinitarismus des Konzils von Chalcedon. Der Unterschied wird durch den Übergang von dem Gebet des Shema Israel aus 5. Mo 6,4 ‚Höre, Israel, der HERR ist ein HERR‘ zu dem Bekennen des Athanasischen Glaubensbekenntnisses symbolisiert: ‚Wir verehren den einen Gott in der Dreifaltigkeit und die Dreifaltigkeit in der Einheit‘ [was den Ausschluss Jesu aus der Kirche und ein endgültiges Abgleiten in das Heidentum symbolisiert].
„War der Übergang von dem einpersonalen Monotheismus Israels [und Jesu!] zu dem dreipersonalen Theismus von Nicäa eine legitime Entwicklung der alttestamentlichen Offenbarung? Christen behaupten, dass es so ist und glauben, dass Nicäa ein volleres Entfalten und keine Verfälschung der Selbstoffenbarung des GOTTES Israels [und des GOTTES Jesu!] ist.
In der Tat werden der Trinitarismus von Nicäa und die christologische Definition von Chalcedon als gültige und notwendige Interpretationen der Aussagen Jesu gesehen [des Jesus, dessen wichtigste Aussage war, dass sein eigenes Glaubensbekenntnis und das Glaubensbekenntnis Israels das Wichtigste von allem war], die er im Kontext der alttestamentlichen Zeugen über den GOTT, der EINER ist, machte. [Dies ist eine erstaunliche Entstellung der Tatsachen, denn es ist gerade das Zeugnis des unitarischen Monotheismus des Alten Testaments, den Jesus zur entscheidenden Grundlage des wahren Glaubens macht! Mark 12,29; Joh 17,3].
„Ohne Nicäa und Chalcedon wäre es nicht möglich gewesen, aufrechtzuerhalten, dass das Christentum eine biblische Religion ist, die legitime Tochter des alttestamentlichen Judentums. Heute wird die Klarheit und Notwendigkeit der Entscheidung von Chalcedon, wenn sie nicht angefochten und widerlegt wird, weithin vergessen und ignoriert [oder hat man nicht eher den unitarischen Monotheismus von Jesus weithin vergessen und ignoriert?]“
„Das Christentum hat vier Jahrhunderte gebraucht, um sein Zeugnis von der Gottheit und Menschheit Christi im Kontext des Einen GOTTES Abrahams, Isaaks und Jakobs in einer Weise zu formulieren, die ein stimmiges Konzept zu der Einheit der Wahrheit bewahrte. Es hat 15 weitere Jahrhunderte gebraucht, um Chalcedon wieder zu vergessen; so wie die christliche Welt den Kontakt zu Chalcedon verloren hat [wie sie einst den Kontakt zu ihrem Gründer, dem unitarischen Monotheisten Jesus verloren hat], so steht sie heute in dem Prozess, ihre Geschlossenheit zu verlieren. Es ist tatsächlich ein Verlust der Überzeugung, dass es eine letzte Wahrheit über den Einen gibt, der sagte: ‚Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben‘ (Joh 14,6)“ (S. 431).
Ja. Aber der gleiche Jesus hat als der letztgültige Wahrheitslehrer gesagt, dass der unitarische, nichttrinitarische Monotheismus seines jüdischen Erbes die unabdingbare Wahrheit für den wahren Glauben und die wahre Anbetung ist! Sein Glaubensbekenntnis ist von einem von Menschen gemachten Glaubensbekenntnis ersetzt worden. Und das ist das Werk von nachbiblischen griechischen philosophisch gesinnten sogenannten Kirchenvätern gewesen.
Damit hat sich die Christenheit als die einzige Religion der Welt gezeigt, die darin ihren Anfang hat, dass sie das Bekenntnis ihres eigenen Gründers verwirft! Das ist eine fatale, aber leider reale Widersprüchlichkeit. Das Neue Testament sagt Seite um Seite, dass wir den Worten Jesu glauben und gehorsam sein müssen, damit wir gerettet werden können (Hebr 5,9; Joh 3,36 u.a.)
Hinweis: In den Zitaten sind die Anmerkungen des Autors in [ ] gesetzt.
Wer ist der wirkliche Jesus?
Defining the Real Jesus, aus: Focus on the Kingdom, Jan 2008
Einige Bibelkommentare sind ohne Absicht das Opfer einer kirchlichen Tradition, die unkritisch als richtig angesehen wird. Dieses lässt sich leicht beweisen. Viele Bibelleser haben eine vorgegebene Definition von Jesus im Sinn, wenn sie anfangen, die Bibel zu lesen und sie glauben dann, dass die Evangelien mit ihren Vorstellungen übereinstimmen würden. Unbewusst zwingen diese Leser dem Text dann ihre vorgefassten Meinungen auf, was er ihrer Vorstellung nach aussagen sollte. Anders gesagt, - sie glauben, dass sie von ihrer Kirche richtig unterwiesen worden sind. Ist das aber wirklich der Fall? Was für einen Jesus präsentieren uns die Evangelien wirklich als den Helden und Gründer des christlichen Glaubens?
Dazu müssen wir die ersten Kapitel von Matthäus und Lukas lesen, die uns ausführlich (und im Falle von Matthäus auch passend als Einleitung für das ganze NT) von dem Ursprung des Sohnes GOTTES berichten. Wir wollen feststellen, wer Jesus, der Sohn GOTTES, ist, und deshalb müssen wir seinen Ursprung kennen. Matthäus und Lukas reservieren 1/20 bzw. 1/10 des Umfangs ihrer Evangelien dafür, die Grundlagen ordnungsgemäß darzulegen. Das ist die Methode, die gute Pädagogen ausmacht.
Nun, was hat Matthäus über den Ursprung und den Anfang des Sohnes GOTTES zu sagen? Zuerst einmal müssen wir der sorgfältigen Wortauswahl von Matthäus unsere ganze Aufmerksamkeit schenken. Er beginnt damit, dass er die Schlüsselfigur in der Geschichte GOTTES einführt, indem er uns die genesis, den Stammbaum oder die Geschichte der Familie Jesu Christi darlegt, der der Sohn Davids und der Sohn Abrahams ist (Matth 1,1). Das ist die großartige Eröffnungsaussage von Matthäus. Wir wollen hier kurz innehalten! Sohn Davids. Das ist die erste und wesentliche Definition von Jesus, und bemerkenswerterweise gibt uns Jesus am Ende des NT in Offenbarung 22,16 die wunderbare Bestätigung seiner Identität: „Ich bin die Wurzel [d.h. Spross] 1 und das Geschlecht Davids“. (Vergleiche „Wurzel Isais“ in Jes 11,10, - zitiert in Röm 15,12, wo der Sinn von „Wurzel“ Abstammung aus der Familie von Isai bedeutet).
Wir brauchen jetzt einfach nur unseren gesunden Menschenverstand zu benutzen, um zu wissen, dass der Sohn Davids nicht älter ist als sein Vorfahre David! Andere Schlussfolgerungen würden den ganzen Bericht vollkommen durcheinanderbringen. Ja, Jesus, der Sohn GOTTES, ist der direkte und biologische Nachkomme des König Davids. Der Sohn, Jesus, ist der Nachkomme Davids und kann deshalb nicht älter als David, sein „Vater“, sein.
Matthäus arbeitet die Daten auf, die die alttestamentliche Prophetie geliefert hat. Die Verheißung des Sohnes Davids, der kommen sollte, ist David in dieser denkwürdigen Textstelle in 2. Samuel 7,14 (s.a. 1. Chronik 17,13) mitgeteilt worden, in der der Prophet Nathan im Auftrag des einen GOTTES des Volks Israel verkündet hat, dass David einen hoch hervorgehobenen Nachkommen, einen Samen, haben soll, der das messianische Königreich erben und auf Davids und GOTTES Thron für immer regieren wird.
Viele Bibelleser sind schon seit langem das Opfer eines direkten Widerspruchs zu 2. Samuel 7,14 geworden. Laut dieser Prophezeiung sagt GOTT: „ICH will ihm Vater sein, und er [der Messias; Hebr 1,5] soll MIR Sohn sein.“ Niemand sollte den Fehler begehen und dieses großartige Versprechen und die Definition, wer Jesus, der Sohn, ist, zurückweisen. Jesus ist nicht älter als David! Der Nachkomme Davids kann nicht vor David präexistiert haben! Es ist absolut indiskutabel, die Vorstellung zu hegen, dass Jesus der Schöpfer der Himmel und der Erde ist.
1Bauer’s Lexicon: “That which grows from a root, shoot, scion, in the NT, in imagery, descendant…of the Messiah, the Scion, [root] from Jesse Ro 15:12 (Is 11:10); Rev 5:5; cp. 22:16 (Isa. 53:2).”
Jesus muss ein biologischer und blutsmäßiger Verwandter Davids sein. Kein anderer ist qualifiziert, der Messias zu sein. Sich zu dem richtigen Messias zu bekennen, ist das Herzstück und der Mittelpunkt des neutestamentlichen Glaubens. Es ist sehr wichtig, dass man in dieser Sache eine klare Position hat. Andere Jesusse sind bedrohlich und trennen.
Einige Bibelleser sprechen von einem „vormenschlichen Jesus“. In der Bibel gibt es diese Person nicht. Der einzige Jesus, der den Anforderungen, der Messias sein zu können, entspricht, ist der Jesus, der in den ersten Versen des Neuen Testaments vorgestellt wird. Jesus Christus ist der direkte Nachkomme Davids; er ist Davids Ur-, Ur-, … Urenkel. Nur dieser Jesus passt in die Kategorie, die die Bibel uns vorgegeben hat. Wir müssen beachten, wie Matthäus im weiteren Bericht herausstellt, wer der wahre Jesus ist. Nach 3 x 14 Generationen (David hat im Hebräischen den Zahlenwert 14; Dalet=4, Vav=6, Dalet=4) erhalten wir genaue Informationen über die genesis, den Beginn, den Ursprung, das in Existenz kommen Jesu Christi. Auch hier sei noch einmal gesagt: Niemand sollte den Fehler begehen, Matthäus zu widersprechen und zu behaupten: „Das war nicht der eigentliche Ursprung Jesu, denn ich weiß, dass er bereits vor seinem Menschsein existierte!“
Matthäus verwendet in 1,18 das gleiche Wort, das er auch im ersten Vers dieses Kapitels verwendet hat. Es ist das Wort genesis und bedeutet Beginn, Ursprung, Anfang der Existenz. Hier berichtet Matthäus, wie es zu diesem Beginn der Existenz des Sohnes gekommen ist. Als Maria mit Josef aus dem königlichen Hause Davids verlobt war, wurde sie durch die Kraft des Geistes schwanger befunden. Josef wusste nichts von dem Wunder, das geschehen war und er plante, was verständlich ist, sich von seiner Frau wegen Ehebruchs zu trennen. Dann schritt ein Engel des HERRN ein und klärte Josef über den wahren Sachverhalt auf. Josef konnte seine Ehe mit Maria voller Vertrauen aufrechterhalten, weil „das in ihr Gezeugte von dem Heiligen Geist ist“ (Matth 1,20).
Jetzt müssen wir beachten, wie in welch verwirrender Weise verschiedene Bibelübersetzer versucht haben, hier die klare Bedeutung des griechischen Wortlauts zu umgehen. Sie schreiben (mit einigen wenigen Ausnahmen) „was sie empfangen hat, ist vom Heiligen Geist.“ Das stimmt natürlich auch; Maria hat einen Sohn empfangen. Aber der griechische Text spricht direkt von der Aktivität des Vaters bei der Zeugung, bei der in Existenzbringung des Sohnes: „Was gezeugt ist, was in ihr ins Leben gerufen wurde, ist vom heiligen Geist.“ Diese gezeugte Person ist der wahre Jesus, der Sohn GOTTES.
Dieses Geschehen ist in dem Bericht von Lukas genauso klar und eindeutig dargelegt. Der Engel Gabriel informiert Maria, dass sie den verheißenen Sohn GOTTES gebären wird. Er wird einmal, so wie Nathan es David mitgeteilt hat, den Thron seines Vorfahren David innehaben (2. Sam 7,13-14; 1.Chron 17,12-13). Als Maria fragt, wie sie denn schwanger werden soll, wo sie doch noch nicht mit Josef als Ehefrau zusammenlebt, teilt ihr der Engel Gabriel den gleichen Sachverhalt mit, wie der Engel, der Josef erschienen ist. Gabriel kündigt das biologische Wunder an, durch das der Sohn GOTTES entstehen wird. Um alle alternative oder widersprechende Berichte abzuwehren, sagt der Engel Gabriel, dass das Kind Marias genau darum (dio kai; Luk 1,35) Sohn GOTTES genannt werden wird, weil GOTT durch ein übernatürliches Eingreifen in die menschlich-biologischen Abläufe sein Vater ist. Das Baby, das gezeugt, in Existenz gebracht, werden soll, wird der Sohn GOTTES und der Sohn Davids und Marias sein.
Damit wird gleich zu Beginn des Neuen Testaments der Tatbestand festgestellt, dass Jesus das menschliche Oberhaupt einer neuen Schöpfung ist. Er ist der Anfang einer neuen menschlichen Rasse. Er ist der zweite Adam. Genau wegen dieses von GOTT, dem Vater, bewirkten schöpferischen biologischen Wunders ist Jesus wirklich der Sohn GOTTES. GOTT ist sein Vater und er ist aus diesem Grund ein einmaliges menschliches Wesen, der letzte Adam. Der erste Adam aus der Schöpfungsgeschichte war ebenfalls ein Sohn GOTTES (Luk 3,38), auch durch einen direkten Schöpfungsakt geschaffen.
In vielen Glaubensbekenntnissen, die vom 2. Jahrhundert an formuliert wurden, hat man diese einfachen und klaren Berichte darüber, wer Jesus von seinem Ursprung her ist, durcheinandergebracht und bestritten. Man begann einen im Wesentlichen nicht mehr menschlichen Jesus zu verkündigen, einen sogenannten „vor-menschlichen Jesus“, der sich dann „umgekleidet“ hat, um wie ein Mensch zu erscheinen. Im Kern seines Wesens war dieser von Menschen erdachte Jesus nicht mehr wirklich ein Mensch, der, wie alle Menschen, im Leib seiner Mutter entstanden ist.
Johannes bestätigte in seinem am Ende des 1. Jahrhunderts verfassten Briefs den Anfang und Ursprung Jesu, als er in 1. Johannes 5,18 schrieb: „Wir wissen: Wer von GOTT stammt, sündigt nicht, sondern der von GOTT Gezeugte bewahrt ihn und der Böse tastet ihn nicht an.“ (Einh.Ü.) „Gezeugt“ heißt in Existenz gebracht. Das schließt natürlich mit ein, dass der Sohn bis zu dem Augenblick, an dem er in Existenz gebracht wurde, nicht existiert hat!
Die Aussage von 1. Johannes 5,18 ist vielen späteren Kopisten des Neuen Testaments unangenehm gewesen, weil sie den soliden historischen Beweis für den Ursprung Jesu lieferte (und perfekt mit Matthäus und Lukas übereinstimmte). Johannes verwendete im Griechischen die Zeitform Aorist, um das klare historische Ereignis zu beschreiben, das der Beginn, die Zeugung, das in Existenz kommen, „der Beginn des Seins“ Jesu war. Die spätere postbiblische Theologie hat eine neue Version von Jesus erfunden. Sie behauptete, dass Jesus als der Sohn Gottes keinen Anfang in der Zeit hatte! Er sei ewig gezeugt (auch wenn keiner wirklich erklären kann, was dieses tatsächlich bedeutet). Was haben die o.a. Abschreiber, die Kopisten des Neuen Testaments nun getan? Glücklicherweise stehen uns noch Beweise von der Verdrehung des Textes zur Verfügung. In einigen Handschriften heißt es: „Der von GOTT Gezeugte [der Christ] bewahrt sich selbst.” Johannes hatte aber geschrieben: „Der von GOTT Gezeugte [d.h. Jesus] bewahrt ihn [den Christen].“ Mit anderen Worten gesagt: Jesus, als der von GOTT Gezeugte, bewahrt den Gläubigen. In diesen umfrisierten Texten haben sie das Wort „ihn“ in „sich selbst“ abgeändert und so den Beweis von Johannes zunichte gemacht, dass Jesus von GOTT in der geschichtlichen Zeit „gezeugt“ oder „geboren“ wurde, so, wie Matthäus und Lukas es berichten.
Von daher haben die Übersetzer der King James Bibel und der neuen King James Bibel 1. Johannes 5,18 nicht korrekt übersetzt und den wichtigen Beweis für den Ursprung/die Entstehung des Sohnes in der Zeit, in der Geschichte, verschleiert. Er, der von GOTT gezeugt worden ist, ist tatsächlich der Sohn GOTTES und dieser Sohn GOTTES bewahrt die Gläubigen, sodass der Teufel sie nicht antasten kann. Im Theological Dictionary of the New Testament heißt es ganz richtig: „Christus, der von GOTT gezeugt worden ist, bewahrt ihn“ (Band 6; S. 559). Jesus, der Sohn GOTTES kann nicht GOTT sein; vor gut 2000 Jahren wurde er von GOTT ins Leben gerufen. „Der von GOTT gezeugt worden ist … ist als der Sohn GOTTES der Christus“ (Band 8; S. 142).
GOTT hat einen Sohn in Nazareth gezeugt und nicht in der Ewigkeit
Zu der neuen Schöpfung ist es vor gut 2000 Jahren gekommen, als GOTT eingegriffen hat, um durch ein Wunder SEINEN eigenen Sohn in einer jüdischen Jungfrau zu erschaffen. Jesus ist von daher „der Anfang der [neuen] Schöpfung GOTTES“ (Off 3,14). Dieses eigentlich klare schöpferische Handeln GOTTES bei der Herstellung der neuen Schöpfung haben Menschen durch ihre Vorstellungen und Interpretationen so verwirrend und chaotisch gemacht wie die Schöpfung in 1. Mose. Die Evolutionstheorie hat das Konzept der ursprünglichen Schöpfung der Himmel und der Erde und des Menschen Adams verworfen. Dadurch ist die biblische Schöpfung in einer unendlich dunklen Vergangenheit verloren gegangen, in der das Leben angeblich im Schlamm entstanden ist.
Genauso hat die in der kirchlichen Tradition entstandene Lehre von der Inkarnation einer „zweiten Person der Dreieinigkeit“ die eigentlich klare Lehre des Neuen Testaments zerstört, dass der Sohn GOTTES, Jesus, der Anfang der neuen Schöpfung ist. Der Sohn ist nicht aus einer früheren Existenz in unserer Welt angekommen und durch den Leib seiner Mutter hindurchgegangen, was die Gnostiker gelehrt haben. Er wurde im Leib Marias gezeugt (Matth 1,20; Luk 1,35; 1. Joh 5,18 – nicht in der KJV [auch nicht in Luther 1984, Schlachter 2000], richtig in der RV 1881 [Einh.Ü.; mit Einschränkung Elberfelder]). Jesus ist von GOTT gezeugt worden und Jesus bewahrt den Christen. Es ist ein riesiger Unterschied zwischen einem Lebewesen, das keinen Anfang hat und einem, das wie alle Menschen im Leib seiner Mutter entsteht.
Ein Gebet, das ich kürzlich in einer evangelikalen Einrichtung hörte, macht deutlich, wie unser Verständnis von der Beschaffenheit des Universums verwirrt und durcheinandergebracht worden ist. Das Gebet lautete so: „O Herr Jesus, danke, dass du der Architekt des ganzen Universums bist und zur Erde gekommen bist, um als Baby geboren zu werden. Du Jesus, bist der Allmächtige und hast dich erniedrigt, um geboren zu werden und zu sterben … Das beten wir im Namen Jesu.“
Was ist hier mit dem Vater geschehen? Man hat IHN zur Seite geschoben und durch Jesus als den alleinigen Schöpfer aller Dinge (Jes 44,24) ersetzt. Mit dieser Erhebung Jesu in den Status GOTTES vervielfältigt man GOTT; man macht IHN zu zwei Personen und nicht zu einer, und beseitigt den menschlichen Sohn GOTTES und beraubt ihn seines menschlichen Ursprungs. Was an Jesus wesentlich ist, geht verloren, wenn er nicht länger das vollkommene Modell des Menschen in seiner Beziehung zu dem einen GOTT ist. Auch 2. Samuel 7,14 (Hebr 1,15) ist dann nicht mehr zu verstehen, wenn GOTT bereits einen Sohn hatte, bevor ER verheißen hat, dass ER in der Zukunft einen Sohn haben wird! Maria hat keine „menschliche Natur“ geboren. Sie hat den direkten Nachkommen Davids empfangen und geboren, so wie GOTT es in 2. Samuel 7,14 und Jesaja 7,14 verheißen hat. Wenn Jesus, der Nachkomme Davids nicht in Maria biologisch entstanden ist, ist er nicht geeignet, der Messias zu sein, der so ausdrücklich gesagt hat: „Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern“ (Off 22,16). „Es ist offenbar“, sagt der Schreiber des Hebräerbriefs, „dass unser Herr aus Juda entsprossen ist“ (Hebr 7,14; S.a. Jes 7,14; 2. Sam 7,14 und Hebr 7,14! Und der Zahlenwert von „David“ ist 14. Ist das nur Zufall?). Eine Person, die der Vorfahre von Juda ist, d.h. die älter als Juda ist, kann per Definition nicht von Juda abstammen.
Der berühmt-berüchtigte Sohn oder „Gott, der Sohn“, der seine Stellung als ewiger Gott aufgibt und ein Baby wird und stirbt, spiegelt sich in der apogryphischen Literatur wider, die eine Atmosphäre ausstrahlt, die so ganz anders ist, wie die neutestamentliche. Es gibt einen gnostischen Hymnus, der eine Unterhaltung zwischen Gott, dem Vater und dem Sohn vor der Geburt Jesu beschreibt: „Sende mich Vater, mit Siegeln will ich niedersteigen, alle Äonen will ich durchwandern, alle Geheimnisse will ich erschließen, die Gestalten der Götter will ich zeigen, und das Verborgene des heiligen Weges Gnosis nennen und lehren.“ Die gnostische Literatur präsentiert uns einen vormenschlichen Jesus, der bittet, vom Himmel auf die Erde geschickt zu werden. Erstaunlicherweise gibt es auch in einem Lied Martin Luthers diese gleiche Mythologie: „Er sprach zu seinem lieben Sohn: Die Zeit ist hier zu erbarmen, Fahr hin, meins Herzens werte Kron, Und sei das Heil dem Armen“ (Nun freut euch, lieben Christen gmein, V. 5)
In der Folge verstehen die Christen auch Johannes 1,1 falsch. Sie drücken diese zuvor ausgedachten Vorstellungen von dem präexistierenden Sohn nun dem unnachahmlichen Text von Johannes auf und lesen dort: „Im Anfang war der Sohn.“ Johannes aber sprach von dem Wort und nicht von dem Sohn. Es gab keinen Sohn bis zu dem Zeitpunkt als GOTT ihn in Maria zeugte (Luk 1,35). Der Mensch Jesus, dessen Ursprung von Matthäus und Lukas ausdrücklich auf das von GOTT in Maria bewirkte Wunder zurückgeführt wird, ist in dieser heidnischen Version des Glaubens durch einen vormenschlichen und daher nicht mehr menschlichen Jesus ersetzt worden, der damit auch nicht mehr der echte direkte Nachkomme Davids sein kann (2. Sam 7,14). Dieser nichtdavidische Jesus ist das Eigentum der „Orthodoxie“ und des Gnostizismus.
Ich möchte das christliche Volk auch vor einigen anderen falschen Übersetzungen des Griechischen in der NIV Bibel warnen. Jesus hat nirgendwo gesagt, dass er zu GOTT „zurückkehren“ oder „zurückgehen“ wird. Das ist nicht möglich, weil er vor seiner Empfängnis in Maria nicht als ein mit einem Bewusstsein ausgestatteter Sohn GOTTES dort gewesen ist. In Johannes 13,3,16,28 und 20,17 lassen die Übersetzer Jesus etwas sagen, was er nicht gesagt hat, - dass er zurückgeht oder zu GOTT zurückkehrt. Der griechische Text sagt das nicht. Jesus sagte, dass er „zum Vater geht“ oder dass er „die Welt verlässt und zum Vater geht“, aber nicht dass er zurückgeht.
Leider akzeptieren viele Christen allzu unkritisch, was auf Grundlage der kirchlichen Tradition richtig zu sein scheint und glauben vieles, ohne es sorgfältig zu überprüfen. Einer unserer Leserbriefschreiber schrieb kürzlich mit großer Zuversicht, dass Jesus Gott gewesen sein muss, weil er in Johannes 16,28 von der Rückkehr zum Vater gesprochen hat. Seine Bibelübersetzung hat ihn irregeleitet. Der ursprüngliche Text sagt nichts dergleichen. Zu all diesen Fragen und Problemen wäre es nicht gekommen, wenn man die Aussagen von Matthäus und Lukas und 2. Samuel 7,14 als grundlegende Antwort auf die Frage beherzigt hätte, wer Jesus, dieser einzigartige von GOTT gezeugte Sohn, ist.
Mythen ein Ende bereiten
(Dispelling Myths – aus "Focus on the Kingdom" - September 2013)
von Anthony Buzzard, übersetzt von Jürgen Laub
Das Argument, dass das Wort Elohim (GOTT) in 1.Mose 1,1 eine Pluralform ist und deshalb zwangsläufig auf eine Pluralität GOTTES hinweisen würde, wird jeder verwerfen, der die hebräische Sprache sorgfältig studiert hat.
Es gehört aber zu einem Teil des traditionellen christlichen Volksglaubens, der vielen Christen "Trost" spendet, dass der GOTT der Bibel auf geheimnisvolle Weise irgendwie "dreieinig" sei – und das trotz der Tatsache, dass GOTT in der hebräischen Bibel alle möglichen Sprachformen benutzt hat, um SICH selbst als eine einzige göttliche Person zu beschreiben.
164 Mal sagt GOTT über sich selbst: "ICH bin Jahwe", aber die Bibelleser, die von ihrer Tradition sehr stark indoktriniert sind, stellen sich vor, dass eine einzige Person auf geheimnisvolle Weise trotzdem mehrpersonal ist!
Wenn Elohim wegen seiner Pluralendung eine Mehrzahl ist, dann muss diese Stelle zwangsläufig auch mit "Am Anfang schufen Götter Himmel und Erde" übersetzt werden. Damit hätten wir allerdings einen offensichtlichen Polytheismus vor uns, der dem Glauben Israels zuwider sein würde, dass "der HERR, unser GOTT, ein HERR ist" (5.Mose 6,4; was Jesus in Markus 12,29 bestätigt hat).
Jesus wusste rein garnichts von einer Mehrzahl von Personen in GOTT. Jesus war ein Jude; außerdem sind 64 der 66 Bücher der Bibel, darunter 25 von 27 Büchern oder Briefen unseres Neuen Testaments von Männern geschrieben worden, deren Erbe und Nationalität "jüdisch" (d.h. sie gehörten zum Volk Israel) und nicht heidnisch gewesen ist. Lukas, der einen großen Teil des NT geschrieben hat (2 lange Briefe), stammte aller Wahrscheinlichkeit aus einem heidnischen Volk. Aber er hatte gelernt, den einen und einzigen GOTT des jüdischen Volkes zu lieben und zu ehren.
Man bedenke bitte auch dieses: Einzelne heidnische Götter wie Moloch, Astarte oder Dagon werden ebenfalls Elohim genannt. Und auch sie bestanden nicht aus mehreren Personen!
Es ist weithin unbekannt, dass Josef in 1. Mo 42, 30 u. 33 "Herren des Landes" genannt wird. Trotzdem ist Josef nicht mehr als eine Person gewesen! Diese Pluralformen werden auch Intensivplural oder "pluralis excellentiae" genannt, aber sie werden nicht als wirkliche Plurale übersetzt.
In den griechischen neutestamentlichen Schriften wird Elohim, wenn es sich auf den Einen GOTT bezieht, der der Vater ist (das ist rund 1300 Mal der Fall), immer mit dem singulären griechischen Wort theos übersetzt. Auch in der griechischen Übersetzung des AT (der Septuaginta oder LXX) wird das Wort Elohim so übersetzt, wenn der einzige und allein wahre GOTT gemeint ist.
Jesus hat die klassische jüdische monotheistische Aussage und das Bekenntnis ausgesprochen, wenn er in seinem Gebet in Joh 17,3 den Vater "den allein [monos] wahren GOTT [theos]" nennt. In Joh 5,44 hat er von GOTT als "dem alleinigen GOTT" [monos theos] gesprochen. Jesus hat gesagt, dass der Glaube an diesen allein wahren GOTT, den Vater, die wichtigste Grundvoraussetzung für das "ewige Leben" ist, das auf Grundlage von Dan 12,1f. "das Leben im kommenden Zeitalter" ist, in dem die schlafenden Toten auferstehen werden; in unserem NT wird von dem "Leben in dem kommenden Zeitalter", dem Leben im zukünftigen Königreich, etwa 40 Mal gesprochen.
Sehr häufig wird GOTT im NT "der GOTT" genannt; damit ist ER der eine und einzige GOTT des wahren Glaubens, - im Unterschied zu den anderen heidnischen Göttern, die immer danach trachten, uns zu betrügen und irrezuleiten.
Es gibt auch andere Christen, die in ihrer Verzweiflung ein vollkommen falsches Verständnis von einer Pluralität in Jahwe wiederbeleben, weil es in 1.Mo19,24 heißt: "Da ließ der HERR [Jahwe] auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von dem HERRN [Jahwe] aus dem Himmel". Aber sie nehmen nicht zur Kenntnis, dass "Salomo die Ältesten von Israel … zum König Salomo versammelte" (1.Kö 8,1). Zwei Salomos? Offensichtlich nicht. Wir haben es hier mit besonderen hebräischen Sprachformen zu tun, die aber als solche leicht zu erklären sind.
Menschen, die sich an solche "Strohhalme" klammern, vergessen, dass der EINE GOTT Israels tausendfach durch singuläre Personalpronomen beschrieben wird.
Jeder hat in der Schule bestimmt gelernt (ich hoffe es jedenfalls!), dass sich ein singuläres Personalpronomen immer auf eine einzelne Person bezieht. Wenn man von GOTT hört, dass er in der ganzen Bibel ein ICH, MEINER, MIR, MICH; ein DU, DEINER, DIR, DICH; ein ER, SEIN, IHM ist, – kann man von der simplen Tatsache ausgehen, dass auch GOTT eine einzige Person ist!
Sehr wahrscheinlich versammeln sich die allermeisten Kirchen oder Gemeinden leider im Namen eines Gottes, der "dreieinig" ist. Diese Lehre wurde und wird von vielen Tausend fachkundigen Gelehrten, - auch von fünf amerikanischen Präsidenten - für nicht vereinbar mit der Lehre Jesu und der Lehre der Bibel gehalten. Sir Isaac Newton sprach von einer fremdartigen westlichen Irrlehre von "drei Göttern". Newton war über dieses unbiblische Gottesbild sehr bekümmert. Der britische Dichter John Milton und der Philosoph John Locke traten entschieden gegen diese Vorstellung von einem dreieinigen Gott ein. Andere starben durch die Hand einer grausamen Kirche, weil sie sich weigerten, den Glauben anzunehmen, dass der GOTT der Bibel dreieinig ist. Johannes Calvin hat Michael Servetus wegen dieser Sache umbringen lassen.
Es ist in keinerlei Hinsicht schwierig, festzustellen, wie viele Personen GOTT in der Bibel ist. Wir sollten uns an der wunderbaren gesunden und heilbringenden Wahrheit erfreuen, die Jesus so ausgedrückt hat: "Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR" (nach dem griechischen Wortlaut in Mark 12,29, der 5.Mo 6,4 aus der Septuaginta wiedergibt). Jesus tadelte die Juden seiner Zeit, dass sie Mose nicht glaubten. Wenn sie den Worten Moses nicht glauben würden, mit denen er den Messias vorausgesagt hat, wie würden sie dann an den Messias glauben, der kommen sollte? (Joh 5,46)
Ein Herr ist nicht zwei Herren. Jesus hat sein entschiedenes Bekenntnis zu dem einen GOTT Israels offen zum Ausdruck gebracht (Mark 12,29) und er hat dann, - als ob er Einwände vorausahnen würde -, sofort über Psalm 110,1 gesprochen, in dem es zwei Herren gibt. Es ist keinesfalls eine Sache höheren Wissens oder einer weiterentwickelten Mathematik, zu erkennen, dass der zweite Herr in Psalm 110,1 nicht auch GOTT sein kann, wenn "der HERR, unser GOTT, ein Herr ist" (wie Jesus gerade in Übereinstimmung mit einem freundlichen unitarischen Juden festgestellt hat), denn das würde ja zwei Götter und Herren ergeben!
Weiter sollte man auch beachten (die Strong Konkordanz verheimlicht dieses leider), dass das Wort, das in Psalm 110,1 den zweiten Herrn, "mein Herr" (adoni), beschreibt, niemals ein göttlicher Titel ist, sondern immer der Titel eines Höheren, der nicht GOTT ist. Wenn der zweite Herr in der Bibel mit Großbuchstaben geschrieben wird, dann ist das falsch und irreführend. Es muss heißen "Herr" und nicht "HERR"! Mit einem großgeschriebenen "HERR" wird der Regel das hebräische Wort ADONAI (GOTT, der HERR – was 450 Mal vorkommt) übersetzt und der zweite Herr dieses Psalms, den Jesus angeführt hat, um damit alle Einwanderheber zum Schweigen zu bringen, ist nicht ADONAI! Es ist adoni, mein Herr. Adoni kommt in der hebräischen Bibel 195 Mal vor.
Jesus, unser Lehrer und Herr (Joh 13,13) sagt in Mark 12,29: "Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR." Dieses sollte ein für alle Mal jeden Zweifel beseitigen, dass Jesus den wesentlichen und wichtigsten Grundsatz der wahren Religion durcheinandergebracht habe, dass GOTT ein einziger HERR ist. Das sollte man seinen jüdischen Freunden und seinen muslimischen Freunden und sehr behutsam auch seinen christlichen Freunden sagen, die darüber wahrscheinlich verdutzt oder vielleicht auch verärgert sein werden!
Vielleicht kann man ihnen helfen, wenn man darauf hinweist, dass sogar der bekannte Reformator Johannes Calvin in seinem Genesiskommentar gesagt hat, dass für ihn der Versuch, Elohim mit seiner grammatischen Pluralendung als Beweis heranzuziehen, dass Gott eine Mehrzahl ist, nur wenig Grundlage zu haben scheint. Er will nicht auf dieses Wort pochen, sondern die Leser vielmehr darauf aufmerksam machen, sich von gewaltsamen Anmerkungen dieser Art zu enthalten. Wenn sie glaubten, damit Argumente gegen die Arianer zu haben und damit die Gottheit des Sohnes und des Geistes beweisen zu können, dann würden sie den Irrtümern des Sabellius anheimfallen [Modalismus oder Oneness-Glaube, wie ihn die Oneness Pentecostals heute repräsentieren]. Wenn man annimmt, dass hier [1.Mo 1,2] drei Personen genannt sind, dann gibt es aber keinerlei Unterscheidung zwischen diesen. Für ihn reicht es aus, dass der Plural die Kräfte zum Ausdruck bringt, mit denen GOTT bei der Erschaffung der Welt zu Werke geht.
"Die Nachfolger Jesu konnten davon ausgehen, dass Jesus, wie viele andere Juden seiner Tage auch, 1.Mo 6,4-5 und 3.Mo 19,18 als die ideale Zusammenfassung des jüdischen Gesetzes angesehen hat. Jesus wiederholte ein allgemein bekanntes jüdisches Verständnis vom Gesetz. … Die Worte "Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR" ist ein richtiger Ausdruck der Frömmigkeit Jesu"
(Stephen Patterson, DD, The God of Jesus, S. 115.)
Man wird vielleicht fragen, warum gläubige Christen dann diesem Gebot, welches Jesus das vornehmste und wichtigste genannt hat, keine ehrerbietige Beachtung schenken. Der Grund liegt wohl darin, dass die Kirchen schon lange den Gedanken aufgegeben haben, dass Jesus ihr Rabbi und Lehrer ist – trotz seiner ständigen Ermahnung, dass wir mit gespannter Aufmerksamkeit auf das hören sollen, was er lehrt! Nicht auf Jesus zu hören und ihm nicht zu gehorchen, ist ein verhängnisvoller Fehler, den wir Menschen uns eigentlich nicht leisten können (Joh 3,36 – Jesus Glauben zu schenken, führt zur Unsterblichkeit; ihm den Gehorsam zu verweigern, ist ein gefährlicher Fehler!).
Um seine Freunde zu überzeugen, kann man sie einladen und ihnen Mark 12,29 erklären. Jesus ist voll und ganz in Übereinstimmung mit dem jüdischen Schriftgelehrten und weiter wissen wir, dass die Juden an GOTT als EINE einzige göttliche Person glaubten und nicht an eine Dreieinigkeit oder Dreieinheit. Wenn man die Worte Jesu in Mark 12,29 bewusst und aufmerksam hört, kann das den notwendigen Schock hervorrufen, der es den Gläubigen ermöglicht, umzudenken!
Wenn jemand heute sagt: "Jesus ist Gott", dann gibt er zu, dass er an zwei Personen glaubt, die Gott sind! Das ist nicht der Monotheismus, den die Bibel lehrt.
Die Welt der heutigen Wissenschaft behandelt die Bibel als eine unzuverlässige Quelle. Das können viele nur schwer begreifen. Aber ein typischer Kommentar der Gelehrten lautet: "Wir wissen nicht, ob Jesus wirklich die Worte gesagt hat, die im NT berichtet sind. Es ist möglich, dass die Kirche sie erfunden und in den Mund Jesu gelegt hat und den Eindruck vermitteln wollte, dass Jesus sie gesagt habe; aber niemand weiß, ob Jesus diese Worte wirklich ausgesprochen hat." Diese Denkweise ist hochgiftig und ansteckend, weil sie ein Fragezeichen der Ungewissheit (genau das Gegenteil von Glauben) hinter alles setzt, was Jesus gesagt hat. Viele Studenten in den Universitäten, Hochschulen und Seminaren lernen diesen Skeptizismus in ihrem alltäglichen Studium kennen.
Die große zentrale Wahrheit über GOTT ist jedoch nicht kompliziert: Ist das wirklich so schwierig? Erkannt man die Parallelen? Man beginne mit einem Vers, der die ganze hebräische Bibel zusammenfasst und uns das Denken des Juden Jesus eröffnet:
"Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein GOTT uns geschaffen?"
(Mal 2,10).
"So wissen wir, dass es keinen Götzen in der Welt gibt und dass kein Gott ist als nur EINER."
(1.Kor 8,4).
"So ist doch für uns ein GOTT, der Vater, von DEM alle Dinge sind und wir auf IHN hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn."
(1.Kor 8,6).
Das stimmt genau mit dem überein, was Jesus in Joh 17,3 gesagt hat: "DU, Vater, bist der allein wahre GOTT!"
Jesus antwortete: "Das erste [Gebot] ist: "Höre, Israel: Der HERR, unser GOTT, ist ein HERR!"
(Mark 12,29).
Der jüdische Gesetzesexperte stimmte ihm zu: "Recht, Lehrer, du hast nach der Wahrheit geredet; denn ER ist einer, und es ist kein anderer außer IHM."
(Mark 12,32).
Weitere biblische Aussagen sind:
Ein Vater = ein GOTT
kein Gott als nur EINER
ein GOTT, der Vater
der HERR, unser GOTT, ist ein HERR
GOTT ist einer und es ist kein anderer GOTT außer IHM
ein HERR und GOTT
DU, Vater, bist der allein wahre GOTT
Jesus ist der Messias, ein Mensch, er ist der Messias und Herr aus Luk 2,11. Dieser menschliche Messias ist geboren worden, - GOTT aber kann nicht geboren werden; dieser menschliche Messias (1.Tim 2,5) ist gestorben, - der unsterbliche GOTT aber kann nicht sterben.
Warum fordert niemand dazu auf, den Unsinn in dem Lied nicht mehr zu singen: "Kann es denn sein, … Geheimnis groß: Gott selber stirbt." (Charles Wesley).
Einen spannenden Text meiner Frau Barbara, den man auf Dan Gills Website 21strc.org findet, zeigt auf, wie "zurückhaltend" einige Theologen unserer Tage die Irrtümer der Dreieinigkeitslehre eingestehen. Ihre Rezension des Buches The Only True God von James McGrath liefert höchst aufschlussreiche Einsichten. McGrath stimmt voll und ganz zu, dass die neutestamentlichen Schreiber alle Anhänger des strengen monotheistischen Glaubens Israels und Jesu gewesen sind. Aber irgendwie ist für ihn das spätere Abweichen der Kirche von der Definition GOTTES, die Jesus gelehrt hat, "schon in Ordnung".
Statt zur Buße aufzurufen und zu Jesus zurückzukehren, versuchen einige Theologen, die Fehler zu vertuschen und der Status quo erlaubt es ihnen, unbehelligt und ohne Veränderung einfach so weiterzumachen.
Was ist der Unterschied zwischen HERR und Herr
What is the Difference Between "Lord," "lord" and "LORD"?
(Anthony Buzzard)
Die folgenden Informationen sind für ein klares Verständnis der Heiligen Schrift und die alles entscheidende Frage, wer GOTT ist und wer Jesus im Verhältnis zu GOTT ist, entscheidend wichtig. Der Gottesname JHWH (wahrscheinlich als "Jahwe" ausgesprochen) wird allgemein als Tetragramm bezeichnet. Als Umschreibung für den heiligen Gottesnamen wurde das hebräische Wort Adonai eingesetzt. Bibelübersetzer haben es sich in den meisten englischsprachigen (und deutschsprachigen) Bibeln zur Gewohnheit gemacht, diesen Namen mit „HERR", in Großbuchstaben geschrieben, zu übersetzen (fast 7.000 Mal kommt dieser Name im Alten Testament vor). Man hat dieses gemacht, um diesen Namen von Adoni zu unterscheiden, einem anderen hebräischen Wort, das auch mit „Herr" übersetzt wird (im Englischen ein großes „L", der Rest kleingeschrieben, „-ord") und meist für menschliche Herren gebraucht wird. Adonai bedeutet „GOTT der HERR", „der höchste HERR" und ist ein Synonym für den göttlichen Namen Jahwe (JHWH). Überall wo die beiden Namen im Alten Testament als zusammengesetzter Name für GOTT zusammenstehen, können sie mit „allerhöchster HERR", im Sinne von „GOTT der HERR", Adonai JHWH (gelegentlich JHWH Adonai) wiedergegeben werden.
Wie geschrieben steht, ist der Name Jahwe erstmals Mose bekannt gemacht worden. Er war Abraham und anderen, die vor Mose gelebt haben, noch nicht bekannt: „ICH bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als der allmächtige GOTT [El Shaddai]; aber nach meinem Namen «HERR» [JHWH] habe ICH mich ihnen nicht geoffenbart" (2. Mo 6,3 – nach Luther 1984)
Für diejenigen, die Griechisch lesen können, heißt es in der LXX (der Septuaginta, der um ca. 330 v.Chr. von Juden angefertigten Übersetzung der hebräischen Bibel in die griechische Sprache):
„Und ICH erschien Abraham, Isaak und Jakob als ihr GOTT, und meinen Name „HERR" habe ICH ihnen nicht offenbart"
Einige unserer Leser werden sich über den gleichen Vers in Hebräisch freuen:
Nun beachte man die lateinische Übersetzung, die Vulgata, und beobachte genau, was der Übersetzer Jerome über das Wort Adonai (der oberste Herr) im 4. Jahrhundert gewusst hat:
„Qui apparui Abraham Isaac et Iacob in Deo omnipotente et nomen meum Adonai non indicavi eis"
Die wichtigste Lektion, die wir uns hier merken sollten, ist, dass der Sohn GOTTES, Jesus, nicht Jahwe ist! Er ist Jahwes auf einzigartige Weise gezeugter, geschaffener Sohn, der durch ein Wunder in Maria in Existenz gebracht worden ist (Luk 1,35; Matth 1,18; 20. Beachte: „das in ihr Gezeugte"). GOTT ist in diesem Moment der Vater seines Sohnes Jesus geworden.
Paulus hat ziemlich zum Ende seines apostolischen Dienstes das wesentliche christliche Glaubensbekenntnis so zusammengefasst: „Denn es ist ein GOTT und ein Mittler zwischen GOTT und den Menschen, der Mensch Christus Jesus" (1. Tim 2,5). In allen Übersetzungen ist das richtig wiedergegeben worden. Dieser Vers sollte von allen Gläubigen gewissenhaft auswendig gelernt werden.
Der GOTT der hebräischen Bibel ist der gleiche GOTT wie der GOTT des Neuen Testaments. ER ist sowohl der GOTT Abrahams, Isaaks und Jakobs, wie auch der GOTT und Vater Jesu Christi:
„Denn es ist kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: alle haben denselben HERRN, der reich ist für alle, die IHN anrufen" (Röm 10,12).
„GOTT ist der Gott der Juden und Heiden" (Röm 3,29).
Die Geschichte beginnt sehr spannend zu werden, wenn wir die Bibel als eine Art „Tatort" genauer unter die Lupe nehmen. Die Regeln der Großschreibung wurden weitgehend mit großer Übereinstimmung in den meisten englischsprachigen (auch in den deutschsprachigen) Übersetzungen für einen höchst wichtigen Vers, nämlich Psalm 110,1, übernommen, der weit häufiger im Neuen Testament zitiert worden ist, als jeder andere Vers und den Jesus zitiert hat, um alle Diskussionen zu einem Ende zu bringen (Matth 22,41-46). Wir stellen das Thema unter folgenden Titel:
Was sich hinter einem Vokal versteckt - Der Unterschied zwischen GOTT und Mensch.
Wir wollen jetzt auf das alles entscheidende Wort Adoni (ausgesprochen engl. „adonee") aufmerksam machen (es geht nicht um Adonai, GOTT den HERRN, sondern um „Herr", „Meister"). Professor Larry Hurtado, ein bekannter Autor eines Klassikers in Sachen Christologie, sagt Folgendes: „Es ist keine Frage, dass die Begriffe ADONAI und Adoni unterschiedlich benutzt werden. Der eine (ADONAI) ist ein ehrfürchtiger Weg, die Aussprache des Wortes Jahwe zu vermeiden, der andere (ADONI), ist die Verwendung des gleichen Wortes [das aber am Ende einen Vokal weniger hat] für nichtgöttliche (= Nicht-Gottheiten) Personen."1
Harte Fakten, die in Psalm 110,1 für den Titel Christi sprechen (Adoni, mein Herr und nicht Adonai, GOTT der HERR)
[Meine Erläuterungen für den Leser habe ich in eckige Klammern gestellt. Weitere finden Sie im Anhang unserer Broschüre „Wer ist Jesus?", kostenlos in verschiedenen Sprachen auf unserer Seite www.restorationfellowship.org herunterzuladen]
In Whittaker Revised Brown Driver Briggs (das Standard-Lexikon für das biblische Hebräisch, das von allen Gelehrten verwendet wird) finden wir unter dem Eintrag „Herr" die Wahrheit über Psalm 110, Vers 1, der der wichtigste Schlüsseltext des Neuen Testaments ist. Die Strong Konkordanz zeigt leider diese überaus wichtige Unterscheidung nicht.
[Psalm 110,1: "Der HERR (Jahwe) sprach zu meinem Herrn (Adoni) ..."; „mein Herr" ist nie ein göttlicher Titel]
Hier sehen wir den biblischen Sprachgebrauch des hochwichtigen Titels Adoni. Er hat folgende Bedeutungen:
Singular. Herr (engl. lord), Meister
Mit dem Suffix (der Wortendung) der 1. Person Singular [Adoni, mein Herr, Ps. 110,1 - 195 Mal im AT vorkommend] ist er
1. ein Hinweis auf einen Menschen: mein Herr, mein Meister
2. Meister
3. Ehemann
Das hebräische Adoni („mein Herr") in Psalm 110,1 wird in vielen Bibelübersetzungen fälschlicherweise mit Großbuchstaben geschrieben, nicht so in der RSV (der engl. Einheitsübersetzung), NRSV, NEB, JPS etc. Mit anderen Worten: Die meisten englischsprachigen Übersetzungen schreiben den zweiten Herrn in Psalm 110,1 auch mit einem großgeschriebenen „L". Dies verleitet den Leser dazu, zu glauben, dass der zweite Herr Adonai ist, was der Titel für den obersten HERRN und GOTT ist! In der Tat ist das Wort Adoni (engl. "adonee"), ein Titel, der sich in allen 195 Bibelstellen nie auf GOTT bezieht, sondern ist immer auf einen menschlichen Höheren, gelegentlich auch auf einen geschaffenen Engel bezogen ist.
Jesus, der Sohn, ist der höchste menschliche Herr, aber nicht GOTT.
Dieser Titel (Adoni, mein Herr - engl. „my lord") ist der messianische Titel par excellence für Jesus als Herr und Messias (Luk 2,11). Lukas nennt Jesus auch den Messias des HERRN (Jahwes Messias: Luk 2,26). Elisabeth ist von Maria besucht worden, der Mutter „meines Herrn" (Luk 1,43). Sie ist nicht von GOTT besucht worden, sondern von dem Messias und Herrn (Luk 2,11).
„Unser Herr (engl. „lord") David" (1. Kö 1,11 etc.) stellt das Modell für den schlussendlichen Davidstitel dar, der „unser/mein Herr Jesus Christus" ist (Viele Hundert Male ist das der richtige Titel für Jesus, den Messias und Herrn). Jesus ist der Herr, der König Messias. Er ist unser/mein Herr (engl. „lord") Jesus Christus.
Ein Professor des Dallas Theological Seminary hat sich freundlicherweise bereit erklärt, die verwirrende Falschinformation im Bible Knowledge Commentary zu korrigieren, die zu Unrecht den zweiten Herrn in Psalm 110,1 Adonai genannt hat. Das Wort dort ist Adoni.
Paula Frederiksen, Professorin für Religionswissenschaft an der Boston University, hatte irrtümlich und ungewollt geschrieben, dass der zweite Herr in Psalm 110,1 Adonai ist. Ich habe ihr vorgeschlagen, diesen Fehler zu korrigieren. Freundlich schrieb sie zurück: „Vielen Dank für den Hinweis auf den Fehler in meinem Verweis bezüglich Adonai in Ps. 110,1. Ich habe meinen Tanach [das hebräische AT] aufgeschlagen und Sie haben Recht - das Wort dort ist Adoni und nicht Adonai. Wir alle brauchen einander!
Die überragende Bedeutung von Psalm 110,1 ist auch von einem der heute führenden Christologen, Dr. James Dunn, festgestellt worden:
„Die Bestätigung der Herrschaft Jesu ist eine, die wir mindestens bis zu den Anfängen der christlichen Reflexion über die Auferstehung Christi zurückverfolgen können. Eine der Stellen der hebräischen Bibel, die für die ersten Gläubigen schnell einleuchtend war, ist Psalm 110,1. Die ersten Christen haben nun gewusst, wer „mein Herr" war, der von GOTT so angesprochen worden ist. Es konnte nur der Messias Jesus zu sein. Diesen Text hatte Paulus in mehreren seiner Schriften klar vor Augen."²
Dunn sagt zu 1. Kor 8,4-6: „Im direkten Gegensatz zu dem toleranten Pluralismus des Hellenismus, bekräftigte Paulus: 'Aber für uns gibt es einen Herrn, Jesus Christus.' Für Paulus war der auferstandene Christus ganz einfach nur „der Herr", und er war persönlich davon überzeugt, dass seine Herrschaft schließlich von allen anerkannt werden würde. Wie 1. Kor 8,5-6 selbst durchblicken lässt, war dieses nicht so sehr ein Ausdruck von Intoleranz, sondern der Glaube an die Einzigartigkeit Christi und eine logische Folge des entsprechend kompromisslosen jüdischen Monotheismus. Jesus ist der eine Herr, gerade so wie, und weil GOTT der eine GOTT ist." (S. 248)
James Dunn: „Sollen wir dann sagen, dass Jesus von den frühesten Tagen des hellenistischen Christentums an als GOTT bezeichnet wurde? Damit würden wir zu viel behaupten.
„1. Das Entstehen eines Bekenntnisses zu Jesus, bezogen auf die Gottheit, wurde weitgehend bereits sehr früh durch das Hervortreten von Ps 110,1 erleichtert (am deutlichsten in Mark 12,36; Apg 2,34; 1. Kor 15,25; Heb.1,13). ‚Der HERR sprach zu meinem Herrn ...‘ Seine Bedeutung liegt hier in der doppelten Benutzung des Wortes kurios [Herr]. Der eine ist klar Jahwe, aber wer ist der andere? [Beachte: Zwei Subjekte, zwei Individuen.] Natürlich nicht Jahwe, sondern ein erhabenes Wesen, das der Psalmist kurios [Herrn] nennt.
„2. Paulus nennt Jesus kurios, aber er scheint deutliche Vorbehalte gehabt zu haben, ihn „GOTT" zu nennen. (Röm 9,5 ist der einzige Vers innerhalb aller paulinischen Schriften, der eventuell solches sagt, aber auch dort ist der Text unklar). Ebenso vermeidet er, zu Jesus zu beten. Typischer ist seine Haltung, dass er zu GOTT betet durch Jesus (Röm 1,8; 7,25; 2. Kor 1,20; Kol 3,17). [Paulus sagt allerdings Jesus auch Dank (1. Tim 1,12)].
„3. ‚Jesus ist Herr‘ ist nur ein Teil eines umfassenderen Verständnisses von Paulus. Denn zu dem gleichen Zeitpunkt, an dem er Jesus als „Herrn" bekennt, bekennt er auch: „GOTT ist einer" (1. Kor 8,5-6; Eph 4,5-6). Hier zeigt sich das Christentum als eine entfaltete Form des Judentums, mit seinem monotheistischen Bekenntnis als einem der wichtigsten Teile seines jüdischen Erbes; denn im Judentum ist das grundlegendste Bekenntnis: ‚GOTT ist einer‘. ‚Es gibt nur einen Gott‘ (5. Mo 6,4). Deshalb auch Röm 3,30; Gal 3,20; 1. Tim. 2,5 (vgl. Jak 2,19). Innerhalb Israels und der Mission unter den Juden wäre eine solche Behauptung nicht nötig gewesen - Juden und Christen haben den Glauben an die Einheit GOTTES geteilt [und nicht den Glauben an eine Trinität!]. Aber in der Heidenmission ist diese jüdische Voraussetzung innerhalb des Christentums in den Vordergrund getreten, angesichts des weitverbreiteten Glaubens an ‚viele Götter‘. Der Punkt, den wir beachten müssen, ist, dass Paulus Jesus als Herrn preisen kann, aber eben nicht um ihn mit GOTT zu identifizieren, sondern, wenn überhaupt, um ihn von dem Einen GOTT zu unterscheiden (vgl. besonders 1. Kor 15,24-28). So konnte die Herrschaft Jesu auch in kosmischen Dimensionen ausgedrückt werden, ohne damit zu viele Probleme mit dem Monotheismus aufzuwerfen, denn die Weisheitssprache hielt eine fertige und angemessene Terminologie bereit (vor allem in 1. Kor 8,6; Kol 1,15-20; Hebr 1,3 ff.)" ³
Dunn weiter:
„Soweit wir jetzt sagen können, hat Jesus sich selbst als ein Bote der Weisheit gesehen - dieses Selbstverständnis spiegelt sich vor allem in Matth 11,25-27; Luk 7,31-35; 11,49-51 wieder. Das heißt, es gibt keinen Hinweis, dass Jesus von sich selbst als die präexistente Weisheit gedacht hat. Es gibt auch nichts in den Traditionen der Q [eine Evangelienquelle] und bei Markus, was andeuten würde, dass der Gedanke der Präexistenz vorhanden ist, weder bei Jesus noch bei Markus. Die Idee einer Präexistenz kam erst durch die Schlussfolgerung einer Identität Christi mit der Weisheit auf...
[In der nachbiblischen Zeit hat man die in dem Plan und der Absicht GOTTES vorhandenePräexistenz in eine buchstäbliche Präexistenz einer zweiten Person in der Gottheit verwandelt, was direkt gegen das Glaubensbekenntnis Jesu gerichtet ist, über das er volle Übereinstimmung mit dem jüdischen Schriftgelehrten gehabt hat. (Mark 12,29)]
„Nun, hier müssen wir uns noch einmal daran erinnern, dass innerhalb des Judentums die Weisheit nur eine Art und Weise des Sprechens über das Handeln GOTTES in Schöpfung, Offenbarung und Erlösung gewesen ist, ohne direkt von GOTT zu sprechen. Weisheit beschreibt, so wie der Name GOTTES, der Geist GOTTES, der Logos (das Wort) GOTTES, das immanente [bei uns Menschen gegenwärtige] Wirken GOTTES, ohne die völlig andere Transzendenz GOTTES zu schmälern. Für das vorchristliche Judentum war die Weisheit weder ein untergeordnetes himmlisches Wesen (eines aus dem himmlischen Rat) noch eine göttliche Hypostase [= Person] (wie in der späteren trinitarischen Vorstellung von GOTT). Eine solche Entwicklung wäre (und in diesem Fall ist es so) nicht akzeptabel für den strengen Monotheismus des Judentums [und den Monotheismus von Jesus!]. Die Weisheit ist in der Tat nicht mehr als die Personifikation der Immanenz GOTTES; sie muss nicht als eine eigenständige Person in der Gottheit verstanden werden, - nicht mehr, als das rabbinische Konzept oder die Rede von einer präexistenten Thorah."
„Die Wahrscheinlichkeit ist dann, dass Paulus bei der Anwendung der Weisheitssprache auf Christus faktisch sagt: Das, was ihr bisher der Weisheit [der Thorah oder dem Wort] zugesprochen habt, sehen wir voll zum Ausdruck gebracht und verkörpert in Christus; diese gleiche Kraft und Weisheit, die ihr in der kreativen, offenbarenden und erlösenden Absicht GOTTES offenbar werden saht, sehen wir nun endgültig und ausschließlich in Jesus Christus, unserem Herrn, manifestiert. [Anmerkung im Zusammenhang mit der „charismatischen" Debatte: Kritiker sind von einigen „Charismen" zu Recht unbeeindruckt, wenn sie gebeten werden, zu glauben, dass Jesus Christus gegenwärtig ist, wenn nur „die Kraft" und nicht auch Weisheit und offenbarte Wahrheit vorhanden sind!] ... Dies ist der Grund, warum Paulus nie das Wort Jesus allein für den einen Präexistenten verwendet hat. Jesus selbst ist nicht präexistent gewesen, er war der Mann, der aus der präexistenten Weisheit geworden ist." (S. 221).
„Paulus versteht den auferstandenen Christus jedoch nicht als das Objekt der Anbetung. Er ist das Thema der Anbetung ... Schon der Titel „Herr" ist ein Weg, um zwischen Jesus und GOTT zu unterscheiden und nicht, um ihn mit GOTT zu identifizieren (Röm 15,6; 1. Kor 8 ,6; 15,24-28; 2. Kor 1,3, 11, 31; Eph 1,3, 17; Phil 2,11; Kol 1,3). Paulus war und blieb ein Monotheist." (S. 226). [Jesus und Paulus sind unitarische und keine trinitarischen Monotheisten gewesen.]
Professor Biggs: „Die Apostel identifizierten Jesus nicht mit Jahwe. Psalm 110,1 verhindert dieses." (Professor für Kirchengeschichte in Oxford). 4
„Echad bedeutet Einer und nicht Zwei ... Die Worte des Shema setzen als selbstverständlich voraus, dass Jahwe einzigartig ist, dass ER der einzige GOTT ist. (Pred 4,8)" (Prof. A.F. Knight, In Expository Times).
Hat Jesus uns nicht geboten, diesen Glauben als Grundlage eines gehorsamen Glaubens anzunehmen? Jesus ist kein Trinitarier gewesen, warum also willst du einer sein?
„Von Justin dem Märtyrer bis zum Konzil von Nicäa haben die Christen ihre Interpretationen in der Regel in Übereinstimmung mit den Mustern übernommen, die sich in der früheren Periode etabliert hatten. Sie gingen über die Schriften aus der neutestamentlichen Zeit hinaus, vor allem in zweierlei Hinsicht: Indem sie den gesamten Psalm auf Jesus bezogen und in Bezug auf seine Göttlichkeit [Gottheit] eindeutig nur auf der Grundlage des ersten und dritten Verses argumentierten." (Dr. Hay, früher Prof. an der Princeton, Glory at the Right Hand: Psalm 110 in Early Christian Interpretation, S. 51)… [Es war aber richtig, den ganzen Psalm auf Jesus anwenden, da dies auch das Neue Testament tut]
Professor Bateman vom Dallas Theological Seminary behauptete in seinem Artikel zu „Psalm 110,1 im Neuen Testament" (Bibliotheca Sacra, Okt. 1992), dass der Psalm 110,1 sich nicht wirklich auf Jesus beziehen könnte, wenn (was Bateman glaubt) Jesus = GOTT ist und Adoni („mein Herr" („lord"), nicht „HERR" („Lord")) nicht GOTT bedeutet. Bateman sagt: „Diese Form ‚zu meinem Herrn‘ (‚lord‘) - wird an keiner anderer Stelle im Alten Testament als eine göttliche Referenz verwendet." Er führt ein starkes Argument für seine Position an, das besagt, dass das Wort Adoni (es kommt 168 Mal vor, sagt er; tatsächlich finden wir es 195 Mal) in 94% der Fälle an irdische Herren (lords) gerichtet ist. Die restlichen 6% sind die Fälle, „wo Josua, Gideon, Daniel, Sacharia ein engelhaftes Wesen als mein Herr (lord) ansprachen." 5
Ich stelle Folgendes fest:
Der Text in Psalm 110,1 ist absolut eindeutig überliefert. Es gibt keine variierenden Handschriften. L'Adoni bedeutet „zu meinem Herrn" („to my lord").
Es wird im Alten Testament 195 Mal von Adoni („mein Herr" („my lord")) gesprochen. Dazu gehören: „Mein Herr" („my lord") (162 Mal), „gegen meinen Herrn" („against my lord") (2 Mal), „und mein Herr („and my lord") (6 Mal), „von meinem Herrn („fromm y lord") (1 Mal) und „zu meinem Herrn („to my lord") (24 Mal) . Insgesamt: 195 Mal.
L'Adoni, „zu meinem Herrn" („lord") kommt 24 Mal vor. Wir finden diese Stellen in 1. Mose; 2. Samuel, 1. Könige, 1. Chronik und den Psalmen (110,1). Richtigerweise wird in allen diesen Fällen L'Adoni in unseren Bibeln mit einem kleingeschrieben „lord" übersetzt. [Anmerkung des Übersetzers: In unserer deutschen Sprache kennen wir diese dritte Schreibvariante nicht. In englischsprachigen Bibeln findet man „LORD", „Lord" (womit GOTT gemeint ist) und „lord" für menschliche Herren]
"An meinem Herrn („to my lord") Abraham" (l'Adoni) (1. Mo 24,12)
"Meinem Herrn Esau" („my lord") (l'Adoni) (1. Mo 32,5)
"Mein Herr („my lord") (Joseph) (l'Adoni) (1. Mo 44,5)
David über Saul: „mein Herr (lord) [l'Adoni], der Gesalbte des HERRN (LORD)." (1. Sam 24,7)
Abigail sagt zu David: „mein Herr (lord) [l'Adoni] kämpft die Kämpfe des HERRN (LORD) Schlachten" (1. Sam 25,28)
Abigail sagt zu David: „Sicher wird der HERR (LORD) meinem Herrn (lord) [l'Adoni] ein beständiges Haus bauen" (1. Sam 25,28)
Abigail sagt zu David: „wenn der HERR (LORD) meinem Herrn (lord) [l'Adoni] all das Gute tun wird" (1. Sam 25,30)
Joab sagt: Der HERR (LORD), dein GOTT, mag zu dem Volk, so viele sie auch sein mögen, noch hundertmal mehr hinzufügen … Aber mein Herr und König (lord) [l'Adoni, David]! Warum denn hat er Gefallen an einer solchen Sache? (2. Sam 24,3)
David sagt: „Der HERR (LORD) sprach zu meinem Herrn (lord) [l'Adoni]" (Psalm 110,1 - GOTT spricht zu dem Messias).
Der Ausdruck l'Adoni („zu meinem Herrn" („lord")) wird dem einen HERRN JHWH/Kurios sowohl in der hebräischen Bibel als auch in der griechischen Septuaginta-Übersetzung aus dem 3. Jhdt. v. Chr. gegenübergestellt.
Weil l'Adoni im Griechischen als kurio mou („zu meinem Herrn" („lord") wiedergegeben wird, haben wir die klarste Bestätigung, dass die Vokale in unserem masoretischen Text richtig gesetzt worden sind. (Die Vokale wurden um 600 n.Chr. der hebräischen Schrift hinzugefügt.). Mit anderen Worten: Sowohl in der LXX (die Septuaginta, die griechische Übersetzung des Alten Testaments) als auch in den Schriften des Neuen Testaments wird l'Adoni aus Psalm 110,1 als kurio mou, „zu meinem Herrn" („lord"), übersetzt.
Somit haben wir das Zeugnis aus der Zeit vor Christus und aus den inspirierten Schriften des Neuen Testaments, dass die Vokale für adoni nicht verändert worden sind. Es gibt keinerlei Grund, die Genauigkeit der Bibel in diesem Punkt infrage zu stellen. Es ist absolut unmöglich, dass Psalm 110,1 jemals in der Form gelesen worden ist: „Der HERR (Jahwe) sprach zu Adonai (GOTT der HERR; engl. „the Lord God")"! Kurios mou im Griechischen entspricht unserem „mein Herr" („my lord"), zudem ist adoni nie ein Titel einer Gottheit.
Psalm 110,1 ist der wichtigste christologische Schlüssel zum Neuen Testament. Die ursprüngliche Bedeutung von „Herr" („lord") wurde entweder von den Auslegern ignoriert (darunter auch von Dr. Bauckham, der glaubt, dass das Shema zwischen GOTT und Jesus aufgeteilt wurde) oder in vielen engl. Übersetzungen fehlerhaft wiedergegeben, indem der erste Buchstabe des zweiten Herrn großgeschrieben wurde (also „Lord" anstatt „lord"), was entsprechend dieser Übersetzungspraxis den Leser in die Irre führt, weil es suggeriert, dass das Wort hier Adonai (GOTT der HERR) wäre, was aber nicht der Fall ist.
Die Übersetzer der NASB (Ausgabe 1996) verfälschen in einer Fußnote zu Apg 2,34 die Fakten des hebräischen Texts und behaupten, dass das hebräische Wort für „zu meinen Herrn" („to my lord") Adonai wäre. Adonai ist in allen 449 Stellen der Bibel das Wort für GOTT den HERRN. Das zweite Wort „Herr" in Psalm 110,1 ist, wie wir wissen, nicht Adonai sondern Adoni, es ist einfach eine Unterscheidung zwischen GOTT und Mensch!
Ich schrieb an „den Dekan" der evangelikalen Theologen, Dr. Howard Marshall:
„Professor Marshall, darf ich einen Kommentar zu Ihrer interessanten Diskussion über das höchst wichtige christologische Zeugnis aus Psalm 110,1 anbringen? Auf Seite 204 ihres Buches Jesus the Savior heben Sie den entscheidenden Unterschied zwischen Adonai, den göttlichen Titel und Adoni, den ausschließlich Menschen zugesprochene Titel (195 Mal vorkommend), hervor. Sie sagen, dass die Verwirrung zwischen den zwei Herren in den gedruckten Ausgaben des Alten Testaments vermieden wird, die beide Male das Wort „Herr" verwenden und den ersten Herrn in Großbuchstaben schreiben, also „HERR" („LORD") für Jahwe." 6
„Das Problem ist, dass in den meisten englischsprachigen Bibelübersetzungen (nicht in der RV, RSV und der NRSV) der Anfangsbuchstabe des zweiten Herrn großgeschrieben ist („Lord"). Diese Schreibweise mit dem Großbuchstaben bezieht sich in jedem anderen Fall auf den hebräischen göttlichen Titel Adonai. Dies hinterlässt bei dem Leser den falschen Eindruck, dass in Psalm 110,1 der zweite Herr Adonai und nicht Adoni ist, so wie es im Original richtig geschrieben steht. Deshalb wird in vielen Auslegungen, Kommentaren und einigen Büchern (auch in Kommentaren wie dem Dallas Seminary Commentary) ernsthaft behauptet, dass der Messias in Psalm 110,1 als Adonai definiert ist, - und das sei der Beweis für seine Gottheit. Die hier vorgetragenen Fakten aus dem Psalm zeigen uns den Messias jedoch in einer herausgehobenen menschlichen, königlich-messianischen Kategorie. In diesem Sinne erkennt das Neue Testament Jesus als den Herrn an (vgl. Luk 2,11) und Maria als „die Mutter meines Herrn" („lord") (Luk 1,43)."
„Wäre es fair, noch hinzuzufügen, dass in den Septuagintaausgaben der Unterschied deutlich herausgestellt wird, indem dort l'Adonai („zu GOTT dem HERRN" („to the Lord God") mit to kurio übersetzt wird, während l'Adoni („zu meinem Herrn" („to my lord")) im Griechischen als kurio mou („zu meinem Herrn" („to my lord")) rüberkommt? Ich glaube, dass dieser Psalm und die sorgfältige Unterscheidung, die er aufzeigt, jetzt die Aufmerksamkeit zu erlangen scheint, die er verdient."
Sehr freundlich hat Dr. Marshall geantwortet:
„Lieber Anthony, ich bin einverstanden mit dem, was du zu Psalm 110,1 gesagt hast. Die LXX ist korrekt übersetzt ... Die Verwendung des Psalms lässt nicht erkennen, dass Jesus als Adonai identifiziert wird." - Dr. Howard Marshall
Psalm 110,1 ist das Rückgrat der neutestamentlichen Offenbarung über GOTT und Seinen Messias, Jesus. Es ist das neutestamentliche Griechisch, das den hebräischen Text des Alten Testaments bestätigt und unterstützt.
„Spruch Jahwes an Adoni" („an meinen Herrn" und nicht „an den HERRN" („to my lord" nicht „to the Lord"))! Als man dieses in der vorchristlichen Zeit ins Griechische übersetzt hat, ist daraus der Spruch des Kurios (JHWH) an meinen Herrn (adoni) geworden. Das Neue Testament folgt hier der Septuaginta und bestätigt die Juden. Es gibt einen riesigen Bedeutungsunterschied zwischen GOTT dem HERRN und adoni, „meinem Herrn". Mein Herr ist der Messias, nicht GOTT.
Es ist eine weltweite theologische Katastrophe, dass die einzigartige, unvergleichliche Stellung des GOTTES der Bibel, des GOTTES Abrahams, Isaaks und Jakobs und des GOTTES Jesu, und damit auch des GOTTES der Christen so durcheinander gebracht wird. Es ist sehr verhängnisvoll, wenn man behauptet, dass GOTT zu GOTT gesprochen hat! Dieses weist unmittelbar auf zwei Götter, auf zwei Jahwes, hin. Das ist kein Monotheismus mehr und wird von einem Ende der Schrift bis zum andern verurteilt.
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1 Private Korrespondenz, 24. Juni 2000.
2 Die Theologie des Paulus, Eerdmans, 1998, S. 246.
3 Einheit und Vielfalt im Neuen Testament, SCM Press, 1990, S. 53, seine Hervorhebung.
4 International Critical Commentary, 1 Petr., 1910, S. 99.
5 Barry Davis, "Ist Psalm 110, 1 ein messianischer Psalm?" (Bibliotheca Sacra, April-Juni, 2000).
6 Howard Marshall: Jesus, the Savior: Studies in New Testament Theology (SPCK Publishing)
Quelle: www.21stcr.org
Hebräer 1,1-2; - ein Schlüssel zum wahren, dem menschlichen Jesus
Von Anthony Buzzard in "Focus on the Kingdom"; April 2013
Der Hebräerbrief beginnt mit einer ausführlichen Lehre über die Identität des menschlichen Messias, den in einer einzigartigen Weise gezeugten Sohn GOTTES. Das Neue Testament bemüht sich, dem Leser die Identität des wahren Jesus zu vermitteln. "Andere Jesusse" wollen immer nur den wirklichen Jesus der Geschichte und der Realität verdunkeln.
Keiner von uns sollte es sich leisten, auf die harte Arbeit zu verzichten, die mit der Beantwortung der Frage verbunden ist, wer dieser wahre Jesus ist!
Der eine GOTT will nur "im Geist und in der Wahrheit" angebetet werden. Wir müssen uns GOTT nähern, indem wir Tatsachen glauben, die wahr sind und nicht falsch. In 2. Thessalonicher 2,10 appelliert Paulus leidenschaftlich an uns und warnt zugleich, dass Menschen verloren gehen werden,
dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Rettung nicht angenommen haben.
Die Frage der Identität von Jesus und GOTT ist eine todernste Sache. Denn darin ist die Errettung mit eingeschlossen, wie wir in Lk 8,12 nachlesen können, und außerdem das Thema von der Botschaft über das Königreich GOTTES. Es gibt nur einen wahren GOTT und nur einen wahren Messias. Weil Menschen es ablehnten, richtige Dinge und wahre Sachverhalte über den Sohn GOTTES zu glauben, "überließ ER [GOTT] sie ihren verwerflichen Gedanken." (Röm 1,28; NLB) (Wir sind darüber bestürzt, wie die Schrift in der gegenwärtigen Diskussion über die gleichgeschlechtliche Ehen in großem Umfange preisgegeben wird. Hat die Bibel, hat GOTT nichts Verbindliches in dieser Frage zu sagen? Haben die USA nicht den Anspruch erhoben, eine Nation unter GOTT zu sein?)
Aus diesem Grund orientieren wir uns in unserer Definition, wer Jesus ist, fest an Hebräer 1, 1-2. Der Schreiber vermerkt ausdrücklich, dass GOTT in den alttestamentlichen Zeiten nicht durch seinen Sohn gesprochen hat. Erst am Ende dieser alttestamentlichen Epoche hat ER durch Seinen einzigartigen Sohn Jesus gesprochen. Das ist so, weil es vor dem Zeitpunkt, an dem dieser Sohn im Leib Marias in Existenz gebracht worden ist, keinen Sohn gegeben hat (Luk 1,35; Matth 1,18+20: "das in ihr Gezeugte").
"Aber jetzt, am Ende dieser Tage, ist sie [GOTTES Offenbarung] durch Seinen Sohn zu uns gekommen, dem ER alle Dinge zum Erbe gegeben hat und durch den ER die Ordnung der Generationen gemacht hat" (Hebr 1,2; The Bible in Basic English).
"GOTT hat am Ende dieser Tage durch einen Sohn zu uns gesprochen, welcher der vorherbestimmte Herr des Universums ist und durch den ER die Zeitalter gemacht hat" (Weymouth NT).
Der ganze Sinn dieses Verses liegt darin, dass GOTT in den alttestamentlichen Zeiten nicht durch seinen Sohn gesprochen hat. Diese Tatsache schließt zugleich jede Möglichkeit aus, dass der Engel des HERRN in der hebräischen Bibel der Sohn gewesen ist! Man kann es sich nur schwer vorstellen, warum Menschen sich so an der Vorstellung festklammern, dass Jesus ein Engel (oder irgendetwas anderes!) gewesen ist, bevor er gezeugt und als Mensch geboren worden ist. Menschen werden definitiv im Leib ihrer Mütter empfangen! Ein vor-menschlicher Sohn ist eine ganz andere Art von Person und per Definition nicht wirklich Mensch! Wenn man vormenschlich ist, womit gemeint ist, was man ursprünglich ist, dann ist man kein Mensch. Ein vormenschlicher, ursprünglich nicht-menschlicher Jesus ist davon ausgeschlossen, der Messias zu sein, weil der Messias ein direkter Nachkomme Davids sein muss. Ein vormenschlicher Sohn GOTTES wäre älter als sein eigener Vorfahre (David). Warum scheinen Menschen sich mit diesem äußerst verworrenen Bild eines Jesus zufrieden zu geben, der auf geheimnisvolle Weise zugleich Mensch und dann doch nicht Mensch ist?
Falsche Vorstellungen von dem Messias schaden unserer geistlichen Gesundheit und unserem gesunden Menschenverstand. Matthäus und Lukas haben ihre "Geburtsgeschichten" mit der ausdrücklichen und bewussten Absicht geschrieben, den Ursprung des Sohnes GOTTES genau darzulegen ((Mt 1,18; Lk 1,35). Damit wollten sie auf jede mögliche Weise der irrigen Vorstellung entgegenwirken, dass der Sohn GOTTES von außerhalb in den Leib Marias hineingekommen ist. Denn das wäre in keiner Weise eine Empfängnis oder Zeugung gewesen, sondern vielmehr die Verwandlung einer bereits existierenden Person (einer "vormenschlichen" Person) in eine Person, die in geheimnisvoller Weise ihre eigene Empfängnis arrangiert hat, indem sie sich selbst zu einem Fötus reduziert und in Marias Leib implantiert hat! Ruft nicht genau dieses Bild von solch einem bizarren Jesus sofort die Ablehnung seiner Person hervor?
Ein Jesus, der von außerhalb in den Leib seiner Mutter hineingekommen ist, war genau der Irrtum, den der Gnostizismus gelehrt hat und vor dem Paulus und Johannes gewarnt haben. Luther war von der durch die Tradition überlieferten Vorstellung von der Inkarnation eines präexistierenden Gottes, der Sohnes, so indoktriniert, dass er die griechischen Worte in 1.Johannes 4,2 falsch übersetzt hat. Anstatt Johannes korrekt wiederzugeben, der (wie Lukas und Matthäus) vor einem nicht-menschlichen Sohn GOTTES gewarnt hat, hat Luther den griechischen Text wie folgt übersetzt:
Ein jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus in das Fleisch gekommen ist. (1.Joh 4,2)
Das ist gegenüber dem Original eine falsche Aussage, die glücklicherweise in vielen neueren deutschsprachigen Übersetzungen korrigiert worden ist.
Johannes hat geschrieben, dass jeder, der nicht glaubt und bekennt, dass Jesus Christus "im Fleisch" gekommen ist, d.h. dass er ein richtiger Mensch gewesen ist, in der großen Gefahr steht, sich einen falschen antichristlichen Geist zu Eigen zu machen. In Vers 3 verstärkt Johannes diese Aussage, wenn er sagt: "Jeder, der nicht an diesen Jesus glaubt" – d.h. an diesen, den er gerade als vollen und ganzen Menschen beschrieben hat, der zu unterscheiden ist von einem, der nur ein Mensch zu sein scheint. Satan ist ein cleverer Fälscher. Jeder, der eine halbwegs gute Schulbildung genossen hat, sollte aber den Unterschied zwischen "dem Geist der Wahrheit" und "dem Geist des Irrtums" gut erkennen können (1.Joh 4,6).
Der Sachverhalt ist hier für Johannes exakt der gleiche wie für Paulus in 2.Korinther 11,4. Es gibt falsche Jesusse, die gemieden werden können. Der Teufel ist sehr intelligent! Er verleugnet die Existenz von "Jesus” nicht. Was er tut, - er präsentiert falsche Darstellungen von Jesus – andere "Jesusse". Sie sind gefälschte Messiasse, die nicht zu dem biblischen Entwurf des Messias passen, der gezeugt worden, der im Leib seiner Mutter durch ein göttliches Wunder in Existenz gebracht worden ist.
Psalm 2,7 sagt: Heute [nicht in der Ewigkeit!] habe ICH dich gezeugt, - habe ICH dich in Existenz gebracht
Dieser Vers wird mehrfach im Neuen Testament wiederholt und beschreibt den wahren Messias als jemanden, der durch den Vater in Existenz gebracht (= gezeugt) worden ist. Lukas und Matthäus teilen uns in ihren ins Detail gehenden Berichten gleich zu Beginn unseres Neuen Testaments genau mit, wie und wann dieses erstaunliche Ereignis stattgefunden hat - vor etwa 2000 Jahren. Vor diesem Zeitpunkt war der Messias von GOTT geplant, aber er hat noch nicht wirklich existiert. GOTT hat seinen ganzen Plan entwickelt - immer mit dem Messias im Sinn. Niemand kann "in Existenz kommen = gezeugt werden, empfangen werden, auf die Welt kommen", wenn er bereits vorher existiert! Ist diese einfache Aussage so schwierig zu verarbeiten und zu begreifen? Es ist uns ein Rätsel, warum Menschen sich so an einem vormenschlichen - und deshalb nicht wirklich menschlichen - Jesus klammern. Natürlich sind einige Passagen im Johannesevangelium in raffinierter Weise falsch übersetzt worden, um den Leser zu ermutigen und um ihm zu "helfen", einen Gott, den Sohn, die zweite Person einer Dreieinigkeit bereitwillig anzunehmen. Jesus aber hat den Glauben an den nichttrinitarischen Monotheismus Israels bekräftigt und bestätigt (Mark 12,28-34; 5.Mo 6,4). Die Nachfolger Jesu sollten tunlichst seinen Worten folgen. Diese Warnung wird in Mark 8, 38 sehr deutlich:
Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt … dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters" – bei seinem zweiten Kommen (griechisch: Parusia).
Wahrheitsinhalte überprüfen
Kritische Fragen zu deinem Glaubensbekenntnis 
(TESTING FOR TRUTH —A CRITICAL QUESTION ABOUT YOUR CREED;
Von Anthony Buzzard
Jeder Christ soll ein Wahrheitssucher sein. Wenn er sie gefunden hat, wird er zu einem Vertreter der Wahrheit, der bereit ist, die Wahrheit anderen Menschen in einem Geist der Liebe und Rücksichtnahme mitzuteilen. Das eifrige Streben nach Wahrheit ist so außerordentlich wichtig, dass Paulus diese Ehrfurcht gebietenden Worte geschrieben hat:
"Der Böse wird kommen, um mit mächtigen Taten und verlogenen Zeichen und Wundern das Werk des Satans zu tun. Mit üblen Täuschungen wird er die Menschen verführen, die ihrem Verderben entgegengehen, weil sie nicht an die Wahrheit glauben wollen, die sie retten könnte." (2.Thess 2,9+10 – Neues Leben. Die Bibel)
Nach Meinung des Apostels ist die Liebe für die Wahrheit der Liebe für Christus gleichzusetzen, der die Wahrheit ist und der die Wahrheit verkündet hat. Wir müssen aber aufpassen, damit wir Paulus nicht falsch verstehen. Eine Liebe für Jesus und seinen GOTT und Vater muss auch eine von ganzem Herzen kommende Liebe zu der Wahrheit von all den Dingen sein, die Jesus gelehrt hat. Es fällt einem Menschen allzu leicht zu sagen: "Ich liebe Jesus" und doch schafft er es zur gleichen Zeit nicht, die Wahrheit der Botschaft, die Jesus gelehrt hat, herauszufinden und sie zu lieben. Wenn dies der Fall ist, dann ist das Bekenntnis, ein Christ zu sein, eine hohle Selbstüberschätzung. Paulus sagt, dass wir unsere Herzen für die Wahrheit öffnen müssen, um sie lieben zu können. Das bedeutet, dass wir unsere eigenen Vorstellungen aufgeben müssen, egal wie lange wir sie auch liebgewonnen haben und sie durch die Wahrheit ersetzen, die wir mit der Hilfe des Geistes GOTTES in der Bibel kennengelernt haben. Wir erkennen nicht alles auf einmal. Wir müssen an Gnade und Erkenntnis zunehmen (2. Petr 1,5; 3,18). Wir werden nicht immer beliebt sein und Zustimmung finden, wenn wir alte Vorstellungen ablegen und uns die Wahrheit der Schrift zu Eigen machen.
Wie Irrtum funktioniert
Es gehört zum Wesen des Irrtums, dass er als Wahrheit daherkommt. Aus diesem Grund ist die verführerische Arbeit des Satans so erfolgreich. "Die ganze Welt ist in der Gewalt des Teufels." (1.Joh 5,19 – GNB). Vertreter des Irrtums, sagt Paulus, tarnen sich als Engel des Lichts (2.Kor 11,13+14). Sie predigen "Jesus", aber es ist ein falscher Jesus und nicht der Jesus der Bibel, den sie verkündigen. Sie predigen "das Evangelium", aber es ist ein verfälschtes Evangelium, das entscheidende Informationen weglässt, die für unsere Rettung wichtig sind. Sie sprechen vom "Geist", aber es ist ein anderer Geist als der Geist GOTTES (2.Kor 11,4).
Gibt uns die Bibel angesichts dieses bedrohlichen Umfelds, in dem die christliche Gemeinde ständig die Taktiken des Bösen durchschauen muss, irgendwelche Testkriterien, die den Unterschied zwischen der Fälschung und dem Echten aufzeigen können? Können wird die falschen Varianten des Glaubens, die von dem Feind propagiert werden, entlarven? Können wir die Tarnung entdecken, hinter der sich der Irrtum versteckt?
Das theologische Testkriterium
Der Apostel Johannes weist uns an, ein theologisches Testkriterium anzuwenden. Dieser Maßstab dient dazu, unser eigenes Verständnis zu überprüfen, das wir von der Person Jesu haben. Wer ist der richtige Jesus? Anhand dieses Kriteriums kann Folgendes festgestellt werden:
Hieran erkennt ihr den Geist GOTTES: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus GOTT; und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus GOTT; und dies ist der Geist des Antichrists." 1.Joh 4,2+3; s.a. 2.Joh 7
Was bedeutet es, zu erkennen und anzuerkennen, dass Jesus "im Fleisch gekommen" ist? Da der Ausdruck "im Fleisch gekommen" in unserer heutigen Sprache kaum noch geläufig ist, wollen wir uns der Hilfe von The Translator`s New Testament bedienen, ein ausgezeichnetes Werk, das von 35 Gelehrten geschaffen wurde,17 davon waren Kenner des Neuen Testaments aus verschiedenen Universitäten und theologischen Seminaren und 18 missionarisch tätige Sprachkundler (1973 herausgegeben von der Britischen Bibelgesellschaft).
Sie haben 2.Joh 7 so übersetzt:
"Viele Betrüger sind in die Welt gegangen, die nicht akzeptieren, dass Jesus als Mensch gekommen ist. Hier ist der Betrüger und der Antichrist."
Wie sind diese hochwichtigen Testkriterien heute anzuwenden? Gibt es in unserer heutigen Zeit theologische Lehren, die leugnen, dass Jesus als Mensch gekommen ist?
Wie Jesus offiziell von den Kirchen definiert wird
Nach der "offiziellen" Definition der Person Jesu, die das Konzil von Chalzedon (451 n. Chr.) so festgelegt hat und die fast alle Denominationen so in ihren Glaubensbekenntnissen festgeschrieben haben, ist Jesus gleichzeitig ganz Gott und ganz Mensch. Viele Christen, die dieses Verständnis von Jesus einfach übernehmen, ohne es zu hinterfragen, sind sich der Konsequenzen dieser Darstellung nicht bewusst. Wenn wir die Bedeutung dieser chalzedonischen Definition etwas näher untersuchen, dann ergeben sich einige bemerkenswerte Fakten.
In seinem Buch To Know and Follow Jesus (Paulist Press,1984) steht der römisch katholische Theologe Thomas Hart dem traditionellen Verständnis von Jesus, das von dem Konzil von Chalzedon in die Glaubensbekenntnisse der etablierten Kirchen hineingebracht worden ist, kritisch gegenüber:
"Die chalzedonische Formel [Jesus ist wahrer Gott und wahrer Mensch] macht ein wirkliches Menschsein unmöglich." (S. 46; Hervorhebung hinzugefügt).
Hart erklärt:
"Die konziliare Definition sagt, dass Jesus wahrer Mensch gewesen ist. Aber wenn es zwei Naturen in ihm gibt [eine göttliche und eine menschliche; d.h. er ist zugleich ganz Gott und ganz Mensch], dann ist vollkommen klar, welche Natur dominieren wird. Und damit ist Jesus sofort ganz anders als wir. Er ist omniszent [allwissend], omnipotent [allmächtig] und omnipräsent [allgegenwärtig] … Das ist fernab jeder menschlichen Erfahrung. Jesus wird versucht, aber er kann nicht sündigen, weil er Gott ist. Welche Art von Versuchung ist das dann überhaupt? Sie hat wenig mit den Kämpfen gemeinsam, mit denen wir es zu tun haben." (S. 46)
Thomas Hart beschreibt dann im Weiteren die offizielle Sicht, die man von Jesus hat:
"Gemäß dem Konzil von Chalzedon wird Jesus "Mensch" im generischen Sinne genannt, aber nicht "ein Mensch". Er hat eine menschliche Natur, aber nicht die Persönlichkeit eines Menschen. Die Person in ihm ist die zweite Person der heiligen Dreifaltigkeit. Jesus hat kein menschliches Persönlichkeitszentrum. Auf diese Weise hat das Konzil das möglich Problem einer gespaltenen Persönlichkeit umgangen."
(S. 44; Hervorhebung hinzugefügt).
Ist dieser Jesus wirklich ein menschliches Wesen?
Wir wollen noch einmal auf die wichtige Tatsache hinweisen, dass der Jesus der Kirchenkonzile [und der Glaubensbekenntnisse fast aller Denominationen, die sich selbst "christlich" nennen], deren Entscheidungen von Millionen Christen als verbindlich angesehen werden, "nicht ein Mensch ist" und "kein menschliches Persönlichkeitszentrum hat". Das sagt dieser römisch katholische Theologe. Damit niemand über die Tatsache irritiert sein muss, dass der Jesus der kirchlichen Bekenntnisse keine echte menschliche Person ist, wollen wir dieses auch durch Zitate aus maßgeblichen protestantischen Quellen belegen, dass dieses wirklich die offizielle Lehre ist:
"Wenn wir behaupten, dass Jesus eine menschliche Person war, dann werden wir zu der unmöglichen Vorstellung von einer zweifachen Personalität in dem inkarnierten Sohn Gottes gedrängt ..." (Oliver Quick, D.D.; Doctrines of the Creed; S. 178; Hervorhebung hinzugefügt)
Dr. Quick ist offensichtlich nicht in der Lage, zuzustimmen, dass Jesus eine richtige menschliche Person war. Er fährt dann fort und räumt ein:
"Wenn wir verneinen, dass Jesus eine menschliche Person war, dann verneinen wir im Umkehrschluss die Vollständigkeit seines Menschseins." (ebenda)
Tatsächlich aber bestreiten er und das Konzil, dass Jesus eine richtige menschliche Person gewesen ist. Dr. Quick ist nicht bereit, zu bejahen, dass Jesus eine menschliche Person war!
Nach diesen offiziellen Feststellungen über die Person Christi, scheint es, dass der Jesus der Kirchen, der trinitarische Jesus, keine menschliche Person ist. Die Kirchen sind wegen ihrer Vorstellung, dass die ewige zweite Person der Dreieinigkeit auch die Person in Jesus ist, gezwungen, diese Position einzunehmen. Jesus ist für die Kirchen zuerst einmal Gott selbst, der später dann eine menschliche Natur angenommen hat.
Als ein anderer Theologe sich während seines Studiums zum ersten Mal diesem offiziellen trinitarischen Jesus gegenübergestellt sah, drückte er seine Verwunderung so aus:
"Während meiner theologischen Ausbildung war ich in der traditionellen Vorstellung von der Inkarnation Gottes in Jesus Christus gut unterwiesen. Ich erinnere mich deutlich daran, dass man gesagt hat, dass das Wort Gottes ein unpersönliches Menschsein annahm, als es die menschliche Natur annahm; - dass Jesus nicht die Personalität eines Menschen hatte; - dass Gott in Jesus Mensch wurde, dass er aber nicht ein Mensch [mit der Personalität eines Menschen, - d.Ü.] wurde. … Zwei Erwägungen haben mich zu der Überzeugung gebracht, dass diese traditionelle Christologie unglaubwürdig ist." (Grace and Truth; A.T. Hanson; S. 1; Hervorhebung hinzugefügt).
Weil viele unserer Leser nichts von dieser merkwürdigen Definition der Person Jesu wissen, die von den Kirchenkonzilen abgeleitet ist, fügen wir eine weitere Aussage aus dem Buch What Think Ye of Christ? von Leslie Simmonds an:
"Heute sagt die Lehre von der Inkarnation [und der Dreieinigkeit], dass in Christus der Sitz der menschlichen Personalität durch die göttliche Personalität der zweiten Person der Heiligen Dreieinigkeit, durch Gott den Sohn, besetzt worden ist. Christus besaß eine vollständige menschliche Natur ohne eine originär menschliche Personalität zu haben. Eine ungeschaffene und ewige göttliche Personalität ersetzt in ihm eine geschaffene menschliche Personalität." (S. 45; Hervorhebung hinzugefügt)
Ist dieser "offizielle" Jesus auch der Jesus der Bibel?
Diese Zitate beweisen, dass der Jesus des Konzils von Chalzedon, an den alle größere Kirchen glauben, keine menschliche Person war [d.h. nicht die Personalität hatte, die ein Mensch hat; d. Ü.]. Er wurde "Mensch" aber nicht "ein Mensch". Der römisch katholische Autor, den wir oben zitiert haben, ist mit dieser offiziellen Definition sehr unglücklich. Nachdem er herausgestellt hat, dass der chalzedonische Jesus keine vollständige menschliche Person ist, beharrt er auf folgender Feststellung:
"Jesus ist eine Person. Jesus ist eine menschliche Person. Beide Punkte sind im Neuen Testament vollkommen klar." (To Know and Follow Jesus; S. 64; Hervorhebung hinzugefügt)
Es scheint hier also in dem Verständnis der Kirchen über die im Mittelpunkt stehende Person des Glaubens einen fundamentalen Fehler zu geben. Wir müssen uns daran erinnern, dass es bei der unabdingbar notwendigen Wahrheitsüberprüfung, die wir auch bei jedem anderen Lehrsystem vornehmen müssen, hier um den Glauben geht, dass der historische Jesus ein wirklicher Mensch war (1.Joh 4,2; 2.Joh 7). Es ist aber leider so wie Thomas Hart klar festgestellt hat: "Die chalzedonische [trinitarische] Formel macht ein echtes Menschsein unmöglich." (To Know and Follow Jesus; S. 46). Und auf Seite 48 bekennt er: "Die chalzedonische Formel hat in der Schrift eine schwache Basis."
Erstaunlicherweise ist der Gott-Mensch des traditionellen Glaubens keine echte menschliche Person. Kann eine Person, deren Ich, der Mittelpunkt ihrer Personalität, ganz Gott ist, wirklich eine richtige menschliche Person sein, wenn der menschliche Teil von ihr nur aus einer "unpersönlichen menschlichen Natur" besteht? Kann der verheißene Nachkomme Davids bereits vor David gelebt haben und dann immer noch als sein Nachkomme gelten? Kann ein einzelner Mensch gleichzeitig zu 100 Prozent Gott und zu 100 Prozent Mensch sein? Kann Gott sterben? Wenn Jesus Gott ist und Gott nicht sterben kann (1. Tim 6,16), dann kann Jesus nicht gestorben sein!
Und wenn Jesus Gott ist, dann muss er auch allwissend sein. Doch der Jesus der Bibel sagte, dass er nicht allwissend ist. Er kannte nicht den Tag seiner in der Zukunft liegenden Wiederkunft (Mark 13,32).
Weise Worte aus Cambridge
Der verstorbene Regiusprofessor der Theologie Geoffrey Lampe aus Cambridge war einer von vielen, die der trinitarischen chalzedonischen Definition von Jesus kritisch gegenüberstanden. Er argumentierte, dass Jesus nicht auch noch ganz Mensch sein konnte, wenn er vor seinem menschlichen Leben als Gott präexistiert hat und deshalb ganz Gott war. Wie wir gesehen haben, wird das auch von den anderen oben zitierten Autoren eingeräumt. Sie bestätigen, dass eine Person, die keine menschliche Personalität hat, auch nicht in vollem Umfange Mensch sein kann! Der verstorbene Cambridge-Professor beschreibt die unseligen und verwirrenden Konsequenzen des traditionellen Dogmas, das lehrt, dass Jesus Gott ist und eine "unpersönliche menschliche Natur" besitzt:
"Das [trinitarische] Konzept des präexistierenden Sohnes reduziert die wirkliche, soziale und kulturell bedingte Personalität Jesu auf die metaphysische Abstraktion "menschliche Natur". … Nach dieser Christologie nimmt der "ewige Sohn" eine immerwährende menschliche Natur an … die geographischen Umständen nichts Wesentliches schuldet; sie entspricht in nichts dem, was in unserer tatsächlich greifbaren Welt vorkommt; Nach all diesen Überlegungen ist Jesus Christus nicht im Fleisch gekommen." (God as Spirit; S. 144; Hervorhebung hinzugefügt).
Solch ein Jesus ist nicht der wirkliche Jesus der Bibel (1.Joh 4,2; 2.Joh 7). Der Professor kommt am Ende einer langen und erfolgreichen Karriere der Reflektion über die Person Jesu zu dem Schluss, dass der Jesus der traditionellen kirchlichen Theologie nicht als wirkliche menschliche Person gelten kann, die echt "im Fleisch gekommen" ist. Ein Jesus, der angeblich ganz Gott sein soll, kann per Definition nicht gleichzeitig ganz Mensch sein. Die Glaubensbekenntnisse sprechen somit Jesus im Interesse der Aufrechterhaltung ihrer Lehre, dass er wirklich Gott ist, ein menschliches "Persönlichkeitszentrum" oder Ich ab. Der metaphysische Jesus der Bekenntnisse erfüllt deshalb nicht die Kriterien, die für einen Menschen gelten. Nach den Worten des Professors ist er "nach all diesen Überlegungen nicht im Fleisch gekommen." Nach den Maßstäben der Wahrheitskriterien des Apostels Johannes (1.Joh 4,2; 2.Joh 7) muss solch ein nicht vollkommen menschlicher Jesus als antichristlicher Jesus gelten!
Die Sprache des Johannes ist sorgfältig zu lesen
Selbst mit aller Aufrichtigkeit vorgetragene oder von einer großen Mehrheit vertretene Ansichten sind nicht immer zuverlässige Wegweiser für die Wahrheiten der Bibel. Zuerst müssen Geist und Charakter eines jeden religiösen Glaubenssystems überprüft werden, ehe seine Lehren anerkannt werden können. Uns ist aufgetragen, "die Geister zu prüfen" (1.Joh 4,1), d.h. dass die Lehrer und Lehren, die uns unter christlichem Namen angeboten werden, genau unter die Lupe zu nehmen sind.
"Denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen." (1.Joh 4,1b)
Interessanterweise ist das Wort, das Johannes hier verwendet, um das Auftreten der falschen Lehrer zu beschreiben, eine Form des Wortes "kommen"; das will sagen, dass sie in der Öffentlichkeit aufgetreten sind. Das gleiche Verb "kommen" beschreibt das Erscheinen Jesu: "Er ist als ein menschliches Wesen gekommen." (1.Joh 4,2; 2.Joh 7).
"Als ein menschliches Wesen kommen" schließt nicht ein, dass dieses menschliche Wesen bereits vor seiner Geburt existiert hat. Es ist nur die Macht der Gewohnheit, die den Bibelleser das Wort "kommen" in diesem Sinne verstehen lässt, wenn es für Jesus gebraucht wird. Es ist oft vergessen worden, dass auch Johannes der Täufer "kam" (Matth 11,14). Wie Jesus war auch er "gesandt" (Joh 1,6). Auch die Jünger sind gerade so in die Welt gesandt worden, wie Jesus in die Welt gesandt worden ist (Joh 17,18): "Wie DU mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt." Zudem würde auch der Prophet – der Messias -, den die Juden erwarteten, "in die Welt kommen" (Joh 6,14; 5. Mo 18,15-18); er war der Prophet, dem verheißen war, geboren zu werden. Jesus selbst hat das "geboren werden" mit dem "in die Welt kommen" gleichgesetzt (Joh 18,37)
Jesus, ein richtiger Mensch
Johannes fordert uns auf, an einen Jesus zu glauben, der wirklich ein Mensch ist und kein Engel, der Mensch wurde, auch kein ewiger Sohn Gottes, der in einen Menschen verwandelt wurde. Im ganzen Neuen Testament werden wir angehalten, zu glauben, dass Jesus der Christus ist. Die Kirche/ Gemeinde ist auf das Bekenntnis von Petrus gegründet, dass Jesus der Messias ist (Matth 16,16). Johannes schrieb sein ganzes Evangelium, um uns davon zu überzeugen, dass "Jesus der Christus, der Sohn GOTTES ist" (Joh 20,31). Die erste Gemeinde in Apg 5,42 "hörte nicht auf, zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen." Paulus "bewies, dass dieser Jesus der Christus ist" (Apg 9,22; s.a. Apg 17,3; 18,5; 18,28). Es ist "der Mensch Christus [Messias] Jesus", der der eine Mittler zwischen dem EINEN GOTT und den Menschen ist (1. Tim 2,5). Es ist von daher kein Wunder, dass der Geist des Antichristen bestreitet, dass Jesus der Messias ist! Das ist die Erz-Lüge: "Wer ist der Lügner, wenn nicht der, der leugnet, dass Jesus der Christus ist?" (1.Joh 2,22; 5,1).
Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass wir verstehen, dass der durch das Alte Testament verheißene Messias ein echter Nachkomme Davids sein sollte (2. Sam 7,14). Nach dieser Verheißung würde GOTT der HERR der Vater dieses Nachkommen sein, aber der Messias würde "die Frucht des Leibes Davids" sein (Psalm 132,11). Es gibt hier und auch an keiner anderen Stelle des Alten Testaments einen Hinweis, dass GOTT bereits seit aller Ewigkeit der Vater des Messias gewesen ist, und weniger noch, dass der Messias ein ungeschaffenes Mitglied einer ewigen Dreieinigkeit wäre. Er sollte vielmehr "ein Prophet wie Mose" sein, der aus dem israelitischen Volk stammen sollte (5. Mo 18,15-18; Apg 3,22; 7,37). Der Jesus der Bekenntnisse und der Tradition ist diesem biblischen Bild von dem Messias völlig fremd.
Der echte Jesus der Geschichte, an den Lukas geglaubt hat, war der Sohn GOTTES, - nicht weil er GOTT von Ewigkeit her gewesen ist, sondern wegen seiner auf wunderbare Weise geschehenen Zeugung. In Marias Leib ist eine richtige menschliche Person in Existenz gekommen. Beachte den direkten Kausalzusammenhang zwischen dem ins Sein Kommen Jesu als Sohn GOTTES und dem Wunder, das Maria widerfuhr:
"Der heilige Geist wird über dich [Maria] kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn GOTTES genannt werden." (Luk 1,35)
Dieser Jesus ist eine echte menschliche Person, obwohl er auf übernatürliche Weise gezeugt wurde. Er ist der Nachkomme Davids. Wenn er das nicht wäre, könnte er seinen Anspruch, der Messias zu sein, nicht beweisen. Wenn diese Person jedoch tatsächlich GOTT ist, der eine "unpersönliche menschliche Natur" angenommen hat, welche Rolle würde dann seine Nachkommenschaft von David spielen? Könnte jemand nicht auch von einer Mutter mit einer anderen Nationalität eine "unpersönliche menschliche Natur" erhalten? Die Theorie, dass die Persönlichkeit (das "Ich") in Jesus nicht die von Marias Sohn ist, der vom Vater in Maria gezeugt wurde (Matth 1,18+20), sondern die einer präexistierenden Person, zerstört ganz sicher die Echtheit von Jesu Menschsein und seine Nachkommenschaft von David.
Der Jesus der trinitarischen und chalzedonischen Theologie ist nach offizieller Lehre keine menschliche Person, - er ist zwar "Mensch" aber nicht "ein Mensch". Dieses theologische Fachchinesisch ist, wie viele erkannt haben, dringend revisionsbedürftig. Die wichtigste Frage dieser Menschen ist, ob der chalzedonische Jesus, an den Millionen vorgeben zu glauben, die Kriterien für den erfüllt, der "als ein Mensch" [=im Fleisch] gekommen ist (1.Joh 4,2). Der Unterschied zwischen dem echten Menschen Jesus im Denken des Johannes und dem Jesus, der nur wie ein Mensch zu sein scheint, ist wie der Unterschied zwischen Tag und Nacht, wie der Unterschied zwischen Christus und Antichristus. Man mag vorgeben, an Jesus als den Messias zu glauben, aber man widerspricht diesem Bekenntnis, wenn man bestreitet, dass er in vollem Umfange eine menschliche Person ist. Und genau das scheinen die alten Bekenntnisse zu tun, die so lange schon von der Tradition geheiligt werden.
Ein Theologe, der sich mit der Geschichte des Glaubens an Jesus beschäftigt hat, behauptete, dass die meisten der sogenannten rechtgläubigen Führer der traditionellen Christenheit in Wirklichkeit Apollinaristen wären. Apollinarius war der Irrlehre überführt worden, die volle menschliche Natur Jesu geleugnet zu haben. Mit anderen Worten gesagt: Die "Orthodoxie" hat einer subtilen Form einer Irrlehre - dass Jesus kein echter Mensch ist - eine Heimat gegeben, die sie andernorts verdammt. Maurice Wiles, ehemaliger Theologieprofessor an der Oxford Universität lag richtig als er sagte
"Die Kirche hat in aller Regel in der Praxis ihr Verständnis von Christus nicht ausschließlich auf das Zeugnis des Neuen Testaments gegründet (auch wenn sie behauptet, das in der Theorie zu tun)" (The Remaking of Christian Doctrine; S. 55)
Die folgenden außergewöhnlichen Eingeständnisse bekannter trinitarischer Autoren, die Experten in Sachen Glaubensbekenntnisse sind, sollten sorgfältig beachtet werden:
"In den Diskussionen des 17. und 18. Jahrhunderts weist Leonard Hodgson (The Doctrine of the Trinity; 1943; S. 220,223) darauf hin, dass ‚die Unitarier [die zusammen mit der Bibel glauben, dass der Vater allein der wahre GOTT ist; Joh 17,3; 5,44; 1.Kor 8,4-6] wie auch ihre Gegner die Bibel als fortlaufende Offenbarung in der Form von Vorschlägen akzeptierten‘ und kommt zum Schluss, dass ‚auf der Grundlage von Argumenten, die beide Seiten gemeinsam bereithalten, die Unitarier die besseren Ansprüche gelten machen können.‘ Und trotzdem haben die biblischen Unitarier bis zum heutigen Tag nicht gewonnen. Die christliche Lehre ist in der Praxis niemals durch ein einfaches logisches Schlussfolgern von den Aussagen der Schrift her abgeleitet worden." (Maurice Wiles; The Remaking Of Christian Doctrine; S. 55; Hervorhebungen hinzugefügt).
Protestanten, die behaupten, ihren Glauben allein aus der Bibel abzuleiten, sollten dieser bemerkenswerten Aussage eine sorgfältige Beachtung schenken!
Die Wahrheitskriterien, die uns Johannes an die Hand gibt (1.Joh 4,2; 2.Joh 7), sind auch in unserer Zeit noch entscheidend wichtig. Der Glaube an Jesus als der Christus, ein echter menschlicher Nachkomme Davids, ist immer noch das biblische Kriterium für den Beweis, dass man sich von dem Geist der Wahrheit inspirieren lässt. Wie eh und je bleibt es wahr, dass die grundlegenden, die Lehre betreffenden, Kriterien für den bekennenden Christen mit seinem Bild von der Person Christi zu tun haben. Das Bestreiten des echten Menschseins Jesu ist der verhängnisvolle Fehler, der durch die Kriterien, die Johannes uns nennt, aufgedeckt wird. GOTTES Sohn ist der Sohn Marias und Davids. Über eine Sohnschaft vor seiner Empfängnis in der Zeit hat die Bibel nichts zu sagen. Eine derartige Vorstellung hat für das echte Menschsein Jesu und seine echte Abstammung von David zerstörerische Wirkungen. Jesus muss dringend wieder als der jüdisch-christliche Messias in den Mittelpunkt der christlichen Verehrung gestellt werden. Der Glaube an ihn und seinen Vater, den allein wahren GOTT, führt zur Errettung (Joh 17,3).
Anhang
Die folgende Erklärung und geschichtliche Anmerkung über die Vorgänge bei dem Konzil von Chalzedon, das entschieden hat, dass Jesus ganz Gott und ganz Mensch war, stammt von einem nicht genannten Verfasser des Buches Jesus the Messiah (London,1982):
"Man sagt uns, dass "die Kirche bei vier großen Konzilen gegen vier große Irrlehren vier großartige Formulierungen über die Existenz ihres Herrn verkündigt hat: wahrhaftig, vollkommen, unteilbar, eindeutig – wahrhaftiger Gott, vollkommener Mensch, unteilbar Gott und Mensch, eindeutig Gott und Mensch." (Farrar; The Witness of History to Christ). Dieses beweist aber garnichts, außer dass es zur gleichen Zeit zeigt, dass die etablierte Kirche Englands häretisch ist, wenn sie in ihrem 21. Artikel bezüglich der Konzile erklärt: ‚Insofern sie eine Versammlung von Menschen sind, von denen nicht alle vom Geist und dem Wort Gottes geleitet sind, mögen sie irren und haben sie sich manchmal geirrt, auch in Dingen, die Gott betreffen."
Für viele gebildete, fromme und aufrichtige Christen, die durchaus in der Lage sind, die biblischen Schriften wie auch die der Geistlichen, die bei diesen vier oder auch bei anderen Konzilen versammelt waren, interpretieren zu können, sind die Worte, die von ihnen verwendet worden, - wie oben zitiert – mal mehr oder weniger gotteslästerlich. Ohne so weit zu gehen, wie der erste Regiusprofessor der Theologie in Oxford, der die nicänischen Väter, die das Symbol des Glaubens aufgerichtet haben, das immer noch die Christenheit beherrscht, als "eine Reihe von Dämonen, getrieben von üblen Furien oder bösartigen Leidenschaften," bezeichnet hat, mag es gut sein, wenn man aufzeigt, wie ihre Nachfolger bei dem Konzil von Chalzedon, dem vierten von sieben großen Konzilen, das an Zahl und Würde als das bedeutendste von allen angesehen wird, agiert haben, als das nicänische Bekenntnis maßgeblich verändert wurde. Folgende bemerkenswerte Szene ist dem Bericht über das Konzil entnommen, den Dean Stanley in seinen Lectures on the Eastern Church zitiert hat
"Es ist der Moment, in dem die kaiserlichen Offiziere befehlen, dass Theodoret, der große Bischof aus Cyrus, der als Ausleger und Kirchenhistoriker gut bekannt war, den Versammlungsraum betreten soll. Als der hochehrwürdige Bischof Theodoret eintritt, rufen die hochehrwürdigen Bischöfe aus Ägypten, Illyrien und Palästina aus: "Erbarme dich unser! Der Glaube ist zerstört. Die Vorschriften der Kirche exkommunizieren ihn. Werft ihn hinaus! Werft den Lehrer des Nestorius hinaus!" Auf der anderen Seite riefen die Bischöfe aus dem Osten, aus Thrakien, aus Pontus und aus Asien aus: "Wir sind gezwungen worden [bei dem früheren Konzil] mit unseren Namen auf blankem Papier zu unterschreiben; wir sind zur Unterwerfung gepeitscht worden. [Eine nette "orthodoxe" Art und Weise, religiöse Verträge festzulegen!] Werft die Manichäer hinaus; werft die Feinde Flavians hinaus; werft die Gegner des Glaubens hinaus!" Dioskoros, der hochehrwürdige Bischof aus Alexandria sagte: "Warum soll Cyril hinausgeworfen werden? Er war es, den Theodoret verdammt hat." Die hochehrwürdigen Bischöfe aus dem Osten riefen aus: "Werft den Mörder Dioskoros hinaus! Wer kennt nicht die Taten des Dioskoros? …"
Die hochehrwürdigen Bischöfe aus Ägypten; Illyrien und Palästina schrien: "Lang lebe die Kaiserin!" Die hochehrwürdigen Bischöfe aus dem Osten schrien: "Werft die Mörder hinaus!" Die hochehrwürdigen Bischöfe aus Ägypten riefen: "Die Kaiserin warf Nestorius hinaus; lang lebe die katholische Kaiserin! Die rechtgläubige Synode weigere sich, Theodoret hereinzulassen." Theodoret ist jedoch von den kaiserlichen Offizieren hereingelassen worden und hat seinen Platz eingenommen, worauf die hochehrwürdigen Bischöfe aus dem Osten ausriefen: "Er ist würdig, würdig!" Daraufhin schrien die hochehrwürdigen Bischöfe aus Ägypten: "Nennt ihn nicht Bischof; er ist kein Bischof. Werft diesen Kämpfer gegen Gott hinaus; werft diesen Juden hinaus!" Die hochehrwürdigen Bischöfe aus dem Osten schrien: "Die Rechtgläubigen für die Synode. Werft die Rebellen hinaus, werft die Mörder hinaus!" Die hochehrwürdigen Bischöfe aus Ägypten erwidern: "Werft den Feind Gottes hinaus. Werft den Verleumder Christi hinaus. Lang lebe die Kaiserin; lang lebe der Kaiser; lang lebe der katholische Kaiser! Theodoret hat Cyril exkommuniziert. Wenn wir Theodoret aufnehmen, exkommunizieren wir Cyril." An diesem Punkt – und es war höchste Zeit – machten die anwesenden kaiserlichen Beamten dem Geschrei ein Ende, da es einer Versammlung christlicher Bischöfe unwürdig war."
Dieses waren die hochehrwürdigen Väter der Kirche, von denen man denkt, dass sie kompetent gewesen sind, zuverlässige Aussagen über die Natur unseres Herrn Jesus machen zu können! Würde man heutzutage Männern wie diesen die Qualifikation zusprechen, neu zum Glauben gekommene Menschen in die Grundlagen des christlichen Glaubens einführen zu können?
Ist dein Jesus wirklich ein Mensch?
Was lehrt deine Kirche oder was weißt du darüber?
(Is Your Jesus Really a Human Being? What Does Your Church Teach, or Do You Know? Aus focus on the kingdom Juli 2014)
Ist dir genau bekannt, was die offizielle Sicht deiner Kirche oder deines Pastors über Jesus ist? Ist es nicht eine Sache von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, etwas über die Identität der Person zu wissen, die du als deinen Retter bekennst und unter dessen „Banner“ du dich Woche für Woche versammelst?
Ein strenggläubiger evangelikaler Trinitarier schrieb einmal:
„Es stimmt, dass Gott der Sohn sich in der chalzedonischen Orthodoxie [der Lehre des Konzils, das die Person Christi im Jahre 451 n. Chr. definierte] mit einer menschlichen Natur vereint hat, die keine eigene Persönlichkeit hatte.“
Diese Aussage ist eine zutreffende Beschreibung der offiziell anerkannten orthodoxen maßgebenden Sicht über Jesus. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das auch das Glaubensbekenntnis deiner Kirche oder Gemeinde. Lass uns diese Sache etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Ein anderer trinitarischer Theologe schreibt:
„Das Konzil von Chalzedon sagt uns, dass Jesus im generischen Sinne „Mensch“ genannt wird, jedoch nicht „ein Mensch“. Er hat eine menschliche Natur, aber er ist keine menschliche Person. Die Person in ihm ist die zweite Person der heiligen Dreifaltigkeit. Jesus hat keine menschliche Personalität. Mit dieser Lösung ist das Konzil dem möglichen Problem einer gespaltenen Persönlichkeit aus dem Weg gegangen.“
Hier noch die ehrlichen Anmerkungen eines trinitarischen Theologen und Buchautors, der zugegeben hat:
„Während meiner theologischen Ausbildung bin ich in der überlieferten Begründung der Inkarnation Gottes in Jesus Christus genau unterwiesen worden. Ich erinnere mich noch gut daran, dass uns erzählt wurde, dass das Wort Gottes, als es eine menschliche Natur angenommen hat, ein unpersönliches Menschsein angenommen hat, - dass Jesus keine menschliche Persönlichkeit besessen hat; - dass Gott in Jesus wie ein Mensch geworden ist, dass er aber nicht ein Mensch geworden ist … Zwei Überlegungen haben mich zu der Überzeugung gebracht, dass diese aus der Tradition stammende Christologie unglaubwürdig ist.“
Die meisten Gottesdienstbesucher haben sich leider nie darum bemüht, einmal darüber nachzudenken!
Ein anderer trinitarischer Theologe beschreibt die Sicht über Jesus, die Evangelikale Woche für Woche auf Grund der Dreieinigkeitslehre einfach so hinnehmen:
„Die heutige Lehre von der Inkarnation sagt, dass in Christus die Stelle der menschlichen Persönlichkeit durch die göttliche Persönlichkeit von Gott dem Sohn, der zweiten Person des dreieinigen Gottes ersetzt worden ist. Christus besitzt eine vollkommene menschliche Natur ohne jedoch die Persönlichkeit eines Menschen zu haben. Die ungeschaffene und ewige göttliche Persönlichkeit ersetzt in ihm die geschaffene Persönlichkeit.“
Ein berühmter Kenner des Gnostizismus, einer verlogenen Philosophie, die die frühe Kirche bedroht hat, in dem sie Jesus im Grunde genommen zu einem Nicht-Menschen machte, weist auf das Grundproblem hin, das offensichtlich der breiten Öffentlichkeit verborgen ist:
„Bereits Harnack war gezwungen, zu sagen: „Wer kann behaupten, dass sie die gnostische Zwei Naturen Lehre, ja auch den Doketismus [der Valentinianer] je vollständig überwunden habe?‘ [Die Theorie, dass Jesus nur scheinbar ein Mensch war, was er jedoch in Wirklichkeit nicht war]. Auch die späteren Konzile der Kirche, bei denen die damit verbundenen komplizierten christologischen Probleme diskutiert wurden, mit heutzutage kaum zu verstehenden Definitionen, schafften es nicht, solches zu tun; die Einheit der Kirche ist genau an diesem Punkt verlorengegangen.“
Beachte bitte, dass dieser Theologe zugibt, dass die Kirche in ihrer Definition von Jesus den heidnischen Gnostizismus nicht überwunden hat.
Der offizielle Jesus der trinitarischen Theologie ist „Mensch“, aber nicht „ein Mensch“. Bist du mit dieser Definition als Beschreibung des biblischen Jesus zufrieden? Hat man sich erst einmal zu Jesus als dem wirklichen und wahrhaftigen Gott bekannt, der in jeder Weise dem Vater gleich und gleichewig ist, dann kann man unmöglich noch sagen, dass er in vollem Umfang ein richtiger Mensch war und ist. Die trinitarischen Kirchenväter haben dieses Problem erkannt und deshalb behauptet, dass Jesus eine „menschliche Natur ohne das personale Wesen eines Menschen“ hat und von daher nicht „ein Mensch“ war. Ist das eine Tradition, an der du Teilhaber sein willst? Das ist jedenfalls die offizielle trinitarische Lehre.
Der oben zitierte Theologe hat darauf hingewiesen, dass diese Aufteilung Jesu in zwei verschiedene Wesen die Ursache für den Zerbruch der Einheit der Kirche war. Damit hatte man an dem von Jesus zitierten größten und vornehmsten Gebot (Mark 12, 28 ff.) unerlaubte Änderungen vorgenommen. Von nun an gab es zwei, die Gott waren, und Jesus war „zum Menschen aber nicht zu einem Menschen“ erklärt worden.
Du kannst eindeutig keine richtige menschliche Person sein, wenn du nicht „ein Mensch“ bist. Der orthodoxe Trinitarismus bestreitet offiziell, dass Jesus „ein Mensch“ ist. Die oben zitierten Aussagen, die den trinitarischen Standpunkt repräsentieren, beweisen dieses. Der Trinitarismus leidet aber an der „doketischen“ Häresie: Jesus scheint nur ein Mensch zu sein, aber das Zentrum seiner Persönlichkeit ist in Wirklichkeit Gott.
Es gibt aber noch mehr, was die langmütige Selbstgefälligkeit der Kirchenbankdrücker eigentlich erschüttern sollte, die es aber herzlich wenig zu interessieren scheint, woher der Glaube ihrer Kirche über Jesus kommt.
In Psalm 2, 7 wird uns von einer göttlichen Aussage über den Messias Jesus berichtet, der von GOTT verheißen war, DER in einem prophetischen Schlüsselspruch über SEINEN Sohn sagte: „MEIN Sohn bist du; heute bin ICH dein Vater geworden.“
Dein erster Eindruck wird natürlich sein, dass es hier um eine Zeugung geht, ein in Existenz kommen zu einem bestimmten Augenblick in der Zeit, - „heute“. Aber nach der „orthodoxen“ Sichtweise über den Sohn Gottes kann „heute“ nicht heute bedeuten! Das wird dir ganz offiziell in deiner Kirche oder Gemeinde erzählt. Weil Gott zu allen Zeiten ewig ist, ist es unmöglich, dass er zu einem bestimmten Augenblick in der Zeit, in der Geschichte, der Vater seines SOHNES geworden ist!
Ein zeitgenössischer Theologe ist ehrlich genug, die verbalen Windungen anzusprechen, denen sich die Kirchenmitglieder so freiwillig unterwerfen:
„Es ist alles andere als klar, welchen Inhalt, wenn es ihn denn überhaupt gibt, wir dem Konzept von der ewigen Zeugung geben können.“ (Donald Macleod, The Person of Christ, S. 131).
Wo sind die Gottesdienstbesucher, die aufstehen und eine Erklärung für diese tolle, sich in Sinn- und Bedeutungslosigkeit auflösende Sprache verlangen? Der wahre Sohn GOTTES ist in der Zeit in Existenz gekommen, vor gut 2000 Jahren in dem Leib einer jungen jüdischen Frau. Er war und ist ein vollkommener Teil der menschlichen Rasse und kein Besucher aus der himmlischen Welt, der sich als Mensch verkleidet hat.