Foren-Beiträge II

In einem Forum (Link dazu) habe ich einen weiteren interessanten Beitrag (vom 14.04.2010, 15:56) gefunden, den ich hier gerne wiedergebe. Ich kenne den Autor jedoch nicht persönlich.

"Josef" schrieb:

Auch ich habe nichts gegen Glaubensbekenntnisse, solange sie auf dem Boden der Hl.Schrift bleiben, wie das „Apostolische Bekenntnis“ der frühen Christen.
Aber allein schon das Nicäische Bekenntnis strotzt nur so von biblisch unhaltbaren Aussagen über Jesus, dass es fast schon einer Majestätsbeleidigung gleichkommt:
„… aus dem Vater geboren vor aller Zeit: „Gott von Gott, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott,…eines Wesens mit dem Vater (wo bleiben die Beweise? zwei wahre Götter?)
… Wir glauben an den Heiligen Geist, der der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat…
(wo wird denn in der Bibel der Hl. Geist angebetet?)

Hier haben die Kirchenväter kräftig dazu-fabuliert!

Also ich ersehe aus der Schrift, dass Jesus Christus als verherrlichter Mensch beschrieben wird, den Gott(!) erhoben hat über alle Engel und zum Herrn gemacht hat über alle Kreatur.
Aber wo ist in der Bibel ein Beweis, dass Gott ihn auch zu einem wesensgleichen Gott neben dem Vater gemacht haben soll? Bitte um genaue Erklärungen!

Wie steht es in Jesaja:
Jes 45:21 „Tut kund und bringet herbei; ja, beraten mögen sie sich miteinander! Wer hat dieses von alters her hören lassen, vorlängst es verkündet? Nicht ich, Jahweh? und es ist sonst kein Gott außer mir; ein gerechter und rettender Gott ist keiner außer mir!“
Jes 43:10 "Ihr aber seid meine Zeugen, spricht Jahweh, und mein Knecht, den ich erwählt habe, auf dass ihr wisset und mir glaubt und versteht, das ich's bin. Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner sein."


Wenn die Dreieinigkeitslehre stimmen würde, hieße das doch, dass Jahweh selbst schon „3 Personen“ sein muss, oder?“
Wie kommt es dann, dass derselbe Gott Jahweh im messianischen Ps 110 sagt:
Ps 110:1 „Jahweh sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße!“

In „trinitarische Sprache“ übersetzt würde dieser Vers doch lauten: „Gott sprach zu meinem Gott,…
Wie klingt denn das in den Ohren der bibelkundigen Leser?

Das Problem dabei ist, dass hier von 3 grundverschiedenen Personen die Rede ist:
1.) Gott (Jahweh)
2.) Jesus , unser Herr und Messias
3.) David, dem dieser prophetische Ausblick geschenkt wurde

Wo geht aus diesem Vers hervor, dass Jesus ebenfalls Gott bzw. identisch mit Jahweh sein soll?
Hier ist von einem Herrn die Rede, von dem es heißt, „dass Gott ihn zum Herrn und Christus gemacht hat“(Apg 2,36).
Wohlgemerkt:„Von Gott gemacht“, d.h. Gott hat ihn erhoben und zum Herrn eingesetzt über alle Herrschaften und Mächte.

In 1.Kor 15:24 „dann das Ende, wenn er (Christus) das Reich dem Gott und Vater übergibt, wenn er weggetan haben wird alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht.“

Hier wiederum: Jesus übergibt dem Gott und Vater …
Von einem „wesensgleichen Gott“ lese ich hier weit und breit nichts.
Da hatten die Kirchenväter wohl andere Quellen…


Warum können wir nicht einfach die biblischen Verse so stehen lassen wie sie geschrieben sind und uns einfach an unseren „Bruder“ Jesus erfreuen, den uns Gott als Gnadengabe zu unserem Heil geschenkt hat, den Erstling einer neuen Menschheit?

Apg 5:30 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, welchen ihr erwürgt habt und an das Holz gehängt.“
Was für ein Gott hat Jesus auferweckt? Ein 3-Personengott?

Wie kann man nach solchen Versen (ich könnte noch viele ähnliche hinzufügen) einfach pauschal behaupten, die Apostel wären Trinitarier gewesen??
Die Juden hätten sie nicht ernst genommen, bzw. gleich gesteinigt!
Sie sind bis zum letzten Wort der Bibel ihrem jüdischen Monotheismus treu geblieben - was man von den Kirchenvätern nicht behaupten kann!

Paulus würde der heutigen Christenheit kräftig die Leviten lesen...

Bis zum letzten Buch der Bibel wird uns Jesus als extra Person gegenüber Gott beschrieben:
Off 1:1 „Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, …“ (warum steht hier nicht "Gott Vater gab Gott Sohn...?")
Off 5:9-10 „…denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation, und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!“

Merken wir nach der trinitarischen Gehirnwäsche schon gar nicht mehr, wie die Bibel klar zwischen Gott einerseits und Jesus andererseits unterscheidet?
Woher nehmen wir das Recht, beide einfach zu vermischen? Genau das ist das Erbe unserer Kirchenväter!

Obwohl Jesus und Gott eine Einheit bilden im Erlösungswerk, da Gott nur durch Jesus erkennbar wird, so möchte dennoch Gott als einziger Gott unterschieden bleiben von jeder Kreatur bis in alle Ewigkeit. („GOTT und das Lamm“)

Das ist kein Widerspruch zur Aussage Jesu „Ich und mein Vater sind eins“, denn da geht es ja um eine Geisteshaltung Jesu dem Vater gegenüber, doch um keine Wesenseinheit, wie es viele interpretieren.
Denn Jesus sagt ja auch in Joh 17:11:"… auf dass sie (die Jünger) eins seien, gleichwie wir.“
Würden wir diese Worte Jesu genauso konsequent trinitarisch deuten, dann wären sogar die Jünger auch noch wesensgleich mit Gott…

Wo sind wir bloß gelandet...

Mit liebem Gruß
Josef