Gottes Zeugnis über Jesus Christuspdf

Von all den vielen Aussagen über Jesus Christus in der Heiligen Schrift sind mit Sicherheit die Aussagen Gottes am wichtigsten, wenn man denn eine Gewichtung vornehmen möchte. Ganz am unteren Ende der Skala sollten jedenfalls unsere eigenen Vorstellungen stehen. So geht es hier nun um Gottes Zeugnisse über Jesus Christus, denn ER weiß natürlich am besten, wer Jesus ist. Zunächst werden ein paar seiner Zeugnisse aus dem Alten Testament (AT) genannt und mit fließendem Übergang auch aus dem Neuen (NT), um zum Schluss aufzuzeigen, wie entscheidend wichtig die Bibel unsere Stellung zu diesen Zeugnissen einstuft.


Mit erfreulich einfachen, klaren und verständlichen Worten hat Gott selbst Zeugnis abgelegt über den Herrn Jesus Christus, zuerst als Ankündigung und später als Bestätigung. Bereits auf den ersten Seiten der Bibel verhieß Gott den kommenden Retter, welcher der Schlange den Kopf zertreten würde.

Gott sprach zur Schlange:

1.Mo 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.

Zuvor schon wurde an Gottes Handeln deutlich, dass für die Schuld der Menschen ein anderes Opfer gebracht wird, indem ein Fell von Tieren die Blöße der Menschen bedeckte – hier herrscht weitgehende Übereinstimmung unter den Auslegern, dass Gott dieses Fell nicht einfach erschuf, sondern eben ein Tier dafür sterben musste, auch wenn der Text dies nicht direkt beinhaltet.

Noahs Arche ist ein weiterer Hinweis auf die Erlösung in Christus, wie Petrus es darlegt:

1.Pet 3,20-21 … als die Langmut Gottes in den Tagen Noahs abwartete, während die Arche gebaut wurde, in die wenige, das sind acht Seelen, durchs Wasser hindurch gerettet wurden. Das Abbild davon errettet jetzt auch euch, das ist die Taufe …

Aber beides sind bildhafte Darstellungen, die entsprechend interpretiert werden. Davon gibt es noch sehr viel mehr in der gesamten Bibel, weshalb der Herr Jesus in Joh 5,39 davon spricht, dass die Heilige Schrift von ihm zeugt.

Klare Aussagen, wie das Beispiel aus 1.Mo 3,15, finden wir aber auch durch das gesamte Alte Testament hindurch immer wieder. So versprach Gott dem Abraham in 1.Mo 22,18, was Paulus zitierte und auslegte:

Gal 3,16 Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen", wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus.

Eine sehr markante Aussage findet sich bei Mose, der als Person seinerseits in vieler Hinsicht ein Vorbild auf Jesus hin war, wobei ich nun jedoch nicht interpretieren möchte, sondern zitieren:

5.Mo 18,18-19 Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm befehlen werde. Und es wird geschehen, der Mann, der nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird, von dem werde ich Rechenschaft fordern.

Dass damit nun nicht irgendwer, sondern Jesus von Nazareth gemeint sei, gründet sich nicht auf Auslegung, sondern bestätigt der Heilige Geist durch Petrus in seiner zweiten Predigt. Des Zusammenhangs wegen folgt hier ein längerer Abschnitt:

Apg 3,17-26 Und jetzt, Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten. 18 Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte. 19 So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, 20 damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende! 21 Den muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat. 22 Mose hat schon gesagt: "Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken, gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird! 23 Es wird aber geschehen: Jede Seele, die auf jenen Propheten nicht hören wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden." 24 Aber auch alle Propheten, von Samuel an und der Reihe nach, so viele geredet haben, haben auch diese Tage verkündigt. 25 Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vätern verordnet hat, als er zu Abraham sprach: "Und in deinem Samen werden gesegnet werden alle Geschlechter der Erde." 26 Euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und ihn gesandt, euch zu segnen, indem er einen jeden von euch von seinen Bosheiten abwendet.

Zugleich wird hierin auch bestätigt, was Paulus in Gal 3,16 nannte (weiter oben), nämlich die Verheißung an Abraham, dass sein Nachkomme (Einzahl, der Christus = der Gesalbte) der "Segensträger und -spender" sein sollte.

Herausragend dürfte die Verheißung Gottes an David sein, als er ihm im Zusammenhang mit seinen Plänen, für Gott einen Tempel bauen zu wollen, versprach, dass Davids Nachkomme für immer König sein sollte und mehr noch, dass dieser Gottes Sohn sein sollte:

2.Sam 7,12-14a Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern gelegt hast, dann werde ich deinen Nachkommen, der aus deinem Leib kommt, nach dir aufstehen lassen und werde sein Königtum festigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen. Und ich werde den Thron seines Königtums festigen für ewig. Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein.

Vordergründig geht es hierbei um Salomo, dessen Königtum jedoch nicht ewig währte. Außerdem bestätigt das NT, dass sich diese Verheißung im Grunde auf Jesus bezog.

Hebr 1,5 Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt"?, und wiederum: "Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein"?

Das erste Zitat in diesem Vers stammt ebenfalls von David:

Psalm 2,7 Lasst mich die Anordnung des HERRN bekannt geben! Er hat zu mir gesprochen: Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.

Dass damit Jesu Christus gemeint ist und nicht David, geht aus folgender Stelle hervor:

Apg 13,33 ...dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte; wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt."

Viele der Psalmen stammen von David und geben uns Einblicke z.B. in seine Erfahrungen, Hoffnungen und sein Seelenleben. Doch darüber hinaus reden sie sehr oft von dem Kommenden König, auch wenn es vordergründig um David zu gehen scheint. David wurde nicht "Sohn Gottes" genannt, wohl aber Jesus Christus. David sah die Verwesung, Jesus Christus aber nicht, obwohl der Vers von David stammt und beim Lesen nicht als Prophetie erkennbar ist:

Ps 16,10 Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Grube sehe.

Das wird in der Apostelgeschichte gleich zweimal auf Jesus Christus bezogen und beide Male betont, dass es nicht David betrifft:

Apg 13,36-37 Denn David freilich entschlief, nachdem er seinem Geschlecht nach dem Willen Gottes gedient hatte, und wurde zu seinen Vätern versammelt und sah die Verwesung. Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht.

So auch in der Pfingstpredigt:

Apg 2,30-32 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid geschworen hatte, einen seiner Nachkommen auf seinen Thron zu setzen, hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus geredet, dass er weder im Hades zurückgelassen worden ist noch sein Fleisch die Verwesung gesehen hat. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wovon wir alle Zeugen sind.

Es ist offensichtlich ein Phänomen in der biblischen Prophetie, dass Aussagen sich vordergründig auf naheliegende Personen oder Geschehnisse beziehen, in ihrer eigentlichen Bedeutung jedoch weit darüber hinaus gehen. Das ist nicht nur in den Psalmen so, wie die folgenden drei Verse deutlich machen:

2.Mo 4,22-23a Und du sollst zum Pharao sagen: "So spricht der HERR: Mein erstgeborener Sohn ist Israel - und ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient!

Hos 11,1 Als Israel jung war, gewann ich es lieb, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Mt 2,15 Und er war dort bis zum Tod des Herodes; damit erfüllt würde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der spricht: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen."

Somit nehme ich sehr stark an, dass Gott noch viel mehr Dinge sagen bzw. geschehen ließ, die Prophetie beinhalten, was wir jedoch nicht als solche erkennen können, jedenfalls nicht ohne weiteres. Damit soll jedoch wiederum nicht wilden Spekulationen Vorschub geleistet werden. Wenn wir die Bibel sich selbst auslegen lassen, bewegen wir uns auf sicherem Terrain.


Aus Psalm 2 finden wir noch ein weiteres Zitat in der Apostelgeschichte, nämlich die ersten beiden Verse:

Ps 1,1-2 Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Es treten auf Könige der Erde, und Fürsten tun sich zusammen gegen den HERRN und seinen Gesalbten.

Wieder geht es nicht um David, obwohl auch er mehrfach bedrängt war; und obwohl Gott ihn vom Prophet Samuel salben ließ, er somit durchaus als "der Gesalbte der HERRN" bezeichnet werden könnte (so wie König Saul in 1.Sam 24,7). Die Bibel jedoch nennt Jesus als denjenigen, dem diese Verheißung galt (wobei diese Aussage in Ps 2 noch nicht einmal als Prophetie zu erkennen ist):

Apg 4,24-28 Sie aber, als sie es hörten, erhoben einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herrscher, du, der du den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hast und alles, was in ihnen ist; der du durch den Heiligen Geist durch den Mund unseres Vaters, deines Knechtes David, gesagt hast: "Warum tobten die Nationen und sannen Eitles die Völker? Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels, alles zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss vorherbestimmt hat, dass es geschehen sollte.

Beachtenswert sind hier auch andere Details: Gott, der Herrscher, hat geredet. Er tat es durch den heiligen Geist, durch den Mund Davids. Davids Mund ist aber nicht der heilige Geist, so wenig wie der heilige Geist Gott ist. Die Rede ist hier von Gottes Geist und Gottes Knecht.

Durch seinen Geist hat Gott auch durch all die anderen Propheten geredet.

Zwei Beispiele möchte ich dazu gerne noch anführen.

Der Prophet Jesaja redet in Kap 53 ausführlich vom sog. "leidenden Gottesknecht". Darunter verstehen etliche jüdische Ausleger das Volk Israel insgesamt, während die Bibel sich selbst auslegt und eindeutig Jesus damit meint:

Apg 8,32-35 Die Stelle der Schrift aber, die er las, war diese: "Er wurde wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm stumm ist vor seinem Scherer, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht weggenommen. Wer aber wird sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen." Der Kämmerer aber antwortete dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen? Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit dieser Schrift an und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus.

Hierbei ging es um die Verse 7-8 in Jes 53.

Auf Vers 5 wird im NT ebenso sehr oft Bezug genommen im Hinblick auf Jesus Christus, was ich aber nun nicht alles zitieren möchte: (Joh 19,1; Röm 4,25; Röm 5,1; 2.Kor 5,21; Gal 3,13; 1.Petr 2,24).

Und der Prophet Daniel darf natürlich nicht fehlen in dieser Beweisführung, denn durch Ihn hat uns Gott sehr viele Dinge über den kommenden "Sohn des Menschen" bezeugt. Hinweisen möchte ich dabei einerseits besonders auf Daniel 2, wo Jesus Christus als der Stein beschrieben wird, der die bestehenden Weltreiche zermalmen und ein neues Königreich aufrichten wird, das in Ewigkeit nicht mehr zerstört werden wird. Alles aber von Gott, wie Daniel erklärt:

Dan 2,44-45 Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen: Wie du gesehen hast, dass von dem Berg ein Stein losbrach, und zwar nicht durch Hände, und das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Ein großer Gott lässt den König wissen, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist zuverlässig und seine Deutung zutreffend.

Wer nun meint, dass hier doch Gott selbst dieser Stein sei, der zum König über die ganze Erde wird, dem sei dringend ein weiteres Detail genannt, nämlich in Kapitel 7 des selben Propheten:

Dan 7,13-14 Ich schaute in Visionen der Nacht: Und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn. Und ihm wurde Herrschaft und Ehre und Königtum gegeben, und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und sein Königtum so, dass es nicht zerstört wird.

Wer noch weitere Belege benötigt, dass es sich hierbei nicht um Gott, den HERRN, handelt, sondern um seinen Sohn, den Herrn Jesus Christus, dem seien drei weitere Zeugnisse genannt:

Lk 1,30-33 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Und siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Königtums wird kein Ende sein.

Phil 2,9-11 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

1.Kor 15,27-28 Denn "alles hat er seinen Füßen unterworfen." Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen ist, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

Es gibt noch sehr viel mehr solcher Belege in der Bibel.

Als Jesus geboren war, hat Gott nicht geschwiegen, sondern sich eindeutig und mehrfach zu ihm bekannt, indem er persönlich Zeugnis über ihn ablegte, zunächst bei seiner Taufe. Das Zeugnis Gottes über Jesus Christus lautet sehr unmissverständlich:

"Dieser ist mein geliebter/auserwählter Sohn ..." (Mt 3,17; Mk 1,11;  Lk 3,22)

Ebenso auf dem "Berg der Verklärung":

Mt 17,5 Während er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme kam aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört! (auch in Mk 9,7; Lk 9,35)

Petrus war einer der drei Jünger, die mit dabei waren. Er nimmt in seinem zweiten Brief Bezug darauf, indem er Gottes Zeugnis wiederholte:

2.Pet 1,17-18 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der erhabenen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe." Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.

Was Gott durch David in Psalm 2 bezeugte, wird im NT mehrfach wiederholt und ausschließlich auf Jesus Christus bezogen:

"Mein Sohn bist Du ..." (Ps 2,7; Apg 13,33; Heb 1,5; Heb 5,5)

Als Jesus seine Jünger fragte, was die Leute über ihn sagten, gaben sie die verschiedenen Ansichten über ihn wieder. Dann aber wurde er sehr persönlich und fragte: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin. Petrus antwortete darauf recht prägnant, woraufhin Jesus im versicherte, dass seine Antwort eine Offenbarung Gottes sei. Somit kann auch "das Bekenntnis des Petrus" als Zeugnis Gottes über Jesus Christus gewertet werden:

Mt 16,16-17 Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.


Darüber hinaus sind nach Jesu Worten die Werke, die er getan hat, ein Zeugnis Gottes über ihn und ein Beleg dafür, dass der Vater ihn gesandt hat. Dazu möchte ich gerne einen etwas längeren Abschnitt hier wiedergeben:

Joh 5,31 Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr. 32 Ein anderer ist es, der von mir zeugt, und ich weiß, dass das Zeugnis wahr ist, das er von mir zeugt. 33 Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat der Wahrheit Zeugnis gegeben. 34 Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen an, sondern dies sage ich, damit ihr gerettet werdet. 35 Jener war die brennende und scheinende Lampe; ihr aber wolltet für eine Zeit in seinem Licht fröhlich sein. 36 Ich aber habe das Zeugnis, das größer ist als das des Johannes; denn die Werke, die der Vater mir gegeben hat, dass ich sie vollende, die Werke selbst, die ich tue, zeugen von mir, dass der Vater mich gesandt hat. 37 Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis von mir gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen, 38 und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn dem, den er gesandt hat, dem glaubt ihr nicht. 39 Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen; 40 und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt. 41 Ich nehme nicht Ehre von Menschen; 42 sondern ich kenne euch, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt.
43 Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen. 44 Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmt und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, nicht sucht? 45 Meint nicht, dass ich euch bei dem Vater verklagen werde; da ist einer, der euch verklagt, Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. 46 Denn wenn ihr Mose glaubtet, so würdet ihr mir glauben, denn er hat von mir geschrieben. 47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?

Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Werken hat Gott Zeugnis über den Herrn Jesus gegeben. Dieser Abschnitt wiederholt und betont zudem in Vers 39 und 46, dass schon im AT Jesus bezeugt wird.

Die Folgen

Die Konsequenz daraus, diesem Zeugnis Gottes nicht zu glauben, wie Johannes es beschreibt, erscheint mir irgendwie erstaunlich, aber doch völlig logisch. So Schreibt er in seinem ersten Brief:

1.Joh 5,10b Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.

"Gott zum Lügner gemacht" und nicht einfach nur: "der wird die Wahrheit nicht erkennen" oder vielleicht "der wird verloren gehen". Nein, die Folge ist schwerwiegender: "der hat Gott zum Lügner gemacht".

Wehe dem also, der etwas anderes sagt als dem Zeugnis Gottes gemäß, denn der macht Gott zum Lügner. Dass unter dieses Urteil sowohl die Ungläubigen fallen als auch die Anhänger anderer Religionen, erscheint mir nicht besonders verwunderlich zu sein. Weitaus tragischer und schwerwiegender finde ich es bei denen, die sich in ihrem Glauben auf die Bibel berufen, dabei aber doch Jesus als Gott selbst - sogar als JHWH - bezeichnen bzw. die sagen, dass Gott Mensch geworden sei. Warum glauben gerade so viele von diesen Gläubigen Gott nicht? Bestimmt ist den wenigsten diese Tragweite bewusst und ich meine, dass die Hauptschuld daran nicht an ihnen selbst, sondern an ihren Lehrern liegt. Jedoch entbindet uns das nicht davon, anhand der Bibel zu prüfen, was wir glauben.

Im selben Kapitel bei Johannes wird es auch anders herum ausgedrückt. Nicht nur: "wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht", sondern:

1.Joh 5,5 Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

1.Joh 5,1 Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren.

Ich persönlich finde, dass bei Johannes im Evangelium und in seinen Briefen manches nicht einfach zu verstehen und einzuordnen ist, aber hierin schreibt er erfreulich klar und deutlich und in völliger Übereinstimmung mit der gesamten Heiligen Schrift.

Er spricht allerdings in 1.Joh 5 das Zeugnis Gottes über seinen Sohn nicht konkret aus, sondern spricht noch von einem weiteren Zeugnis, das diejenigen in sich haben, die an den Sohn Gottes glauben. So steht dort:

1.Joh 5,9 Wenn wir schon das Zeugnis der Menschen annehmen, das Zeugnis Gottes ist größer; denn dies ist das Zeugnis Gottes, dass er über seinen Sohn Zeugnis abgelegt hat. 10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat. 11 Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. 13 Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.

Über und über ist in diesen wenigen Versen vom Zeugnis die Rede, aber nirgends steht ausdrücklich das Zeugnis, das Gott über seinen Sohn abgelegt hat. Vers 11 beginnt zwar so: "Und dies ist das Zeugnis:", fährt dann aber fort mit: "dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn." Ich meine, dass es hierbei nicht um das Zeugnis Gottes über Jesus Christus geht, sondern um das Zeugnis, das wir durch den rechten Glauben in uns haben: "dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn."

Vielleicht darf ich das verdeutlichen, indem ich einen Versteil im obigen Abschnitt an eine andere Stelle verschiebe. Ich markiere ihn dazu kursiv:

1.Joh 5,9 Wenn wir schon das Zeugnis der Menschen annehmen, das Zeugnis Gottes ist größer; denn dies ist das Zeugnis Gottes, dass er über seinen Sohn Zeugnis abgelegt hat. Wer Gott nicht glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das Zeugnis geglaubt hat, das Gott über seinen Sohn bezeugt hat.
10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in sich; (Satzteil verschoben) 11 Und dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 12 Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. 13 Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr an den Namen des Sohnes Gottes glaubt.

Diese Anordnung gibt mein Verständnis dieser Verse m.E. besser wieder, ohne den Inhalt in irgend einer Weise zu verändern.


Zusammengefasst:

Gottes Zeugnis über Jesus, den Gesalbten, lautet: Dieser ist mein geliebter Sohn.

Wer wirklich glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, hat von Gott ewiges Leben bekommen.