Jesus Christus sitzt für immer zur Rechten Gottes
Wo ist der Herr Jesus Christus jetzt? Das ist im Grunde eine banale Frage, jedoch gewinnt sie an Bedeutung, wenn man die biblischen Aussagen hierzu betrachtet. Zunächst werden wohl die meisten Gläubigen antworten, dass er jetzt im Himmel sei. Und das ist auch richtig so. Interessiert man sich jedoch genauer dafür, so fällt es vielen sehr schwer, ihn dort von Gott zu unterscheiden. Vielmehr scheint er in ihrer Vorstellung irgendwie verschmolzen zu sein mit Gott, so, als ob er ein Teil Gottes geworden wäre. Logischer Weise sitzt der Herr Jesus also - ihrer Meinung nach - zur Rechten des Vaters.
Mit einigem Unverständnis reagieren etliche, wenn man sagt, dass Jesus Christus zur Rechten Gottes sitzt. Wie kann er zur Rechten Gottes sitzen, wenn er selbst Gott ist? Und hier ergibt sich das Problem für die trinitarische Lehre. Neben dem Vater kann Jesus ruhig sitzen, denn dann kann er immer noch mit dem Vater zusammen der eine Gott sein. Sitz er aber neben Gott - und wird selbst auch als Gott angesehen - so sind das unweigerlich zwei Götter. Das ist allerdings zu offensichtlich falsch. Die Lösung scheint die Aussage zu sein, dass er zur Rechten des Vaters sitzt.
Wenn wir nun gemäß den Christen in Beröa in den Schriften forschen, ob es sich wirklich so verhält, so haben wir die folgenden Stellen zu Verfügung:
Ps. 110,1 Von David. Ein Psalm. Spruch des HERRN für meinen Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde gemacht habe zum Schemel deiner Füße!
Mk 16,19 Der Herr wurde nun, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
Apg 2,33 Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr seht und hört.
Apg 7,55-56 Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!
Röm 8,34 Wer ist, der verdamme? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.
Eph 1,20 Die Macht seiner Stärke hat Gott in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat.
Kol 3,1 Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes!
Heb 1,3 Der Sohn Gottes, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt.
Heb 8,1 Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln,
Heb 10,12 Dieser aber hat ein Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immer gesetzt zur Rechten Gottes.
Heb 12,2 indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen die Schande nicht achtete und das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.
1.Pet 3,22 Jesus Christus ist zur Rechten Gottes, nachdem er in den Himmel gegangen ist, und Engel und Mächte und Kräfte sind ihm unterworfen.
Das sind alle Bibelstellen, die ich zu diesem Thema gefunden habe und es gibt offensichtlich keine, welche davon spricht, dass Jesus zur Rechten des Vaters sitzen würde. Ein eigener Versuch z.B. bei Bibelserver kann zur Bestätigung sehr hilfreich sein. Das eigene Bibel-Studium ist allemal viel wertvoller als einfach zu übernehmen, was ich hier schreibe oder auch was andere sagen. Darüber hinaus kann man noch die Passagen in der Offenbarung mit einbeziehen. Man wird auch dort feststellen, dass konsequent unterschieden wird zwischen dem, der auf dem Thron sitzt und dem Lamm. Ja, bereits der erste Satz der Offenbarung gibt einen tiefen Einblick. Dort heißt es:
Off 1,1a Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss.
Zu diesem Zeitpunkt war der Herr Jesus schon längst im Himmel, erhöht über alles. Und noch immer erhält er von Gott Offenbarungen: "...die Gott ihm gab...".
Es entspricht dieser Unterscheidung und Unterordnung, wenn der Herr Jesus sagt:
Off 3,12 Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen, und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.
In dieser erhöhten Stellung zur Rechten Gottes spricht der Herr Jesus Christus weiterhin von seinem Gott. Er bleibt seinem Gott und Vater untergeordnet. Dieser ist weiterhin das Haupt des Christus.
1.Kor 11,3 Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.
Hier wird betont: "Ich will, dass ihr das wisst". Wissen, Gewissheit des Glaubens, Gott mit ganzem Verstand lieben, das sind Dinge, die in der Bibel als äußerst wichtige Bestandteile des Glaubens angemahnt werden. So steht in 1.Kor 15,34:
Werdet in rechter Weise nüchtern ... Denn manche sind in Unwissenheit über Gott; zur Beschämung sage ich es euch.
Die Irrlehre von der Dreieinigkeit Gottes macht aber aus Gott selbst und dem Verhältnis des Herrn Jesus zu seinem Gott und Vater ein unverständliches Geheimnis.
Nun steht jeder vor der Wahl, wem er glaubt: Entweder den klaren Worten der Heiligen Schrift, welche den Gott und Vater des Herrn Jesus Christus als den allein wahren Gott beschreibt, der dem Herrn Jesus übergeordnet ist (sein Haupt), oder aber den unverständlichen und in sich widersprüchlichen Worten derer, die sagen, dass drei Personen doch nur einer sei und dass einer zugleich drei Personen sei.
Diese beiden Positionen scheinen unvereinbar zu sein, es gibt hier meines Erachtens keinen Kompromiss.