Theo Lehmann - Weihnachtsgeschichte

Geschrieben von Jürgen Laub

Gedanken und Hinweise zu dem in ideaSpektrum Spezial Nr. 5/2013 (Beihefter in ideaSpektrum Nr. 48 vom 27. November 2013) abgedruckten Artikel "Gottes Blaulichtaktion für eine verunglückte Welt – Weihnachten: Der unbegreifliche und große Gott ist aus dem Jenseits ins Diesseits umgezogen" von Theo Lehmann



Theo Lehmann, Pfarrer, Buchautor und Evangelist, ein unerschrockenes Urgestein aus dem sächsischen Osten gibt in dem oben genannten Artikel in der Rubrik "Theologie" seine Variante der Weihnachtsgeschichte zum Besten.

Am Beispiel einer Wohnungstauschannonce erzählt er in seiner markant blumigen Sprache die Geschichte von dem "unbegreiflichen und großen Gott, der aus dem Jenseits ins Diesseits umgezogen ist." Dieser Gott "hat sich in einem Stall bei den Tieren einquartiert, ist Erdenbürger geworden, Mensch." Diese Geschichte soll man "im Nachrichtenmagazin Gottes, in der Bibel" nachlesen können. Die Fundstelle gibt Theo Lehmann auch noch an: Im Lukasevangelium soll das alles stehen.

Da kann ich jedem Leser nur raten: Sei edel und prüfe! (Apg 17,11)

Denkt Theo Lehmann nicht schizophren, wenn er einmal von dem großen Gott spricht, der "ein kleiner Mensch wird" und dessen "einziges Erkennungszeichen ein paar Windeln sind", - von dem großen Gott, der "von der eigenen Familie [!??] für verrückt erklärt wird", - von dem großen Gott, den "Theologen für Beelzebub halten", - von dem großen Gott, den "seine Richter zum Gotteslästerer erklären", - von dem großen Gott, der "als Verbrecher am Galgen auf der Müllkippe von Jerusalem endet", - von dem großen Gott, der "auf keine andere Idee kam zur Erlösung der Menschheit, als sich als Mensch auf den Leidensweg zum Kreuz zu machen" und dann die Bibel zur Unterstützung dieser Thesen zitiert, leider ohne zu merken, dass die etwas ganz anderes sagt?

Beispiel 1: Lukasevangelium, Kapitel 2: Wo wird hier von einem "vollzogenen Umzug" des "großen Gottes" berichtet? Lobten die Engel angesichts des Kindes, das drunten im Stall mit dem "Erkennungszeichen Windeln" liegt, nicht den alleinigen GOTT oben im Himmel, als sie sprachen: "Ehre sei GOTT in der Höhe"?

Beispiel 2: Matthäus 1,21: Hat der Engel des HERRN in Josephs Traum wirklich "klar definiert", dass "Gott als Kind" der Sohn ist, den Maria gebären wird? [Nebenbei  bemerkt, wäre Maria dann doch die Gottesmutter!] Ist das in ihr "Gezeugte" wirklich der Heilige [GOTT], wie Theo Lehmann seinen Lesern verkündigt, oder nicht doch ein von der Kraft des Höchsten, vom heiligen Geist, ins Leben gerufenes richtiges Menschenkind?

Beispiel 3: Joh 1,14: "Das Wort wurde Fleisch." – Bedeutet das wirklich, wie Theo Lehmann sagt: "Gott musste erst einmal in unser Fleisch … Gott wurde Mensch" oder sagt Johannes damit nicht vielmehr, dass das Wort, das GOTT durch den Engel Gabriel Maria überbringen ließ [SEIN Plan und SEINE Absicht – "Und GOTT sprach … und es ward …"], in einer ihrer Eizellen auf wunderbare, nicht näher beschriebene Weise einen richtigen menschlichen Fötus erzeugte, dessen Herrlichkeit sich gut 30 Jahre später nicht als die Herrlichkeit GOTTES zeigen sollte, sondern als eine eigene [seine!], "wie sie nur der einzigartige Sohn vom Vater [d.h. von seinem und unserem GOTT] bekommen hat." [NeÜ]?

Beispiel 4: Matth 16,16: Liegt Theo Lehmann richtig, wenn er zwar die Antwort von Petrus zitiert ("du bist der Christus, der Sohn des lebendigen GOTTES") und dazu auch noch bemerkt: "Das war die richtige, die einzig richtige Antwort", aber dann in dem von GOTT gesalbten Menschensohn keine andere Person sieht als GOTT selbst: "Gott als Kind, als Mensch, als Gekreuzigter"?

Beispiel 5: Joh 3,16: Ist es christlich-theologische Borniertheit oder Verblendung, wenn Theo Lehmann diese Stelle zitiert, in der jedermann nachlesen kann, dass GOTT, der EINE, [Beachte: ohne eine trinitarische "Personenbezeichnung"] einen Anderen gab und in die Welt sandte, einen Menschen! und dann trotzdem sagt, dass es Gott selbst ist, der "den ganzen Stress von der Geburt bis zum Tod auf sich genommen hat"? [Frage am Rande: Wie kann DER, "der allein Unsterblichkeit hat", sterben?]

Beispiel 6: Matth 28,18: Obwohl in der "Regierungserklärung" der Person, die "nach drei Tagen wieder da war", steht, dass ihr [von GOTT – von wem denn sonst?] alle Gewalt gegeben ist, meint Theo Lehmann, der sich bei dieser Thematik [Wer ist GOTT und wer ist Jesus?] als für bestimmte Worte der Bibel blinder Blindenführer erweist, dass "der große Gott, der das Universum geschaffen hat und lenkt", diese "Regierungserklärung" spricht. Ich erlaube mir Theo Lehmann so zu nennen, weil er zum einen selbst gut austeilen kann und weil er zum anderen in diesem Artikel sagt: "Das Beste ist immer, dem Wort Gottes zu glauben, wie es dasteht."Und das tut er hier eindeutig nicht!

Für ihn ist es leider wohl "unvorstellbar, ungeheuerlich, unfasslich", dass das, was in GOTTES Wort "dasteht", so einfach und klar sein kann! Das Wort GOTTES "wie es dasteht", ist für sein "Fassungsvermögen, seine theologischen Vorstellungskraft und sein Gefühlsvolumen für Gottes Handeln und Wirklichkeit" wohl zu wenig geheimnisvoll und viel zu schlicht!

Es gibt zwar diese irrige "christliche" Glaubenslehre, die sagt: "Gott wurde Mensch ... alles andere ist unchristliches Geschwafel."


Aber anders als Theo Lehmann wage ich es nicht, die Aussagen des biblischen Jesus und seiner Apostel "unchristliches Geschwafel" zu nennen.

Wenn Jesus in Joh 17,3 in seinem Gebet zu dem Vater sagt: "der DU allein wahrer GOTT bist", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn der aufgestandene Jesus in Joh 20,17 zu Maria von Magdalena sagt: "Geh aber hin zu meinen Brüdern" und "Ich fahre auf … zu meinem GOTT", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Petrus an Pfingsten in Apg 2,22 predigt: "Hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, einen Mann, der von GOTT euch gegenüber erwiesen worden ist durch Machttaten und Wunder und Zeichen, die GOTT durch ihn in eurer Mitte tat", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Petrus in Apg 2,36 jeden Christen auffordert: "Wisse nun zuverlässig, dass GOTT ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus.", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Petrus in Apg 3,12 ff. zum Volk spricht: "Was verwundert ihr euch hierüber: Der GOTT unserer Väter, hat SEINEN Knecht Jesus verherrlicht", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Lukas in Apg 7,55 von Stephanus berichtet: "Er sah die Herrlichkeit GOTTES und Jesus zur Rechten [auf Deutsch: "neben"] GOTTES stehen", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Paulus in Apg,22,6 ff. davon berichtet, dass er vor Damaskus eine Stimme aus dem Himmel hörte, die sich so identifiziert: "Ich bin Jesus, der Nazoräer", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Paulus in 1. Kor 11,3 schreibt: "Ich will aber, dass ihr wisst, dass … des Christus Haupt aber GOTT ist", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Paulus in 1. Kor 15,45 Jesus mit dem ersten Menschen vergleicht und schreibt: "Der letzte Adam wurde zu einem lebendig machenden Geist", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Paulus in 1. Tim 2,5 schreibt: "Denn EINER ist GOTT, und einer ist Mittler, … der Mensch Christus Jesus", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Johannes in Off 1,5 ff. schreibt:  "Jesus Christus, … der Erstgeborene der Toten … hat uns gemacht… zu Priestern seinem GOTT und Vater", dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Wenn Jesus in Off 3,12 vier Mal von "meines GOTTES" bzw. "meinem GOTT" spricht, dann ist das weitab von "Der Mensch Jesus war Gott. Wahrer Gott!" und kein "unchristliches Geschwafel"!

Leider kann die richtige, weil bibelgemäße, Aussage, die Theo Lehmann im letzten Satz des vorletzten Absatzes seines Artikels macht ("Er [Gott] hat alles zu unserer Rettung eingesetzt, was er hatte: seinen einzigen Sohn Jesus"), die von der Dreieinigkeitslehre her stammenden zuvor geäußerten Irrtümer nicht ungeschehen machen, was er auch gar nicht will, denn trotz anderes lautender biblischer Lehre ist für ihn der einzigartige Sohn GOTTES, der Mensch Jesus "Gott. Wahrer Gott."

Ihm und allen, die auch heuer wieder verkündigen, dass "Gott, der Schöpfer der Welt, ein Kind werden … gekreuzigt werden … verbluten musste", gilt: "Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist [und nicht die trinitarische Lehre] den Gemeinden sagt!"

Wer die unverfälschte Weihnachtsgeschichte im Original hören will, sollte sie besser in den vom Geist GOTTES inspirierten Schriften nachlesen und allein deren Worten glauben.