Foren-Beiträge III

Kann mir jemand verständlich die Dreieinigkeit erklären?

In einem Forum habe ich diesen Beitrag gefunden, der mir sehr interessant erschien. Deshalb habe ich ihn kopiert, um ihn hier interessierten Lesern zur Verfügung zu stellen. Ich hoffe, damit keine Urheberrechte zu verletzen. Sollte dies doch der Fall sein, bitte ich um eine kurze Mitteilung, dann lösche ich ihn wieder.


Dreieinigkeit (Dreifaltigkeit, Trinität)

Definition: Die Zentrallehre der Kirchen der Christenheit. Gemäß dem Athanasianischen Glaubensbekenntnis gibt es drei göttliche Personen (den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist), von denen gesagt wird, jede sei ewig und allmächtig, keine sei größer oder geringer als die andere, jede sei Gott und doch seien sie zusammen nur ein Gott. Nach anderen Erklärungen dieser Lehre sind diese drei "Personen“ keine getrennten und selbständigen Individuen, sondern drei Erscheinungsformen, in denen das göttliche Wesen existiert. Daher behaupten einige Verfechter der Dreieinigkeit, dass Jesus Christus Gott sei oder dass Jesus und der Heilige Geist Jehova seien. Das alles ist jedoch keine biblische Lehre

Welchen Ursprung hat die Dreieinigkeitslehre?

Die New Encyclopædia Britannica sagt:

"Weder das Wort Trinität noch die Lehre als solche erscheint im Neuen Testament, noch beabsichtigten Jesus und seine Nachfolger, dem Schema Israel im Alten Testament zu widersprechen: ‚Höre, o Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr‘ (5.Mo. 6:4). ... Die Lehre entwickelte sich allmählich während mehrerer Jahrhunderte und löste viele Kontroversen aus. ... Gegen Ende des 4. Jahrhunderts ... nahm die Lehre von der Dreieinigkeit im wesentlichen die Form an, die sie bis heute bewahrt hat“ (Micropædia, Bd. X, S. 126).

Die New Catholic Encyclopedia erklärt:

"Die Formulierung ,ein Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden. Aber erst diese Formulierung kann eigentlich Anspruch auf die Bezeichnung Dreieinigkeitsdogma erheben. Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd“ (Bd. XIV, S. 299).

In der Encyclopedia Americana lesen wir:

"Das Christentum geht auf die jüdische Religion zurück, und die jüdische Religion war streng unitarisch [vertrat den Glauben, daß Gott e i n e Person ist]. Die Straße, die von Jerusalem nach Nizäa führte, kann man wohl kaum als gerade bezeichnen. Die Dreieinigkeitslehre des 4. Jahrhunderts war keineswegs ein Spiegelbild der frühchristlichen Lehre von der Natur Gottes; sie war eher eine Abweichung davon“ (Bd. XXVII, S. 294L).

Im Nouveau Dictionnaire Universel wird gesagt:

"Die Platonische Dreiheit - an sich nur eine Neuordnung älterer Dreiheiten, die auf frühe Völker zurückgehen - scheint die rationale philosophische Dreiheit von Eigenschaften zu sein, die die von den christlichen Kirchen gelehrten drei Hypostasen oder göttlichen Personen hervorbrachte. ... Diese Vorstellung des griechischen Philosophen [Plato, 4. Jahrhundert v. u. Z.] von der göttlichen Dreiheit ... kann man in allen alten [heidnischen] Religionen finden“ (Paris, 1865 - 1870, herausgegeben von M. Lachâtre, Bd. 2, S. 1467).

John L. McKenzie, SJ, sagt in seinem Werk Dictionary of the Bible:

"Die Dreiheit der Personen in der Einheit der Natur wird mit den Ausdrücken ,Person‘ und ,Natur‘ definiert, bei denen es sich um griechische philosophische Ausdrücke handelt; diese Ausdrücke erscheinen eigentlich nicht in der Bibel. Die trinitarischen Definitionen wurden nach ausgedehnten Kontroversen festgelegt, in denen diese und andere Ausdrücke wie ,Wesen‘ und ,Substanz‘ von einigen Theologen fälschlich auf Gott angewandt wurden“ (New York, S. 899).


Lehrt die Bibel, dass alle angeblich zur Dreieinigkeit Gehörenden ewig, ohne Anfang sind?

Kol. 1:15, 16 (EÜ): "Er, Jesus Christus, ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden.“

In welchem Sinne ist Jesus Christus "der Erstgeborene der ganzen Schöpfung“? Verfechter der Dreieinigkeit behaupten, "Erstgeborener“ bedeute hier Erster (nach Rang), Vorzüglichster, Vornehmster; somit sei Christus nicht als ein Teil der Schöpfung zu verstehen, sondern als der Vornehmste im Vergleich zu denen, die erschaffen wurden. Angenommen, es verhält sich so und die Dreieinigkeitslehre stimmt, warum wird dann vom Vater und vom heiligen Geist nicht ebenfalls gesagt, sie seien die Erstgeborenen aller Schöpfung? Die Bibel wendet diesen Ausdruck nur auf den Sohn an. Gemäß der üblichen Bedeutung des Begriffs "Erstgeborener“ wird dadurch angezeigt, dass Jesus der älteste in der Familie der Söhne Jehovas ist.

 

Lehrt die Bibel, dass keiner der angeblich zur Dreieinigkeit Gehörenden größer oder kleiner als die anderen ist, dass alle gleichrangig und allmächtig sind?

Mark. 13:32 (EÜ): "Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.“

Das wäre selbstverständlich nicht der Fall, wenn Vater, Sohn und heiliger Geist gleichrangig wären und nur eine Gottheit bilden würden. Und wenn, wie einige meinen, der Sohn durch seine menschliche Natur in seinem Wissen begrenzt war, so bleibt immer noch die Frage, warum es der heilige Geist nicht wusste.

Mat. 20:20-23 (EÜ): "Die Frau des Zebedäus ... antwortete Jesus: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: ... Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat.“

Wie merkwürdig, wenn Jesus doch, wie behauptet wird, Gott wäre! Antwortete Jesus hier lediglich gemäß seiner "menschlichen Natur“? Ist diese Erklärung, zu der Trinitarier Zuflucht nehmen, wirklich haltbar, wenn sie doch sagen, Jesus sei ein "Gottmensch“ gewesen, das heißt Gott und Mensch, also weder nur Gott noch nur Mensch? Zeigt Matthäus 20:23 nicht vielmehr, dass der Sohn dem Vater nicht gleich ist, dass sich der Vater gewisse Rechte vorbehalten hat?


Joh. 14:28 (EÜ): "[Jesus sagte:] Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.“

1.Kor. 15:27-28 (EÜ): "Sonst hätte er ihm [Jesus] nicht alles zu Füßen gelegt. Wenn es aber heißt, alles sei unterworfen, ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles unterwirft. Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott herrscht über alles und in allem.“


FAZIT: Es gibt keine Dreieinigkeit